Dieser 25" Spiegel tauglich? (Bild)

  • <b>Zuerst ein sehr herzliches Hallo zusammen! </b>


    Ich bin ganz neu im Forum und möchte alle Astronomie Freunde grüßen.


    Wir sind zwei begeisterte Sternengucker aus der Nähe von Frankfurt am Main und haben beschlossen ein eigenes Teleskop zu bauen. Technisch gesehen sind wir als Anfänger zu betrachten und bräuchten den fachlichen Rat des Forums zum gesamten Aufbau.


    Geplant ist ein Spiegelteleskop nach der Dobson Bauweise. Wir haben bereits im Web andere Eigenbauprojekte betrachtet und eine ungefähre Vorstellung bekommen. Wir werden den Bau selbstverständlich dokumentieren und Sie in der Fachgruppe bereit stellen, so dass ein "gemeinsames konstruieren" von Anfang an möglich wird.


    Wir möchten einen parabolischen Hauptspiegel 25" (d=635mm) aus Acryl mit folgenden Daten verwenden.


    SIZE-----------------25.25"H X25.25"W
    FOCAL LENGTH---------16 INCHES FROM OUTER RIM - 18 INCHES FROM CENTER BASE
    WEIGHT --------------2 LBS.




    Wie man lesen kann soll die Brennweite des Spiegels vom Mittelpunkt aus 18" also 457mm betragen. Eine relativ kurze wie wir finden. Da eigene Teleskopbauer wesentlich längere brennweiten haben (im Verhältnis zum Durchmesser) wurden wir etwas stutzig. Unser leienhaftes Wissen sagt uns, das wir aber durch den kurzen Brennpunkt ein insgesamt besseres Bild erhalten und auch ein kompakteres Gehäuse bauen könnten. Stimmt unsere Vermutung?

    Hier unsere ersten Fragen bevor es losgehen kann:

    1. Was ist von unserem Spiegel zu erwarten? Geeignet? (leider keine Qualitätsangaben)
    2. Stimmt unser berechnetes Öffnungsverhältnis (Brennweite/Öffnung) = f/0,71 --&gt; nicht zu wenig?


    Danke und Grüße aus Frankfurt am Main,
    Yusuf & David

  • Moin,
    mit Sicherheit ist der nicht zu verwenden. Das Öffnungsverhältnis passt nicht.
    Davon abgesehen muss so ein Speigel sehr genau geschliffen sein.
    Qualitätsspiegel dieser Größenorndung kosten an die 10K Euro.


    Also vergesst es!

  • Danke Astro-Mechanik, diese Vermutung hatten wir auch. Wir versprechen uns aber auch kein Hochleistungsgerät, aber erwarten schon eine technisch genauere Begründung als "passt nicht" ;)

  • Hallo Yusuf und David,
    ich dachte ihr hättet euch schon etwas eingelesen?


    Was ihr da habt ist in Form gepesstes Plastik, welches mit Sicherheit nicht die Mindestanforderungen,für die Genauigkeit,von Teleskopspiegel erfüllt. Es ist zu dünn, vermutlich nicht auf 1/4 der Beobachtungswellenlänge genau bearbeitet,Acryl ist thermisch nicht stabil und das öffnungsverhältnis ist für visuelle Beobachtungen zu kurz.


    Bevor ihr ein solches Projekt startet, lest euch nochmal in die Grundlagen der Optik und des Teleskopbaus ein.
    [V]


    Gruß
    Peter

  • Hallo!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber erwarten schon eine technisch genauere Begründung als "passt nicht" ;)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Weil es sich um ein Rotationsparaboloid handelt, das nur einen Bruchteil an Abweichung in Nanometern von der Frequenz des sichtbaren Lichtes haben darf, um eine exakte Darstellung der Himmelskörper zu erreichen. Das Spiegeldurchmesser/Brennweite - Verhältnis beträgt meisst durchschnittlich 1:5
    Ein Rasierspiegel, wie der von Euch gezeigte, ist also nicht brauchbar.
    Gruss
    Gerhard
    Für einen Rasierspiegel braucht man z.B. solch einen Aufwand sicher nicht:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=83307

  • Tausend Dank Peter & vor allem Gerhard für die nachvollziehbaren Infos. Schade das sich unsere Vermutungen bestätigt haben.


