Planetenfotografie ab 12" Öffnung

  • Hallo liebe Foren-Gemeinde,
    liebe Planetenfotografen,


    seit Längerem denke ich mal mehr mal weniger darüber nach, mit 12" und mehr, meine Möglichkeiten in der Plantenfotografie auszubauen. Hintergrund der Überlegung ist, nicht nur durch meinen 6" Newton oder durch den 10" Achromaten unseres Vereins filmen zu können, sondern eine farbreine Optik zu haben, die deutlich mehr Auflösungspotential bietet.
    Das ganze sollte noch halbwegs transportabel bleiben, deshalb möchte ich keine größere Montierung anschaffen, als die vorhandene EQ6. Nur hier beginnen die Probleme. Ich denke an einen Newton auf Grund der geringeren Kosten. Nur geht das überhaupt? Kann ich halbwegs praktikabel einen 12" Newton oder mehr auf meine EQ6 montieren, sodass Plantenfotografie mit einer ASI120mm oder einer DMK mögllich ist?
    Ich denke hierbei zum einen an das Gesamtgewicht, aber auch ganz praktische Probleme, wie die Manipulation am Okularauszug: Filterrad verstellen, fokussieren usw.


    Wäre es eine andere Möglichkeit, sich einen 12",14" oder 16" Dobsen anzuschaffen und diesen auf eine EQ-Plattform zu montieren? Hätte ich bei der Größe des Instruments damit eine , für Plantenfotografie, hinreichend genaue Nachführung für zumindest eine halbe Stunde? Oder sind die Probleme in der Praxis einfach zu groß mit so einem Setup?


    Zuletzt geht mir noch die Frage durch den Kopf, ob ich bei einem Dobson-Newton Probleme mit der Fokuslage bekomme, schließlich muß ja noch das Filterrad und eine Barlow vor den Chip...


    ...Fragen über Fragen.
    Vielleicht kann mir der Eine oder Andere ein Paar Ratschläge und Anregungen zu meinen Überlegungen geben, damit ich vor dem Kauf möglichst weiß, was eventuell für Probleme auf mich zukommen.


    Herzliche Grüße,


    Thomas

  • EQ6 und 12": Ich vermute, das wackelt etwa so wie mein 10" SCT auf einer GP-DX. Geht bei mir wg. absoluter Windstille auf meiner Balkonsternwarte. Will sagen, für das Planetenwebkämmen ist eine megastible Aufstellung nicht sooo wichtig - wenn Wind kein Faktor ist. Wackeln beim Fokussieren kann man mit der Auto-Align-Funktion von Firecapture gut kontern. Du hast aber auch nix davon, wenn bei der kleinsten Brise Dir der Jupiter vom Chip fliegt.


    Equatorialplattform: Es gibt Leute, die das machen, und zumindest Emil Kraaikamp ist davon voll und ganz begeistert und macht damit 1a Planetenvideos.


    http://www.astrokraai.nl/viewimages.php?category=3


    Vielleicht schreibst Du ihm mal ne nette Mail und fragst, wie er das so anstellt und was man beachten muss.


    Hartwig

  • Hallo Thomas,


    Je größer die Öffnung, um so höher die eingesetzte effektive Brennweite - es wird mit mehr Öffnung so oder so schwieriger!


    Mit einer EQ-Plattform sollten Planetenvideos im Prinzip klappen.
    Eine halbe Stunde unbeaufsichtigt ist aber nach meiner Einschätzung schwierig zu erreichen, zumal Du ja sehr hoch vergrößern wirst und mit einer typischen Planetenkamera nur sehr wenig Bildfläche hast.
    Das hängt auch stark vom Aufwand bei der Ausrichtung ab. Du kannst eine EQ-Plattform im Prinzip genauso einscheinern wie eine normale parallaktische Montierung. Auch spielt die Bauausführung und die Antriebstechnik eine Rolle.
    Meine einfache Plattform hat einen geregelten Gleichstrommotor, dessen Tempo ich nur "nach Gefühl" einstelle. Das ist zum Bilder aufnehmen natürlich unpraktisch. Durchrutschen kann mein Antrieb auch. Und ich habe die gleichen Antriebs-Schweinereien wie bei anderen motorischen Montierungen, z.B. periodischen Schneckenfehler.


    Trotzdem, vom Verhältnis Aufwand/Ergebnis her würde ich es auf jeden Fall mit einer (guten) EQ-Plattform versuchen!


    Du solltest auch über Kohlefaserrohre statt Alurohre beim Gittertubus nachdenken, und vielleicht noch einen Fokussierer mit Motor und Fernsteuerung einbauen.


    Wenn Du wirklich eine Stunde ohne manuelles Eingreifen aufnehmen willst, brauchst Du wohl ein Leitrohr mit Guiding-Kamera und eine Plattform mit motorischer Korrektur in 2 Achsen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo hartwig,
    Vielen dank für den tipp, ich werde emil mal nett schreiben.scheint auf jeden fahl zu gehen.
    Hallo martin,
    Eine halbe stunde alleine lassen hab ich nicht vor.und ich will ja auch kein deepsky machen.scheinbar führt eine eq plattform hinreichend genau nach, um planeten bei hoher brennweite einige minuten auf dem chip zu halten.das würde mir für das was ich vor habe schon reichen.
    Gruß,
    Thomas

  • Was ich mir schwierig vorstelle (ich hab mit EQ-Plattformen keine Erfahrungen) ist die Feinbewegung in Dek! Sowas in der Art braucht man aber, um den Jupiter auf dem Chip zu zentrieren, denn bei einem 14" füllt der Jupiter ja schon das Gesichtsfeld einer DMK21 fast ganz aus. In RA kann man dafür ja den Motor regulieren. Möglicherweise muss man irgendeine Art von Feintrieb an das Höhenrad anbauen. Es gibt glaube ich auch Plattformkonstruktionen mit 2 Achsen.


    Hartwig

  • Hallo Hartwig,


    Wenn der Dobson gut ist, kannst Du die Zentrierung sehr gut einfach manuell mit Hand am Tubus machen.


    Zweiachs-Verstellung gibt's natürlich schon. Ein gutes Beispiel sind Tom Osypowskis EQ-Plattformen. Nicht billig, aber sehr ordentlich gemacht.
    Die Website zeigt auch viele sehr gelungene Aufnahmen, die mit Dobsons und EQ-Plattformen gemacht wurden.


    Gruß,
    Martin

  • Interessant, die plattformen, herzlichen dank dafür.
    Ich überlege, ob es möglich ist eine normale eq-plattform zu benutzen und die fein verstellung dann mit einer darauf befindlichen motorisierten dobsonmonti vorzunehmen.das sollte doch eigentlich gehen, oder.für die nachführung sorgt die plattform und den rest kompensiert man über die motoren per handsteuerbox (deklinationsdrift etc.)
    Gruß,
    Thomas

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