Polieren: Ceroxi-Flecken

  • Hallo Spiegelschleifer,
    ich schiebe gerade eine geballte Ladung Frust: Eigentlich wollte ich meine 270mm f/5 Scherbe mit Fullsize Glastool auspolieren. Die Pechhaut (23° Pech) hab ich gut warmgepresst. Poliert habe ich mal MOT, mal TOT. V.a. bei MOT kam es zu einer sehr starken Saugwirkung. "Zu wenig Wasser", dachte ich mir, trennte Tool und Scherbe und sprühte alles schön feucht mit der Blumenspritze. Das Resultat war Aquaplaning, aber keine Minute später hat es wieder wie blöd gesaugt. Wieder befeuchten. Das gleiche Spiel. Neue Ceroxilösung auf den Spiegel auftragen. Bringt keine Besserung. Auch Ceroxi aufs Tool brachte nix. Immer eine extreme Saugwirkung. Und jetzt ist der Spiegel richtig schön trüb-verschliert- wohl eingetrocknetes Ceroxi. Ach ja, der besondere Gag lag darin, dass ich zwar einen extremen Saugeffekt hatte, nach Trennen von Tool und Spiegel aber die Pechhaut-Facetten schön feucht waren. Ich bin mit meinem Latein am Ende...


    Ratlose Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan


    Ich bin zwar ein Greenhorn (also meine Kommentare mit Vorsicht geniessen[;)]) aber womöglich passt die Pechhaut doch nicht richtig. Vielleicht hilft kaltpressen..? Genug Rillen (ev. Mikrofacettierung mit Gitter) hast Du ja gemacht? Wenn Du erst zu polieren angefangen hast, dürften die Schlieren kein Problem sein.


    Gruss


    Äschi

  • Hallo Stefan,


    ist die Pechschale geschlossen? Wenn ja, schneide mal ein paar Rillen rein ...

  • Hallo Stefan,


    zu wenig bzw zu kleine Rillen sind hier auch mein Tipp . Bei meinem derzeitigen Spiegel hatte ich auch bei der Politur nicht genug Rillen im Tool, und sie waren auch nicht breit genug. Presse einfach etwas breitere bzw. mehr Rillen in das Tool.
    Du hast vermutlich nicht nur diese Schlieren auf dem Spiegel, sondern die Oberfläche ist wohl auch noch recht unruhig, vermute ich mal.


    Wenn das Polierwerkzeug dann ok ist, brauchst Du Dir um die Schlieren keine Sorgen machen, sie gehen beim nächsten Polieren schnell weg. Um sie dann zu vermeiden, pass auf das immer alles feucht genug ist, vor allem gegen Ende Deines Poliervorgangs, bevor Du das Pechtool abziehst.


    Gruss,
    Thomas

  • hi!


    ein foto von der pechhaut helfert halt.


    die "polierhaut" (heisst doh so, oder?) kriegt man auch wieder rauspoliert (ich hatte acuh einmal sowas), allerdings bleiben dann irregularitäten übrig, die auch noch wegpoliert werden müssen (auch wenn man doe schlieren nimmer sieht).


    lg
    wolfi

  • Hallo Leute,
    vielen Dank für eure Antworten.


    Die Pechhaut ist nicht geschlossen sondern besteht aus ca. 25mm breiten Facetten. Die Kanäle dazwischen sind ca. 3mm breit. Sollte das nicht ausreichen?! Oder gehen mir die Rillen beim Polieren zu schnell zu?


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo


    versuche doch erst mal die Möglichkeit mit dem Fliegengitter, das poliert auch effektiver und das Gitter hält bis zum Schluß.


    in den Microrillen lagert sich etwas Ceri ein das darf nicht austrocknen, abbürsten und im Wasserbad lagern


    Gruß Frank

  • Hallo Stefan,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StefanSLS</i>
    Oder gehen mir die Rillen beim Polieren zu schnell zu?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Geschnittene Rillen halten wesentlich länger, als gepresste.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    versuche doch erst mal die Möglichkeit mit dem Fliegengitter, das poliert auch effektiver und das Gitter hält bis zum Schluß.


    in den Microrillen lagert sich etwas Ceri ein das darf nicht austrocknen, abbürsten und im Wasserbad lagern<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Davon rate ich dringend ab. Auf Polierschalen gehört nur Poliermittel, etwas Wasser und das Werkstück.


