Vergrößerung am Vallis Schroter

  • Hallo,


    ich habe jetzt die Ergebnisse von gestern Abend - das Vallis Schroter.
    Da die Luft einigermaßen ruhig erschien, habe ich zuerst eine Übersichtsaufnahme mit der DMK31 bei 3000mm Brennweite gemacht. Dann habe ich mit der DMK21 und einer Barlowlinse auf 7000mm erhöht. Am Monitor erschien das Bild zeitweise recht detailreich und so habe ich das Schrotertal recht bildfüllend aufgenommen.
    Bei der Bearbeitung war dann doch etwas ernüchternd die Unruhe im Bild, die kein hochwertiges Endergebnis erwarten ließ.
    Jedenfalls habe ich als Vergleich die DMK31 Aufnahme so weit vergrößert, daß sie der Aufnahme mit der Barlowlinse entspricht.
    Hier zeigt sich nun doch, daß in der 7000mm Aufnahme noch etwas mehr Detailinformation steckt und sich so die höhere Vergrößerung gleich bei der Aufnahme doch lohnt.


    <font color="yellow">Valis Schroter mit Meade SC-12", DMK31 mit IR-Paßfilter bei 3000mm Brennweite</font id="yellow">



    <font color="yellow">Valis Schroter mit Meade SC-12", DMK31 mit IR-Paßfilter bei 3000mm Brennweite - Ausschnitt &gt; entsprechend 7000mm vergrößert</font id="yellow">



    <font color="yellow">Valis Schroter mit Meade SC-12", DMK21 mit IR-Paßfilter, Barlow auf 7000mm Brennweite</font id="yellow">



    Den Meade SC habe ich davor noch mit der DMK + Barlow exakt kollimiert, was sofort ein erheblich besseres Bild zur Folge hatte.
    Ich hoffe ein interessanter Bildvergleich, wenn auch die hohen Vergrößerungen schon etwas über der "schönen" Bilderstellung liegen.


    schönen Gruß,
    Christian

  • Hallo Christian,


    gutes Schrötertal! Man muss erstmal mit diesen Brennweiten gearbeitet haben, damit man ein Gefühl für die Schwierigkeiten bekommt, welche da drin stecken. Meist läuft da ohne IR Longpassfilter garnichts. Dies ist dann ein Zeichen für schwierige Luftverhältnisse.


    Ich habe auch dieses Motiv aufgenommen und werde es zum Vergleich hier noch posten. Momentan komme ich aber nicht so schnell zu den Ergebnissen. Aufjedenfall haben für mich formatfüllende Aufnahmen einen besonderen Reiz.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    freut mich, daß Du positive Worte für das Bild hast. Die Brennweite ist tatsächlich ein Problem, die Öffnung das Zweite.Interessanterweise ist es am Planeten nicht so schwierig, aber das liegt glaube ich daran, daß man am Mond viel mehr und viel feinere Details auf einer großen Fläche auflösen muß.


    Ich habe sowohl einen Rot- als auch einen Grünfilter probiert, aber da war noch mehr Unruhe drinnen, ohne einen Detailgewinn. Das IR-Passfilter hat das Bild dann doch viel ruhiger gemacht. Ich verwende meist auch den Langpassfilter von Baader, habe es diesmal aber nicht probiert.
    Hast Du Erfahrung ob der Langpassfilter andere Ergebnisse, als ein IR-Passfilter bringt? Eigentlich läßt der Langpassfilter ja mehr Wellenlängen durch, oder irre ich mich da?
    Jedenfalls hast Du recht, daß formatfüllende Aufnahmen ihren Reiz haben.


    schönen Gruß,
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man muss erstmal mit diesen Brennweiten gearbeitet haben, damit man ein Gefühl für die Schwierigkeiten bekommt, welche da drin stecken<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... genau darum erspare ich mir diese und mache lieber schöne Einzelaufnahmen mit gekühlter Astro-CCD bei sehr ruhiger Luft! Trotzdem finde ich es gut, dass man auch mal nicht perfekte aber doch sehr detaillierte Ergebnisse zeigt ... [:)]


