Versatz von Aufnahmen

  • Hallo Astrogemeinde,


    folgendes Problem habe ich zur Zeit:


    Wenn ich eine Bilderserie aufnehme (Beispiel 10 Aufnahmen a. 10 min hintereinander),sind die Aufnahmen jeweils um ein paar Millimeter versetzt, außerdem zeigt jede Aufnahme leichte Strichspuren in die Richtung des Versatzes.


    Die Montierung ist eingescheinert in meiner Sternwarte.


    Daten: EQ6 mit SkyScan-Upgrade
    Hauptinstrument 10“ Newton
    Leitrohr 80/900 Celestron
    Guidingcam ALCCD 5


    Guidingprogramm PHD


    Die Kurve beim Guiden zeigte in Dec und RA keine ungewöhnlichen Vorkommnisse.
    Autoguiding Speed in der Handsteuerbox auf 0,5 eingestellt.
    Objekt war IC 405.


    Hat jemand noch eine Idee, was schief laufen könnte?


    Tschüß


    Thomas

    10" Orion-Newton, EQ6 stationär, Canon 1200DA, SestoSenso2, Leitrohr 80/900 mit ASI120 mini,

  • Hallo Thomas,
    dafür ist keine Idee notwendig.
    Dein Problem ist altbekannt und wurde schon oft diskutiert.
    Es handelt sich um das so genannte Leitrohrshifting.
    Ich hatte dazu schon vor Jahren mal einen kleinen Bericht geschrieben, der auch heute durchaus noch aktuell ist.
    Zwar hat sich die Technik dazu inzwischen verfeinert, die Prinzipien gelten aber auch heute.
    Hier findest du diesen Bericht: http://www.gwaquarius.de/nachfuehr.htm

  • Hallo Gerald,


    mein Leitrohr sitzt auf dem Geleit und ich bin damit bis jetzt auch zufrieden gewesen.


    Ich besitze auch einen OFF Axis Guider, andem ich meine ALCCD5 angeschlossen hatte.
    Mit beiden Kameras komme ich in den Focus,leider war die Leitsternsuche damit fast
    immer erfolglos, wenn das Objekt einigermaßen im Bildfeld bleiben sollte.
    Deshalb bin ich wieder auf die Leitrohrtechnik umgestiegen.Leider ist es auch mit dieser relativ schwer
    passende Leitsterne zu finden, ohne das Leitrohr zu bewegen.
    Meine Frage wäre jetzt noch, sind die 900 mm Brennweite des Leitrohrs eventuell zu viel bei einem 10" Newton (1250 mm) und einer Canon 350 DA.
    Und welche Brennweite würdest du oder ihr empfehlen?


    Tschüß und Frohe Weihnachten


    Thomas

    10" Orion-Newton, EQ6 stationär, Canon 1200DA, SestoSenso2, Leitrohr 80/900 mit ASI120 mini,

  • Moin Thomas,
    ich würde heute überhaupt nicht mehr auf die herkömmliche Leitrohrtechnik setzen.
    Sehr gute Ergebnisse werden aber mit der Suchertechnik erzielt (was natürlich auch ein Leitrohr ist).
    Die modernen Guidingprogramme sind schon seit Langem so konzipiert, dass sie auf 100stel Pixel genau guiden können.
    Man benötigt also keine besonders große Brennweite. Ich habe noch mit dem Fadenkreuz meine ersten Aufnahmen kontrolliert nachgeführt und dabei war Brennweite angesagt.
    Auch ist ein 7x oder 8x 50 Sucher wesentlich lichtstärker. Du solltest damit immer Leitsterne finden.
    Und der andere Vorteil ist das geringe Gewicht des Gesamtsystems. Die Gewichtsverlagerung wird bei einer so leichten Leitrohr-Kamera-Kombination kaum Verlagerung verursachen.
    Was bleibt, ist bei einem Spiegelsystem als Aufnahmeoptik die mögliche Verlagerung des Hauptspiegels. Das würde ich aber ausprobieren.
    Das wäre also mein Tipp. Sucherguiding; die großen Händler bieten inzwischen dafür komplette Lösungen an.
    Ansonstem bleibt tatsächlich nur der OAG. Mag sein, dass du aber dann eine empfindlichere Kamera benötigst - Stichwort Lodestar oder Watec.

  • Hallo Thomas,


    ganz klarer Fall, Leitrohrshifting. Besonders anzutreffen in der Kombination aus Spiegelteleskop und Refraktor als Leitrohr.


    Der Refraktor hat eine stabilere optische Achse als das Spiegelteleskop und damit gibt es immer eine Drift.


    Hatte auch Gerald schon geschrieben. Nicht versuchen, den Fehler ohne die Entfernung des Leitrohres zu beseitigen, verschenkte Zeit. Setze Deinen OAG mit einer empfindlicheren Kamera ein und die Sache läuft.


    Gruß und cs,


    René

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