    Kein Fliegengitter, keine Matten zum Pressen, gar nichts. Und gelagert werden die waagerecht stehend in einem Regal ohne irgendetwas darauf. Nicht im Wasser.


    Gruesse - Matthias

  • Hallo matss, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Davon rate ich dringend ab. Auf Polierschalen gehört nur Poliermittel, etwas Wasser und das Werkstück.


    Kein Fliegengitter, keine Matten zum Pressen, gar nichts. Und gelagert werden die waagerecht stehend in einem Regal ohne irgendetwas darauf. Nicht im Wasser<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist mir neu, dann hätte ich ja bislang einiges falsch gemacht.
    Ab welcher Größe macht denn diese Methode Sinn, bzw wie groß u schnell kriegt man es denn damit hin?


    viele Grüße
    Roland

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Pechhaut (23° Pech) hab ich gut warmgepresst...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei welcher Raumtemperatur arbeitest Du denn? 23° Pech könnte evtl. zu weich sein und zu agressiv reagieren. Fehlendes Fliegengitter o.ä. scheint mir nicht der Kern des Problems zu sein. Ich brauch so etwas nie und komme trotzdem zum Ziel.


    Gruß Kurt

  • Hallo Stefan,


    25mm Facetten bei 3mm Kanälen ... so ein Verhältnis hatte ich bei meinem 18er Tool auch, es hat ähnliche Problem verursacht wie bei Dir.
    Probiere doch einfach mal, die 25mm nochmals zu halbieren, sprich da nochmals Kanäle hineinzudrücken/schneiden, das hat bei mir Wunder gewirkt, vor allem wurde erst damit die Oberfläche schön glatt.


    Gruss,
    Thomas

  • Hallo zusammen,
    also ich arbeite bei normaler Raumtemperatur von 21°C.


    Ich habe heute die Kanäle extrem vertieft, sprich: bis zur Oberfläche des Tools aufgeschnitten.Und verbreitert auf z.T. 6mm. Und siehe da, nach dem warmpressen verlief die Polierei wesentlich besser; der Saugeffekt war wesentlich schwächer ausgeprägt. Und nach dem Ende der Ein-Stunden-Session war nur an wenigen Stellen eingetrocknetes Ceroxi zu sehen (kein Vergleich zu gestern). Als nächstes habe ich vor, zusätzliche tiefe Kanäle einzuziehen- ich hoffe, dadurch Trockenfleckenfrei zu werden.



    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    auch wenn es jetzt besser geht, vermute ich, dass du an der falschen Stelle doktorst. Kanäle im 25 mm Abstand ist doch vollkommen ausreichend. Wichtig ist nur, dass sie nach dem Anpassvorgang noch da sind.


    Zum kurieren von Aquaplaning, übermäßigem Saugen oder Springen der Pechhaut haben sich bei mir und vielen Beispielen der Münchener Spiegelschleifgruppe fogendes bewährt:
    1. Poliermittel mit Pinsel in die Pechhaut einmassieren (siehe Bild, besser größeren Pinsel nehmen)
    2. Mit mehr Poliermittel versuchen
    3. Erneut Pechhaut in's Heißwasserbad und sofort dannach auf den Spiegel legen. Dort bis zum erkalten liegen lassen. Ab und zu kleine Bewegungen, damit es nicht festpappt! Das nenne ich warm anpassen ohne zu pressen.
    Wenn 1-3 nicht wirkt, Pechhaut erneut in heißes Wasser und mit Messer Microrillen einscheiden (siehe Bild). Diese Methode hilft eigentlich immer, bei zu starkem Saugen aber ganz besonders bei Aquaplaning! Ich schneide in meine Pechhäute grundsätzlich solche Zusatzrillen bei jeder neuen Session mit Warmanpassen.