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">genau darum erspare ich mir diese und mache lieber schöne Einzelaufnahmen mit gekühlter Astro-CCD<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich gebe Dir ja zum Teil recht, aber der Mond ist nun mal DER Klassiker für alle möglichen Spielereien und Versuche. Natürlich ist ein Superbild immer eine Freude, aber viele haben hier schon bewiesen, daß Sie es können. Und da geht es mir dann oft so, daß ich mir irgendeine Sache ausdenke, die nicht so perfekt laufen kann, aber eben anders ist als das, was man ohnehin schon zum x-ten Mal gemacht hat. Sei es der Versuch, wie hier mit der langen Brennweite, oder mit 2" Öffnung eines Sucherfernrohres ein Bild zu machen, etc. Alles ist interessant - obwohl man es sich ersparen könnte - und das Ergebnis zeigt man dann auch gerne her.
    Wenn uns nur ganz wenige Nächte optimal für Planeten oder auch DeepSky zur Verfügung stehen, dann erspare ich mir die Versuche auch, aber gerade der Mond ladet doch hierfür ein.


    schönen Gruß und ein für uns Alle erfolgreiches Jahr mit vielen
    astronomischen Highlights,
    Christian

  • Hallo Christian,


    Du musst mir nicht recht geben. Neben schönen Resultaten ist ja gerade das stetige Ausprobieren von irgendwas neuem ein grosser Ansporn in unserem Hobby. Wenn ich da an meine fotografischen Resultate der vergangenen Jahre denke, dann waren 95% das Ergebnis von etwas Ausprobieren! Und die soll man auch ruhig zeigen, das ist immer spannend.


    Dass ich mich letztendlich am Mond für Einzelbilder entschieden habe, ist an sich unerheblich. Was zählt ist die Freude daran [:)].


    En guete Rutsch is 2010
    Jan

  • Hallo Christian,


    ich habe als Vergleich den Baader Filter im nahen Infrarot und den Astronomik 742nm Longpassfilter. Longpass bedeutet, dass die Wellenlängen nach dem vollen Durchlass zu längeren Wellenlängen nicht wieder abfallen (in einem bestimmten für uns interessanten Intervall). Die seeingberuhigende Wirkung ist tatsächlich deutlich zu sehen. Am ruhigsten sind die Bilder beim 742iger. Leider sind die dort auch am dunkelsten und die Tonwerte (vor allem Grau und Schwarz) "leiden" unter diesem Filter am Mond. Aus diesem Grunde versuche ich mit dem Baader häufiger zu arbeiten. Da ist es nicht ganz so schwierig. Besser wäre es allerdings, wenn man nur mit den R und G -Filter des Astronomikfiltersatzes (RGB) auskömmen könnte. Das setzt allerdings sehr niedrigfrequente Seeingraten voraus. Das ist sehr selten gegeben.


    Das die Planeten "einfacher" zu machen sind als der Mond liegt meiner Meinung nach eindeutig am Anspruch der Bildbetrachter. Am Mond erwartet man knackscharfes Detail (logischerweise im Rahmen der Optik) sonst kommt dann der Hinweis, nicht richtig genaugenug fokussiert zu haben! An den Planeten (Jupiter oder Mars) ist man mehr Weichheit gewöhnt.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Jan,


    wenn man den Anspruch hat bis an die Grenze der Auflösung der Optik am Mond zu gehen, sehe ich momentan keine Alternative zu den Videostreamaufnahmen nach dem Lucky-Verfahren. Das Seeing verändert sich dermaßen schnell, sodass die Auslösung einer einzelnen Aufnahme zum Zeitpunkt eines unverzerrten Momentes eines bestimmten Gebietes reine Glücksache wäre. Ich kenne dies von meinen früheren Protuberanzenaufnahmen auf TP, welche mit den heutigen Digitalaufnahmen in der Auflösung leider nicht mithalten können. Das liegt u.U. eben auch immer daran, dass ich immer zu spät ausgelöst habe.
    Allerdings sind schöne Übersichten am Mond mit einer CCD Kamera im Einzelschussverfahren gut zu machen, was einige Beobachter hier auch immer unter Beweis stellen. Die sind allerdings nicht hochaufgelöst im Sinne der maximalen Möglichkeiten der Optik.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Grenze der Auflösung der Optik am Mond<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hat keiner von uns fotografisch erreicht und visuell konnte ich bisher auch keine ausmachen! Meiner Meinung existiert sie tatsächlich nicht an einem hochkontrastigen und leuchtintensiven Objekt wie der Mond.


    Du bist allerdings schon sehr weit in die Unendlichkeit vorgedrungen und kannst fotografisch zeigen, was unsere kleinen und mittleren Teleskope eigentlich auflösen können. Widerspricht ja sowieso sämtlichen Auflösungskriterien [:D]. Das geht natürlich nur über die Verarbeitung von Videostreams.


    CDS
    Jan

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