Navigation am Himmel

  • Guten Morgen...


    Ich habe heute Nacht wieder den Sternenhimmel genossen, durch meinen 8" Newton auf Dobson. Montiert ist außerdem ein Sucher, sowie ein Telrad. DS-Reiseatlas und Drehkarte ist vorhanden, und ich finde mich damit auch zurecht soweit. Eine ganze Menge interessanter Objekte konnte ich schon sehen in den letzten Tagen...normalerweise visiere ich mit dem Telrad grob an, schaue dann im Sucher wo ich genau hin muss, nehme das 2" 30mm und verschaffe mir einen Überblick, um dann gegebenfalls die Vergrößerung schrittweise zu erhöhen. Die miesten Objekte bisher fand ich so, und mit 40x und 80x kam ich suoper klar, mehr brauchte ich bisher kaum.


    Doch zur Frage: ich wollte den Eskimonebel und den Rosettennebel anfahren...ich habe auch ne Idee, wo ich die finden kann. Ich nehme also den Telrad, visiere einen der helleren Sterne in der näheren Umgebung an, im Fall vom Rosettennebel nehme ich also Beteigeuze aufs Korn, und gehe 3 "Telrads" (1 Telrad = 4°) nach links unten (aus Menschensicht), und dann ein kleines Stück (halben "Telrad") Richtung Zwillinge nach oben, Alhena (Gamma Geminorum). Dort würde ich den Nebel vermuten, finde ihn aber nicht. Ich fahre mit dem Sucher und dem 30mm die ganze Gegend ab, rauf und runter...ich finde ihn nicht. Die Bedingungen fand ich heute sehr ansprechend, es war auch kein Mond da, und Jupiter stand doch ein ganzes Stück weg...


    Beim Eskimonebel ähnlich...ich gehe auf halber Strekce zwischen Pollux und Alhena einen Telrad nach unten und einen nach links...da muss er doch irgendwo sein. Allerdings stand hier auch Jupiter nah dran, könnte das, neben meiner Navigationsschwäche, eine Ursache sein?


    Was mache ich falsch?


    Nein, ich habe nicht eine Hubble-übliche Darstellung erwartet...aber so was wie einen diffusen Ring, mit einem Sternhaufen mittendrin, dachte ich. Benötige ich dafür Filter?


    Danke für etwaige Hilfe - und gern auch sprachliche Verbesserung um die korrekten Begrifflichkeiten - sagt


    Peter

  • Hi Peter,


    so wie Du das beschreibst, warst schon in der richtigen Gegend. Aber vermutlich hast garnet gemerkt, daß Du an der richtigen Stelle bist. Der Rosettennebel ist etwa 3x so groß wie der Vollmond. Je nach Brennweite Deines Newtons paßt der garnet ins Okular. Und die "Nebelschwaden" erkennst nur bei sehr dunklem Himmel!


    Ließ Dir mal den Beitrag durch: http://www.andreas-domenico.de/astro/pub14.html


    Beim Eskimo ist es grad anderst rum. Der hat blos "Planetengröße". Mit dem 30er Okular ist das für mich am 8"er f=5 ein winziges grün-türkieses leicht unscharfes "Sternchen" zwischen nadelscharfen anderen Sternen. Wenn Du nicht weißt, wie es aussehen soll, übersiehst das gerne...


    CS
    Silvia

  • Hallo Peter,


    noch kurz mein Senf dazu. Der im Rosettennebel stehende offene Sternhaufen NGC 2244 ist mit seiner rechteckigen Form und den sechs oder sieben hellsten Sternen so prägnant, dass er nicht zu übersehen ist, selbst im 8x50 Sucher nicht. Der Nebel drumherum bedarf aber selbst unter gutem Himmel eines UHC- oder OIII-Filters, um sich komfortabel beobachten zu lassen. Sofern Dein Dobson f/6 ist, gibt Dein 30er Okular ca. 1,75° Gesichtsfeld, was so gerade eben noch ausreichend ist.


    Einen solchen Filter empfehle ich Dir auch für den Eskimonebel. So kannst Du ihn nämlich unter den vielen anderen Sternchen im Gesichtsfeld quasi "herausblinken", d.h. er bleibt gleich hell und alle anderen Sterne werden abgeschwächt. Für die Detailbeobachtung brauchst Du keinen Filter - der Eskimo ist dafür hell genung - allerdings eine hohe Vergrößerung, d.h. ein 5 oder 6 mm Okular.

  • Für den Rosettennebel wäre ein h-beta Filter besser, da es sich dabei ja um einen Wasserstoffnebel handelt. Genau das macht ihn visuell auch recht schwierig, denn das Auge ist im Roten nicht mehr so empfindlich wie eine CCD-Kamera, zumal das meiste Licht als h-alpha abgestrahlt wird. H-beta ist auch vorhanden und da das Auge dort um einiges empfindlicher ist, werden überhaupt visuelle Filter für h-beta gebaut. Mit einem h-alpha Filter würde man visuell nämlich garnichts sehen, weil einfach zu dunkel.

  • Sorry, aber die Empfehlung eines H-Beta-Filters kann ich hier nicht nachvollziehen. Weder aus eigener Anschauung noch gemäß anderer Quellen. OIII und UHC sind hier geeignet.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Syrtis Major</i>
    <br />Sorry, aber die Empfehlung eines H-Beta-Filters kann ich hier nicht nachvollziehen. Weder aus eigener Anschauung noch gemäß anderer Quellen. OIII und UHC sind hier geeignet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vermutlich aus Unkenntnis über die Natur des Rosettennebels...


    P.S. Ein UHC-Filter ist nichts anderes als ein Filter, der sowohl O III als auch h-beta durchlässt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    P.S. Ein UHC-Filter ist nichts anderes als ein Filter, der sowohl O III als auch h-beta durchlässt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Echt? Wußte ich gar nicht...[xx(]

  • Hallo Silvia, Volkmer und Ulrich.


    Nun, richtig dunkel war es gestern eigentlich. Ich werde also einen erneuten Anlauf machen, jetzt habe ich eher eine Idee, auf was ich aufpassen muss. Das ist immer so eine Sache für mich als Anfänger, wenn ich noch nicht weiß, was mich eigentlich erwartet. Momentan versuche ich immer über die Google-Bildersuche mir ein erstes Bild zu machen, aber da sind auch viele professionelle Aufnahmen drin bzw. Langzeitbelichtungen. Bilder die den visuellen Eindruck schildern und noch eine Schätzung für die Größe zulassen, sind schwer zu finden.



    Ja, das ist ein f/6 hier, 1200mm Brennweite. Das mit den Filtern muss noch warten, ich muss erst wieder ein Budget "beantragen" bei der Regierung... :)


    Grüße, Danke, Guten Rutsch und CS


    Peter

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