    Das alles ist auch auf meiner DVD erklärt und vorgeführt. Die hast du doch, schau nochmal rein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Neue Ceroxilösung auf den Spiegel auftragen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wieso trägst du das Poliermittel auf dem Spiegel auf? Siehe 1.


    Eingetrocknetes CEO hat gar nichts mit irgendwelchen Kanaltiefen und Breiten zu tun. Das ist einfach zuwenig Wasser beim Polieren, oder der Spiegel ist zu lange offen liegengelassen worden, ohne ihn abzuwaschen (häufiger Fehler).


    Viel Erfolg

  • Hallo miteinander,


    (==&gt;)Matthias:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Davon rate ich dringend ab. Auf Polierschalen gehört nur Poliermittel, etwas Wasser und das Werkstück.


    Kein Fliegengitter, keine Matten zum Pressen, gar nichts. Und gelagert werden die waagerecht stehend in einem Regal ohne irgendetwas darauf. Nicht im Wasser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aus welchem Grund? Durch das Fliegengitter wird doch im Grunde genommen nichts anderes gemacht als kleine Facetten gebildet, die sich beim anschließenden Pressen an den Spiegel anpassen.
    Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, das Tool passt sich schneller an und die Politur geht auch schneller.
    Wenn Du aus Deiner beruflichen Erfahrung noch Infos hast, warum man das nicht machen sollte, laß es uns wissen[:p]


    Viele Grüße,


    Ulli

  • Hallo Stathis,
    vielleicht sollte ich noch mal kurz meine Vorgehensweise beschreiben.


    Die Pechhaut kommt ins ca. 50°C warme Wasserbad. Wenn sie dann plastisch ist, leg ich sie auf den mit Ceroxi bepinselten Spiegel, drücke ein paar Mal mit ganzem Körpergewicht an verschiedenen Stellen (das eigentliche warmpressen) und lass das Ganze dann maximal eine halbe Stunde ruhen. Alternativ habe ich direkt nach dem warmpressen das Pechhaut-Spiegel-Sandwich auch umgedreht- hauptsächlich, weil der Spiegel schwerer als mein dünnes Glastool ist und ich mir daher eine bessere Anpassung versprochen habe.


    Wieso trage ich das Poliermittel auf den unten liegenden Spiegel auf? Na ja...wenn ich die Lösung auf die Pechhaut aufpinsele und dann umdrehe, läuft mir die Soße doch runter...zumindest war so mein (irriger) Gedankengang. Aber stimmt, das Ceroxi ist im Pech eingebettet....


    Die Ceroxiflecken stammen dann wahrscheinlich von der zu geringen Wassermenge beim Polieren. Nach der Session spüle ich nämlich den Spiegel immer ab.
    Gibt es eine Faustregel für die richtige Wassermenge? In dem Zusammmenhang verstehe ich nicht, warum die Oberfläche der Pechfacetten nach Trennen von Pechhaut und Spiegel feucht ist, aber trotzdem Ceroxiflecken entstehen.


    Den Tipp mit den Microrillen werde ich Morgen umsetzen! Vielen Dank!


    Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    anpressen ja, aber nicht - wie Du sagst - an verschiedenen Stellen.
    Am einfachsten geht das Pressen, wenn das Heißwasser 5 Grad wärmer ist und das Pech dadurch etwas weicher wird (oder den Spiegel vorher ebenfalls anwärmen). Und beim Pressen immer daran denken, dass Du das Tool bzw. den Spiegel dadurch verbiegst. Also nicht zuviel und vor allem gleichmäßig. Die Form kommt übrigens nicht über kurze starke Druckausübung sondern über längere Druckphasen viel besser. Besser also einen gefüllten Putzeimer (pingelig abbürsten vorher) draufstellen als mit dem Körpergewicht andrücken, wenns sein muss.


