Aufrüstung meines Mini-Dobson

  • Hallo,


    ich hatte bereits 2006 hier im Forum meinen selbst gebastelten Mini-Dobson (umgebauter Bresser Venus 76/700mm Reflektor, eine Variante des berühmt-berüchtigten "Tchibo-Torpedo") vorgestellt. Ich muss gestehen, ich bin eher ein Gelegenheits-Spechtler. Aber ich hole das Teleskop doch immer mal wieder raus. Insbesondere dann, wenn die Planten gut stehen, da mich Jupiter und Saturn sehr faszinieren...


    Wie auch immer, in letzter Zeit war ich wieder häufiger beobachten und irgendwie war der Basteldrang groß und auch der Wunsch nach mehr etwas mehr Öffnung um vielleicht auch mal etwas mehr zu sehen. Zumal ich mir mittlerweile den berühmten Karkoschka zugelegt habe und mich auch mal an dem ein oder anderen Deepsky-Objekt versuche.


    Ein neues Teleskop sollte es aber nicht gleich sein - es steht einfach schon zu viel Kram in der Wohnung rum. Und ich brächte es sicherlich auch nicht übers Herz das altgediente selbstgebaute Gerät wegzugeben oder gar wegzuschmeißen. Da kam mir dann der Gedanke einfach das vorhandene Teleskop umzubauen. Kurz nachgemessen - und siehe da, ich habe die Rockerbox tatsächlich sehr großzügig bemessen - sprich für einen größeren Tubus ist da durchaus Platz.


    Also habe ich mir einen gebrauchten 114/900er Newton besorgt und diesen eingebaut. Das Ganze ging sehr schnell - ein paar Löcher gebohrt, ein bischen geschraubt und schon konnte ich mit mehr Öffnung beobachten. Da bei dem "neuen" Tubus ein alter Okularauszug dran war (0,96 Zoll), musste ich den ebenfalls umbauen, was aber kein Problem darstellte. Nun wollte ich hier ein paar Bilder reinstellen. Vielleicht ist es ja eine Idee für neue "Tchibo-Torpedo"- Dobson Projekte die Rockerbox gleich etwas größer auszulegen, falls man später mal aufrüsten will? Bei mir wars nun ja Zufall, aber letztendlich sehr praktisch.


    Hier ein Bild vom alten Teleskop mit dem 76/700mm Tubus:



    Und hier die neue auf 114/900mm umgebaute Variante:


    Nun bin ich noch am überlegen, ob ich den Tubus wieder schwarz lackieren soll. Mal sehen, vielleicht lasse ich es auch erstmal so. Außer dem neuen Tubus habe ich übrigens auch die Gleitlager mit den überall empfohlenen Materialien (Teflon/Ebony Star) verbessert. Das funktioniert deutlich besser als die alte Möbel-Rollen Lösung. Allerdings habe ich mittlerweile auch etwas mehr Geld zur Verfügung und man kann es im Internet bestellen (2006 wusste ich u.a. gar nicht wo ich so was hätte herkriegen sollen).


    Zusammen hat der Umbau ca. 80 Euro gekostet, 40 Euro für die Gleitlager-Materialien und 40 Euro für den neuen (natürlich gebrauchten) Tubus. Wobei die Gleitlager-Materialien noch locker für ein zweites Teleskop reichen würden und beim Tubus zusätzlich noch eine EQ-2 ähnliche Montierung dabei war. Letztere kann ich nun für meinen Refraktor verwenden, der bisher auf einer EQ-1 stand.


    Nur stellt sich nun trotz allem die Frage, was ich mit dem alten Bresser Venus ohne Okularauszug machen soll ;-). Habs bisher nicht übers Herz gebracht ihn wegzuschmeißen. Klar könnte ich den kleinen OAZ dranbauen, aber irgendwie hätte ich dann ein schlechtes Gewissen so was einem Änfänger weiterzugeben - ich war damals selbst so stolz einen "richtigen" OAZ für vernünftige Okulare erwischt zu haben.


