Protuberanzenansatz mit einem Kegel ?

  • hallo,


    eine frage an die optiker unter euch.
    Üblicherweise nimmt man ja für die protuberanzenbeobachtung für die versch. jahreszeiten kegel mit versch. durchmesser.
    wenn ich nun eine kleine brennweite nehme, sagen wir mal 540mm, diese mit einer 2 fach barlow auf 1080mm verlängere, habe ich ca. 11mm sonnendurchmesser im fokus.
    der kegel müsste also etwas kleiner sein um die protub. zu sehen.
    wenn ich nun die barlow etwas weiter richtung objektiv drehe, also rein, müsste das sonnenbild etwas größer werden.
    durch variation diese abstandes könnte ich doch die versch. sonnengrößen gewissermassen kompensieren können und brauchte nur einen kegel ?
    hat da wer erfahrung ?


    danke
    n50


    die barlow brauche ich für das zweitgerät 90/540, da ich vermute, dass 540mm zu wenig sind, also nicht nur wegen der kegel.

  • Wolfgang Lille fragen, der ist Mr. Kegelblende.


    Heutzutage sind auch nur noch sehr wenige Leute mit Kegelblendengeräten unterwegs, weil PSTs verfügbar sind und bastlerisch orientierte Zeitgenossen eher auf der Basis sich einen Mod bauen. In den 1980ern waren engbandige Filter für Oberflächenbeobachtung komplett unbezahlbar, und da bot ein Kegelblendengerät gegenüber einem Daystarfilter eine Einsparung von etlichen 1000 DM. Und Lille hat damals den kurz bauenden Protuberanzenansatz erfunden.


    Zur Frage an sich: Klar kannst Du die Bildgröße durch Veränderung der Distanz Barlow-Kegel verändern. Ich vermute, man macht das nicht, weil man jede Art minimalster Reflexe durch weitere Linsenelemente vermindern will. Der Gag am Kegelblendengerät ist ja, dass man die Optiken alle HINTER der Kegelblende hatte. Die Barlow wäre ja dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt. Außerdem: Wo ist der Vorteil: Wer ein Protuberanzenansatz bauen wollte, musste sowieso einen Kegel drehen, und da konnte er auch gleich mehrere machen.


    Hartwig

  • danke, das mit dem streulicht hatte ich auch vermutet, ja wolfgang hat das wohl mal probiert, aber es wurde nix daraus, vermutlich wegen des streulichtes.
    i.ü., ich habe auch ein volles sortiment an guten h- alpha filtern, vor und hinter dem objektiv, bin aber nach jahren der erfahrung wieder zur kegelblende zurück gekommen, nun weil die protubertanzen um ein vielfaches besser im visuellem dargestellt werden, die feinsten wie mit bleistift gemalten strukturen der p. im kegelgerät erreichen filter mit hwb um 0.7 a. niemals, da muss man schon etwas tiefer ins portemonaie greifen .


    grüße


    n50

  • moin,


    eine Barlow vor dem Primärfokus würde ich nicht einsetzen. Wenn du auf die verschiedenen Kegeldurchmesser verzichten willst, kann man ein pankratisches System einbauen. Damit können die unterschiedlichen Bildgrößen ausgeglichen werden. Die Österreicher in der Harpoint-Sternwarte haben dies mal gemacht (Link habe ich nicht mehr parat). Ich persönlich finde aber keinen großen Vorteil in der Konstruktion. Kegelblenden verschiedenen Durchmessers kann man leichter beschaffen (Lille).


    Die Faszination eines Kegelblendengerätes erschließt sich tatsächlich nur über die visuelle Beobachtung. Fotografisch ist der Einsatz der Etalone von Vorteil, da können die breitbandigen Filter im Detail nicht mithalten. Nur bei sehr großen und schwachen Protuberanzen ist das exakt gebaute Kegelblendengerät in Vorteil, da das Gesichtsfeld meist größer und homogener ist bzw. weil mehr Licht (auf Grund größerer Transmission der Filterung) bereitsteht.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo n50,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">oder ich muss mich mit 5mm sonne zufrieden geben, was meinst du <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    5mm Sonne ist ja nicht schlecht. Große Protuberanzen erreichen den gleichen oder doppelten Durchmesser, also auch 5mm oder 10mm im Primärfokus. Durch die Hilfslinse wird noch ein wenig nachvergrößert und ebenso durch das zweite Objektiv hinter der Lyotblende. Du hast ja auch "nur" 50mm Öffnung zur Verfügung, was allerdings auch nicht mal so schlecht ist - die PST Leute arbeiten mit 40mm!


    Ich würde also erstmal das Gerät bauen, Erfahrung sammeln und dann den Objektivdurchmesser auf 100mm mindestens hochschrauben (mehr Licht, stärkere Vergrößerung). Beachte allerdings die Randbedingungen - Montierung, sie sollte recht stabil sein!
    Wenn ich nicht den größeren Uni nächstes Jahr bauen würde, würde ich das jetzige Teleskop mit einem 150mm Protuberanzenfernrohr ergänzen. Leider dafür z.Z. keine "Kraft"!


    Bevor ich beim jetzigen Teleskop gelandet bin, habe ich 6 verschiedene Protuberanzenteleskope (mit 50mm,63mm, 80mm, 100mm 127mm, 150mm Durchmesser) unterschiedlichster Art gebaut. Die vielen Fehlversuche nicht mit gerechnet!


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • gut, da werde ich erst mal das 90/540 nachrüsten, ohne barlow !
    zum workshop in der teichmühle kann ich dir es vielleicht mal vorführen, wolfgang dreht schon die kegel, denn für den mobilen betrieb im garten ist mir das große rohr einfach zu schwer, darum der aufwand


    günter


    du denkst bestimmt an das 50/540 aus ddr zeiten, ich hab aber das 90/540, also 90mm öffnung, oder meinst du mit "nur 50mm " öffnung was anderes ?

  • Hallo Günther,
    tatsächlich dachte ich an das 50/540!


    Das 90/540 aufzurüsten ist sicher eine gute Idee. Dabei wird auch das Rohr nicht zu lang. Die Frage, welche ich mir allerdings stelle ist die zum Öffnungsverhältnis. Dies ist verdammt groß. Gibt es da keine Verzeichnung in den Randbereichen? Jedoch, mit Übersichtsbildern will man ja auch nicht ganz so nah ran.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

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