Buchrezension "Fotografischer Mondatlas"

  • Fotografischer Mondatlas
    69 Mondregionen in hochauflösenden Fotos


    Autoren: Alan Chu, Wolfgang Paech, Mario Weigand
    Verlag: Oculum
    191 Seiten
    Preis: 39.90 €
    ISBN: 978-3938469415


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    © Oculum Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages


    <b>Klappentext: </b>


    <i>Die Krater, Gebirge und Ebenen des Mondes sind die einzigen ausserirdischen Landschaften, die von der Erde aus mit einfachen Mitteln zu beobachten sind. Der Einzug der digitalen Technik in der Amateurastronomie in den vergangenen 15 Jahren ermöglicht heute auch Hobby-Fotografen eine Aufnahmequalität und -auflösung, die bisher unerreichbar schien.


    Dieser neuartige tiefe Atlas macht erstmals von Gebrauch und zeigt 69 Regionen der Mondoberfläche auf grossformatigen detaillierten Aufnahmen. Fotografien mit verschiedenen Beleuchtungssituationen lassen die Mondlandschaften plastisch erlebbar werden und fördern die Nachvollziehbarkeit für den Beobachter am Fernrohr. Nahezu lückenlos ist die komplette Vorderseite des Mondes, die von der Erde aus sichtbar ist, abgedeckt.


    Alan Chu, Astrofotograf aus Hongkong, und die deutschen Mondfotografen Wolfgang Paech und Mario Weigand haben 388 ihrer besten Mondfotografien zu einem beeindruckend tiefen Atlas unseres Nachbarn vereint. Die hochauflösenden Bilder erlauben nicht nur die blosse Identifikation der Mondformationen, sondern zeigen in bisher unbekannter Detailfülle die Morphologie der Mondoberfläche.</i>


    <b>Rezension: </b>


    Bereits das Inhaltsverzeichnis lädt zur Mondbeobachtung ein: aufgeteilt auf die beiden Buchdeckel befinden sich hier beschriftete Aufnahmen des Mondes.
    Die einzelnen Regionen, des von der Erde aus sichtbaren Mondes, sind unterteilt in 68 Kapitel, sowie einem kurzen Kapitel über die Mondrückseite.
    Die Reihenfolge der Formationen orientiert sich an den Beobachtungsmöglichkeiten innerhalb einer Lunation – also vom Ostrand (zunehmender Mond) zum Westrand (Vollmond).


    Den ersten Teil des Buches bildet die Einführung zum Thema Mond – darin werden sowohl dessen physische Daten als auch die Mondbeobachtung besprochen. Besonders ausführlich wird die Topografie besprochen – Maria, Gebirge, Berge und Krater, so wie viele weitere Formationen. Die Erklärungen sind nicht immer leicht verständlich, weil an einigen Stellen sehr viele Fachworte oder spezielle Begriffe (wie z.B. Gesteinsarten) verwendet werden, die nicht alltäglich sind. Generell halten sich diese aber in Grenzen und man kann den Text ansonsten sehr flüssig lesen.


    Zu den einzelnen Formationen gibt es immer gute, hochauflösende Fotos, auf denen die jeweiligen Objekte beschriftet sind und bei erdähnlichen Formationen gibt es auch Vergleichsbilder.
    Auch Zeichnungen unterstützen den Text, sie stellen verschiedene Prozesse und Gegebenheiten dar – beschriftet und mit Bildunterschrift.


    Die Grundlagen zur Einführung in die Mondtopografie stammen aus Alan Chu's „Photografic Moon Book“ und wurden von Wolfgang Paech übersetzt, aktualisiert und erweitert. Und an diesem Punkt haftet dem Werk ein kleiner Schönheitsfehler, und Wermutstropfen, an. Die Einführung hätte gut und gerne eine weitere Gegenlesung vertragen – man stolpert über etliche (unnötige) Schreibfehler, Zeichenfehler und Grammatikfehler. Zudem fehlen an einigen Stellen Wörter und ganze Satzteile, dadurch ergeben einige Sätze beim erstmaligen Lesen einfach keinen Sinn (besonders ohne Verben nicht...). Schade.


    Zu jedem Kapitel, und damit zu jeder Region gehört eine Doppelseite mit vielen hochauflösende Fotos aus verschiednen Beleuchtungsperspektiven und Liberationssituationen sowie mit unterschiedlicher Vergrösserung. Auf den Fotos werden die Formationen durch kleine Nummern gekennzeichnet. Dazu gibt es zu jeder Formation noch einen Text in dem die Hintergrundinfos aufbereitet werden. Unter anderem sind das: Entdecker, Grösse, Art der Formation, Besonderheiten.


    Im Titel zu den Texten sind zwar neben dem Namen der Formation auch noch die genauen Koordinaten angegeben, allerdings fehlt bei den Fotos eine Skalierung. Man kann nicht genau den Massstab bestimmen. Hier ist natürlich ein richtiger Mondatlas, wie der berühmte Rükl, klar im Vorteil. Dort gibt es eine Zeichnung mit Gradnetz und man kann den Massstab und alle weiteren Daten sehr einfach bestimmen – für die Orientierung ist dies sehr viel einfacher.


    Auch wenn die Orientierung schwerer fällt als im klassischen Mondatlas, überzeugt der fotografische Mondatlas durch sein grosses Format und die hochwertigen Aufnahmen. Insgesamt werden im Atlasteil 422 Mondformationen ausführlich besprochen – und zu fast jedem gibt es ein geniales Foto (388 Fotos). Hut ab vor dieser Leistung – ein tolles Werk für alle Mondfans und Interessierten!


    <b>Fazit: </b>
    Der Fotografische Mondatlas ist ein sehr beeindruckendes Werk – schon zu Beginn des Buches machen einen die ausführlichen Erklärungen der Formationen neugierig. Endlich weiss man was man da gesehen hat – und warum. Zusammen mit den tollen Fotos animieren sie geradewegs dazu, den Mond mal wieder „ins Auge zu fassen“.

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