Jupiter, 07.04.2013, bei 35,2"

  • Hallo!





    Vorgestern Abend hatte ich wieder Gelegenheit das Teleskop auf den Jupiter auszurichten. Die Sichtbedingungen waren ganz gut, sodass auch ein annehmbares Ergebnis herausgekommen ist. Verwendet wurde wie immer eine 20cm Schmidt-Cassegrain-Optik, ein C8, auf einer Losmandy GM8 Montierung . Das Setup funktionierte einwandfrei, so konnte ich ein RGB nach dem anderen filmen. Die Aufnahme entstand bei ca. 6,2 Meter Brennweite durch Astrolumnia RGB-Filter mit einer QHY 5-II monochromen Kamera. Es ist also nur ein RGB, was meiner Meinung nach den natürlichsten Eindruck wiedergibt.


    So macht das Spaß! [:)]


















    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,


    schöner Jupi!


    Besonders gut gelungen finde ich die Farbausarbeitung bei dem RGB, macht einen sehr schönen und natürlichen Eindruck auf mich. Die preiswerten RGB-Filter von Astrolumnia scheinen gut zu funktionieren.


    Schade das die Bedingungen nicht mehr die besten sind, er ist schon sehr klein und deine Aufnahme entstand ja wohl noch bei Tageslicht - die Jupitersaison neigt sich leider allmählich ihrem Ende zu. Da hast du wohl nochmal das beste herausgeholt. Man sieht auch noch einige Details in den Wolken im Rotkanal.


    Interessant finde ich auch die hohe Brennweite, deine CMOS-Kamera hat glaube ich 5,2my Pixel, da bist du ja schon im ziemlich im Oversampling, das Bild sieht (dadurch?) schön sanft gezeichnet aus. Ist das der originale Abbildungsmaßstab? Hast du auch etwas weniger Brennweite zugunsten kürzerer Belichtungszeiten probiert? Eventuell könnte hier ja eine kürzere Belichtungszeit Vorteile bezüglich Seeing einfrieren bringen.


    Ein paar Daten währen noch schön, Belichtungszeiten, Gain, fps, Verwendungsrate, welche Barlow und und und etc. [:)]


    Gruß, Gerry

  • Hallo Gerry,


    Du bist doch Gerry-K von Astronomie.de! [:)] Danke für die netten Worte!


    Ja, die Filter sind recht preiswert und bist jetzt sind sie auch den Preis wert. Diese Filter machen das Bild sehr dunkel, sodass man schon länger belichten muss. Tatsächlich werden die Bedingungen immer schlechter und schlechter. Ich bin sehr stark vom Seeing abhängig, was an diesem Abend recht brauchbar war, aber keineswegs so gut wie Anfang März, wo mir die besten Jupiteraufnahmen gelungen sind.


    Ja, die Bilder sind im original Abbildungsmaßstab zu sehen. Das Scheibchen ist gegenüber Anfang März schon deutlich kleiner geworden. Wäre das Seeing - das hier höchstens 6/10 hatte - noch besser gewesen, wäre auch das Ergebnis noch viel besser geworden. Zum Thema Oversampling hatten wir ja schon eine längere Diskussion auf A.de. Ich habe hier einfach die f/31 Kombination angewandt, weil ich ein etwas größeres Scheibchen haben wollte. Auch verhindert das eine Streifenbildung, die besonders dann bei der Bildverarbeitung stört. Mit der Großen Brennweite hatte ich diese Probleme bisher nicht. Mit kleinere Brennweite, bei f/16 hatte ich das letzte mal mit diesen Streifen aber zu kämpfen. Diesmal hatte ich nur keine Lust umzubauen, da alles so wunderbar lief, also die Nachführung, das Fokussieren, sowie die Aufnahmen an sich.


    Belichtet habe ich mit 20ms mit 86% Gain bei 30fps. Jeweils 1000Bilder pro Kanal hab ich aufgenommen. Die Brennweite verlängere ich mit einer 2fachen Ultima Balowlinse, die ich bei Faktor ~3 betreibe. Es geht aber auch runter bis zu ~1,5 dann hab ich f/16. Habe glaub ich 50% der Bilder mit Autostakkert in Multipoint gemittelt, dann hab ich diesmal den sehr verlässlichen Giotto MexicanHat zum Schärfen der Einzelkanäle verwendet. Der passte unter diesen Umständen besser oder aber mindestens genauso gut wie Registax Wavelets. Die Details hat der MexHat (Rechteck, Quadrat, Rechteck) sogar besser herausgearbeitet und dargestellt als Registax. Dann kam nur noch ne dezente Nachbearbeitung in Fitswork und Photoshop. Die Farben muss ich wegen den Filtern immer in den Rottönen in Richtung braun korrigieren.





