Jupiter, kleine Optik und Kompaktdigi vom 12.11.12

  • Hallo liebe Planetenfreunde,


    hier im Nordwesten Deutschlands hatten wir trotz Hochdruckeinfluss einige Tage mit zähem Hochnebel und Bodennebel zu kämpfen. Aber am 12. November ergab sich wider Erwarten eine kleine Lücke gegen 21.15 Uhr, um Jupiter vor die Kamera zu bekommen.
    Die Aufnahmedaten: Kompaktdigitalkamera Canon PS A550 im Videomodus mit 30 fps und Digiklemme. 114/900 Newton, 6mm Okular, händisch nachgeführt.



    Beim unteren Bild habe ich noch den Gamma-Wert und die Gradationskurven bearbeitet.
    Leider konnte ich zum Aufnahmezeitpunkt den "GRF" nur noch am Westrand gerade so erahnen, dafür ist aber der Mond Io links gut zu erkennen.
    In Anlehnung an ein Jupiterbild aus einem anderen Forum, was mit dem gleichen Equipment aufgenommen wurde und Schärfe und Details mich fast umgehauen haben, ist jetzt meine Zielsetzung, ähnliches mit meiner Optik zu erreichen. Ich arbeite jedenfalls daran!


    Viele Grüße, Uwe

  • Hallo Uwe,
    ich bewundere dich ob deiner Geschicklichkeit mit der manuellen Nachführung! Und das mit dem kleinen Ausschnitt des 6mm Okulars!
    Ich selbst habe diese Technik sofort aufgegeben und ein 25mm Okular mit größeren Gesichtsfeld genommen und Jupiter durchlaufen lassen und dann gestackt oder gleich Einzelbilder gemacht.
    An deiner Stelle würde ich es auch mal mit schwächerer Vergrößerung probieren, das Beispiel, auf das du anspielst, ist glaube ich mit 10 bzw. 25mm gemacht. Dann müssten auch die Belichtungszeiten kürzer werden und damit die Seeingeinflüsse geringer.
    Ich denke auch, dass bei besserem Seeing und noch höher stehendem Jupiter mehr drin ist.
    Wenn ich die Bilder aus größerer Entfernung ansehe, dann ist der Anblick in einem kleinerem Teleskop gut getroffen.
    Bleib' am Ball und ich freue mich auf mehr kleine Jupiter!
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hallo Martin,
    herzlichen Dank für deine Rückmeldung und die aufbauenden Worte!


    Das schwierige an der Sache war tatsächlich, Jupiter, trotz sorgfältig ausgerichtetem Sucher in das Gesichtsfeld des Okulars zu bekommen und auch dort zu behalten. Bei noch so kleiner Berührung des Tubus und der parallaktischen "Wackeldackel" Montierung fing das Instrument an zu schwingen und machte die ersten Sekunden des Videostreams unbrauchbar. Ich wollte schon aufgeben, zumal Jupiter erst 30° überm Horizont war, aber dann klappte es eben noch so halbwegs.


    Ich denke auch, dass ich mit dem 20mm Okular besser beraten bin. Das ging mir auch schon durch den Kopf. Bei der 2x Barlow, was ich auch mehrfach probiert habe, fotografiert man ja auch schon durch einen ordentlichen "Linsenstapel" hindurch; auch die werde ich erstmal weglassen. Jedenfalls werde ich die Experimente mit dem 6er erstmal auf besseres Seeing verschieben. Vielleicht werde ich dann auch mal mit 60 fps herangehen; das kann die Cam ja auch und die Blendeneinstellung verändern.


    Auf jeden Fall bleibe ich dran.


    Herzliche Grüße, CS, Uwe

  • Hallo


    Habe gestern Abend auch mal mit der Digiknipse durch das Okular gefilmt.
    Das Bild ist aus ca. 240 Bildern aus ein paar minuten Film und rumprobieren im Registax entstanden.
    Ist mein erster Versuch.
    Habe mit einer Digiklemme durch ein 6mm Okular mit einer Fujifilm 300JX Kamera so ca. 1 Uhr, vom Hausdach mitten in der Stadt gefilmt. Teleskop ist ein 150/1200 Dobson.




    Grüße Nick

  • Lieber Uwe,
    meinen Glückwunsch! Wenn Du etwas das Farbrauschen glättest und mit der Histogrammfunktion (Fitswork) den Übergang schwarz-Planetenrand etwas genauer triffst, fängt's richtig an zu strahlen! Das untere Bild ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
    Viele Grüße, jan

  • Hallo Nick und hallo jan,
    herzlichen Dank für eure Rückmeldungen!


