Hallo an die Astrotreffgemeinde!
Ich habe mittels Suchfunktion erstaunlicherweise keinen Thread gefunden, welcher sich mit der Marsmission der ESA beschäftigt. Entweder habe ich nicht korrekt gesucht, dann sorry, oder es gibt tatsächlich keinen, obwohl diese Mission für die europäische Raumfahrt doch sehr bedeutend ist.
Nur die USA mittels der NASA war bisher in der Lage, Sonden und technische Konstrukte auf dem Mars landen zu lassen. Der erste Versuch von ESA mit dem "Beagle" scheiterte und jener mit Schiaparelli auch, offenbar ist die Sonde nur noch ein Schrotthaufen auf der Marsoberfläche.
"TGO", praktisch das Mutterschiff, scheint zu funktionierten und in einer stabilen Umlaufbahn angekommen zu sein, welche mit der Zeit modifiziert werden soll.
Ich habe mich die letzten Tage etwas belesen und mir selbst einige Fragen zur Mission allgemein gestellt, die ich mir selbst nicht recht erklären und beantworten kann...
Vielleicht ist einer unter euch, der etwas tiefer in der Materie steckt und Antworten darauf weiß !?
Mir ist z.B. unerklärlich, warum man das Landemodul so spartanisch mit Instrumenten ausstattete?
Zum Mars fliegt man schließlich nicht alle 14 Tage und die Kosten für Rakete und Überwachung durch "Mission Control" gehen gewiss in zweistellige Millionen Beträge. Nun wollte man mittels "Schiaparelli" dem Landemodul testen, ob der geplante Abwurf eines Rovers im Jahre 2020 auf diese Art funktioniert. Offenbar gibt es große Probleme; dennoch sollte davon ausgegangen worden sein, dass die Mission erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Geht man davon aus, eine Sonde auf den Mars weich zu landen, warum wird sie derart konstruiert, dass:
1. Neben der Computerplatine für die Landedaten nur alleine eine Wetterstation auf der Sonde installiert wurde? Eine Kamera, die wenige Schwarz/Weiß Fotos schießen konnte, war das weitere und letzte technische Instrument.
Wenn ich schon einmal zum Mars fliege und eine Sonde auf dem Boden absetze, sollte dieses Modul doch gespickt sein mit Instrumenten. Zumindest eine halbwegs vernünftige Kamera, welche ihre Daten zum TGO während des Landeanfluges und dann von Boden her senden könnte.?! Solch eine Kamera kann in Relation zum allgemeinen Programm und dessen Kosten doch finanziell nicht ins Gewicht fallen. Überhaupt, so viele Sonden bzw. Roboter sind auf der Marsoberfläche nicht vorhanden; es gäbe gewiss noch das eine oder andere Gerät, was Wissenschaftler hoch befriedigen würde, wenn es vom Mars Daten welcher Art auch immer senden würde.
Das Weglassen jener Geräte konnte doch nicht an der dann zu hohen Nutzlast der Rakete scheitern, oder?
2. Aber dieser allgemeinen Option des Betreibens von diversen Geräten hat man sich wissentlich selbst beraubt; das Landemodul, einmal auf dem Mars gelandet, hat Strom an Bord für 4-12 Tage...
Warum?
Ich kann das nicht verstehen; man schießt eine Sonde zum Mars und gibt ihr Saft für eine Woche mit, wenn sie auf der Oberfläche angekommen ist ?!
Die Voyager Sonden arbeiten noch bis 2030, und das seit Anfang der 70er Jahre. Sind simple Radionuklidbatterien in den letzten 45 Jahren so teuer geworden?
Für mich als Laien aber Interessierten erscheint das gesamte Konzept etwas eigenartig, eine Blechdose zum Mars zu schicken, die nur das Wetter vorhersagen kann...
Sicherlich ganz zu schweigen von den Verschwörungstheoretikern, die neue Nahrung bekommen; die ESA ist im Jahre 2016 mit heutiger Computertechnik zu dämlich, von der Erde aus, ein mit Highend Großrechnern vorab korrekt (oder doch nicht?!) errechnetes Landeprogramm dem Landemodul zu übermitteln, um somit einen relativ kleinen und kompakten Metallgegenstand auf dem Mars sanft landen zu lassen. Die Apollo Landemodule wurden auch nur mit Daten von Mission Control einmalig gefüttert; da klappte das wunderbar. Sowohl der Abstieg und insbesondere auch der Aufstieg...
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