Brian Marsden (1937-2010)

  • Wie ich eben in der Comet ML lese, ist Brian Marsden heute gestorben. Das ist ein Verlust für die gesamte Kometen-und Asteroidenszene. "Marsden" war auch nach seiner Pensionierung so etwas wie das Markenzeichen und Synonym des Central Bureau of Astronomical Telegrams (CBAT). Meldete man eine Neuentdeckung oder eine astrometrische Position, so war jedem klar, was gemeint war, wenn man sagte, dass man es "an Marsden" schickte. Das CBAT,d.h. Marsden, entschieden, wem eine Kometenentdeckung zugesprochen wurde, gewissermaßen als schiedsrichterartige Tatsachenentscheidung. Marsden war so etwas wie ein Guru auf dem Feld der Bahnberechnung von Kometen, insbesondere in der Berücksichtigung nichtgravitaiver Parameter. Sein Meisterstück war der Link zwischen Komet Kegler und 109P/Swift-Tuttle und damit seine präzise Vorhersage der Wiederkehr von 1992.




    Hartwig Lüthen

  • Manche Menschen finden keinen Nachfolger, weil sie so absolut einzigartig sind. Brian Marsden war so einer, wenn man seine Erfolge bei der Kometenbahnberechnung anschaut...


    Die Kometenbeobachterwelt wird nicht mehr die selbe sein ohne "Marsden"


    Möge er jetzt dort sein, wo er zu Lebzeiten am liebsten war: bei den Kometen. Wir werden ihn vermissen....

  • Brian war immer der Fels in der Brandung und achtete sehr auf das menschliche Miteinander im CBAT, das leider auch immer mehr ein bürokratischer Laden geworden ist.
    Der Mann war eine Institution und für uns Kometenbeobachter ist dies mehr als ein herber Verlust.


    Andre

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