Hallo zusammen,
ich habe ja schon eine ganze Zeit nichts von mir hören lassen.
Ich wurde beruflich einfach zu sehr eingespannt, so das für das Hobby fast keine Zeit mehr blieb. Am Samstag konnte ich endlich mal wieder beobachten. Ich möchte Euch den kleinen Bericht nicht vorenthalten.
Beobachtungs Bericht Samstag 9.2. von 20:00 - 22:00.
Beobachtungsplatz: Lautersheim/Pfalz hinter Sportplatz im freien Feld.
Gerät: 16er f/5 Selbstschliff (fette Sau)
Okulare: 32er TSWA, 13er Nagler, 7er Nagler
Grenzgröße: ca. 5,5 Mag
Seit recht langer Zeit konnte ich mal wieder mit meiner "fetten Sau" raus aufs Feld und beobachten. Ich war um ca. 20 Uhr mit dem Aufbau fertig und lies dem Spiegel noch 30 Minuten Zeit. Die Nacht war mit 1,5 Grad doch noch recht kühl. Die Grenzgröße schätze ich auf ca. 5.5 Mag.
- M42: Zuerst wollte ich natürlich das erste mal richtig den Orionnebel im 16er sehen. Das war das Highlight des Abends. Im 32er TSWA war der Nebel schon formatfüllend und das Trapez gut getrennt. Erste Strukturen im Zentrum waren sichtbar. Der Wechsel zum 13er Nagler lies mich fast von der Leiter fallen. Starke Strukturen im Zentrum und hart abgegrenzte "Schwingen" am Rande des Nebels. Der Nebel schien leicht grünlich zu wirken. Der Running Man Nebel oberhalb leicht bläulich. (Ich behalte mir vor, das mir mein Gehirn die Farben vorgetäuscht hat [:D]). Insgesamt erinnert das Bild schon stark an div. kurz belichtete Astroaufnahmen, nur eben Schwarz/Weiß. Hier macht sich die Öffnung schon bemerkbar.
- IC418: Dieser sehr kleine kreisrunde Nebel unterhalb des Orion war fast schon eine Herausforderung für mich. Finden konnte ich Ihn erst mit dem 7er Nagler (ca. 300x). Selbst dann wirkt er nur wie ein kleiner unscharfer Fleck mit hellem Zentrum der nur einige Sterndurchmesser hat. Ich freue mich Ihn gefunden zu haben.[:p]
- Mars: Danach wollte ich natürlich auch mal einen Blick auf den Mars wagen. Er war wohl besser als das letzte mal in der Bruchsaler Gegend mit den Arbeitskollegen, aber nicht das was man gewohnt ist. Mit etwas guten Willen konnte man unten rechts die Polkappe und oben
links eine dunkle Struktur erkennen. Das ging aber nur Zeitweise.
- NGC2419 Intergalaktischer Wanderer: Ein weiteres kleines Highlight des Abends war dieser kleine Kugelsternhaufen, den ich noch nicht vorher live gesehen habe. Im 13er Nagler ist er schon recht auffällig als kleines rundes Nebelfleckchen mit leicht hellerem Kern zu erkennen. Der Wechsel zum 7er Nagler zeigt bei indirekter Beobachtung eine leicht körnige Struktur am Rande. Man erkennt also schon das es sich dabei um einen Kugelsternhaufen handelt. Ein sehr interessantes Objekt, das man weiter empfehlen kann.
- NGC2683: Die "Edge on" Galaxie erscheint wie die M81 nur ca. halb so groß. Im 32 TSWA ein recht leicht auffindbares Objekt das man sich bei besserem Himmel mal wieder ansehen sollte. Im 13er Nagler kam die Galaxie schon etwas besser, es war aber trotzdem kein Staubband erkennbar. Sie erscheint als in der Mitte dicker und heller werdender Nebelstrich. Zuhause angekommen und nach der Durcharbeitung der gesichteten Objekte war mir klar warum denn da kein Staubband sichtbar sein kann. Man sieht nicht direkt auf die Seite, sondern flach auf die Spirale.
- M81: Natürlich musste auch dieser Klassiker im Programm sein, nur um mal das Gesehene mit dem in Gedächtnis vom 12er zu vergleichen. Schon beim 13er war ohne Probleme direkt ein schönes Staubband zu sehen. Das Band zeigte mehrere dunkle Verdickungen.
- Saturn: Kein Abend ohne Saturn, wenn er schon mal da ist. Der Saturn stand um ca. 21:30 erst 25 Grad hoch und trotzdem waren dort viel mehr Details erkennbar als beim Mars. Man konnte klar das NEB und SEB sowie den Schatten des Rings auf dem Planeten sehen. Die
Cassini war wegen der recht flachen Stellung der Ringe und dem niedrigen Stand nur zeitweise in den beiden "Ohren" zu sehen.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Abend, der mir wieder drei neue Objekte gebracht hat. Nach zwei Stunden bei 1,5 Grad wurde es mir aber doch etwas kalt und ich packte zusammen.