Buchrezension "Physik ohne Ende"

  • Physik ohne Ende
    Eine geführte Tour von Kopernikus bis Hawking



    Autoren: Jörg Hüfner, Rudolf Löhken
    Verlag: Wiley-VCH
    176 Seiten
    Preis: 14.90 €
    ISBN: 978-3-527-41017-0


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    © Wiley-VCH
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages


    <b>Klappentext: </b>


    <i> Eine faszinierende Expedition in die Geschichte der Physik


    Von Galileis schiefer Ebene bis zum Teilchenbeschleuniger LHC am CERN, von hellen Sonnen bis zu schwarzen Löchern, von Kepler bis Feynman – diese Expedition in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Physik erweist sich als faszinierende Zeitreise! Bahnbrechende Erkenntnisse, interessante Forscherbiographien und spannende Anwendungsbeispiele werden verständlich präsentiert. Die Führung durch das Gedankengebäude der Physik beginnt in der obersten Etage, in der sich die Laboratorien und Observatorien des 20. Jahrhunderts befinden. Von dort geht es zurück in die Vergangenheit, in die unteren Stockwerke, die eher einem Museum ähneln. Alle an Physik interessierten haben in diesem „Forschungszentrum“ die Möglichkeit, dem Wissenschaftlern über die Schulter zu schauen und die Entdeckung der Naturgesetze mitzuerleben.
    </i>



    <b>Rezension: </b>


    „Physik ohne Ende“ ist ein Rundgang durch die Geschichte der Physik. Aufgebaut ist das Ganze als Führung durch ein fiktives Physik-Gebäude mit verschiedenen Etagen. Die Autoren leiten hier zwei fiktive Besucher – einen Opa mit seiner Enkelin – durch die verschiedenen Zeiten und Themen. Dabei stellen die Besucher immer wieder wichtige Zwischenfragen und geben Kommentare zu den Themen ab, die sehr hilfreich für das Verständnis sind.


    Das Buch beginnt gewollt nicht in den früheren Jahrhunderten sondern mit der modernen Physik des 20. Jahrhunderts. Diese liegt vielen Menschen näher und ist mit jeder Menge aktuellen und höchstinteressanten Themen gespickt. Und so verwundert es nicht, dass dieses Kapitel den weitaus grössten Teil des Buches ausmacht, nämlich etwas über die Hälfte des Buches. Nicht nur Albert Einstein ist hier vertreten, auch die aktuelle Forschung in der Kosmologie - zu den Themen Urknall, Schwarze Löcher und Quanten - wird besprochen.


    Danach gibt es einen enormen Zeitsprung ins 16. und 17. Jahrhundert. Hier wird der Leser zurückversetzt in die Zeit von Kopernikus, Kepler und Galilei. Die ersten Schritte in der Astronomie mittels Teleskop werden gemacht und man findet langsam mehr heraus über Licht und Zeit. Den Durchbruch bereitet Isaac Newton, als er die Gesetze der Bewegung entdeckt und läutet ein neues Zeitalter in der Physik ein.


    Das Zeitalter der „klassischen Physik“ wird bestimmt von Elektrizität und Magnetismus. Aber auch von Forschungen zu Wärme und Energie. Schliesslich findet man ganz entscheidende Gesetzmässigkeiten, wie den Erhaltungssatz der Energie und den Hauptsatz der Wärmelehre. Stück für Stück lichten die Physiker den Vorhang der Unkenntnis. Man kommt der wahren Natur des Atoms immer näher und versteht die Kräfte besser. Alles in allem eine sehr fruchtbare Zeit.


    Im letzten Kapitel, einem zugegebenermassen sehr kurzem, werfen die Autoren einen Blick in die Zukunft und beantworten die Frage: Gibt es nach all den Jahrhunderten voll von Entdeckungen überhaupt noch etwas zu entdecken? Oder sind wir der Wahrheit so nahe, dass der Beruf des Physikers schon bald ein sehr langweiliger sein wird?


    Den Anhang bildet ein weiteres Repertoire aus Kurzbiografien ausgewählter Wissenschaftler und einem Glossar. Ebenfalls finden sich weitere Literaturhinweise.


    In den normalen Textverlauf haben die Autoren auch Kästen mit Hintergrund- und Zusatzwissen zu einigen Themen eingebaut, für diejenigen Leser, welche mehr erfahren möchten. Diese sind genauso leicht verständlich wie der normale Text, gehen aber mehr ins Detail. So findet man hier nicht selten auch mal die ein oder andere Formel oder einen komplexeren Zusammenhang. Für das Verständnis des Textes sind diese Kästen nicht unbedingt notwendig und können einfach übergangen werden.


    Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig, was nicht zuletzt daran liegt, dass es sehr unterhaltsam geschrieben ist. Die Erklärungen sind zwar manchmal etwas knapp gehalten und die Themenauswahl beschränkt sich auf das Wesentliche, aber dafür ist der Text auch für Laien verständlich. Um einen guten Überblick über die Physik und ihre Geschichte zu erhalten, langt diese Anordnung alle Mal.


    Die Abbildungen und Zeichnungen sind alle in schwarz-weiss gehalten und der Grösse des Buches angepasst. Alle Bilder sind durchnummeriert – und zwar durchgehend und kapitelunabhängig. Dies macht das Nachschlagen von einzelnen Verweisen sehr viel einfacher. Die Bildbeschreibungen sind sehr reichhaltig, da es hier mehr als nur simple Stichworte gibt und erklären das Gesehene sehr gut.


    Der Aufbau der Kapitel gestaltet sich jeweils in etwa gleich. Zuerst gibt es eine Einführung in Thema und Zeit. Danach werden, chronologisch, einzelne Wissenschaftler, welche Grosses in jener Zeit geleistet haben, vorgestellt. Dies geschieht mittels einer kleinen Kurzbiografie, die zuerst auf das Leben der Forscher eingeht und dann auf die Errungenschaften und Entdeckungen. Jedes Kapitel ist weitgehend autark und man kann sich seinen Rundgang auch selber zusammenstellen.


    <b>Fazit: </b>
    Ein interessantes und kurzweiliges Buch über einige bedeutende Entdeckungen und Wissenschaftler der Physik. Empfehlenswert für alle, die sich ganz allgemein fürr die Geschichte der Physik interessieren und mehr darüber erfahren möchten, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

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