Hallo zusammen,
ich habe bislang einige Astrofotografie-Versuche mit Canon-Teleobjektiven gemacht, war aber nie richtig mit der Abbildungsqualität zufrieden, die Sternabbildungen sind bei mir immer auch in der Bildmitte unsymmetrisch deformiert.
Ich frage mich nun, ob es bessere Objektivtypen gibt, es hauptsächlich von der Serienstreuung abhängt, oder ich einfach Teleobjektive ignorieren sollte und mir für Reiseastrofotografie einen kleinen Refraktor zulegen sollte (z.B. Takahashi FS-60CB). Andererseits sehe ich hier im Forum regelmäßig Bilder, die mit Canon EF 300 f/4 L Objektiven aufgenommen wurden und anscheinend Sterne viel besser abbilden als meine Objektive...
Dazu habe ich mal ein paar beispielhafte Ausschnitte aus Fotos gemacht (nicht unbedingt gleiche Pixelzahl, daher Skalierung nicht übereinstimmend, aber man sieht die Form der Sterne). Jeweils in der Bildmitte, nicht am Bildrand.
Canon EF 70-300 f4-5.6 IS USM (das mit dem schwarzen Gehäuse), Foto bei 300 mm f/5.6:
Damit habe ich mal einen Kometen fotografiert. Aber jeder Stern sieht fast aus wie ein Komet... Für Astrofotografie unbrauchbar.
Canon EF 100-400 f4.5-5.6 L IS USM (die alte Version), Foto bei 400 mm f5.6:
Schon besser als das obige Objektiv, abgeblendet auf f/8 macht es gute Wildlife-Fotos. So weit mag ich aber bei Astrofotografie nicht abblenden. Bei Offenblende sieht man an den Sternen oben immer noch einen kleinen Schweif, der mir nicht gefällt.
An einem künstlichen Stern ergibt sich ein sehr ähnliches Bild:
An diejenigen von euch, die z.B. ein EF 300 f/4 L o.ä. verwenden, sehen bei euch die Sterne besser aus?
Ich habe mal die MTF-Messungen auf der traumflieger.de Website verglichen. Man sieht bei allen diesen Objektiven, dass die Abbildungsqualität ca. bei halben Offendurchmesser optimal ist und dann (beugungsbedingt) abnimmt. Da sieht man mal, wie weit solche Objektive bei offener Blende vom Beugungslimit entfernt sind:
http://www.traumflieger.de/obj…anon_100_400/overview.php
http://www.traumflieger.de/obj…canon_300_40/overview.php
Ich würde mal vermuten, dass ein Refraktor wie der oben genannte Takahashi zumindest bei einer Wellenlänge einen Strehl-Wert in der Nähe von 1 haben sollte. Würdet ihr sagen, dass ich beim Fotografieren mit solch einem Refraktor positiv überrascht wäre? Vielleicht bin ich auch vom 6 Zoll Newton verwöhnt...
Ein Teleobjektiv hat halt den Vorteil, dass man es mit Autofokus und Bildstabilisator besser für Tageslichtaufnahmen wie z.B. Wildlife verwenden kann.
Insofern denke ich gerade über eine Neuanschaffung nach. Das Gerät sollte leicht genug sein, um es auf der StarAdventure Montierung verwenden zu können. Gewichtsmäßig komme ich da auch mit dem EF100-400 L klar, kann ohne Autoguiding ca. 15 Sekunden lang belichten. Für gelegentliche Reiseastrofotos und die Totale Sonnenfinsternis nächstes Jahr würde mir das ausreichen. Für visuelle Deep-Sky Beobachtungen würde ich es nicht verwenden, dafür gibt es Dobson-Teleskope.
Über Meinungen und Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Clear skies
Robin