Ein paar Mondkrater im Detail

  • Hallo zusammen,
    nachdem es mit deep-sky auch in diesem Urlaub wohl wieder nichts wird, habe ich am 28.12.2009 meine DMK-21AF04 erstmals auf den Mond gehalten. Irgend was muß man ja machen [:D]
    Das Seeing war eher durchschnittlich. Daher habe ich die Bildfolge auf 60/s gestellt. Die Belichtungszeit betrug 1/60s, der Rest wurde mit dem Gain geregelt. Als Optik habe ich meinen selbst nachgeschliffenen 16-Zoll Newton zusammen mit einer 5-fach Powermate und Baader 685nm-IR-Filter eingesetzt. Jeder Krater wurde eine Minute aufgenommen. Die Bildbearbeitung erfolgte mit Registax 5. Wegen der vielen schlechten Einzelbilder habe ich je Video die besten ca. 50 Bilder von Hand in der "Stacklist" ausgesucht und zu einem Summenbild überlagert. Wegen der wenigen Einzelframes sind die Ergebnisse etwas verrauscht. Trotzdem bin ich mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Werde die Auflösung der Einzelbilder noch anhand des Rückl bestimmen.
    Als nächstes steht Mars auf dem Plan.
    Hoffentlich gefällts!


    Viele Grüße,
    Burkhard


    Clavius


    Moretus


    Tycho


    Scott


    Philolaus

  • Hallo Burkhard,


    die Details der Aufnahmen sprechen für sich einfach Hammer! Die Stufen am linken Hang von Moretus gefallen mir am besten, man fühlt schon fast den Sand zwischen den Füssen =O)


    Ich würde noch die weißen Ränder die durchs schärfen entstanden sind entfernen dann is es perfekt!


    Grüsse


    Christian

  • Hallo Burkhard,


    einfach ganz große Klasse. Die Idee, weniger Bilder handzuverlesen ist sicher richtig, das Rauschen kann mann fast vernachlässigen. Dafür "erschlägt" einem die Fülle an Details.
    Die Ausarbeitung hast Du perfekt hingekriegt - sehr angenehme Abstufungen und nirgends zu viel geschärft. Du kannst stolz auf diese Bilder sein!


    beste Grüße,
    Christian

  • Hallo Burkhard,


    sehr ansprechende Mondbilder, auch wenn man an den Tonwerten noch etwas schrauben könnte.
    Ein bischen Rauschen wirkt oft recht ansehnlich, und ist Deinen Bildern nicht abträglich, wie ich finde.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Burkhard</i>
    <br />...
    Werde die Auflösung der Einzelbilder noch anhand des Rückl bestimmen.
    Als nächstes steht Mars auf dem Plan.
    ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na, da wirst Du schon was anderes benötigen, da der Rükl für ca. 15cm Öffnung visuell ausgelegt ist.


    Vielleicht ist für Dich ja auch ein Vergleich mit einem Ergebnis bei halber Öffnung interessant: http://www.aau.telebus.de/Ver_…09010Claviuscrop2text.jpg



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Burkhard,


    Glückwunsch zu Deinen Aufnahmen. Mich fasziniert die feine Rille die den Krater unterhalb von Rutherford durchquert und sich weiter fortsetzt. Die kann nur wenige 100 m breit sein!


    Mir stellt sich immer wieder die Frage, ob der Einsatz eines Rotfilters wirklich sinnvoll ist. Der nimmt Licht weg, was man durch erhöhten Gain ausgleichen muss, der wiederum stärkeres Rauschen nach sich zieht. Hinderlich, wenn man nur wenige Bilder stacken kann.


    Hast Du es schon mal mit Avistack versucht. Dieses Programm wertet die Frames sehr kleinteilig aus, ich glaube, damit könntest Du eine höhere Anzahl von Frames stacken.


    Ich habe mir mal erlaubt, das Bild von Moretus auszumessen und komme auf ein effektives Öffnungsverhältnis von ca. 1/24. 1 Pixel entspräche dabei ca 0,12 Bogensekunden.


