Jupiter vom 17.12.16

  • Hi,


    heute Morgen hatte ich nach langer Wartepause endlich mal keinen Morgennebel und konnte mit meinem 150/1800er MAK und der ALCCD5L-IIc mal wieder auf Jupiter halten. Dabei habe ich bemerkt, daß es jetzt auch für Jupiter an der Zeit ist, den ADC reinzumachen. Die Farbränder durch die Refraktion waren kräftig zu sehen. 10 Minuten nach dieser Aufnahme war dann der Nebel da.


    Das Seeing am blauen Morgenhimmel war wechselhaft, vor allem das lokale Seeing durch Warmluftfahnen aus den Kaminen der Nachbardächer machte sich negativ bemerkbar.


    Hier ein erstes, fertig bearbeitetes Bild:



    Ich hoffe, ich kann auch die vorher aufgenommenen Videos so klar bearbeiten und dann eine kleine Animation basteln...


    Viel Spaß beim Ansehen
    Silvia

  • Hallo Silvia,


    Glückwunsch zum ersten Jupiter der Saison! Mit dem 150er Mak aufgenommen? Bringt ein ADC wirklich so viel? Wenn ich in Fitswork die Farblayer ausrichte verschwindet der "Regenbogenrand" doch auch. Ist mir bei meinem letzten Jupiter übrigens auch aufgefallen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hi Micha,


    ja, mit dem MAK. Und der ADC bringt was. Der Blaukanal wird deutlich besser. Das habe ich dieses Jahr festgestellt, als ich meine Saturnvideos mit ihm aufgenommen habe.


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Silvia,
    da möchte ich mich dem Micha anschließen. Eine exellente Jupiteraufnahme mit dem 150er Mak.


    Mit den "Farblayern zurechtrücken" in Fitswork habe ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht, was die atmosphärische Refraktion anbelangt. Vielleicht lässt sich mit dieser Funktion schon einiges ausbügeln, bevor du den ADC einzusetzt.
    Die ALCCD5L-IIc benutze auch ich, allerdings am 200/1200er Dobson. Nun besitze ich auch endlich eine EQ-2 Plattform mit motorischer Nachführung. Die läuft sehr stabil! Vorher war das alles ein Kampf, den Gasplaneten lange im Gesichtsfeld zu halten.
    Da kribbelt es natürlich schon in den Fingern und ich bin gespannt auf meine Jupiterergebnisse in dieser Saison.


    Dir weiter viel Glück und ich freue mich auf weitere Aufnahmen.


    Viele Grüße, CS
    Uwe


    Edit: Ich sehe gerade, dass du Micha schon geantwortet hast. Dann haben wir uns mit den Kommentaren bzgl. ADC überschnitten.

  • Hallo Silvia,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch zum ersten Jupiter. Das schaut doch schon gut aus,
    Das mit dem ADC hört sich interessant an. Wie kompliziert ist die Benutzung? Soweit ich gehört hab muß man zwei Prismen gegeneinander verdrehen. Wie lang dauert fas, bis man den richtigen Drehgrad der beiden Prismen gefunden hat?
    Die Prismen müssen vermutlich auch von sehr guter Qualität sein um die Bildqualität net zu beeinflussen, oder? Welchen ADC verwendest Du?
    Wie ist der optische Eindruck am Okular?
    Servus,
    Roland

  • Hi,


    nun ist auch die kleine Animation vom Schatteneintritt fertig (12 Minuten im Zeitraffer):



    und ich bearbeite noch die Videos, die vorher bei dunklem Himmel entstanden... Da kommen also noch weitere Bilder. [:)]


    Grüße
    Silvia

  • Hi Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">auch von mir herzlichen Glückwunsch zum ersten Jupiter. Das schaut doch schon gut aus,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    merci


