Bauanleitung für Zeiss Bastelsatz 50/540

  • Hallo zusammen,


    kann mir jemand mit der Anleitung für den Zeiss Bastelsatz aushelfen?
    Ich habe mir kürzlich zwei kleine C-Objektive ersteigert und überlege jetzt, wie ich die am besten in einem Tubus unterbringe. Da wär's ganz hilfreich zu wissen, wie man sich das in Jena so vorgestellt hatte ...
    Aber ich bin auch dankbar für alle anderen Anregungen [;)].


    Mit freundlichen Grüßen


    Rainer

  • Hallo Rainer,


    die Brennweite 540mm ist ja bekannt, es kommt also lediglich darauf an, in ca 540 mm Abstand von der Hinterlinse ein Okular etwa +- 100 mm axial bewegen zu können.


    Ich weiss nicht genau, ob Zeiss dazu ne Anleitung lieferte ... als Bub von ca. 13 oder 14 Jahren nahm ich damals ein PVC-Rohr, umwickelte die Zeiss-Fassung mit Papierlagen, bis sie straff ins PVC-Rohr passte und fixierte mit 3 kleinen schräubchen.


    Genauso passte ich ein schmaleres Rohr als Auszug in den Tubus ein. In das schmalere Rohr wiederum die Okulare.


    Das ganze setzte ich auf eine nette Laubsägearbeit (die ich stolz Montierung nannte) - fertig war das Teleskop.



    Der Tubus wird mit 2 leichten Stahlfedern festgeklemmt.


    Heut kann man das alles viel schöner - ändert aber nix am einfachen Aufbau. Mir war dieses Teleskop einige Jahre ein wertvolles Werkzeug.



    Viele Gruesse

  • Hi,Rainer
    Willst du dir daraus ein Doppelrefraktor(spricht Bino )bauen od. ein Refraktor für dein lütten und dich selbst
    in zweitem Falle
    ein HP(pertinax)Rohr :2-3mm Wandung-innendurchmesser Rohr=Außendurchmesser objektivfassung
    Innendurchmesser minimal größer das du drei Teflonstreifen einklebst 2 alu Ringe zum Festhalten des Objektivs
    OAZ:langen Alutubus mitFlansch für M44a/0,96"Steckadapter(liegt doch bei?!)wieder mit Teflonklebestreifen(0,15mm)-in HP-Tubus 60mm langen Schlitz einfräsen für Feststellschraube mit Hartgummiunterlegscheibe-wobei 20-30 mm am tubusende stehen lassen
    als Bino wie bei einzeltubus-nur zwei Multiplexplatten mit jeweils zwei Löcher(Tubusaußendurchmesser)mit genauem Zwischenabstand für dein Augenabstand

  • Hallo Mathias, Marc,


    also ich präzisiere mal meine Frage: reicht die Papierzentrierung im Rohr? Marc's Vorschlag scheint mir da schon einbischen präziser. Oder macht es Sinn eine justierbare Fassung für die Objektive zu bauen?
    Es soll ein Doppelrefraktor werden. Das mit dem festen Augenabstand ist gewiss die einfachste Lösung. Aber da ich auch tatsächlich auch noch einen "Lütten" hab', den ich damit für die Astronomie gewinnen möchte, muß ich da was mit variablem Abstand bauen. Komme also nicht um eine Lösung mit Spiegeln drumrum.


    Viele Grüße, Rainer

  • Ahoi Rainer,


    wenns ein Bino werden soll, muss alles stabil und zugleich justierbar sein. Also eher was für Feinmechaniker.


    Ich würde jedoch einen gebrauchten Zeiss 10x50 Jenoptem dem 50er Bino vorziehen und lieber 2 Teleskope aus den Optiken bauen [:D]

  • Hallo Rainer,
    das Zeiss 50/540 (E oder C)ist ein ganz tolles Teil. Man kann daraus ein sehr gutes Teleskop bauen. Ich benutze meines jedenfalls sehr oft. Wenn Du an einer Konstruktionszeichnung interessiert bist bitte melden.


    Gruß Armin



  • Hallo Rainer,
    wie auf einigen Bildern zu sehen ist, muss beim Bau die Linse zum Objekt und der lange leere Teil der Fassung nach hinten zum Okularauszug zeigen.
    Sonst ist das Bild ziemlich flau.
    Und jetzt dürfen alle raten, woher ich das weiss und wieso ich das Fernrohr zweimal bauen durfte..[;)]

  • Vielen Dank an alle!


