Buchrezension "Star Clusters ..."

  • Star Clusters and How to Observe Them



    Autor: Mark Allison
    Verlag: Springer
    211 Seiten
    Preis: € 32,05
    ISBN: 1846281903
    Erscheinungsjahr: 2006


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
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    Sternhaufen gehören zu den spektakulärsten Objekten für Amateurastronomen sowohl zur Beobachtung als auch zur Fotografie. Sie repräsentieren den Beginn, die Gegenwart und die Zukunft des Universums, von offenen Sternhaufen mit nur ein paar Dutzend Sternen bis zu gigantischen Kugelsternhaufen, jeder vollgestopft mit Millionen von Sonnen.
    Teil I dieses detaillierten Buches beinhaltet einen umfangreichen Überblick über Sternhaufen – inclusive offenen Sternhaufen, Kugelsternhaufen, extragalaktische Sternhaufen und sogar Haufenüberreste – zusammen mit ihrer Entwicklung und ihren Eigenschaften.
    Teil II ist über die Beobachtung. Die großen Sternhaufen können mit der einfachsten Ausrüstung beoachtet werden – normale Ferngläser und Billig-Teleskope – aber Mark Allison erzählt über Instrumentierung und Zubehör, für Anfänger und erfahrene Beobachter. Schließlich ist im Buch noch ein Beobachtungsführer und eine umfassende Beobachtungsliste für alle Teleskopgrößen.


    Dieses eine Buch enthält alles was Sie brauchen um Sternhaufen zu beobachten und um die vielen unterschiedlichen Objekte zu verstehen, die unter diese Bezeichnung fallen.


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    <b>Rezension: </b>
    Hier habe ich wieder ein Buch aus der Reihe „Astronomer's Observing Guides“, dieses Mal über Sternhaufen, die immer ein lohnenswertes Ziel sind und von denen viele auch unter einem aufgehellten Himmel sichtbar sind.
    Das Buch gliedert sich in 2 Teile: Teil I über die Entwicklung und die Eigenschaften von Sternhaufen – für wolkige Nächte und für die Couch-Astronomen [;)]
    Teil II behandelt dann alles Wissenswerte rund um die Beobachtung selber.


    Ich möchte jetzt etwas genauer darauf eingehen.
    Im Teil I wird zuerst auf die generellen Eigenschaften von Sternen eingegangen: Entstehung, Typen, HRD und auch der bekannte Satz „Oh Be A Fine Girl Kiss Me“ wird erwähnt. Die Methoden mit denen Entfernung, Größe oder Masse bestimmt werden, werden nur kurz angerissen.
    Dann kommt die Bildung der Galaxien und schließlich der Sternhaufen und jetzt werden die Sternhaufen getrennt behandelt.
    Offene Sternhaufen, Beispiele wie sie entstehen, echte und visuelle Haufen, wie sie differenziert werden können und das diese nur recht kurzlebig sind (in astronomischen Zeitskalen)
    Es folgen Kugelsternhaufen, Sternverbände, Sterngruppen, extragalaktische Haufen und Haufenüberreste. Für „nichtexistierende“ Haufen werden Erklärungen gesucht und aufgezeigt wie es passieren kann, dass Objekte falsch oder auch mal doppelt erfaßt werden einschließlich Beispielen für falsche Einträge in den Katalogen.


    Auch der Praxisteil beginnt mir Theorie zu Teleskopen und den Abwägungen pro/contra zu den unterschiedlichen Bauformen und Öffnungen. Montierungen, Okulare, Filter, Okularauszüge, Sucher ... so die üblichen Verdächtigen werden kurz angerissen.
    Die Beobachtungsplanung kommt nicht zu kurz, ein paar gute Tipps waren dabei, auch wenn diese für erfahrenere Beobachter nicht neu sind. Den Vorschlag, eine Art Werkzeugkasten mit Grundausrüstung zusammen zu stellen, in dem auch z.B. Batterien enthalten sind, werde ich sicherlich noch umsetzen, dann fehlt mir nicht der Schraubendreher für den Fangspiegel, wenn ich ihn brauche.
    Hilfsmittel zur Vorbereitung kennen wir auch alle, genau wie die vielen unterschiedlichen Listen und Kataloge. Trotzdem, die unterschiedlichen „SAC's 110“ kannte ich zwar, hatte ich aber noch nie zur Planung herangezogen, dafür ist das Wetter dann doch zu unterschiedlich zwischen Texas oder New Mexico und der deutschen Nordseeküste [;)]
    Anschließend gibt der Autor Anleitungen zur Beobachtung und zu Beobachtungstechniken. Wie aus einem orientierungslosen Anfänger ein versierter Sterngucker wird – dafür gibt es viele gute Tipps und theoretisch ist das ja alles möglich, nur die Praxis ist dafür auch notwendig.


    Schließlich behandelt Allison noch Aufzeichnungsmethoden, Beschreibung, Zeichnungen und Fotografie. Eine kleine Kuriosität: er läßt sich noch ausführlich über chemische Fotografie aus, soooo alt ist das Buch dann doch nicht.


    Auf den folgenden etwa 80 Seiten werden dann endlich die Objekte vorgestellt. Sortiert nach Rektaszension werden die Sternhaufen jeweils mit einer kleinen Tabelle mit den grundlegenden Daten und einer kurzen Beschreibung aufgeführt, unterteilt in 4 Schwierigkeitsgrade was die Auswahl erleichtert. Zu einigen Sternhaufen gibt es Fotos, manchmal auch Aufsuchkarten. Die Fotos sind durchgehend in schwarz/weiß und oftmals in geringer Auflösung.


    Das Buch schließt ab mit Hinweisen zu Katalogen und weiteren Quellen, sowohl in gedruckter Form als auch im Internet.


    <b>Fazit: </b>
    Wie es oft ist, den größten Teil des Buches nehmen die Grundlagen ein. Diese lassen sich zwar gut lesen und es sind gute Tipps dabei, trotzdem werden erfahrene Beobachter diese Seiten schnell überblättern.
    Wenn von 200 Seiten nur etwas mehr als 80 Seiten die Objekte der Begierde behandeln, muß man sich schon überlegen ob sich das für einen lohnt.
    Die Auswahl der Objekte entspricht den persönlichen Vorlieben des Autors, was ja auch verständlich ist. Es sind Objekte dabei, die nicht in jedem Beobachtungsplan stehen. Nur schade, dass die Fotos dazu von sehr magerer Qualität sind.
    Erfahrenen Beobachtern würde ich das Buch nicht unbedingt empfehlen, wer sich aber in die Beobachtung von Sternhaufen einarbeiten will, findet hier das nötige Werkzeug mit vielen guten Tipps und Tricks.




    edit: Amazon-Link ergänzt

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