Austausch des Okularauszuges

  • Hallo an alle,


    ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin mit meiner Frage, aber sie hat im weitesten Sinne etwas mit "basteln am Teleskop" zu tun. Habe mir im Sommer (August) als Anfänger einen Skywatcher Newton 130/650 gekauft und schon einige beobachterische Erfahrungen gemacht. Leider ist der Okularauszug an meinem Teleskop in einigen Bereichen etwas "wackelig", was glaube ich an der billigen Ausführung liegt. Nun gibt es ja die besseren kugelgelagerten Auszüge (Crayford oder so?), die man nachrüsten kann. Hier habe ich allerdings nur 2" Auszüge gefunden. Kann ich solchen auch an mein Skop montieren? Was ist, wenn im Netz beim Händler z.B. geschrieben steht für Teleskope von 150 - ... Durchmesser? Gibt es "Verkleinerungen" für meine Okulare (1,25") damit ich diese auch an einem 2" Auszug nutzen kann?
    Fragen über Fragen....


    Markus

  • Einem 2" OAZ liegt in aller Regel ein Adapter auf 1,25" bei.
    Ob es sinnvoll ist den OAZ zu tauschen sei aber mal dahingestellt.
    Ich würde dir vorschlagen, erst einmal genauer zu erforschenwo denn dein momentaner OAZ "wackelig" ist. Eventuell ist dieses Manko mit wenig Bastelei selbst zu beheben. Ein neuer OAZ kostet ja auch nicht wenig, und auch der günstigste wird dich dann evtl nicht zufriedenstellen. Mein Rat: das Geld schon mal fürs nächste Teleskop ansparen.


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    danke für die Antwort. Mit "wackelig" meinte ich, dass die Schärfeneinstellung schwierig ist, da es meiner Meinung nach dem Auszug an "Feinfühligkeit" mangelt. Die Bewegungen scheinen einfach zu grob zu sein, bei der Einstellung rutscht der Auszug immer genau über die schärfste Stelle hinweg. Aber wenn Du meinst, ich könnte selbst etwas basteln, muss ich mal schauen. Was meinst Du damit? Achja, ich vergaß zu erwähnen, dass ich handwerklich nicht besonders begabt bin. Abschrauben und dranschrauben geht ja noch, aber dann hört es fats schon auf.


    Markus

  • Wenn du handwerklich nicht besonders begabt bist, rate ich dir auch vom umbau auf einen 2" Auszug ab, da du mit Sicherheit neue Löcher in den Tubus bohren musst und den Radius des Tubus irgendwie angleichen. An deinem f/5 Teleskop ist der Schärfepunkt vor allem bei höheren Vergrößerungen schon etwas knifflig zu erwischen, das braucht auch einfach ein bisschen Fingerspitzengefühl.
    Dennoch, schau mal ob du deinen jetzigen OAZ ein bisschen tunen kannst - kannst ja auch mal ein Bild davon reinstellen.


    Heiko

  • Och jo, da hätt ich auch Interesse dran. Ich habe auch einen f/5 Skywatcher, und empfinde den OAZ auch als etwas labberig, vor allem mit meiner neuen Barlowlinse. [:)] Fokussieren wird da zum Geduldsspiel...


    Arne

  • Hi Markus, Arne,
    ich habe einen solchen Umbau an meinem 150/750 vorgenommen. Das größte Problem dabei war, dass die meisten handelsüblichen Auszüge für größere Tubusdurchmesser gedacht sind und somit zwischen Basis und Tubus eine Lücke bleibt. Einige (teure!) Auszüge kann man mit verschiedenen Basen bekommen - unter anderem auch für kleinere Tuben.
    Ich habe das Problem so gelöst, dass ich mir aus Holz einen Adapterrahmen gebaut habe, der verhindert, dass der Auszug auf dem Tubus wackelt.
    Grüße
    Holger

  • Ich habe am meinem Teleskop einen flatterigen Zahn-und-Trieb auszug perfekt hinbekommen, indem ich die Innenhülse des Auszugs demontiert habe. ich habe dann die Gleitstreifen entfernt und um die ganze Hülse eine Manschette aus 0,5mm Teflon gelegt, so dass nur die Zahnstange freibleibt. Man muss die Teflonplatte etwas formen und mit Alleskleber etwas einreiben, so dass sie bei der Montage nicht verrutscht.


    Der Auszug geht jetzt butterweich, lässt sich super feststellen und wackelt vor allem nicht, ich fotografiere ohne Probleme damit - der Fokus bleibt auch stabil.


    Wenn man sebstklebendes Teflon auftreiben kann, gehts noch um einiges einfacher - die Dobsonbauer hier wissen, wo man sowas bekommt.


    Gruß, Anke

  • Holger: So was in der Art dachte ich mir schon. Habe auch mal spaßeshalber geguckt, was etwas bessere Crayfords so können, und welche Tubusdurchmesser da angedach sind. War der Rahmen schwierig zu bauen, so dass er passgenau ist?


