Der Große Orionnebel mit dem Zeichenstift

  • Hallo Sternfreunde
    Es gibt sie noch der Sterne! Ich hatte es nicht mehr geglaubt! Nach langer Wetterbedingeter Beobachtungspause gewährte mir der Wettergott lasche 2 Stunden Beobachtungszeit. Der Orionnebel war mein Ziel.Ich hatte ihn fast genau vor einem Jahr schon mal ohne UHC Filter im Visier und gezeichnet. Diesesmal versuchte ich eine Zeichnung mit dem Schmalbandfilter!
    Hier der Beo-Bericht:
    http://www.astromerk.de/logbuc…der-gosse-orionnebel.html



    Lg von Hajü

  • Hallo, Hajü !


    Hach ja, der Orionnebel. Was wäre es schön, wenn man den auch mal wieder beobachten könnte. Aber hier in OWL hängt schon seit Wochen alles dicht an dicht. Nichts zu machen. Man könnte richtig neidisch werden.
    Gut gelungenes Bild, Hajü. Da juckt es direkt wieder in den Fingern. Freue mich auf weitere Bilder von dir.
    Tschö
    Hans

  • Hallo Hans Jürgen,


    das ist so ein Objekt, an das ich mich schon mal gar nicht ran wagen würde wegen der vielen Details. Wie machst Du Deine Zeichnungen? Ist das alles mit einer Vergrößerung entstanden oder fügst Du auch noch Details ein, die mit höherer Vergrößerung entstanden sind?


    Ich wage es ja gar nicht zu sagen, ich war letzte Woche drei Mal im Schwarzwald zum Beobachten. Jedesmal zwar saukalt, aber durch den Nebel im Tal schön dunkel. Zur Zeit aber auch nur Suppe. Kommst Du auf der Alb aus dem Nebel noch raus?


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Hajü,


    habe schon mehr von Deinen Zeichnungen gesehen. Finde ich riesig. Frage, Foto oder Webcam machst du das auch oder zeichnest Du ausschließlich?


    Ich bin erst kurz ernsthaft bei der Astronomie dabei und versuche gerade mit noch wenig Erfolg mit einer Nikon D60 den Raum zu erforschen. Ein wenig Zeichnen und skizzieren kann ich auch.


    Was ist Deine Motivation, die Zeichnungen zu erstellen wo es doch so viele Fotografien von diesen Objekten gibt?
    Hoffe, die Fragen sind nicht zu persönlich.

  • Hi, Joachim...


    Die Antwort findest Du auf seiner Zeichenseite [:)]
    http://www.astromerk.de/informationen/104-meine-methode.html


    Ich hoffe, HaJü schreibt auch noch was hierzu - schliesslich hast Du IHN gefragt...
    aber was mich antreibt ab und an zum Bleistift zu greifen kann ich Dir auch noch schreiben:


    Eine Zeichnung gibt wieder, was ICH an DIESEM ABEND mit meinen eigenen Augen gesehen habe.
    Zeichnen ist wie ein Fluß - ständig neu, denn man sieht täglich anders,
    achtet auf andere Details, schaut vor allem genauer hin.
    Das Zeichnen zwingt einen gerade dazu.
    Fotos sind etwas technisches, kritisierbar, durch Spielerein veränderbar.
    Aber was MEIN Eindruck von GENAU DIESER Beobachtung war,
    daran kann keiner rumkritteln - denn mit meinen Augen schaue nur ich.


    Fotos sind der verzweifelte Versuch die Zeit einzufangen und festzuhalten !
    Zeichnungen fliessen und wachsen mit meiner Erfahrung - und verändern auch mich.


    Gruß und CS


    Der Jan

  • Hallo Joachim,


    obwohl ich größtenteils mit der Kamera am Himmel unterwegs bin, zeichne ich auch gelegentlich.


    Jan hat schon richtig gesagt: Die Zeichnung gibt den persönlichen Seheindruck wieder. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Man lernt, genau hinzuschauen, und zwingt sich eben auch dazu. Man merkt dann, wie man mit jeder Beobachtungsminute mehr Details erfasst. Manche Struktur kann man einem Objekt unter den gegebenen Bedingungen erst nach längerer Zeit entlocken.


    Gerade als Anfänger schaut man schnell hin und schnell wieder weg und wird damit dem Objekt und seinen eigenen Erwartungen nicht gerecht. So lernt man das astronomische Sehen nie und verschenkt die ganzen schönen Bilder der entfernten Welten.


