Noch mal Foucault

  • Hallo Bastelgemeinde


    Ich habe seit eh und je ein bestimmtes Problem mit den Foucault-Bildern. Es handelt sich um die Deutung des Spiegelrandes. Zur Illustration das Exemplar, das im Moment in Arbeit ist: 8'', f/5, Licht kommt von links, slitless tester, hinter der Schneide eine Digital-Kamera.



    Wenn man nur die rechte Hälfte des Spiegels zu begutachten hätte, müßte man sagen: Zentrales Loch bis 20%, dann ein Plateau bis 75%, anschließend ein Randwulst, der zur Kante hin wieder abfällt. Also ein abgesunkener Rand. Und um den geht es. Denn den sehe ich links nicht. Alles andere - das Loch in der Mitte, das Plateau usw - findet sich links genauso. Aber links deutet überhaupt nichts auf einen problematischen Rand hin. Wenn er abgesunken ist, müßte er doch links im selben Maße überbelichtet sein, wie er rechts unterbelichtet ist. Ähnlich wie bei dem zentralen Loch eine Flanke dunkel und die gegenüberliegende hell ist. Daß irgendwas mit meinem Tester nicht stimmt, schließe ich aus. Denn andere produzieren auch solche Bilder. Das neueste, auf das ich gestoßen bin, stammt aus einem Nachbar-Thread. Roland hat es gemacht. Ich habe mir erlaubt, es hierher zu kopieren. Auch hier kippt der Rand rechts nach hinten weg, während er links ganz passabel aussieht.



    Hab' ich da irgendwas nicht kapiert? Schon mal Danke im Voraus. Karl

  • Hi Karl,
    Deine Deutung stimmt weitgehend mit meiner Meinung überein. Den problematischen Rand links erkennt man:
    1. an der hellen Kante
    2. an der stetigen Helligkeitsabnahme vom linken Rand ausgehend.


    In wie weit der Rand wirklich problematisch ist, kann man an Hand des Foucault- Bildes allein nicht feststellen. Das geht am besten mittels Startet, Zonenmessung und zusätzlich Ronchi- Test, demnächt bei mir mit "Schnellinterferometer"[:D]. Wenn Ronchi bei Deinem Spiegel nichts zeigt ist der Rand unbedenklich. Beim Parabolisieren wird ohnehin der Rand gegenüber der Mitte abgeflacht oder die Spiegelmitte gegenüber dem Rand vertieft. Das kommt praktisch auf das gleiche heraus: Der Rand erscheint dann im Foucault Bild nach außen abfallend. Die hellere Kante links bei der von Dir genannten Lichtanordung hat jeder Spiegel, da eine geringfügig abgesunkene Kante so um 1- 2 mm Breite praktisch unvermeidbar ist.
    Viel Glück beim Parabolisieren!
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Was ist das, dein Schnellinterferometer?
    Kannst Du mir bitte kurz erklären, was das ist und wie er funzt? Ein paar erklärende Sätze reichen völlig, also keine langen Abhandlungen.


    Wodl von der Filt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: filtwodl6</i>
    <br />Hallo Kurt,


    Was ist das, dein Schnellinterferometer?
    Kannst Du mir bitte kurz erklären, was das ist und wie er funzt? Ein paar erklärende Sätze reichen völlig, also keine langen Abhandlungen.


    Wodl von der Filt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Wodl von der Filt,
    dann lies mal den Beitrag:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6387&whichpage=1
    Viel Spaß!
    weitere Fragen beantworte ich gerne.
    Gruß Kurt

  • Hallo Karl,


    kann es sein, dass deine Lichtquelle den Spiegel nicht ganz ausleuchtet?
    Versuch doch mal es (z.B. mit Butterbrotpaier etc.) etwas defuser zu machen.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Kurt,


    meiner Bitte hast du nicht entsprochen. Ein ellenlanges Posting soll ich lesen, ohne genau zu wissen, was eigentlich wichtig ist. Ich stelle also meine Frage noch einmal und bitte dich nur um ein paar erklärende Worte dazu:


    Was ist das, dein Schnellinterferometer?
    Kannst Du mir bitte kurz erklären, was das ist und wie er funzt? Ein paar erklärende Sätze reichen völlig, also keine langen Abhandlungen.


    Wodl

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: filtwodl6</i>
    <br />Hallo Kurt,


    meiner Bitte hast du nicht entsprochen. Ein ellenlanges Posting soll ich lesen, ohne genau zu wissen, was eigentlich wichtig ist. Ich stelle also meine Frage noch einmal und bitte dich nur um ein paar erklärende Worte dazu:


    Was ist das, dein Schnellinterferometer?
    Kannst Du mir bitte kurz erklären, was das ist und wie er funzt? Ein paar erklärende Sätze reichen völlig, also keine langen Abhandlungen.