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das mit dem ADC hört sich interessant an. Wie kompliziert ist die Benutzung? Soweit ich gehört hab muß man zwei Prismen gegeneinander verdrehen. Wie lang dauert fas, bis man den richtigen Drehgrad der beiden Prismen gefunden hat? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ist gewöhnungsbedürftig. Bei jeder Bewegung eines der beiden Prismen bewegt sich der Planet in eine Richtung aus der Bildmitte weg. Ist fummelig. Mit Geduld und Fingerspitzengefühl klappt es aber ganz gut. Und dann ist diese Stellung für ca. 1 Stunde passend.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Prismen müssen vermutlich auch von sehr guter Qualität sein um die Bildqualität net zu beeinflussen, oder? Welchen ADC verwendest Du?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, die Glasqualität ist entscheidend. Blasen- und Schlierenfrei, sehr gut poliert, vergütet und was weiß ich noch alles. Das hat seinen Preis. Ich verwende den von ZWO.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie ist der optische Eindruck am Okular?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    verblüffend. Die Farbränder verschwinden und das Bild wird ruhiger, man kann viel entspannter beobachten. [:)] Ich hab den Kauf definitiv nicht bereut. [:D]


    Grüße
    Silvia

  • Hi Robert,


    halten Deine Newtons nicht die Justage? Bei meinen Newtons war das nur nach "Remplern" notwendig.


    Bei Planetenfotografie gehe ich davon aus, daß die Justage vor der Aufnahme perfekt ist. Schließlich will ich da Details mit 0,5 Bogensekunden erkennen! Wenn das Teleskop gut justiert ist und der ADC in Ordnung, werden keine Abbildungsfehler ins System eingeführt. Wenn das bei Dir anderst ist, würde ich mal schauen, ob beim Klemmen vom ADC was verkippt. -&gt; Reduzierung mit Messingklemmring verwenden.


    Mein Mak ist hinreichend gut kollimiert, da muß ich nach dem Einsetzen vom ADC nicht nachjustieren. Und verkippen tut auch nix...


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Silvia,
    ich denke, dass der Newton vom Robert die Justage auch behält. Es könnte aber sein, dass die optische Achse durch die Prismen leicht verkippt oder verschoben wird.
    Möglicherweise ist der Effekt bei einem schnelleren Öffnungsverhätnis größer. Die Bilder vom Robert sind, so weit ich mich erinnern kann, auch ziemlich gut.


    Hallo Robert,
    wie justierst Du mit ADC? Mit einem Laser?
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland, hi Robert,


    nachdem ich mir meinen Text jetzt nochmal durchgelesen hab, möchte ich mich für die Formulierung entschuldigen. Die klingt arrogant. Sorry, so war das nicht gemeint.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Möglicherweise ist der Effekt bei einem schnelleren Öffnungsverhätnis größer.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein schnelles System (f=5 oder so im Gegensatz zu meinem MAK mit f=12) ist natürlich prinzipiell wesentlich anspruchsvoller beim Kollimieren. Da kann alleine das zusätzliche Gewicht und der längere Hebel am OAZ durch den ADC + Kamera eine winzige mechanische Verbiegung am OAZ verursachen. Das oder ein zu dünn ausgeführter Tubus selber führt tatsächlich zu einer mechanischen Veränderung der optischen Achse. Da müßte dann mit eingesetztem ADC kollimiert werden. Das stelle ich mir sehr knifflig vor. Und man müßte es u.U. alle Stunde nach Verstellen des ADC wiederholen, weil sich der Winkel, in dem der OAZ belastet wird, ja dauernd ändert...


    Glücklicherweise waren meine (älteren) f=5 Newtons alle mit massivem Tubus und stabil ausgeführtem OAZ gesegnet. Denen hat mein "Turmbau zu Babel" seinerzeit nix ausgemacht. Dabei hing mit Projektionsadapter, Projektionsokular, Verlängerungshülsen, Filterrad mit 5 Filtern und DMK deutlich mehr Gewicht dran als heutzutage mit ADC, eingeschraubtem Barlow-Element und dem Fliegengewicht der ALCCD5L-IIc am OAZ des MAK.