    Meine Meinung zu Rillen:
    Sie dienen Dir ganz am Anfang als Ausgleichsraum für Zuviel-Pech-Stellen im Tool (so wie der Ausgleichskessel im Heizraum fürs Heizwasser). Dafür müssen die Rillen mehr Volumen anbieten als Pech weggedrückt wird. Deswegen auch Ausschneiden und nicht reindrücken (nur dann gewinne ich Reservevolumen). Im Grunde ist die gesamte Politur ein Anpassungsprozess.


    Während der Politur dienen Rillen jedweder Art, als Suspension-Speicher und -Verteiler und schaffen Grip wie "Regenreifen" im Gegensatz zu "Slicks".


    Rillen haben also zwei Aufgaben: Platz zur Anpassung des Pechs schaffen und die Suspension speichern und verteilen.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ulli_v</i>
    <br />Hallo miteinander,


    (==&gt;)Matthias:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Davon rate ich dringend ab. Auf Polierschalen gehört nur Poliermittel, etwas Wasser und das Werkstück.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aus welchem Grund? Durch das Fliegengitter wird doch im Grunde genommen nichts anderes gemacht als kleine Facetten gebildet, die sich beim anschließenden Pressen an den Spiegel anpassen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    die profis haben das nicht lieb, weil die oberflächenrauhigkeit verwüstungsartige ausmasse annimmt durch das fliegengittermuster. für das anfangsstadium der poliererei, wo die optimale anpassung schwer ist, finde ich (als hobette) das fliegengitter aber ganz angenehm.


    nach a paar stunden ist das muster eh weg, dann hat sich das ganze einpoliert. mit fliegengitter kann das werkstück auch einmal über nach liegen bleiben (und passt dann), und das pechhäutl poliert sich auch besser ein.


    welcher tiefere zweck mit dem eingewassere verfolgt wird, ist mir jedoch auch immer verborgen geblieben.


    lg
    wolfi

  • Hallo Kalle,
    vielen Dank für deine Ausführungen.


    Als ich das letzte Mal versucht habe, kontinuierlich warm zu pressen (15kg Gewicht über eine halbe Stunde einwirken lassen) hab ich mir n Kolbenfresser eingehandelt.Allerdings hab ich während dieser Zeit Pechhaut und Spiegel auch nicht gegeneinander bewegt- was ohne Zusatzgewicht immer funktioniett hatte.


    Heute habe ich die Pechhaut zusätzlich mit dem Messer mikrostrukturiert (vielleicht 1mm tiefe, ca. 5mm x 5mm kleine irreguläre Karos reingeschnitten). Und ich bin begeistert! Kein übermäßiger Saugeffekt mehr, gerade in Verbindung mit recht viel Ceroxilösung :) Allerdings muss ich nach ca. 30 Minuten die Karos nachschneiden, weil sie recht schnell zugehen- ein Tribut an das weiche Pech. Die richtige Wassermenge aus der Blumenspritze hab ich noch nicht ganz raus, ich hab wieder ein paar Ceroxitrockenflecken. Wenn ich dafür das richtige Gefühl hab, kann ich parabolisieren. Auspoliert ist die Scherbe meines Erachtens nach- sollte sie auch nach 15 1/2 Stunden (auch wenn es oft zu trocken war und Trockenflecken erzeugt hat), oder? Ich hab runter bis 5mu geschliffen.


    Viele Grüße und schon mal einen guten Rutsch,
    Stefan

  • Hi,
    was das Austrocknen anbelangt: Im Winter ist geheizte Luft in der Wohnung furztrocken. Entsprechend schnell trocknet Dir Dein Polierwasser weg. Also leg ein nasses Handtuch auf die Heizung oder spritz den Fußboden feucht (Hilft auch gegen Feinstaub [:)]) - Je mehr Wasser in der Luft ist, desto weniger kann vom Tool verdunsten.
    Gruß

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