"Das elektronische Teleskop", Erfinder Paul Nipkow

  • Hi,


    ich stolperte über folgenden interessanten Wiki-Eintrag:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Nipkow


    Ich zitiere mal.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Paul Nipkow kam 1860 als Sohn des Bäckermeisters und Stadtverordnetenvorstehers Friedrich Wilhelm Nipkow zur Welt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Noch als Student erfand er diese Scheibe, nach seinen eigenen Erzählungen sei es am Heiligen Abend 1883 gewesen, als er allein in seinem möblierten Zimmer in der Phillip-Straße 13a vor seiner Petroleumlampe gesessen habe und ihm die Idee gekommen sei, mit einer spiralförmig gelochten Scheibe ein Bild „mosaikartig in Punkte und Zeilen“ zu zerlegen. Die Neuerung bestand dabei in der spiralförmigen Scheibe, das Zerlegen von Bildern in Punkte zur telegraphischen Übertragung hatte Alexander Bain schon vor Nipkows Geburt realisiert.


    Für diese Scheibe beantragte er beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin <b>ein Reichspatent für ein Elektrisches Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte</b> in der Rubrik „Elektrische Apparate“. Es wurde ihm am 15. Januar 1885 rückwirkend zum 6. Januar 1884 erteilt. Dabei ist nicht bekannt, ob sich Nipkow jemals um eine praktische Realisierung dieser Scheibe bemühte. Man darf aber davon ausgehen, dass er nie selber einen entsprechenden Apparat gebaut hat. Da auch sonst kein Interesse an dem Patent bestand, verfiel es nach 15 Jahren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach dem Ersten Weltkrieg begannen unter Hochfrequenztechnikern die Bemühungen um die elektrische Übertragung von Bildern, wobei die ersten Fernsehübertragungen alle mit einer optisch-mechanischen Bildabtastung arbeiteten, die meisten mit einer Nipkow-Scheibe. Das veranlasste auch Paul Nipkow, sich wieder auf diesem Gebiet zu betätigen, und es kam zu einem weiteren Patent, diesmal über eine Einrichtung zur Erzielung des Synchronismus bei Apparaten zur elektrischen Bilderzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß alle zusammenarbeitenden Sender und Empfänger an ein und dasselbe Wechselstromkraftverteilungsnetz angeschlossen sind. 1932/33 setzte sich dann die elektronische Bildabtastung Manfred von Ardennes mit ihrer überlegenen Qualität durch, woraufhin Nipkows Erfindung nur noch in England für einige Zeit Bedeutung für das Fernsehen hatte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der 1935 in Betrieb genommene erste öffentliche Fernsehsender der Welt wurde jedoch nach dem „Vater“ der ersten Generation der Fernsehtechnik, die als mechanische Variante auf der Nipkow-Scheibe basierte, „Fernsehsender Paul Nipkow“ genannt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie immer also. Wenn sich die Gesichte nur ein wenig anders abgespielt hätte, dann würde jetzt in jedem deutschen Haushalt ein Teleskop stehen. Sei es denn auch ein elektronisches. [:)]


    Gruß,


    Maurice

  • Hallo Maurice,


    vielen Dank für diese Auszüge! Ich finde es wichtig, dass man bei seinen Recherchen nach Begriffen und Phänomenen auch auf die (leider oft nicht mehr unter uns weilenden) Menschen schauen sollte, die diese geprägt bzw. entdeckt haben. Es ist spannend, zeigt oft überraschende Zusammenhänge und hält diese Menschen "am Leben".


    Die Nipkowscheibe ist mir ein wohlbekannter Begriff; sie wird auch heute noch in konfokalen (Scanning-) Mikroskopen eingesetzt. [:)]


    Vieles, was uns heute als selbstverständlich erscheinen mag, wurde von solchen Menschen geprägt, deren Lebensweg oft nicht immer so geradlinig verlief. Umso schöner ist es, dass sie "hartnäckig" geblieben sind und etwas bewirkt haben.


    In dem Sinne, liebe Grüße
    Robert

  • Hallo
    Ich hatte Mitte-Ende der 80iger Jahre im Rahmen eines Betriebsausfluges nach Dresden die Möglichkeit Manfred v. Ardennes privates Forschungsinstitut zu besuchen. War seinerzeit nicht gerade selbstverständlich. Und er nahm sich auch einen ganzen Tag für uns Zeit. Bereitwillig beantwortete er uns ausführlich unsere Fragen. Ich hatte ihn damals gefragt: Das Bildübertragung von Paul Nipkow mittels seiner Scheibe ja bekannt war und man sich nicht einfach so hinsetzt und das Fernsehen `erfindet´. Und er erzählte auch u.A. vom "Reichspatent für ein Elektrisches Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte" . Nun darf man den Begriff Teleskop nicht zu abstrakt betrachten, wie wir es heute kennen. Man hatte einfach keinen anderen Begriff dafür. Den elektronischen Weg bestritt er nur weil ihm die einschränkenden Möglichkeiten nicht zufriedenstellten. Nach eigenen Angaben wäre das nicht ohne Unterstützung der Firma LOEWE im Jahre 1929 möglich gewesen. Er räumte auch ein, das wenn es er nicht erfunden (entwickelt) hätte, dann ein anderer aber auch erst viel später. Es war eigentlich zu der Zeit gar kein Markt da. `Zugute´ kam ihm einfach der 1932/33 beginnende Propaganderwahn, der letztendlich dafür sorgte, das seine Erfindung `marktreif´ wurde.
    Nur kurz sviel zum Teleskopbegriff.

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