Mein erstes Interferometer...

  • Hallo Gemeinde,


    irgendwann wollte ich dann auch mal ein Interferometer haben. Durch Zufall wurde ich auf die PDI-Platten aufmerksam, die Michael Koch anbietet. Also: eine Platte bestellt (50 €) und zusammengebaut mit Teilen, die vom Foucault-Tester rumstanden:


    So sieht das aus Benutzersicht aus. Der Kreuztisch ist von Proxxon, mit der senkrechten Rändelschraube kann die Höhe eingestellt werden. Am Ende der Kabel befindet sich ein Lasermodul mit der Ansteuerelektronik (ebenfalls von Michael). Vor dem Loch darüber ist die PDI-Platte angebracht.



    So sieht das aus Sicht des Messobjektes aus. Die 4 Nylonschauben halten die PDI-Platte, darunter ist die Laserdiode zu sehen. Der vertikale Versatz von Laser und Platte stört kaum: Eine Simulation mit OSLO gibt bei 6 mm Versatz für einen Kugelpiegel einen minimalen Asti (Z4=0.021) und einen Strehl von 0.996 ... Frage an die Eperten: Kann man die für einen idealen Spiegel mit Versatz simulierten Zernike-Koeffizienten von den aus einer Messung eines realen Spiegels ermittelten Zernikes abziehen, um die Messung um den Versatz zu bereinigen?


    Jetzt kommt kommt mein 14"-Erstlingsspiegel vor das Interferometer. Den hatte ich vor 2 Jahren mit Hilfe von FoucaultXL parabolisiert, bis das einen Strehl von 0.98 anzeigte. Ich habe mich immer gefragt, was davon übrig bleibt, wenn man die gesamte Fläche vermisst, und nicht nur einen "Schnitt" durch den Spiegel.


    Schaltet man den Laser ein und dreht einige Zeit am Kreuztisch herum, kann man durch die Platte Interferogramme sehen. Dieses ist mit einer frei gehaltenen Digitalknipse aufgenommen:



    Zum Auswerten nehme ich OpenFringe. Damit habe ich länger gekämpft - funktioniert eigentlich bei Euch die Hilfefunktion? Bei mir (Vista...) kommt immer eine Fehlermeldung.


    Ich habe mehrere Aufnahmen mit verschiedener Orientierung der Interferogramme gemittelt. Damit liefert OpenFringe folgendes Profil der Wellenfront:



    Dabei ist nichts abgezogen und alle "relevanten" Zernikes bis Nr. 41 sind aktiviert. Wenn mann den Spiegel dreht, bleiben die "Erhöhungen" an den Seiten und die Absenkung unten ortsfest - das hängt wohl mit der Drahtschlinge in meinem Teststand zusammen... Der Strehlwert ist zwar etwas niedriger als mit Foucault - alles Andere hätte mich auch gewundert - aber ich bin trotzdem beruhigt.


    Was mache ich jetzt mit dem I-Meter? Mal sehen, eventuell muss da ein größerer Rohling her...


    Norbert

  • Hallo Norbert,


    freut mich zu lesen, dass es zweifellos funktioniert. Ich hab auch schon eines von Michael, aber es wartet noch auf die Erprobung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mache ich jetzt mit dem I-Meter? Mal sehen, eventuell muss da ein größerer Rohling her...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zur Erinnerung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=77843
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=51509


    Dann sollte das neue Plättchen auch als Lyot- Filter zur Darstellung der Rauheit geeignet sein...


    Gruß Kurt

  • Hallo Norbert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: norbert_loechel</i>
    Eine Simulation mit OSLO gibt bei 6 mm Versatz für einen Kugelpiegel einen minimalen Asti (Z4=0.021) und einen Strehl von 0.996 ... Frage an die Eperten: Kann man die für einen idealen Spiegel mit Versatz simulierten Zernike-Koeffizienten von den aus einer Messung eines realen Spiegels ermittelten Zernikes abziehen, um die Messung um den Versatz zu bereinigen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man kann den Korrekturwert abziehen, aber wenn man das tut dann sollte man zunächst zwei Fragen beantworten:
    1. Welches Vorzeichen hat der Korrekturwert?
    2. Muss der Korrekturwert vielleicht noch mit 2 multipliziert werden, oder durch 2 geteilt werden?


    Wenn ich diese Fragen nicht mit 100% Gewissheit beantworten kann, dann würde ich lieber den winzig kleinen Fehler in Kauf nehmen und das Messergebnis so lassen wie es ist.
    Zu wissen, dass im Messergebnis ein 0.02 Waves Fehler drin ist, ist immer noch besser als die Ungewissheit, ob man den Fehler beseitigt oder aus Versehen verdoppelt hat.


    Man könnte testweise mal den Abstand zwischen Lichtquelle und PDI-Platte wesentlich vergrössern, und dann sieht man ja ob der rechnerisch ermittelte Korrekturwert zum Messwert passt.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: heal</i>
    <br />
    War das Abnehmen des Kopfes an der Laserdiode problemlos?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ging sehr einfach - eine kurze Beschreibung findet sich ganz unten auf der Seite von Michael: http://www.astro-electronic.de/pdi.htm .


    Zum Ausdrücken habe ich ich die Messingfassung in einen kleinen Schraubstock gespannt und die Diode mit einem passenden Bohrer in der Ständerbohrmaschine herausgedrückt. Man braucht nicht viel Kraft dazu, die Diode war bei mir nur mit einem kleinen Tropfen Kleber gesichert.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Leute,
    genial einfach - einfach genial!
    Das ist fast so simpel wie ein Focault-Tester! (na ja, die Auswertung is scho a weng komplizierter...)
    Ich will auch eins[:p]


    -&gt; Michael: Du hast Mail!


    Einen 3-Achs-Kreuztisch mit Mikrometerschrauben kann ich mir mal aus der Firma leihen, und geeignete Kameras + Objektive gibt's dort ebenfalls. Es müsste schon ziemlich dumm laufen, wenn ich es nicht schaffe, damit brauchbare Interferogramme zu erzeugen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,
    Das scheint tatsaechlich ein Durchbruch fuer das Interferometer zu sein - natuerlich nur fuer uns Amateure. Die Profis sind schon etwas laenger soweit. (z.B.Kurt) Bislang war die Qualitaet der Interferogramme einfach von zu vielen Faktoren abhaengig. Unter anderem von der Qualitaet der verwendeten optischen Ellemente und der Justierung derselben.
    Ich hab mir das Plaettchen schon bestellt und werde damit im Februar die ersten Versuche starten. Die Qualitaet der Amateurspiegel steigt weit ueber die der Profis! Da bin ich ganz sicher, bis auf Lomo vielleicht[:)] Denn was man testen kann kann man auch korrigieren. Fehlt nur noch der Phasenschieber.
    Gruesse marty

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