    (==>)skywatcher1985: Du verwendest mindestens eine 5fache Barlowlinse. [;)]







    Viele Grüße,
    Christian

  • Moin und hallo!
    Christian, ich will deinen Thread nicht "entern", aber die Motive sind so ähnlich, dass ich mein Ergebnis einfach zu deinem stelle. (Wenn das nicht in Ordnung ist, nehme ich es sofort wieder heraus.)
    Ich habe mit meinem frisch an Prokyon kollimierten 10" SC und der i-Nova Farbcam aufgenommen, von 1280 ca. 370 Frames mit Registax, Fitswork und Gimp bearbeitet. Der Decon-Filter bei Fitswork hat hier den Großteil der Schärfung geleistet.
    Ich war etwas später dran als du und bewundere dich, wie du bei der Brennweite mit den schwachen Kontrasten der Dämmerung ein so tolles Bild zauberst!
    Hier nun mein Resultat:



    Die Brennweite verrate ich erst später[;)].
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christian_P</i>
    <br />Hallo Gerry,


    Du bist doch Gerry-K von Astronomie.de! [:)] Danke für die netten Worte!


    Ja, die Filter sind recht preiswert und bist jetzt sind sie auch den Preis wert. Diese Filter machen das Bild sehr dunkel, sodass man schon länger belichten muss. Tatsächlich werden die Bedingungen immer schlechter und schlechter. Ich bin sehr stark vom Seeing abhängig, was an diesem Abend recht brauchbar war, aber keineswegs so gut wie Anfang März, wo mir die besten Jupiteraufnahmen gelungen sind.


    Ja, die Bilder sind im original Abbildungsmaßstab zu sehen. Das Scheibchen ist gegenüber Anfang März schon deutlich kleiner geworden. Wäre das Seeing - das hier höchstens 6/10 hatte - noch besser gewesen, wäre auch das Ergebnis noch viel besser geworden. Zum Thema Oversampling hatten wir ja schon eine längere Diskussion auf A.de. Ich habe hier einfach die f/31 Kombination angewandt, weil ich ein etwas größeres Scheibchen haben wollte. Auch verhindert das eine Streifenbildung, die besonders dann bei der Bildverarbeitung stört. Mit der Großen Brennweite hatte ich diese Probleme bisher nicht. Mit kleinere Brennweite, bei f/16 hatte ich das letzte mal mit diesen Streifen aber zu kämpfen. Diesmal hatte ich nur keine Lust umzubauen, da alles so wunderbar lief, also die Nachführung, das Fokussieren, sowie die Aufnahmen an sich.


    Belichtet habe ich mit 20ms mit 86% Gain bei 30fps. Jeweils 1000Bilder pro Kanal hab ich aufgenommen. Die Brennweite verlängere ich mit einer 2fachen Ultima Balowlinse, die ich bei Faktor ~3 betreibe. Es geht aber auch runter bis zu ~1,5 dann hab ich f/16. Habe glaub ich 50% der Bilder mit Autostakkert in Multipoint gemittelt, dann hab ich diesmal den sehr verlässlichen Giotto MexicanHat zum Schärfen der Einzelkanäle verwendet. Der passte unter diesen Umständen besser oder aber mindestens genauso gut wie Registax Wavelets. Die Details hat der MexHat (Rechteck, Quadrat, Rechteck) sogar besser herausgearbeitet und dargestellt als Registax. Dann kam nur noch ne dezente Nachbearbeitung in Fitswork und Photoshop. Die Farben muss ich wegen den Filtern immer in den Rottönen in Richtung braun korrigieren.


    ...


    Viele Grüße,
    Christian
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Christian,


    ja genau der bin ich [:)]


    Aus den angesprochenen Diskussionen drüben will ich mich eher raushalten, ich habe ein wenig das Gefühl das sich da jemand bestimmtes zu einer Missionierung berufen fühlt und es ein wenig sinnlos ist... Ich denke du verstehst [:D]


    Ich finde dein Ergebnis spricht für sich, f/31 war hier sicher keine schlechte Wahl. Zu den angesprochenen Streifen, das ist ja ein Problem was bei der Alccd5-II bekannt ist, die Alccd5<b>L</b>-II hat das ja zum Glück nicht mehr: Es gibt bei EZPlanetary eine Funktion um diese Streifen zu minimieren. So genau hab ichs nicht mehr im Kopf, es ist entweder eine eigene Funktion oder einfach ein paar Darks machen und diese dann automatisch abziehen lassen. Im Forum von Qhyccd.com erklärt der Entwickler das irgendwo.