    Das sind ja interessante Info's:
    Matthias, Feldstecher habe ich schon, mich reizt einfach die Idee mit zwei Augen durch was langbrennweitiges mit Wechselokularen zu schauen. Wenn's nicht ausreichen präzise wird, kann ich ja immer noch zwei schnuckelige Einzelteleskope draus machen.
    Jürgen, achromat.de kenne ich zwar, aber die Anleitung hätte ich ohne Deinen Hinweis nie gefunden.
    Stahtis, Du schaust also nicht nur in große Spiegel, sondern auch durch kleine Linsen? ;)
    Armin, an einer Konstruktionszeichnung bin ich natürlich brennend interessiert. Hast Du die elektrisch? Könntest Du mir die zumailen.
    Michael, danke für den Hinweis, anfangs hatte ich mir die Frage auch gestellt. War aber zwischezeitlich schon schlauer geworden ;-).


    Ich werde gelegentlich vom Fortgang der Bastelei berichten.


    Rainer

  • Hallo Rainer,


    eine Anleitung habe ich nicht, aber wenns ein Bino sein soll, hier ein Foto von meinem, vielleicht hilfts:
    http://www.astroclub-radebeul.…arparty/pages/Doppelt.htm


    Verwendung fanden die Säulen eines TAL-M Newtons, welche ich noch zurecht drehte. Die Objektivaufnahmen habe ich mit Streifen von selbstklebenden Samt ausgeklebt, bis die Objektive recht stramm eingeschoben werden konnten. Die Bino- Rohrschellen sind aus 9mm Multiplex-Birke, mit der Lochsäge (die billigste reicht) entsprechende Löcher gebohrt und für ein Rohr je drei Justierschrauben. Die Realisierung, denke ich, ist auch mit einfachsten Mitteln (Pappröhren) gut machbar, da die kleinen Röhrchen recht leicht sind und damit nicht so hohe Anforderungen an die Justierstabilität haben wie größere Binos.


    Viele Grüße


    Stef

  • Hallo zusammen,


    kurze Übersicht über meine bisherigen Fortschritte:
    (==>) Stef: Dein Bino ist mir tatsächlich Inspiration gewesen, aber nicht auf dem Foto, sondern schon auf dem letzten ITV. Ich hatte mein Zelt schräg gegenüber Eurem aufgebaut (graues Steilwandzelt, Passat mit Kölner Kennzeichen) und da die Gelegenheit das Instrument näher in Augenschein zu nehmen.
    Das ist ja wirklich erste Sahne in der Ausführung.
    Die Möglichkeit zum Drehen habe ich leider nicht, also sind meine Tuben auch aus Pappe. Einfache Versandrohre.
    Aber in Epoxydharz getränkt!



    Tubus mit Sperrholzverstärkung


    Das ist erstaunlich, wieviel Stabilität die Röhren damit bekommen, ohne gleich zu schwer zu werden.
    Die Objektivfassungen (die Tuben haben 60mm Di) sind aus Pappe gewickelt und mit wasserfestem Ponal verleimt. Unterer Anschlag ist ein eingeklebter Ring aus 1mm Flugzeugsperrholz. Oben kommt dann eine Madenschraube zur Sicherung gegen herausfallen in den Tubus.



    Objektivfassung mit eingeklebtem Sperrholzanschlag


    Um den oberen Rand des Tubus habe ich einen weiteren Ring aus 1mm Sperrholz geklebt. Der soll eine solide Basis für die aufschiebbare Taukappe werden. Die ebenfalls aus Sperrholz gewickelt, aber 2*1mm, die Enden jeweils schön geschäftet, dann wird's auch schön rund.
    Das Blendensystem hab' ich abgekupfert, ich finde aber den Autor so auf die Schnelle nicht mehr: Blenden aus schwarzem Karton geschnitten und von schwarze Moosgummistücken, die sich exakt in den Tubus einschmiegen, fixiert. Ist einfach genial: wirklich schwarz, kein Gematsche mit Lack und dreckigen Pinseln und wenn man sich irgendwo vertan hat, nimmt man alles noch mal raus, korrigiert es und baut es wieder ein.





    Einblicke in den Tubus


    Noch keine wirklich überzeugende Idee habe ich zu den Okularauszügen. So edle Teile wie Stef oder Armin haben, kann ich mir im Doppelpack nicht leisten. So ganz einfache Schiebehülsen, wie Marc sie vorgeschlagen hat möchte ich aber auch nicht. Ich denke, das wird irgendwas mit einem Zahnstangentrieb werden.


