Schmalbandaufnahmen mit schnellen Optiken (f2..f3

  • Hallo alle,


    gestern hatte ich First Light mit meiner ATIK ONE 9.0 + Canon EF 2,0/135mm Kombination. In dieser Konstellation möchte ich hauptsächlich Schmalbandaufnahmen von sehr schwachen Objekten machen, als Beispiel sei einmal der Spaghetti Nebel SH2-240 genannt.


    Das Objektiv nutze ich minimal abgeblendet (über eine 52mm Frontblende) bei resultierend ca. f2.6 und stoße dabei aber an die Grenzen der "normalen" Schmalbandfilter, die von den Herstellern für kleinere Blendenwerte empfohlen werden (Baader wird nicht grundlos auch spezielle "Highspeed f2 Filter" anbieten).


    Mit dem Standard Baader 7nm H-Alpha z.B. sind die Aufnahmen bei bin 2x2 schon nach 5 Minuten Belichtungszeit hintergrundlimitiert.


    Ich sehe nun zwei Alternativen: Entweder die erwähnten Baader Highspeed Filter oder evtll. noch tiefer in die Tasche greifen und auf Astrodon 3nm Filter umsteigen. Letztere würden natürlich auch helfen, wenn ich statt des Objektivs wieder das Teleskop (mit f4,5) bemühe. Die Astrodon 3nm werden aber auch erst ab f3 empfohlen.


    Hat jemand konkrete Vergleiche vorliegen, inwieweit diese Filter die Hintergrundlimitierung beeinflussen? Bei den Vergleichen von Filtern unterschiedlicher Durchlassbreiten auf der astrodone-Homepage selber z.B. sind die Hintergründe immer gleich dunkel dargestellt. Das nützt mir als Entscheidungskriterium herzlich wenig...


    Grüße
    Rüdiger

  • Das Problem bei diesen sehr engen Linienfiltern ist nicht die Hintergrundlimitiertheit sondern das Verschieben der HAlpha-Line bei schnellen Öffnungsverhaeltnissen abseits der Achse - was eben dazu fuehrt, dass du nicht mehr auf der HAlpha-Linie sondern daneben bist - und damit die Transmission im Keller is .. je enger der Durchlass (FWHM) umso mehr bekommst du diesen Effekt bei deinen F/2.6 zu spueren .. wenne Pech hast, liegst du da am Rande deines Bildfeldes schon neben der HAlpha-Line .. (Einfluss des Einfallswinkels auf die Transmission)


    schau dir mal hier das an: http://www.astrosurf.com/buil/filters/curves.htm


    Wie Baader das bei den Highspeed-Filtern gelöst hat - keine Ahnung ..


    Jonas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jonas242</i>
    <br />Das Problem bei diesen sehr engen Linienfiltern ist nicht die Hintergrundlimitiertheit sondern das Verschieben der HAlpha-Line bei schnellen Öffnungsverhaeltnissen abseits der Achse
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich brauche entweder mehr Signal oder weniger Hintergrund, im Idealfall beides :)
    Bei meinen ersten Aufnahmen gestern hatte ich das Gefühl, dass sich der Filter-Durchlass sowohl verschoben als auch verbreitet hat. Allerdings war gestern auch keine besonders gute Nacht, denn als das Flutlicht des Fußb-allplatzes endlich ausging, hat der Mond die Rolle des Störenfrieds nahtlos übernommen ;)


    Grüße,
    Rüdiger

  • "Bei meinen ersten Aufnahmen gestern hatte ich das Gefühl, dass sich der Filter-Durchlass sowohl verschoben als auch verbreitet hat."
    ... exakt!
    und je weiter der sich verschiebt, umso geringer wird die transmission fuer halpha, und irgendwann liegst halt neben der halpha-linie ..


    auch wenn ich nich weiss, wie genau die highspeed-filter von baader funktionieren, ich denke du kommst um sone loesung nich drumrum - oder - abblenden :)


    Jonas

  • Nach etwas Nachdenken tut sich noch eine dritte Alternative auf:


    Ich könnte einen Filter *vor* dem Objektiv anbringen. Dieses Konstrukt müsste dann unabhängig von der Blendenöffnung funktionieren. Hierfür böte sich z.B. der 3,5nm H-Alpha von Baader in 2" an. Dieser ist auch viel günstiger zu haben als das 1,25" 3nm Äquivalent von Astrodon.


    Allerdings ist der CCD-EOS Adapter, den ich mir habe anfertigen lassen, mit OAG ausgestattet und mit einem Filter vor dem Objektiv könnte ich es mir wahrscheinlich abschminken, jemals wieder einen Leitstern zu finden :)


    Rüdiger

  • OAG mit Lodestar? Das sollte noch klappen, ich hab mit der Lodestar an einem Sucher Leitrohr bei f6 und IRpass750 (um das seeing auszutricksen) noch Sterne gefunden.
    Übrigens, der astrodon 3nm funktioniert bei mir an einem f2.9 Achro noch. Eigentlich sollte der, durch die geringere Durchlassbreite, bei den Geschwindigkeiten ja noch weniger funktionieren als ein 7nm. Allerdings ist f2.9 wohl noch im Toleranzbereich.
    Ich finde die Idee mit dem Filter vor der Optik super. Ich drück dir die Daumen dass das klappt.

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