Katadiopter zum Dobson umbauen ?

  • Hallo an Alle,


    bin vor einiger Zeit mal zu einem Seben 114/1000 gekommen. Zum Glück habe ich dafür fast nichts bezahlt, denn dieses Teil ist grottenschlecht. Jetzt kam mir die Idee, daraus ein kleines Dobson Teleskop für meine Tochter zu basteln. Natürlich ohne die Verlängerungslinse. Ich habe auch hier gelesen, dass es einen 114/500 Newton mit sphärischem Hauptspiegel gegeben haben soll. Wirft so ein Spiegel überhaupt ein brauchbares Bild? Hat jemand Erfahrungen damit? Lohnt sich der kleine Aufwand überhaupt?
    Vielleicht werde ich mal den Tubus kürzen, um die Qualität des Siegels zu testen und um dann zu entscheiden...
    Im Voraus schon mal danke für ein paar Anregungen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo


    ich habe mal einen 150/1000 zum Newton umgebaut, der kam dann auf 540mm Brennweite, ist erforderlich den Spiegel zu parabolisieren, weiter war ein sehr flacher OAZ nötig, eingefahren 20m hoch.
    Das war witzig als das bedampfen nur 20€ gekostet hat.


    dann wäre noch ein Frontkorrektor möglich, in dem Fall dann Lurie Houghten


    Müsstest du auf jeden Fall den Hauptspiegel kontrollieren, ist das Fensterglas hat sich das schon erledigt, sowas ist schon von der Politur unbeherrschbar da er je nach Temperatur seine Oberfläche ändert, dann wäre noch die Sphäre zu überrüfen.
    Ich glaube von den Kosten kannst du auch gleich komplett neu machen, der Verlusst des Wertes des Vorhandenem ist gegenüber den zu erwartenden Umbaukosten gering.
    Im Grund bekommst du für das was ein Hartpapiertubus, ein guter OAZ, ein guter FS und die Neuverspiegelung kostet auch einen 80er Equinox
    Wenn du kein ganz spezielles Gerät brauchst wird sich Selbstbau in der Größe nicht lohnen.
    Ein Maksutov Rumax käme in Frage, aber wie bringst du ein Loch in den HS ohne die Beschichtung kaputt zu machen? das wären dann 2m Brennweite



    Gruß Frank

  • Hallo Frank.


    soweit wollte ich den Aufwand nicht treiben. Dafür ist das Gerät eindeutig zu mies. Jedoch habe ich gestern aus Langeweile kurzerhand die Verlängerungslinse ausgebaut und den Tubus um 10 cm mit der Säge gekürzt. das Ganze sieht jetzt so aus:


    <center></center>


    Das System hat sich problemlos justieren lassen und der erste Blick auf den Kirchturm machte neugierig. Allerdings dringt am Tage sehr viel Streulicht in den Okularauszug.
    Die ersten Beobachtungen heute abend waren schon mal gar nicht so übel. Venus wurde mit dem 15 mm Okular in der Bildmitte scharf abgebildet und mein Nachbar, der zufällig einen Blick hindurch warf, war über den kleinen "Mond" sehr erstaunt.


    Werde über den weiteren "Fortschritt" berichten.


    Viele Grüße,


    Micha.


    PS: Was macht man nicht alles, wenn das Wetter schlecht ist ....

  • Hallo Micha,


    interessant wäre es, ob eine gute Barlowlinse anstatt der original verbauten Linse die Abbildung verbessern würde.
    Aber grundsätzlich würde ich empfehlen, einen 114/900 Newton, die es auch für wenig Geld gibt, als Kinderdobson einzusetzen.


    Hast Du für die T-Mont nicht das originale Zeiss-Stativ?
    Ich denke, das Alustativ lässt die Stabilität der kleinen Montierung gar nicht ausreizen.


