Wachter 150/1500 Refraktor auf Astronomie II

  • Hallo, ich habe einen Bericht über einen achromatischen Refraktor von Wachter mit 150mm Öffnung online gestellt. Man kann das Gerät, Okulare, ein Zenit- und ein Sonneprisma sowie das Pyramidenstativ sehen.


    Ich kann das Teleskop nicht wirklich am Sternenhimmel testen, weil es einfach zu groß und schwer ist, um von mir aus der Berliner Innenstadt zu einem guten Platz gefahren werden zu können. Mein Balkon bietet nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten.


    Falls jemand eine Frage zur Hardware hat, die leicht durch das Betrachten oder Messen mit Maßband zu klären ist, meldet euch.


    Vielleicht kann jemand Infos dazu beitragen? Ich wüßte gerne, ob es Steuerungen für den Antrieb der RA-Achse gab und welche Möglichkeiten zur Motorisierung der DEC-Achse selber gebastelt wurden.


    Hat jemand Infos zur Firma Manfred Wachter?



    Tom

  • Hallo Tom,


    ich kann Dir einen Artkel von Elmar Remmert
    über Manfred Wachter per mail zukommen lassen.
    Diesen hat H. Remmert im SUW 7/2007 publiziert.
    Ich habe mir damals den Artikel eingescannt.


    Einer seiner letzten Kunden war ich selbst
    Im Frühjahr 1985 habe ich bei Herrn Wachter ein Unitron Fernrohr gekauft.
    Manfred Wachter hat 1985 seinen Betrieb aus gesundheitlichen Gründen
    aufgeben müssen und ist im Jahr 2000 verstorben.


    Der 150/1500 hatte eine Jaegers Optik aus USA und war damals ein Traumfernrohr.
    Schön Daß Du Einen hast![:D]

  • Du kannst die Monti in R.A. mit einem der damals üblichen Frequenzwandler guiden. Aber wenn ich es recht erinnere, hatte die Rektaszensionsfeinbewegung eine Möglichkeit, bei eingekuppeltem Motor relativ feine Bewegungen über die Handfeinbewegung zu machen, womit man mittlere Brennweiten (wie damals üblich per Fadenkreuzokular) guiden konnte.


    Hartwig

  • Ein wunderschönes Fernrohr!


    Ich hatte so eines bis vor ein paar Jahren im Einsatz, es war das beste Teleskop vom FH-Typ, das ich bisher kennengelernt habe. Aber auch recht groß...


    Auf Wolfi's Schnäppchenseite wird seit einiger Zeit eine Astronom II angeboten, die mit Motoren nachgerüstet wurde. Vielleicht sind da ein paar Infos zu bekommen oder Kontakt zum Besitzer.


    Gruß, Michael

  • Vielen Dank für eure netten Antworten. Es ist wirklich ein Teleskop zum Träumen. Wenn bloß der Platz dafür da wäre und praktikable Gelegenheiten, es einzusetzen. Auf meinen Balkon im dritten Stock eines Wohnhauses in Berlin kommen eher das 5" Mak oder ein ED Refraktor auf einer Vixen Porta zum Einsatz oder das C8 auf der HEQ5. Ich brauche wohl einen Schrebergarten. Wenn ich aufs Land fahre, ist der 80'er oder 98'er Refraktor mit leichtem Holzstativ und der Vixen Porta im Kofferraum.


    Erstmal ergänze ich den Beitrag mit weiteren Fotos. Ein paar Detaillösungen sind sicherlich auch für andere Teleskopfreunde interessant. Ich habe einen 1 1/4 Zoll Adapter anfertigen lassen und umgekehrt einen 2" Anschluss für das Sonnenprisma, das mir gut am 80ED oder Willi 98 gefällt. Das bleibt bei mir, weil es irgendwie erhabener ist, damit zu beobachten als durch die Sonnenfolie. Na ja, ihr kennt das, man möchte alle möglichen Sachen habe. Beispielsweise den 9" Coude von Wachter, den Markus Ludes anbietet.


    Gerd, bist du sicher, dass die 150/1500 Optik von Jaegers war? Auf der Fassung steht nichts drauf.



    Tom

  • Hi Tom,


    schoenes Geraet und so ziemlich das groesste Instrument, das Wachter "von der Stange" im Angebot hatte. Das 150/1500 Objektiv war von Jaegers. Es gibt einen weit verbreiteten Faltblattkatalog von Wachter, den ich auch schon irgendwo im www angetroffen habe.


    Die Montierung hat einen Schwachstrom-Synchronmotor, d.h. 50 Hz bei entweder 12 oder 24 Volt. Laut Katalog deshalb "besonders fuer Jugendliche geeignet" (Erwachsene waren offenbar gegen 220V immun).
    Ein Planetengetriebe gestattet es, die Montierung bei laufendem Motor mit einer feinfuehligen 6000:1-Untersetzung zu verstellen. So konnte man z.B. bei Astrofotografie mechanisch Korrekturen anbringen, wenn man sich den Luxux eines Frequenzwandlers nicht leisten konnte. Wiederum laut Katalog ein Unterschied zu Montierungen, bei denen bei der kleinsten Drehung am Feintrieb "die Sterne durch das Gesichtsfeld jagen".


    Das Schoene an dem alten Synchronmotorantrieb ist, dass er nahezu unverwuestlich ist. Einem Freund ist vor Jahren mal aufgrund einer Leckage in der Sternwarte die Montierung mit Wasser vollgelaufen. Die Montierung wurde zerlegt, getrocknet, neu abgeschmiert und wieder zusammengesetzt. Der Synchronmotor lief sofort wieder an.

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