    Wodl



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Moin Wodl,
    Entschuldige bitte Zumutung Lesestress[:I].


    Kurz- Erklärung:

    kleiner Planspiegel („Schnellinterferometer") auf Rand Prüfling. Licht Leuchtstofflampe Decke Interferenzstreifen. I. man kann ausmessen.


    Abhandlung zu lang? Ich Pause Sicherheit, nicht wieder sauer Du[:D]
    Gruß Kurt

  • grosses Dank lieber Kurt!


    prima kurzes Erklärung. Wie gross ist sich kleines Planspiegel Durchmesser, muss er sich ganz klein sein. Hab ich glaub ich auch. Hab ich also auch solches [:D]Schnellinterferometer[:D]. Gucks du nach Kante abfallendes? Geht sich auch anderes Lampe oder Laser odder so?


    Grüsssssse vom Wodl

  • Hi Wodl,
    nett Dass Du Spaß verstehst. Damit auch andere folgen können, sprechen wir lieber wieder normales Deutsch.


    Mein kl. Planspiegel hat ca. 39 mm kleine Achse und ist natürlich entspiegelt. Das funktioniert so leider nur beim Test auf TDE bei einem Planspiegel als Prüfling. Für TDE- Test eines Parabolspiegels wäre ein "Schnellinterferomer" mit annähernd dem Krümmungsradius des Parabols notwendig. So etwas will ich zusammen mit dem nächsten Parabolspiegel schleifen. Dazu müsste eine kleine Scheibe mit ca 40 mm D. reichen, die während des Schliffs mit als Tool verwendet wird
    Gruß Kurt.

  • Liebes Kurt,


    ist sich schwär zu lesen normales Deitsch von dir, sind sich viel, viel Dreckfuhler darinnen. Denkst du viel schneller, als du kunnst schreiben.


    Wodl

  • =&gt; Kurt und Heiner


    Danke für Eure Antworten. So recht zufriedenstellen tut mich das alles nicht. Schließlich steht der Foucault-Test in dem Ruf, auch allerfeinste Zonenfehler zu offenbaren. Daß man dann in einem so wichtigen Bezirk wie dem Spiegelrand ins Grübeln kommt, überrascht mich schon und paßt ganz und gar nicht zu der Zuverlässigkeit und Deutlichkeit, mit der der Test weiter innen gelegene Unregelmäßgkeiten präsentiert. Kurzum: Bilder wie das von Roland bleiben mir ein Rätsel. - Zu der Frage, ob mein Spiegel eventuell nicht voll ausgeleuchtet war: Doch, war er. Beim Hineinneigen der Klinge konnte man sehr schön sehen, wie der Schatten die rechte Kante berührt, den Rand hochkriecht, um dann schlagartig die ganze innere Fläche zuzudecken. Für den Randbezirk ist die Klinge somit innerhalb des COC, für den Rest im COC. Also abgesunkener Rand.


    Daß man sich diesen Befund herleiten muß und ihn rechts deutlich sieht und links kaum, hat mich anfangs - ohne Internet und Experten-Rat - wochenlang in die Irre geführt. Mit dem Ronchi-Gitter ergab sich auch keine Klarheit, weil die Bilder so unscharf waren. Inzwischen bin ich Gott sei Dank etwas klüger. Also noch mal herzlichen Dank für Eure Mühe. Karl

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So recht zufriedenstellen tut mich das alles nicht. Schließlich steht der Foucault-Test in dem Ruf, auch allerfeinste Zonenfehler zu offenbaren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Karl,
    der Foucault-Test ist schon der empfindlichste der uns allgemein zur Verfügung steht. Das Problem ist die exakte Zuordnung der Zonenradien am äußeren Rand. Ich würde erst mal einige mm abblenden und messen. Inzwischen nutze ich statt Couder- Maske ausschließlich pin sticks als Markierung der Zonenenradien. Bei Beobachtung/Messung über Webcam-Bild den Kontrast so weit wie möglich aufdrehen! Nicht vergessen: einige Messreihen (5 reichen) hintereinander aufschreiben. An Hand der unvermeidbaren Streuung kann man die Sicherheit der Messwerte gut beurteilen. Ich benutze dazu das Programm von Andreas Reifke "Foucault Test Analysis". Das spuckt neben der effektiven Kurvenform auch PtV, RMS, Strehl sowie die dazugehörigen Vertauensbereiche aus.



    Viel Erfolg!
    Gruß Kurt

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