Sternstrassen

  • Hallo,


    auf einer Astroaufnahme im Grenzbereich der Sternbilder Cygnus - Lacerta - Cepheus sind mir lineare Strukturen aufgefallen, die teils durch Sterne, teils durch deren Fehlen und auch durch beides zusammen gebildet werden (besonders deutlich u.a. links knapp oberhalb der Bildmitte im Foto). Gibt es dazu Berichte über Beobachtungen, Ursache etc.
    Hat jemand eine (humorfreie) Idee, wie diese "Strassen" zustande kommen?
    Oder ist das bloß eine züfallige Aufreihung, die das menschliche Auge hier herausselektiert (Stichwort Mustererkennung)?


  • Hallo!


    Ich denke, du hast dir im letzten Satz die Antwort schon teilweise selbst gegeben. Ohne jetzt auf den wissenschaftlichen Teil der Mustererkennung einzugehen:


    In einem Astrofoto wird ein dreidimensionaler Sternenraum auf eine zweidimensionale Fläche projiziert. Die meisten solcher Sternstraßen werden wohl aus diesem Grund entstehen, zumal es sich hier ja auch um eine sternreiche Gegend handelt.


    In der Beobachtungspraxis orientiert man sich beim Aufsuchen gerne an den einfachsten geometrischen Figuren (Starhopping, ein Beispiel sei der Weg zu Pease 1 in M 15: http://messier.seds.org/more/m015_ps1fc.html). Auch meine Aufsuchkarten wimmeln nur so von gleichseitigen und rechtwinkligen Dreiecken, Rechtecken, Rauten, kleinen Sternketten etc. Vergleiche ich meine Karten mit denen anderer Beobachter, werden oft die gleichen Aufsuchwege gegangen.


    Auch beim Beobachten von Sternhaufen ist das "Figurensehen" bei manchen recht beliebt. Der Fantasie sind hier (leider) keine Grenzen gesetzt, so kommen oft skurrile, beim Beobachten kaum nachvollziehbare Figuren zustande, deren Namen dann noch zu allem Überfluss ihren Weg in die Amateurastronomie finden: http://www.kolumbus.fi/jaakko.…y/Visual_impressions.html


    Eine lineare Entstehung von Sternen widerspricht den allgemeinen Theorien zur Sternentstehung. Nach welchen Gesetzen soll eine solche Sternstraße himmelsmechanisch funktionieren?


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Muster in dem Sternengewimmel erkennen, ist wohl sinnlos. Dazu fehlt halt eine Dimension und müßte auch berechenbar sein, wie z.B. bei einem Kugelsternhaufen.
    Was man dagegen erkennen kann, ist die zunehmende Dichte rechts im Bild. Bin ja kein Experte, aber geht´s in die Richtung auf die Mitte der Milchstraße zu?
    Gruß Hans

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