Buchrezension "Nachthimmel"

  • Nachthimmel
    Praktische Astronomie für Einsteiger


    Autor: Carole Stott
    Verlag: Dorling Kindersley coventgarden
    144 Seiten
    Preis: 9.95 €
    ISBN: 978-3831090495


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    © Verlag Dorling Kindersley coventgarden
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages


    <b>Klappentext: </b>


    <i> „Anschaulich und leicht verständlich zeigt dieses Buch, wie man die wichtigsten Sternbilder finden kann, wie sich Kometen, Planeten und andere Himmelsphänomene beobachten lassen und welche astronomische Hilfsmittel man dazu benötigt.
    Neben eindrucksvollen Astrofotografien und detaillierten Himmelskarten gibt es eine drehbare Sternkarte zum Herausnehmen, die eine Zuordnung der Sterne zum jeweiligen Sternbild zu jeder Nacht- und Jahreszeit ermöglicht.“
    </i>


    <b>Rezension: </b>



    Das Buch „Nachthimmel“ erschienen im Dorling Kindersley Verlag ist leider schon etwas älteren Datums. Die mir vorliegende Ausgabe ist aus dem Jahre 1999, übersetzt ins Deutsche im Jahre 2007. Und da liegt auch schon der Knackpunkt: trotz der späten Übersetzung wurden natürlich veraltete Inhalte übernommen. Doch beginnen wir mit dem Aufbau.


    Der Stil ist sehr visuell gehalten, so wie man es schon von ähnlichen Einsteigerbüchern aus anderen Verlagen kennt. Es gibt kleine Einleitungen, welche eine sehr allgemeine und wirklich sehr kurze Einführung in das Thema geben. Danach werden die wichtigsten Inhalte über Abbildungen vermittelt. Diese sind beschriftet und mit einem ebenfalls kurzen Text versehen. Für Einsteiger ist die Tiefe und der Umfang der Informationen natürlich ausreichend.


    Die Abbildungen sind sehr anschaulich, gross und vermitteln gut das Grundwissen. Bei den Fotos muss man diese Aussage sehr relativieren. Man sieht den Fotos an, dass sie aus den frühen 90er-Jahren stammen – im Vergleich zu heute ein gewaltiger Qualitätsunterschied. Ebenfalls die vorgestellten Geräte, entsprechen nicht mehr in jedem Fall dem heutigen Stand der Technik.
    Es gibt viele Menschen in diesem Buch, welche Situationen nachstellen, wie z.B. die Teleskopmontage, diese werden dadurch sehr viel anschaulicher.


    Es werden alle Basics angesprochen: Das Sonnensystem mit seinen Planeten und Besonderheiten, die Objekte des Weltalls, sowie deren Beobachtung und die dafür nötigen Instrumente.
    Den grössten Teil des Buches machen die Beobachtungshinweise für Planeten und die monatlichen Himmelskarten aus. Zu den Planeten gibt es jeweils 2 Seiten, auf der ersten gibt es Daten zum Planet, auf der zweiten Beobachtungshinweise. Leider sind diese Beobachtungshinweise schon veraltet – die Positionsgrafiken umfassen nur die Zeitspanne von 1999 – 2010. Damit konnte man natürlich auch in der deutschen Ausgabe, welche erst 2007 erschienen ist, nicht mehr viel anfangen.
    Ein zweites Manko, auf welches in der 2007 erschienen Ausgabe gar nicht eingegangen wurde: Pluto gilt hier immer noch als Planet, obwohl er schon im Jahre 2006 degradiert wurde.


    Für den Nachthimmel sieht es da natürlich anders aus. Diese Karten sind auch weiterhin gültig. Hier wurde der Himmel auf 6 Karten à 60° aufgeteilt. Allerdings sucht man Gradeinteilungen auf diesen Karten vergeblich. Es werden alle Sternbilder und der Milchstrassenbereich erklärt, dazu gibt es Hintergrundinformationen und Tipps zum Aufsuchen. Hilfreich ist hier der Beobachtungskalender, welcher pro Monat die sichtbaren Objekte auflistet, auch die herausnehmbare Planisphäre ist ein nützliches Tool.


    Auf den Monatskarten sind die wichtigsten und interessantesten Objekte für Einsteiger verzeichnet, daneben findet man auch Fotos und Informationen. Allerdings fehlt wie immer der Hinweis, dass die gezeigten farbigen, hoch vergrösserten Fotos nicht dem tatsächlichen Anblick im Teleskop entsprechen. Eher im Gegenteil, es wird sogar geschrieben, dass „mit einem Teleskop [...] Einzelheiten der Nebel wie Gestalt und Farbe gut zu erkennen [sind]“. - Neben einem Bild wo ein junges Mädchen an einem kleinen Meade-Einsteigerrefraktor sitzt und einem quietsch-bunten Bild vom Lagunennebel.


    <b>Fazit: </b>
    Dieses Buch bietet lediglich einen groben Überblick über das Hobby „Astronomie“. Es werden zwar alle Themen aufgegriffen, aber die Erklärungen sind nur kurz und knapp. Es wird sehr viel Wert auf die visuelle Vermittlung von Inhalten gelegt – was im Grunde, vom Konzept her, immer gut ist. Allerdings muss man sagen, dass die vielen Farbfotos dem Einsteiger einen völlig falschen Eindruck vermitteln, von dem was man wirklich sieht. Zudem sind die Inhalte zur Planetenbeobachtung schon veraltet und wichtige Änderungen, wie z.B. Plutos Status, wurden nicht berücksichtigt.


    Das Konzept gefällt mir gut, allerdings kann man dieses Buch aufgrund der fehlenden Aktualität nicht mehr empfehlen.

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