    Wenn ich jetzt noch kapiere, wie das mit dem hochladen von Bildern funktioniert, gibt's auch ein paar Illustrationen.


    Über evt. Fortschritte bei den Auszügen werde ich berichten.


    Viele Grüße


    Rainer

  • Hallo Reiner,


    sieht ja schon sehr gut aus, Deine Ausführung mit den Papprohren. Welches Epoxyd verwendest Du denn? Ich kenne nur das von "Uhu" und dieses ist etwas zu zäh um damit einen Papptubus zu streichen.
    Das ganze Teleskop wird durch verwendung der Papprohre bestimmt federleicht, mein "Zeiss Silver Twin" bringt 2,9 kg auf die Waage [:0].
    Über das Weiterkommen Deines Vorhabens bin ich sehr gespannt. Mitlerweile gibt es ja schon recht günstige Zahntriebfokussierer, wirst bestimmt noch was finden. Es wäre dann schön, wenn Du das fertige Zeiss Bino dann nochmal vorstellen könntest [:)].



    Viele Grüße


    Stef

  • Hallo Stef,


    zum Tränken bzw. Streichen benutze ich das Harz von Conrad aus der Modellbauabteilung. Das ist nicht zu Klebezwecken eingestellt, sondern um damit Glas- oder Kohlefasergewebe zu tränken. Ist also deutlich niedriger viskos als die UHU-Varianten. Wenn Du Beziehungen zu Bootsbauern, Orthopädiemechanikern oder Modellbauern hast, vielleicht ergibt sich da eine günstige Quelle. Ansonsten sind die Conrad-Preise für meine kleinen Abnahmemengen ganz OK.
    Über den weiteren Fortgang werde ich natürlich berichten. Zuerst wird die Auszugsproblematik angegangen, anschliessend die Parallelmontage der Tubi (ich will den Augenabstand ja einstellbar machen ;-)).
    An anderer Stelle habe ich gelesen, daß Du Deine Silberlinge mit 2"-Spiegeln ausgestattet hast. Macht das Sinn? Können die Objektive am Rand des damit erreichbare Gesichtsfeld noch ordentlich abbilden?


    Viele Grüße


    Rainer

  • Hallo Reiner,


    vielen Dank für den Harz - Tipp, werde mich da mal umsehen.


    (ich will den Augenabstand ja einstellbar machen ;-))


    das ist natürlich eine feine Sache, wenn Du das hinbekommst, daß es recht einfach und schnell geht. Das Silver-Twin habe ich bewust nur für meinen Augenabstand gebaut, man kann aber durch verschieben eines Rohres (oder durch etwas herrausziehen eines Objektives) weitere (größere) Augenabstände realisieren, jedoch muß dann wieder der Bildabgleich eingestellt werden. Das ist dann in der Praxis eher so, das man es lieber sein lässt. Wenn ein "Dickschädel" (in 2-Facher Hinsicht[;)])aber unbedingt durchsehen will so ist es aber möglich.


    An anderer Stelle habe ich gelesen, daß Du Deine Silberlinge mit 2"-Spiegeln ausgestattet hast. Macht das Sinn? Können die Objektive am Rand des damit erreichbare Gesichtsfeld noch ordentlich abbilden?


    Das ist natürlich eine Geschmacks- Aufwand- Gewicht- und Buget- Sache.
    Für mich macht es Sinn, wegen des größeren Gesichtsfeldes (statt 3°bei 1 1/4", mit 2" nun 4° Gesichtsfeld), da ich auch ganz gerne Mond und Planetenkonstellationen beobachte und auch sonst noch gerne Widefield beobachtungen mache.
    Die 30mm WideScan Okulare bilden aber auch hierbei (f11) nicht ganz randscharf ab (Die 35mm Panoptik passen leider nicht nebeneinander und sind...äh...auch etwas teuer [;)])
    , ob das nun an den Objektiven liegt oder an den Okularen kann ich nicht beurteilen. Bin aber trotzdem über den Raumeindruck bei 70° Eigengesichtsfeld begeistert. Habe aber in die Okulare noch Blenden eingebaut (so ergeben sich ca. 70°), da man bei binokularer Beobachtung nicht die ganzen 80 ° übersehen kann (mit meiner Gesichts-Anatomie [:D]).


    Ich mußte allerdings die Zenitgehäuse bei meinem Augenabstand (60mm) noch jeweils 3 mm abfräsen.


    Ich wünsche Dir für Dein Vorhaben gutes Gelingen!!



    Viele Grüße


    Stef

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