Leo Triplet ohne Nachführung

  • Hi!


    Nach langer Zeit wars ja gestern wieder mal richtig schön, also hab ich mal was neues gemacht. ich hab das Leo triplet ohne Nachführung aufgenommen :D.. .wer braucht denn schon guiding und solchen neumodischen kram...


    ... wenn man sich eine ST 9 geliehen hat :)


    Kurz zu den Daten:
    Aufgenommen bei 991mm Brennweite am f4 Newton, ohne Komakorrektor, mit IDAS LPS. Leider war der Mond viel zu nah und viel zu hell. Aber das sollte ja eigentlich auch nur ein Test gewesen sein.


    NGC 3628 hat ca. 7 minuten Gesamtbelichtungszeit, M65 und M66 haben ca. 4 Minuten.


    Und wirklich... die Nachführung der EQ6 war ausgeschaltet. Die war nur immer an um per Goto zum Objekt zu kommen :)


    (Vermutlich hab ich den Abstand zwischen 3628 und den anderen beiden nicht ganz richtig, aber so in etwa sollte es schon passen.)

  • Das ist die gesamtbelichtungszeit, also bspw 14x30sek oder so!
    Mal ne andere Frage: Warum hast du die Nachführung nicht weiter laufen gelassen? So gibts bestimmt schönere Bilder auch bei ganz kurzer Belichtungszeit!
    Ansonsten: Zwar verrauscht aber man sieht schon was an Details! Sehr schön!


    Wo kann man sich eine St9 leihen?^^

  • Mmmhhh, tja...


    Solange ich den Sinn nicht verstanden habe, kann ich auch nicht verstehen, warum man eine klare Nacht für sowas verschwendet.


    Es mag ja sein, das man mit kurzen Belichtungen dem Seeing ein Schnippchen schlagen kann? Auf jeden Fall bezahlt man das mit einer entsprechenden Vervielfachung des Ausleserauschens.


    Aber zumindest die normale Nachführung würde ich doch laufen lassen.


    Oder hat die Sache einen sportlichen Anspruch? Dann habe ich natürlich nichts gesagt und überlege mir meinerseits, an welcher Stelle ich die Achsen meiner G11 am besten festschweißen kann


    Gruß
    Klaus[:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankTheTank</i>
    <br />Das ist die gesamtbelichtungszeit, also bspw 14x30sek oder so!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Das habe ich schon fast vermutet, aber bei 991mm Brennweite kann man da doch vermutlich maximal nur ein oder 2 sekunden belichten bis es Strichspuren gibt.


    Gruß Jogi

  • Hi Arpad,
    nicht schlecht Herr Specht!
    Ich fang mal das raten an.
    Kenn mich zwar ned so mit ccd´s aus, aber vielleicht waren
    Gain und Konsorten auf maximum eingestellt.
    Vielleicht noch 2x2 Bining dabei und dann 1-5 Sekunden Subs gemacht.
    Bei einer Sekunde wären es ja schon 420 Bilder.
    Wenn a bisserl Signal dabe ist, kann man noch heftig in die Regler eingreifen.


    Wenn das der Fall ist,
    ist das Ergebnis,wie man sieht, durchaus herzeigbar.
    Cool


    Gruß


    Ingmar

  • Hallo Arpad,


    immer erstaunlich, was nach relativ kurzer Zeit sichtbar wird.


    Was mich aber auch erstaunt: Bei 991mm Bennweite und 30s Belichtungszeit müßten Strichspuren zu sehen sein. Wenn der Motor nicht läuft, also die Nachführung nicht eingeschaltet war, wie du schreibst.

  • Ich lüfte dann mal das Geheimnis :)


    Die St9 beherrscht eine Technik namens Drift Scan. Dabei werden die Elektronen auf der CCD weiter geschoben, und zwar mit genau der geschwindigkeit, die ein Objekt auf dem Chip hat. Man muss jetzt nur gucken das die Kamera richtig rum gedreht ist, so das die Sterne sich in verschiebungsrichtung bewegen. Und das wars. Ein Stern belichtet so immer die gleiche Ladung, und irgendwann fällt die Ladung dann aus dem Chip und wird ausgelesen. Da die Pixel der ST9 so riesig sind, 20µm, und ich nur mit 990mm Brennweite ran bin, hat das bei mir 140 Sekunden gedauert bis ein Objekt von einem Ende zum anderen Ende fuhr.