    Wünschen euch weiterhin viel Spaß und Gelingen.
    Bis hoffentlich bald.


    Y&D

  • Hallo


    vielleicht für ein Radioteleskop, da braucht es aber die Spiegelschicht nicht


    für so dünne unstabile Spiegel brauchte man eine Spiegelzelle mit vielleicht 120 Auflagepunkten wobei jeder ein Aktor für eine Adaptive Optik sein müsste,
    damit wäre man ganz sicher weit über 10000€
    Alles andere ist vermutlich billiger und eher realisierbar


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist das ein Kaufhauskassenspiegel zum unter dem Einkaufswagen guggen...?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Oder ein Verkehrsspiegel. Genauso schaut das "wertvolle" Ding aus. Der Abbildung nach ist das ja eher ein Konvexspiegel.

  • hallo


    daran dachte ich auch schon, die sind aber konvex, dann wäre das wohl nur der FS für einen Cassegrain mit 6m Hauptspiegel


    macht doch mal den Laborstartest, das sollte es verständlich machen


    Gruß Frank

  • Ihr könnt Euch aus Spaß ja mal ein günstiges Okular organisieren und versuchen, ein Bild damit zu erzeugen. Was wohl allein schon daran scheitert, daß die ungefähre Brennweite des Spiegels kleiner ist als sein Durchmesser. Wird wahrscheinlich nicht klappen, aber als Test bestimmt interessant. Wie schon oben beschrieben, Durchschnittsteleskope für Amateure haben eine Brennweite, die ca. 5x Spiegeldurchmesser beträgt.


    Ihr kommt um sauber geschliffenes Glas praktisch nicht drumrum.


    Als Sonnenofen wird der Spiegel allerdings gute Dienste tun.


    Wenn der Spiegel allerdings in der Mitte höher ist als am Rand, dann auch dafür nicht. Dann taugt er als Discobeleuchtung oder Hofeinfahrtspiegel :)


    Viele Grüße


    Stick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ihr könnt Euch aus Spaß ja mal ein günstiges Okular organisieren und versuchen, ein Bild damit zu erzeugen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist mit einem Konvexspiegel als Hauptspiegel total unmöglich!

  • Hallo Yusuf,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: master_yusuf</i>
    <br />FOCAL LENGTH---------16 INCHES FROM OUTER RIM - 18 INCHES FROM CENTER BASE<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">allein diese Angabe reicht absolut aus, um den Spiegel als völlig unbrauchbar einzustufen. Da passt gar nichts.
    Da Ding hat ein Öffnungsverhältnis von f/0.72, ist überhaupt nicht parabolisch und aus ungeeignetem Material.
    Damit ist als vermtl. nicht einmal schemenhaft etwas zu erkennnen! Jeder x-beliebige Rasierspiegel wird mindestens so gut sein.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jeder x-beliebige Rasierspiegel wird mindestens so gut sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Demnach passt die Anfrage eigentlich nicht einmal in das Einsteigerforum! [;)]

  • Ein bisschen Spass muss sein ... [:D]


    Da Selbstbau nun auch nicht gerade ein Thema für Einsteiger ist, tue ich mich mit dem Verschieben schwer und belasse es einfach mal dort, wo es jetzt steht.