    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für die netten Rückmeldungen!
    (==&gt;) Oskar: Das mit dem Rotfilter bzw. ohne Rotfilter müsste man mal direkt nacheinander versuchen. Bei RGB-Aufnahmen bin ich jedenfalls überrascht, wie wenig scharfe Blauaufnahmen im Kasten sind. Rotaufnahmen dagegen gibt es deutlich mehr brauchbare. Wenn das die Norm ist, könnte der Vorteil des geringeren Gains und des damit verbundenen geringeren Rauschens/Einzelbild schnell wieder relativiert werden wenn dafür nur wenige Einzelbilder verwendbar sind.
    Die feine Rille wird auch in Jean Dragescos "High resolution astrophotography" auf Seite 100/101 erwähnt und hat laut dieser Quelle eine Ausdehnung von kleiner 0,15". Auf meiner Aufnahme ist die Rille 2-3 Pixel breit, je nach Position. Mit deiner Abschätzung des Maßstabs von 1/12" pro Pixel wären das ca. 1/6" was 0,17" entspricht.
    Avistack kenne ich nicht - wird aber probiert. Danke für den Tip!
    (==&gt;)Torsten: Deine Aufnahmen bewundere ich schon eine ganze Weile. Die Auflösung dürftest Du kaum noch steigern können ohne den Spiegel zu vergrößern. Der Clavius zeigt kaum einen Unterschied zu meiner Aufnahme, dafür aber ein rießiges Feld. Einfach Klasse!!
    Mit dem Rükl kann man aber schön "zurückrechnen". Wenn ein Krater mit x-Pixeln und 2" Größe im Rükl eingezeichnet ist, dann ist ein Krater mit x/y-Pixeln eben 2"/y Bogensekunden groß. Nicht sehr genau aber mit mehreren Rechnungen ergibt sich ein brauchbarer Mittelwert.
    (==&gt;) Christian: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">man fühlt schon fast den Sand zwischen den Füssen =O)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Da ist das Rauschen hilfreich. Unterstützt etwas den sandigen Eindruck [:D]



    Gruß,
    Burkhard

  • Hallo Burkhard,


    Wenn Du mal bei meinem Thread reinschaust: Ich habe die bewußte Rille auch noch herausarbeiten können.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=96109


    Zu meiner Berechnung:


    Moretus hat 114 km Durchmesser lt. Rükl. Er liegt au dem NullMeridian, ist in Ost-West also nicht verzerrt. Der Durchmesser geteilt durch die Mondentfernung (lässt sich z. B. mit Guide ermitteln) ergibt den Tangens des scheinbaren Durchmessers, über die arctan Funktion kann man mit Excel den Winkel bestimmen. Jetzt muss man nur noch die Ausdehnung von Moretus in Pixel ausmessen. Das habe ich mit Fitswork gemacht, indem ich einen Rahmen geogen habe. Fitwork zeit in der Statusleise die x und y Koordinaten des Rahmen in Picel an. Mit dem Pytagoras dann die Ausdehnung der Diagonale berechnet, das ist der Durchmesser der Kraters in Pixel. So bin ich auf meinen Wert gekommen. Wegen der großen Ausdehnung ist der Fehler relativ gering.


    Mit der tatsächlichen Pixel lösst sich auch die tatsächliche Ausdehnung des Bildes von Moretus auf dem Chip bestimmen, daraus wieder die Brennweite und das Öffnungsverhältnis.


    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Alle.


    Nachträglich erstmaln "Guten Rutsch ins Neue Jahr" (nur blos nicht auf Glatteis)


    Frage: Ich hab in den letzten 10 Jahren ca 300 Std. den Mond beobachtet.
    Gerät: 120/1020 APO von Astro Physics - mit Amiciprisma und versch. Filtern.
    Aber nie einen TLP, Moonblink, oder einen Einschlag gesehen.


    Habt Ihr auf dem Mond mal solche "Anomalien" beobachtet?


    Grüsse Alle von Günter, Lünen (Nähe Dortmund)

  • Hallo Burkhard:


    mir ist leider ein Fehler unterlaufen. Die Auflösung beträgt 0,12 " pro Pixel und nicht 1/12! Ich habe es in meinem ersten Beitrag bereits korrigiert. Sorry!


    Oskar

  • Hallo Oskar,
    Danke für die Korrektur!
    Dann sind es für die 2 Pixel der Rille nicht 0,17" sondern 0,24" (also nicht aufgelöst) wobei wir ungefähr am theoretischen Auflösungsvermögen des 16ers angekommen sind. Das Sampling passt soweit.


    Gruß,
    Burkhard.


    PS: Leider habe ich mich selber noch nicht hinter dieses Thema klemmen können. Bin gerade am Hinterherrennen gewisser Inventargüter die 2010 den Geist aufgegeben haben. Und es kommt jeden Tag was neues dazu [}:)]

  • Hallo Burkhard,


    ich glaube, dass die Verteilung auf die Pixel, die Objektes an der Auflösungsgrenze aufweist, keine geeignete Grundlage für die Berechnung der tatsächlichen Winkelausdehnung mehr sind. Wie schon Peter Wellmann in seinem Tutorial zur Mondfotografie darlegte, werden diese Objekte aufgebläht.


    Viele Grüße


    Oskar

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