    Zur Belichtungszeit: 20ms bei 86 Gain ist ja doch schon recht hoch, da werden die Filter von Astrolumnia wie du sagst doch schon einiges schlucken. Zum Vergleich, ich hatte heute mit der neueren Alccd5L-IIc, der Farbversion, mit den 3,75my Pixeln am 5" Mak bei f/24 etwa 13ms bei 50 Gain um das Histogramm zu etwa 60% zu füllen. Ich hatte leider zuvor Probleme mit dem Polaralignment meiner EQ-5 Synscan und konnte daher erst sehr spät auf Jupiter halten, da stand er schon tief und das Seeing war so grauenhaft das ich dann keine Aufnahme mehr gemacht habe, Jupi sprang teilweise einen ganzen Scheibchendurchmesser hin und her [B)]


    Bin schon auf weitere Saturnaufnahmen von dir gespannt, dein Setup und Workflow scheint ja sehr schön zu funktionieren [:)]


    (==&gt;)Spacecadet


    Ebenfalls sehr schöne Jupiteraufnahme von dir! [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Brennweite verrate ich erst später[;)].<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich mich richtig erinnere arbeitest du mit einer Farbversion der I-Nova mit 5,6my Pixeln? Ich schätz mal du hast so um die f/25 verwendet? [:D]



    Gruß, Gerry

  • Hallo Gerry,
    wenigstens einer ist mir auf den Leim gegangen[;)].
    Spaß beiseite, das Foto ist mit einem 2" Fringekiller im Zenitspiegel gemacht, also ca. f/11 und dann auf 200% vergrößert. Alle Versuche mit mehr Brennweite sind unansehnlich, obwohl ich gute Barlows verwendet hatte (ca. f/20 und f/27), ich bin erstaunt, was mit deutlich weniger als 3m geht.
    Hier der Grünkanal, den ich sehr stark schärfen konnte



    Viele Grüße und CS
    Martin

  • (==&gt;)Martin: Im Gegenteil, ich finde es nett, dass du deine Aufnahme hier zeigst. So kann ich nochmal schön einige Details vergleichen, die auf beiden Bildern zu sehen sind. Zum Beispiel sehe ich über den NEB bei mir links eine dunkle Struktur, die bei dir ebenfalls zu sehen ist. Dein Bild zeigt auch fast die selben Farben wie meines, was mir zeigt, das ich halbwegs richtig liege [:)]. Ich denke, dass du Schritt für Schritt immer besser werden wirst.



    (==&gt;)Gerry: Saturn konnte ich schon zweimal aufnehmen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal. Dabei werde ich wohl wieder mit weniger Brennweite arbeiten und versuchen auf viele Bilder zu gehen, sodass das Rauschen noch besser unterdrückt werden kann. Saturn ist nicht so anspruchsvoll wie Jupiter, was die "Feinheit" der Details angeht, sodass man da ruhig weniger Brennweite nehmen kann. Auch beim Jupiter werde ich wohl erst mal wieder auch weniger nehmen, wenn das Seeing nicht absolut brillant ist. Ich bin da aber durchaus flexibel und werde es nicht versäumen bei Spitzenseeing mir maximalen Metern zu arbeiten.


    Mit der Alccd5L-IIc musst du aber keine Filter verwenden, oder? Dann ist das Bild natürlich allein deswegen schon heller. Ich finde ein großer Vorteil der Farbkamera ist die unkomplizierte Aufnahme, wobei ich allerdings finde, dass der Filterwechsel mit meinem manuellen Filterrad so wunderbar von der Hand geht, dass das gar nicht mehr nennenswert ist. Da macht sich das C8 bezahlt, denn der rückseitige Anschluss ist wunderbar zusammen mit den Laptop im Sitzen zu erreichen. Fokussieren, Filterwechsel und Videoaufnahme gehen so wunderbar von der Hand. Wäre nicht das Geld, was man zusätzlich für Filterrad und Filter ausgeben muss, hat man eigentlich nur Vorteile durch diese Technik. Schwarz/Weiß Videos sind dreimal "schlanker" als ein Farbvideo bei gleicher Größe, es erlaubt also schon deswegen höhere Bildraten. Dazu kommt der enorme Vorteil beim Ausgleich der atmosphärischen Refraktion durch Einzelbearbeitung der Videos. Ich kann das nur empfehlen.