    Ich habe übrigens gestern auch Venus am Taghimmel eingestellt. Die großen, präzisen Teilkreise der T-Mont lassen ein schnelles Finden zu. Die Venus war sofort im Bildfeld, obwohl ich aus Versehen nur ein 13 mm Okular beim Megrez 72 im Auszug gelassen hatte. Normalerweise nehme ich ein 22 mm mit 68 Grad zum Aufsuchen.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    zur TM habe ich auch das originale Stativ. Dieses habe ich mit einer Ablageplatte versehen und nutze es oft mit der 1b und dem 80/1200 Refraktor. Eine ideale Kombination, die in letzter Zeit aber oft dem Dobsin weichen musste. Das Alustativ diente gestern nur als "Kleiderständer", sinnvoll beobachten läßt es sich damit nicht. Habe gestern abend mal ein paar Notizen zu meinen Beobachtungen gemacht:


    "27.12.2013 - Eigentlich sieht das Wetter nicht wirklich gut aus, dennoch schleppe ich alles raus. Besonders will ich mich heute mit dem "abgesägten" 114er Newton beschäftigen. Im Vergleich dazu beobachte ich noch mit dem 80/1200 Refraktor und dem Dobson. Als Erstes steht Jupiter auf dem Plan. Im kleinen Newton ist das Bild bei 33facher Vergrößerung mit dem 15mm Okular sehr gut. Bei stärkerer Vergrößerung treten jedoch Fehler auf. Mit dem 6mm Okular lassen sich gerade die Hauptwolkenbänder erkennen. Im Refraktor ist das Bild deutlich kontrastreicher und besser aufgelöst. Mit dem 15mm Okular ist bei 80facher Vergrößerung das Beobachten ein Genuss. Der Dobson zeigt nicht viel mehr. Die Bedingungen sind zu schlecht. Als M42 dann hoch genug ist, teste ich auch hier wieder. Der kleine Newton hat mit der 33fachen Vergrößerung wieder ein schönes Bild. Über dem kurzen Tubus ist es aber auch nicht einfach, die Objekte anzupeilen. Ich nutze das kleine Instrument auf der Telementormontierung. Im Refraktor ist, auch durch die höhere Vergrößerung und den besseren Kontrast der Nebel sehr eindrucksvoll zu sehen. Das Trapez fällt sofort ins Auge. Im Newton ist es selbst mit dem 6mm Okular nicht eindeutig sichtbar. Der Dobson spielt hier alle Stärken aus. Der Nebel füllt im 15mm Okular das gesamte Gesichtsfeld aus und zeigt viele Strukturen. Als Fazit bleibt zu bemerken, dass der kleine Newton nach dem Entfernen der Verlängerungslinse durchaus brauchbar ist. Vielleicht baue ich doch daraus einen kleinen Klappdobson. Zum Ende des Abends nehme ich noch am 80er Refraktor den Jupiter auf."


    Das ist nun Stand gestern Abend,


    Viele Grüße,


    Micha

  • Nachtrag: Ob ich wirklich hier noch weiterbasteln werde, weiß ich noch nicht. Geld will ich hier nicht investieren, allenfalls Zeit. Mit einer Barlow habe ich nicht probiert etwas zu erreichen. Die mitgelieferte Plastikbarlow ist eine Katastrophe, eine andere besitze ich nicht. Für Planetenaufnahmen am 80/1200 nutze ich den 2x Konverter aus der DDR - der allerdings auch nicht optimal sein soll. Die Fotos werden jedenfalls in der Regel besser, als mit Okularprojektion.

  • Hallo Micha,
    Dein Bericht spiegelt auch gut meine Erfahrungen in Bezug auf die verschiedenen Beobachtungsgeräte wider. Ein kleiner Refraktor zeigt eben auch bei mäßigen Bedingungen am Planeten noch recht viel, wo ein größerer Spiegel das Nachsehen hat.
    Den alten Konverter aus Weixdorf habe ich recht schnell beerdigt, nachdem ich einen deutlich besseren japanischen Konverter bekommen hatte.
    Visuell benutze ich eine apochromatische Orion Shorty 2x. Diese gibt es leider nicht mehr neu. Mit der Barlow kann ich bis zur Höchstvergrößerung gehen, ohne dass sich ein Farbfehler einschleicht. Beispielsweise verwende ich gern die Kombination aus einem Optolyth Spektivokular mit 11 mm und der Barlow. Das ergibt ein schönes Planeten Okular. Das Nagler Zoom, welches ich auch habe, bringt kein besseres Bild. Nur ein kleineres Gesichtsfeld.[:(]

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