    Gerade liest man immer wieder: Der Mars ist ja soo klein! Da sehe ich gar nichts. Dabei sind unsere Augen sehr gut in der Lage, auch auf einem winzigen Planetenscheibchen Details wahrzunehmen, aber das muss man eben lernen und das geht nur beim Beobachten. Und Zeichnen hilft dabei sehr. Von Mal zu Mal wird man mehr sehen...


    Gruß, Anke

  • Hallo liebe Beobachter,
    Beob. im Orionnebel-Bereich zählen zu den Höhepunkten am Winterhimmel. Sind doch in diesem Bereich einige Veränderliche Sterne vertreten, die ich im Rahmen der Möglichkeiten (Dob 12,5",f=4,8, Rockerbox) überwache. Besonders interessant der Veränderliche T, von dem ich vor vielen Jahren mal eine schöne Lichtkurve erstellen konnte.
    Als Karte dienen die beiden aus dem Burnham.


    Gruß
    Guenther

  • Hi Freunde des Himmelsjägers!


    Danke für Eure netten Worte zur Zeicnung!
    Nun zu Euren Fragen:
    Reiner:
    Wie machst Du Deine Zeichnungen? Ist das alles mit einer Vergrößerung entstanden oder fügst Du auch noch Details ein, die mit höherer Vergrößerung entstanden sind?


    Ich zeichne am Teleskop die Skizze mit Details auf ein dickeres weißes Papier. Das Feintuning mit Wischer mach ich entweder schon vor Ort oder im Winter meistens dann doch im Warmen.Zuhause am PC wird die Originalzeichnung von mir dann invertiert.
    Diese Zeichnung entstand nur mit 90x Vergrößerung.Ich versuche eigentlich immer nur bei einer Vergrößerung zu bleiben und versuche genau den Okularanblick zu zeichnen. Eine große Hilfe bei der Zeichnerei ist mir natürlich deine EQ-PLattform!


    Elwetrisch:
    Frage, Foto oder Webcam machst du das auch oder zeichnest Du ausschließlich?


    Ich fotografiere äußerst selten und schlecht. Webcamaufnahmen versuche ich immer wieder und habe da aber auch nur eher schlechte Ergebnisse. Ich bin und bleibe ein Visueller


    Elwetrisch:
    Was ist Deine Motivation, die Zeichnungen zu erstellen wo es doch so viele Fotografien von diesen Objekten gibt?


    Jan hats eigentlich voll auf den Punkt gebracht!!Besser könnte ich es nicht ausdrücken!


    Lg von Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Hans Jürgen,


    die zwei Zeichnungen vom Orionnebel sind toll, gefallen mir sehr gut, da sie ihn ziemlich so wiedergeben, wie ich ihn schon erlebt habe.
    Im Dezember bin ich nur zweimal zum Spechteln gekommen (des Wetters wegen) und habe den Orionnebel das erste Mal bei 20x und 40x in einem 100mm Bino gesehen, also beidäugig! Das war so ein "Wow!-Erlebnis! (Obwohl nur bei fst=6,2, nicht von dem Beobachtungsplatz aus, an dem wir damals waren, sondern nur vom S-Ortsrand von Legau aus)
    Jetzt trösten mich deine M 42 - Zeichnungen über fehlende Beobachtungen hinweg!
    Das was Jan schrieb war schon sehr treffend, aber leider sind Zeichnungen nur "der Versuch, das darzustellen, was das Auge sieht". Gerade bei so einem komplexen GN wie M 42, fallen Zeichnungen immer zu spärlich aus, auch wenn sie Charakteristisches herausarbeiten. Die Idealzeichnung wäre insofern ein "Augenfoto des Super-seeing-moments"


    Klare Himmel und Grüsse aus dem Allgäu!


    P.S. Mein Monocoloss 18" hat seit September einen neuen OAZ und funktioniert wieder!

  • Hallo Hajü,


    von mir erstmal "standing ovation" in vielerlei Hinsicht insb. wg. Mut und Tapferkeit dich an so einem schwierigen Objekt heranzuwagen. Kurz: hast alles richtig gemacht. Mit deiner Abell 426 Galaxien Gruppe und dieser Zeichnung hast du mich echt sprachlos gemacht! Weiter so!

  • Hallo zusammen,


    Danke, das sind wieder wertvolle Einsichten im Gesamtkomplex Astronomie.


    Warte ja sehnsüchtig auf besseres Wetter dass ich endlich außer Text auch mal ein Bild,
    Foto oder gezeichnet in´s Forum stellen kann.
    Vermutlich wird es dann auch eine Zeichnung da es mit den ersten Fotos so gar nichts werden wollte.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!