  • Ihr könnt den Spiegel mit einem konvexen Sekundärspiegel ausrüsten (z.B. eine große Weihnachtskugel), den mit drei Metallstäben an der Kante des Spiegels befestigten (ähnlich einer Satellitenschüssel). Dann könnt Ihr Euren Spiegel in der Mitte durchbohren. Da hättet Ihr ein Cassegrain ähnliches System, wo Ihr das Billigokular hinter Euren Spiegel hinhalten könnt. Da ich keinen Korrektor kenne der da funktioniert , wäre das Bild wohl katastrophal, aber da hättet Ihr Euer erstes optisches System konstruiert und gebaut und hättet schon die erste Erfahrung bezüglich Abbildungsqualität gemacht. Wenn Ihr dann noch Interesse an der Astronomie habt, dann könnt Ihr Euch an F5.0 Systemen orientieren. So habe ich eigentlich auch angefangen. Ich habe mir 12 Jahren ein ähnliches Projekt begonnen. Ein 4cm Glas einer Brille für Weitsichtigkeit, dann ein Vergrößerungsglas aus Plastik (Fressnellinse) aus einem Magazin und ein Umlenkspiegel (Kosmetikspiegel). Die Abbildung war katastrophal, aber ich konnte vom Nachbardorf die Uhrzeit am Kirchturm ablesen (seitenverkehrt) und das Erlebnis war einprägend. Ich betreibe immer noch begeistert Astronomie.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da Selbstbau nun auch nicht gerade ein Thema für Einsteiger ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich finde es jedenfalls nicht richtig, wenn jemand ohne die geringsten optischen Kenntnisse zu haben, mit einem Grosskaufhaus-Überwachungsspiegel in einem Fachforum solche Fragen stellt, sorry!

  • Noch ein kleiner Tipp für Yusuf und David:


    Zeichnet doch einfach mal einen Strahlengang für einen f/0.72-Newton auf. Das sollte völlig reichen, um die Sinnlosigkeit des Vorhabens zu klären.

  • N´abend!


    Da ich keinerlei ATM-Ahnung habe (das Ausschwärzen mit Velour-Folie meines Tubus zähle ich jetzt mal nicht dazu [:D][:D]), weiß ich nicht, wie sinnvoll meine Aussage jetzt ist.


    Aber wenn man doch das Interesse an der Astronomie hat ("Spiegel" angeschleppt, sich in nem Forum angemeldet etc) und es sich zutraut, ein Teleskop selber zu bauen, könnte man doch erstmal einfach zu nem Spiegelschleifkurs raten.


    Da nicht gleich mit 28" f/3 anfangen, sondern mit nem schönen 8 " f/5 oder f/6, den mit viel Sorgfalt und Geduld bearbeiten und fertigstellen. Anschließend einen Tubus für das Ding gebaut und sich so Schritt für Schritt nem richtigen Teleskop nähern.


    Wenn die ersten Erfahrungen gemacht sind, kann man sich immernoch vergrößern und sich an einen 12" Spiegel wagen. Dann immer so weiter, bis man für sich das Maximum erreicht hat oder die Lust verliert. So würd ich´s auf jeden Fall machen, wenn ich´s nicht eilig mit dem Teleskop hätte und vor allen Dingen die handwerkliche Begabung hätte.


    Aber soweit ich das beurteilen kann, taugt euer "Schiefspiegler" bestenfalls wie im Video gezeigt zum Feuer machen.


    Besorgt euch für kleines Geld nen guten Glasrohling und nehmt an nem Spiegelschleif-Lehrgang teil. Dann könnt ihr am Ende auch wirklich behaupten, dass ihr das Teil von Kopf bis Fuß selber gebaut habt. Bestimmt auch ein tolles Gefühl, damit die ersten schönen Deep-Sky Objekte zu erlegen.


    Nur so nebenbei: Teleskopspiegel sind so hoch präzise geschliffen, dass man da auch nicht mal eben mit nem Fensterleder dran wischen darf, geschweige denn, mit den Händen dran rum datschen. Das sollte euren Spiegel also auch ausschließen.


    Lieben Gruß und nicht entmutigen lassen,


    Matthias

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