Hallo Käthe,
es dürfte beides eine Rolle spielen. Eine gute Erklärung findet sich hier:
http://www.satellitentracking.…tellitensichtbarkeit.html
Gruß
Christian
Hi Käthe,
Sowohl als auch! Bei einem Planeten ist das ja auch so. Die Helligkeit hängt vom Abstand von der Lichtquelle und vom Abstand zum Beobachter ab. Ersteres ist +- konstant, letzteres sehr variabel. Hinzu kommt aber immer eine Abhängigkeit vom Phasenwinkel. Beim Mond oder der Venus ist ja oft nur ein Teil des Planeten beleuchtet.
Bei der ISS ist das ziemlich kompliziert. Wenn sie von der Seite oder schräg von vorne angestrahlt wird (also zu Beginn eines Abendüberfluges), liegen viele Teile der Station im Schatten. Im Fernrohr macht das dann alles einen etwas chaotischen Eindruck, und die Gesamthelligkeit ist relativ gering. Wenn sie von vorn angestrahlt wird, reflektiert sie natuerlich mehr Licht. Das ist bei einer Abendsichtbarkeit erst nach dem Meridiandurchgang der Fall. Oft sieht man sie daher erst nach dem Meridiandurchgang so richtig hell werden, obwohl sie sich da ja schon vom Beobachter entfernt.
Dann gibt es noch den Effekt, dass die Solarpanel Licht direkt auf den Beobachter zurückwerfen. Das kann die Helligkeit der ISS immens steigern. Das tritt vor allem nach dem Meridiandurchgang auf, und zwar vor allem, wenn gerade ein Shuttle angedockt ist oder erwartet wird.
Bei Iridiumsatelliten wirken sich diese Effekte so aus, dass es zu immensen Helligkeitsausbrüchen (bis -8mag) kommt. Bei der ISS kann ein Reflex in den Solarpanels durchaus mehrere Größenklassen ausmachen.
Zu guter Letzt kann es passieren, dass die ISS in den Schatten der Erde eintaucht und ihre Helligkeit bei ansonsten guter Geometrie rasant abnimmt, bis die Station völlig verschwindet.
Du siehst, das mit den Satellitenhelligkeiten ist durchaus komplex.
Hartwig
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