    Aber nun mal zu den Hauptvorteilen dieser Methode:
    Keine Guiding oder PE Fehler, Rauschen wird minimiert (wenn man nicht grade das Histogramm so streckt :)), genau so wie kosmetische fehler wie cosmic rays. Das kommt daher das jedes Objekt (hier) von 512 pixeln einzeln betrachtet wird und am Ende die Summe davon raus kommt. Jedes Pixel in der Spalte wird daher mit 512 einzelnen empfindlichkeit belichtet. Und genau deswegen hat man noch den größten vorteil von allen: Das flatfield wird dadurch ein dimensional. D.h. es gibt nur noch unterschiede von spalte zu spalte, nicht mehr von zeile zu zeile. Dadurch braucht man auch keine flats mehr aufnehmen. Man speichert sich einfach alle Zeilen als Einzelbild und macht einen sigma clipping stack. Das kopiert man wieder so das man die originalgröße hat -&gt; perfektes flatfield (zumindest wenn mans richtig macht. Ich hab da noch einen fehler irgendwo drin). Ich schreibe in meiner Diplomarbeit nämlich u.a. über das sloan teleskop, und da machen die das genau so. Und daher wollte ich das mal selber ausprobieren :)


    (==&gt;)Frank
    Das konnte ich mir vom Institut ausleihen. Die ist hier nämlich für irgendwelche Versuche gedacht gewesen, aber die wurde seit einem Jahr nicht mehr benutzt. Da hab ich mir die vom Prof geliehen weil er auch sehr daran interessiert war wie das Driftscan mit dem Ding klappt.

  • Hallo Arpad,


    mich würde jetzt noch die Belichtungszeit der einzelnen Frames interessieren. Wieviel Maximalbelichtungszeit pro Frame ist denn ohne Nachführung überhaupt noch sinnvoll? Und hast du da nach jeden Frame händisch die Galaxie wieder Zentriert? Und mit welchem Tool hast du dann die einzelnen Frames zusammengestackt?


    So das waren jetzt viele Fragen die mir da unter den Fingernägeln brennen. Danke schon mal für die Beantwortung.


    Viele Grüße,
    Günther

  • (==&gt;)Günther
    Wie vorhin oben geschrieben, ca. 140 Sekunden pro Einzelbild. Gestacked und flatkorrigiert in Fitswork. (Das Flat erstellt hab ich aber mit IRAF, weil ich keine ahnung hab wie man sonst ein zeilenbasiertes Flat erstellen kann)

  • Hallo Ingmar,


    ich hatte irgendwo was von 14x30s gelesen. Das hatte aber Stefan geschrieben. Also bist nicht du, sondern ich wohl blind...[:D]


    Man sollte halt nicht arbeiten <b>und</b> surfen...[;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Arp</i>
    <br />(==&gt;)Günther
    Wie vorhin oben geschrieben, ca. 140 Sekunden pro Einzelbild. Gestacked und flatkorrigiert in Fitswork. (Das Flat erstellt hab ich aber mit IRAF, weil ich keine ahnung hab wie man sonst ein zeilenbasiertes Flat erstellen kann)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aha ok - und auf diese 140 sec kommst halt durch diesen Spezialmodus der ST9 - also macht in dem Fall die Cam so eine Art Nachführung - hab ich das richtig verstanden?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmctiger</i>
    Aha ok - und auf diese 140 sec kommst halt durch diesen Spezialmodus der ST9 - also macht in dem Fall die Cam so eine Art Nachführung - hab ich das richtig verstanden?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ganz genau. Und da ist dann die Gesamtbelichtungszeit abhängig davon wieviel Brennweite man hat, wie groß der Chip ist und in welcher Deklination man beobachtet.

  • Ich hab gestern mit der Methode noch ein RGB gemacht.



    Das waren ca. 2 Minuten pro scan, 3 scans für rot, 3 für grün und einer für blau.

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