    Die Bildbearbeitung ist bei mir eigentlich ein sehr unkomplizierter Prozess ohne Geheimnisse. Es ist ein unbeschreibliches Aha-Erlebnis, wenn man beim Schärfen mit einfachen SchäfungsFiltern nur noch staunen kann, was gutes Seeing leistet. AAAAAAAAAhhhhhhaaaaa [:)] wunderbar! [;)] Es geht nichts über gutes Videomaterial.






    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,


    ja die Alccd5L-II<b>c</b> hat die Farbfilter ja schon in Form der Bayermatrix direkt auf dem Chip, lediglich einen IR-Sperrfilter muss man noch vor den Chip schrauben, der ist aber im Lieferumfang dabei. Die Farbkamera scheint schon ne sehr tolle kamera zu sein, aber in erster Linie ist es für mich eine Preisfrage gewesen, die kostet 170€ und man braucht nichts mehr zusätzlich, bei der S/W-Version kostet die Kamera 300€ und Filter und Filterrad nochmal so viel zusätzlich. Die S/W hat mehr Vorteile und im Endeffekt bekommt man wenn alles passt bessere Bilder als wie mit einer Farbkamera.


    Ich denke auch das am Saturn etwas weniger Brennweite förderlich sein wird, allein weil er schon so dunkel ist und tief steht, da gilts in erster Linie die Belichtungszeiten kurz zu halten und viele Bilder zu sammeln, so viele feine Details gibts für unsere durchschnittlichen Öffnungen da ja nicht realistisch aufzulösen.


    (==&gt;)Martin
    dafür sieht das Bild aber echt top aus. Da war dann wohl einfach vom Seeing nicht mehr drin. Du kommt mit deinem 10" SC ja auch ohne Barlow bei f/11 auf eine stattliche Brennweite die ausreicht um zumindest einige Deatils aufzulösen. Interesanterweise konnte ich letzten Herbst mit der ToUcam auch häufig den Grünkanal von Jupiter am stärksten schärfen, die ToUcam und die I-Nova haben ja auch den selben Sensor?


    Gruß, Gerry

  • Hallo Gerry,
    die I-Nova hat den TouCam-Chip, allerdings komme ich mit dieser Kamera VIEL besser zurecht, als mit der Philips-Cam. Dabei sind die Frameraten gar nicht so hoch, aber die mitgelieferte Software finde ich genial.
    Vielleicht hätte ich aber für fast gleiches Geld doch lieber die Alccd5L-IIc kaufen sollen?!
    Ich habe mal mit dem 2" Fringekiller als Filter experimentiert, aber auch damit ist immer der Grünkanal der beste, Blau ist nicht sooo schlecht, kann ich auch noch etwas schärfen, nur Rot macht einen etwas matschigeren Eindruck. Deswegen der Zenitspiegel und die etwas unorthodoxe Brennweite von ca. f/11.
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • (==&gt;)Martin: den Zenitspiegel und den Filter würde ich nicht mehr verwenden, den diese Komponenten tragen eventuell zu Bildfehlern bei. Trotzdem ist dein Bild aber sehr schön gelungen! Du wirst auch immer besser.




    (==&gt;)Gerry: Ja, da muss man einfach probieren.



    Mal sehen, wann es das nächste Mal wieder Gelegenheiten gibt.






    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Leute,


    hier ein aktuelles Bild aufgenommen während der Dämmerung bei mäßigem Seeing, schätzungsweise 5/10. Es zeigen sich wieder einige Details auf der Oberfläche, die nur noch einen scheinbaren Durchmesser von 34.5 Bogensekunden hat. Vorgestern hatte ich schonmal Jupiter mit nur 3,25Metern Brennweite aufgenommen. Dabei zeigte sich allerdings ein quadratisches Muster bei der Bildbearbeitung während des Schärfens. Deshalb bin ich wieder auf 6,2 Meter ausgewichen, was ganz gut geht, denn dabei tritt dieser Effekt nicht auf.











    Viele Grüße,
    Christian

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!