    (==>)Nick, für deinen ersten Jupiter ist das doch schon ein toller Erfolg mit deiner Kamera und dem Dobson; herzlichen Glückwunsch! Leider war der GRF, den ich auch mal endlich wieder erwischen möchte, schon über den Westrand rotiert. Interessant wäre noch zu wissen, wie du das Bild weiterbearbeitet hast!


    (==>)jan, vielen Dank für deinen Vorschlag mit der EBV. Das habe ich gleich mal in die Tat umgesetzt und es hat imho tatsächlich was gebracht. Was hältst du davon? Ich habe es mal etwas kleiner belassen, so finde ich es schöner.
    Allerdings: Seeing und daher auch nicht so ein ganz optimales Ausgangsmaterial mit Bildbearbeitung zu kompensieren ist natürlich nicht so optimal!


    Hier noch einmal das untere Bild überarbeitet!



    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hallo Uwe


    Danke für die Antwort. Nach suche nach einem Programm womit man Planetenfotos erstellen kann bin auf Registax gestoßen. Ich habe mir ein paar Touturials angeguckt auch wenn die meißten für andere Versionen sind und ich nur teile verstanden habe. Nunja, eigentlich hab ich dann wenn man zuletzt im Pragramm bei "Wavelet" gelandet ist, mit dem linken schiebereglern und den werten probiert bis ich dachte, geht so.


    Es waren nur 240 Bilder die ich von ca.8000 gebrauchen konnte. Der rest war nicht so gut oder zu verwackelt.


    Nun warte ich, dass ich mal wieder "Rohmaterial" besorgen kann. Teleskop wartet auf dem Dach aber das Wetter ist hier z.Z. sehr bescheiden.


    Grüsse Nick

  • Hallo nochmal.


    Hier mal noch ein Jupiter vom 21.11 ca.23 Uhr.
    Aufnahme und Bearbeitung alles wie oben.



    GRF und rechts Ganymed sind undeutlich zu erahnen(hoffe ich).
    Habe heute um 18:30 Uhr (Europa + GRF) versucht noch etwas aufzunehmen aber da Jupiter noch so tief stand ist das Seeing sehr bescheiden gewesen und es ist nichts brauchbares dabei herraus gekommen.


    Grüsse und CS Nick

  • Hi Nick,
    dein Jupiter von gestern kommt ja super rüber! Gratuliere.


    Da liegen ja schon Welten zwischen deiner ersten Aufnahme und der von 21.11.! Zur Zeit der Kulmination Jupiters bringt es natürlich mehr, als bei bescheidener Höhe über dem Horizont, Jupiter auf´s Korn zu nehmen.
    Annähernd das, was du jetzt mit deinem zweiten Bild hier zeigst, würde ich auch gerne mal mit meiner Optik hinbekommen. Insbesondere den Schattendurchgang eines Mondes oder den GRF! Aber irgendwo sind dann auch die Grenzen der Auflösung beim 114/900er Newton erreicht.
    Heute spielte das Seeing überhaupt nicht mit, bei den Mondaufnahmen machte sich hochfrequentes Flimmern bemerkbar und die Fixsterne zeigten visuell, auch ohne Optik sehr starke Szintillation. Ich glaub mit Jupi wirds heute nichts.


    Viele Grüße, Uwe

  • Hi Uwe


    Danke, dass dir mein Jupi gefällt.


    Die verwendete Quell-Avi die ich für das Bild genommen habe, war besser als bei dem ersten Bild. Wahrscheinlich habe ich dort auch besser "scharfgestellt".
    Das ist gar nicht so einfach, da ich die Digiklemme mit Okular auf dem Hausdach nicht mehr verstellen kann und quasi mit dem Display der Kamera "scharfstellten" muss.
    Das ist dann immer etwas glück und ich sehe dann erst am PC ob es was taugt.


    Ich hatte heute das selbe Problem wie du mit dem Seeing. Die "Mond-Avi" die ich heute gemacht hab, schwimmt wie ein stück Seife in der Badewanne :).


    Dir Uwe, wünsche ich, dass es auch bei dir mit GRF und Monddurchgang klappt.
    Eventuell liegt es aber nicht an deinem Newton, sondern an deiner Kamera.
    Deine Canon macht 640x480 Avi Video und die Fuji von mir mach 720p Video.
    Vielleicht liegt es ja daran. Ich muss aber gleich sagen, das ich viel zu wenig von dem Thema verstehe um Ratschläge zu geben.


    Grüße und CS Nick

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