Hallo Mondfans,
ich konnte nun endlich mal wieder beobachten und die Bedingungen verbesserten sich im Zeitraum vom 18. März zum 20. März schrittweise. Am ersten Abend hatten wir hier noch ein dickes Halo um den Mond und schlierige Wolkenschichten versperrten die Sicht auf die Sterne - fotografiert habe ich natürlich trotzdem und die Bilder sind unten zu sehen. Als Objekte habe ich mir Archimedes, Aristillus, Aristoteles und das Alpental (Rille hat nicht wirklich geklappt) ausgesucht. Außerdem habe ich den Terminator um die Gebirgsregion herum abgescannt. Die Einzelkrater sind in f/34 und das Teilmosaik ist in f/14 aufgenommen. Das teilmosaik ist dann auf knapp 80% scaliert wegen der Bildbreite.
Am zweiten Abend gab es dann erstmal eine schöne klare Phase zu Anfang. Ich baute also gleich nach Feierabend auf und freute mich schon der Dinge die da kommen sollten. Just in dem Moment, als ich alles aufgebaut hatte, der Refraktor wenigstens schon 30 Minuten ausgekühlt war, das Livebild scharfgestellt war und ich meinen Finger auf die linke Maustaste absenken wollte, zogen Wolken auf. Ein abschätzender Blick auf die Entfernung und Geschwindigkeit ließ plötzlich ganz andere Gefühle in mir hochkommen - Wo ist mein Beißring! Ich beschloß, mich dann doch in Geduld zu üben und dies machte sich eine gefühlte Stunde später bezahlt. Die dichte Wolkenwand war durchgezogen und auch ihre Nachzügler passierten bereits das Himmelsareal. Die Transparenz war mittelmäßig, aber gleichmäßig, also für den Mond ausreichend und wenigstens gleiche Helligkeiten versprechend. Nun konnte es also losgehen. Ich machte mehrere Detailaufnahmen einiger allseits beliebter Krater mit 5130 mm Brennweite (f/34) und wendete mich dann mit "halber" Kraft einem Teilmosaik zu, das ich mit 2160 mm Brennweite (f/14) aufnahm. Die bilder sind noch in der Endbearbeitung und folgen noch.
Der dritte Abend sollte dann halten, was die Abenddämmerung versprach. Ein sehr klarer blauer Himmel präsentierte sich schon auf dem Weg von der Firma nach Hause und die Vorfreude wuchs. Naxh dem Aufbauen habe ich diesmal vorsorglich schon ein paar Aufnahmen in der Dämmerung gemacht (Kopernikus mit Umfeld) und einen eventuellen Helligkeitsgradienten über die serien hinweg in Kauf genommen - bevor das Wetter wieder umschlägt! Es sollte aber zum Glück anders kommen. Die Sicht blieb klar bis zum Schluss und ich konnte durcharbeiten. Es machte sich allerdings nach Einbruch der dunkelheit ein ziemlich ekliges Seeing bemerkbar. Ich hielt es für die abendliche Luftabkühlung und das war es wohl auch. Später am Abend war die Luft dann wieder etwas ruhiger, wenn auch nicht ganz optimal. Ich nahm mir dann verschiedene Krater vor und machte noch ein Terminatormosaik von oben bis unten - es sollte eigentlich nur die Gebirgsregion und Kopernikus draufsein, aber man kann ja nicht genug kriegen. Das Ganze muss erst noch entwickelt werden. Vorerst stehen nur die Bilder vom 18. März zur Verfügung - ich bin aber gerade am Nacharbeiten.
So jetzt erst mal die Bilder vom 18. März
Archimedes, dessen Kreise das Seeing störte und ihn fast erschlug[;)]
Aristillus mit der interessanten zentralen Gebirgsgruppe
Aristoteles - schon etwas abseits des Terminators
Das Alpental - naja, vielleicht im Ansatz mit der Rille
Die Gebirgskette - hier noch halb im Dunkel liegend
Das waren vorerst alle fertigen Bilder. Aristoteles reiche ich nachher noch nach und die anderen Bilder kommen heute und morgen.
Nachtrag: Aristoteles ist nun auch dabei.
Sternklare Grüße
Alko