    Beobachtet habe ich mit dem neuen Gerät natürlich auch schon. Allerdings nur in der Stadt, auf meinem "Schnellspechtel-Platz". So richtig begeistert war ich bisher nicht, ein dunkler Himmel scheint deutlich mehr zu bringen als etwas mehr Öffnung. H & Chi im Perseus, waren aber immerhin schöner als im alten Gerät. Vermutlich muss ich mal wieder aufs Land fahren um die Möglichkeiten der größeren Öffnung richtig beurteilen zu können - oder aber mal früh aufstehen um Jupiter zu sehen, vielleicht geht da ja auch etwas mehr.


    Viele Grüße,


    Alter-Heide

  • Hallo Alter-Heide,
    Ein sehr glücklicher Zufall, dazu könnte man Einsteigern auf jeden Fall raten, da fast jeder irgendmal was größeres will.
    Ich würde es nie schaffen ein Teleskop wegzuwerfen, wenches einem so schöne Errinerungen beschert hat. Aber für so einen kleinen findet man doch bestimmt Platz, und einen kleinen Auzszug kann man ja finden, das ist nicht so schwer.
    CS Nikolaj

  • Hallo,


    nachdem ich mein Teleskop aufgerüstet habe, habe ich mir nun auch ein paar neue Okularen zugelegt, da ich bisher bis auf die Standard-Huygens Okulare, die bekanntlich ja nicht so viel taugen, nur ein 25mm Plössl hatte. Auf jeden Fall ist nach langen Überlegungen nach oben hin ein 40mm Plössl dazu gekommen u.a. für eine möglichst große AP. Und genau mit dem Okular gibt es ein Problem: ich komme ganz knapp nicht in den Fokus. Beim Testen tagsüber (Landschaft, Türme, usw.), wenn ich nicht auf unendlich fokussieren muss, geht es noch problemlos. Leider ist mir beim Testen Nachts aufgefallen, dass bei ganz eingefahrenem OAZ das Bild gerade so scharf ist, aber eben nicht ganz. Also so, dass man denkt, einen kleinen Tick würde ich gerne noch drehen, dann wäre es perfekt. Konkret zeigen sich helle Sterne noch etwas unscharf. Mit den anderen Okularen funktioniert alles, also glaube ich nicht dass es am Teleskop liegt. Das 40mm Okular habe ich auch an meinem Refraktor getestet, wo es sich perfekt scharfstellen lässt. Es wird also tatsächlich am OAZ, den ich ja wie oben beschrieben selbst eingebaut habe, liegen.


    Nun stellt sich die Frage, wie ich das Problem lösen kann und ich dachte vielleicht hat ja jemand einen Tip für mich.


    Mir fallen folgende Lösungen ein:


    1. Den OAZ modifizieren, z.B. ein Stück abschleifen, so dass das Okular etwas weiter reingeht. Allerdings weiß ich nicht, wie viel den nun noch fehlt und ob der OAZ dannach überhaupt noch funktionieren würde (ist ein eher billiges Teil).


    2. Den OAZ austauschen. Allerdings habe ich bisher keinen gefunden, der preislich angemessen ist. Und einen OAZ zu kaufen, der alleine doppelt so viel wie das ganze restliche Teleskop kostet finde ich irgendwie nicht angebracht. Außerdem weiß ich ja gar nicht ob es mit einem anderen besser gehen würde und bei allen OAZen die es so zu kaufen gibt frage ich mich ob die überhaupt für meinen Tubus passen.


    3. Den Hauptspiegel etwas unterlegen. Dann kommt der Spiegel ja auch etwas näher ans Okular, oder liege ich da falsch? Ich habe aber wiederum keine Ahnung, wie viel man dann unterlegen müsste und ob so was überhaupt geht, oder ob dann der Fangspiegel wieder zu klein ist usw...


    Alternativ dazu hätte ich vielleicht auch noch die Möglichkeit das Okular umzutauschen, z.B. gegen ein 32mm Okular. (Ich hatte sowie lange zwischen 32mm und 40mm geschwankt, mich dann aber letztendlich für die größere AP entschieden, weil mich der "Tunnelblick" nicht so stört).


    Was würdet ihr tun? Oder hat vielleicht jemand noch eine andere Idee?


    Viele Grüße,


    Alf / Alter-Heide


    (habe kürzlich gelesen, dass ihr lieber die richtigen Namen lest, daher wollte ich euch meinen - Alf - nicht länger vorenthalten ;) )

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