    CS
    Silvia

  • Hallo Silvia,
    bin nicht beleidigt[:)]. Meine Newtons sind eher auf der rustikal stabilen Seite. Ich justiere üblicherweise ohne optische Zusatzkomponenten zuerst mit Laser in Baaderklemme. Filterrad und Hülsen sind da schon anmontiert. Die Barlow montiere ich dann nachträglich in den OAZ (von innen im Rohr). Alle Verbindungen sind bei mir mit T2 geschraubt - wackeln im Bereich OAZ gibt es nicht. Wackeln könnte nur innerhalb des ZWO ADC (lose Prismen) möglich sein.
    Der Effekt mit Veränderung Justierung durch ADC ist einfach auszuprobieren: Stecke einen Laser in den OAZ und bewege die Prismen. Genau in der Achse, in der die Prismen verstellt werden, wandert der Laser. Die Prismen müssen ja den Strahl ablenken. Das sieht man auch mit eingesetztem Okular, dass mit der Bewegung der Prismen Planet im Gesichtsfeld spazieren geht. Sicher bin ich da mit meinen schnellen Newtons im Nachteil, da optisch optimales Gesichtsfeld insbesondere bei 350f4.6 sehr klein ist und außerhalb sofort Coma auftritt. Setze den ADC deshalb nach Barlow und Filterrad direkt vor Webcam, um den Effekt der Strahlablenkung klein zu halten. Wenn man sich den Strahlenverlauf aufzeichnet, ist das eigentlich logisch, in Praxis gar nicht perfekt machbar und immer ein Kompromis. Eigentlich müßte man Okular oder Webcam mit Excenter außer Mitte stellen. Oder mit großem ROI aufnehmen und Jupiter in der Ecke stehen lassen, wo er nach Verstellen der Prismen landet.... Bin jetzt nicht so sicher, wie das ideal zu machen ist. Was ist deine Erfahrung?


    Liege ich da falsch? Probier das mal aus....


    LG
    Robert

  • Hi Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man sich den Strahlenverlauf aufzeichnet, ist das eigentlich logisch, in Praxis gar nicht perfekt machbar und immer ein Kompromis. Eigentlich müßte man Okular oder Webcam mit Excenter außer Mitte stellen. Oder mit großem ROI aufnehmen und Jupiter in der Ecke stehen lassen, wo er nach Verstellen der Prismen landet.... Bin jetzt nicht so sicher, wie das ideal zu machen ist. Was ist deine Erfahrung?


    Liege ich da falsch? Probier das mal aus....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    also ich beobachte üblicherweise "genau auf Achse". Egal, ob mit oder ohne ADC. Da hab ich nunmal bauartbedingt die beste Abbildung. Wenn ich mit ADC beobachte, verstelle ich schrittweise die Prismen, bis die Säume weg sind. Dabei ist der Planet halt auch schrittweise irgendwo am Rand vom Gesichtsfeld der Webcam. Mit den Tasten der Steuerung hole ich ihn jeweils zurück in die Bildmitte und mach weiter. Ist dann bei 100% Ansicht die bestmögliche Abbildung gefunden, stelle ich in Firecapture 150% Ansicht ein und überprüfe nochmal die Farbränder/Schärfe. Stimmt alles, wird ne passende Roi gezogen, wieder auf 100% Ansicht gegangen, Belichtungszeit und Verstärkung nochmal kontrolliert und aufgenommen.


    In den nächsten Jahren sind alle für mich interessanten Planeten tief am Horizont, was für mich ein recht kleines Zeitfenster für deren Beobachtung ergibt. Da bleibt für ausgiebeige Tests nicht viel Zeit übrig. Bodennahes Seeing, Hausdächer, Kamine, Bäume - all das stört jetzt schon gewaltig und wird erstmal noch schlechter, ehe dann in 3-4 Jahren wieder bessere Beobachtungszeiten kommen. [:(]


    Ich versuche daher, so viele klare Nächte wie möglich zu nutzen um Videos aufzunehmen und daraus Bilder anzufertigen... Aber vorläufig ist halt erstmal Schluß mit hochaufgelösten Bildern wie zwischen 2012 und 2016, als die Planeten deutlich höher standen...


    Mein Augenmerk liegt eher auf Bilder aufnehmen und weniger auf "nochmal das Rad zu erfinden". Die optischen Gesetze muß ich mir nicht nochmal durch eigene Test beweisen. Ich nutz sie, um bestmögliche Bilder zu kriegen. [:D]


    Wer statt dessen Spaß am Testen, Rumprobieren und Altbekanntes beweisen hat, soll das machen. Meinetwegen die ganze Nacht lang. Jeder wie er mag...


    Derzeit ist bei mir sowiso keine Planetenbeobachtung möglich. Entweder Regen, Wolken oder Nebel jeden Morgen...


    Grüße
    Silvia

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