    Anke: Ach, das ist auch eine originelle Idee. Ich muss aber mal schauen, ob bei mir in der Tat so Gleitstreifen verwendet werden.


    Viele Grüße,


    Arne

  • Hallo nochmal,


    habe mir gestern den OAZ an meinem Skope mal angesehen. Der ist mit drei Schrauben befestigt. Wenn ich irgendwoher Teflon bekomme werde ich Ankes Vorschlag ausprobieren, ansonsten ist die Idee von Holger gar nicht schlecht. Die Holzplatte könnte man je mit den passenden Löchern die am Tubus vorhanden sind versehen und den größeren OAZ mit den darin vorhandenen vier Löchern (jedenfalls bei den die ich im Netz bei Händlern gefunden habe waren immer vier Bohrungen vorhanden)auf die Platte schrauben - solange sich die Bohrungen nicht in die Quere kommen. Wenn aber die zu bastelnde Platte dafür recht dick sein muss, kann man da nicht Probleme mit dem Fokussieren bekommen? Schaut Euch mal diesen Link an:


    http://www.teleskop-express.de…-Auszug-fuer-Newtons.html


    Hier sieht der OAZ so aus, als würde der untere Teil in den Tubus ragen. Da ich meinen OAZ noch nicht abgebaut habe und auch nicht genau weiß, ob der an meinem Skope angebrachte Auszug in den Tubus ragt, frage ich mich, ob ich falls ein Austausch mit einem 2" erfolgen soll, auch das vorhandene Loch im Tubus vergrößern muss.


    Ein Blick in den Tubus heut Abend wird´s zeigen.


    Markus

  • Hallo,


    auch ich habe meinen Zahn- und Trieb OAZ vom 150/750 Newton mit Teflon- Streifen getuned. Die Teflonstreifen stammen übrigens aus einer alten Skibindung, ich habe ca. 5mm breite Streifen mit normalem doppelseitigen Klebeband in die OAZ Basis geklebt. Dabei habe ich vier Auflagepunkte ala Crayford realisiert, jeweils ca. 45° links und rechts der Zahnstange. Ein langer Streifen auf der Andruckschiene bildet das Gegenlager.
    Im Vergleich zu vorher geht der OAZ jetzt butterweich, ist shiftingfrei und lässt sich gut fokussieren. Nur die Feststellschraube muss man jetzt anknallen, damit nix durchrutscht ;-).


    Gruss,
    Rainer

  • Hi Arne,
    das mit dem Rahmen war eigentlich ganz einfach, nachdem ich die Tubendurchmesser genau kannte (den, für den der OAZ gebaut war, und den von meinem Tubus). Ich habe dann den OAZ mit CoCreate OneSpace modelliert, ausgedruckt und aus 6mm Sperrholz gesägt, lackiert und angebaut. Ohne CAD Programm geht es auch so:
    Zeichne zwei Kreise mit den jeweilige Tubusdurchmessern und dann schneide sie aus, so dass weder der Rahmen noch der Kreis beschädigt werden. Dann lege sie beide auf ein Blatt Papier, so dass ihre Kreismitten auf einer Geraden liegen (tun sie ja immer!) und entlang der Geraden zischen den beiden Kreisen eine Lücke von 10mm ist - das ist evtl notwendig, weil die neue OAZ Basis nicht in den Tubus reinragen soll. Die Figur markiere und schneide dann symmetrisch zu der Geraden aus.
    Damit hast Du die Radiusanpassung schon fertig. Dann nur noch auf die richtige Länge kürzen und zwei entsprechnde Querstreben sägen. Das Ganze dann mit ein paar kleinen Nägeln und Epoxikleber zu einem Rahmen verbinden und als Abstandhalter einsetzen.
    Aehmm....und natürlich das Loch im Tubus aufbohren...das hat mich mehr Arbeit gekostet als die gesamte Holzkonstruktion...
    CS, Holger

  • Servus Markus!


    An den Rack & Pinion-Auszügen von Sky-Watcher muss in der Tat ein wenig gewerkelt werden, um sie optimal zum Laufen zu bringen. Die Teflon-Streifen sind m.E. gar nicht unbedingt notwendig, wobei es natürlich auch nicht schadet.


    Viel wichtiger ist es, das klebrige Billigfett zu entfernen und die Zahnstange mit hochwertigem Fett zu versehen. Das Shiften (Wackeln) kann man - zumindest bei der 2"-Variante - mit ein wenig Geduld mit den im OAZ-Tubus versenkten Inbusschrauben vollständig beseitigen. Meine Erfahrungen zum SW-OAZ-Tuning habe ich hier niedergeschrieben.


    Falls das alles nicht zu deiner Zufriedenheit werden sollte, gibt's von Kineoptics 1,25"-Crayfords.


    LG Christian

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