Fangspiegel herstellen...

  • Hallo, Optikfreunde


    Mich Interresiert seit langem die Herstellung eines Planspiegels. Es sollte doch möglich sein, mit einfachen Amateurmitteln einen guten Fangspiegel herstellen zu können. Auch wenn dies in die Feinoptische Theorie/Praxis hinüberschwappt, einen versuch konnte ich dennoch nicht wiederstehen [;)]


    Zuerst wurde ein ca.10cm großes glasstück von einer 6mm Starken Floatglasplatte hearusgebrochen und anschließend Fangspiegelgerecht mit K120 auf 46mm Ovalgeschliffen. Die nötige Ovalform wurde in einem Grafikprogram am PC ermittelt.



    Dann ging es weiter mit der Politur. Die Pechhaut goss ich dann direkt auf eine 15x15cm Glasplatte. Um irgendwelche verbiegungen oder Astigmatismus zu vermeiden, benutzte ich mehrere Glasplatten die mit transparentem Teppichklebestreifen zusammengeklebt wurden.


    Hier eine Grafik:


    Poliert wurde insg.6 Stunden mit Ovalen und geraden Strichen. Nachdem der Fang u. Hauptspiegel verpsiegelt wurden, baute ich die Fangspiegelhalterung und die Spinne fertig.



    Anschließend konnte ich Visuell erstmals am Stern testen. Ich kann zwar nicht genau messen wie gut der Fangspiegel letztendlich ist, aber rein visuell überraschte mich der Sterntest bei 155x mit einer Kreisrunden schönen Beugungsscheibe[:p]

    Ähnliche Abbildung


    Ein möglicher Astigmatismus war auch nicht erkennbar.[:)]



    Sobald das Wetter es zuläßt, wird ein Beobachtungsbericht mit meinem kürzlich fertiggestellten 6" F4 Dobson folgen.



    Sternklare Grüße,
    Y.Cetin


    http://www.ycetin.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cosmo</i>
    <br />Hallo, Optikfreunde


    Mich Interresiert seit langem die Herstellung eines Planspiegels. Es sollte doch möglich sein, mit einfachen Amateurmitteln einen guten Fangspiegel herstellen zu können. Auch wenn dies in die Feinoptische Theorie/Praxis hinüberschwappt, einen versuch konnte ich dennoch nicht wiederstehen [;)]


    Zuerst wurde ein ca.10cm großes glasstück von einer 6mm Starken Floatglasplatte hearusgebrochen und anschließend Fangspiegelgerecht mit K120 auf 46mm Ovalgeschliffen. Die nötige Ovalform wurde in einem Grafikprogram am PC ermittelt.



    Dann ging es weiter mit der Politur. Die Pechhaut goss ich dann direkt auf eine 15x15cm Glasplatte. Um irgendwelche verbiegungen oder Astigmatismus zu vermeiden, benutzte ich mehrere Glasplatten die mit transparentem Teppichklebestreifen zusammengeklebt wurden.



    Poliert wurde insg.6 Stunden mit Ovalen und geraden Strichen. Nachdem der Fang u. Hauptspiegel verpsiegelt wurden, baute ich die Fangspiegelhalterung und die Spinne fertig.


    Anschließend konnte ich Visuell erstmals am Stern testen. Ich kann zwar nicht genau messen wie gut der Fangspiegel letztendlich ist, aber rein visuell überraschte mich der Sterntest bei 155x mit einer Kreisrunden schönen Beugungsscheibe[:p]

    Ein möglicher Astigmatismus war auch nicht erkennbar.[:)]



    Sobald das Wetter es zuläßt, wird ein Beobachtungsbericht mit meinem kürzlich fertiggestellten 6" F4 Dobson folgen.


    Sternklare Grüße,
    Y.Cetin


    http://www.ycetin.de
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehr interessant.
    Hast du den Spiegel vorher auch geläppt oder direkt poliert?
    Vor allem wie hast du ihn getestet? Hast du ein Referenzglas?
    Und was ich immer noch nicht kappiert habe ist, wie du die Ovalform mit 120er geschliffen hast?.

  • Hallo, Nils


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sehr interessant.
    Hast du den Spiegel vorher auch geläppt oder direkt poliert?
    Vor allem wie hast du ihn getestet? Hast du ein Referenzglas?
    Und was ich immer noch nicht kappiert habe ist, wie du die Ovalform mit 120er geschliffen hast?.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nahm einfach an das der Floatglas Spiegel Plan genug sein müsste um ihn dann 6 Stunden lang langsam zu Polieren. Beim nächstes mal will ich mir sicher gehen und vorher nochmal läppen.


    Zum testen von Planspiegel habe ich nicht genug erfahrung, habe aber schon etwas darüber gelesen das man Planspiegel mit einem exakten Kugelspiegel messen kann.


    Zuvor wurde das glas bis zu der eingeritzten Ovalform gebrochen. Anschließend habe ich das stück auf K120 Schleifpapier mit biel druck genau Ovalgeschliffen, das ging auch sehr einfach.


    Fehlt nur noch das Prüfen eines Planspiegels, mal sehen wie ich vorankomme...


    Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cosmo</i>
    <br />Hallo, Nils


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sehr interessant.
    Hast du den Spiegel vorher auch geläppt oder direkt poliert?
    Vor allem wie hast du ihn getestet? Hast du ein Referenzglas?
    Und was ich immer noch nicht kappiert habe ist, wie du die Ovalform mit 120er geschliffen hast?.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nahm einfach an das der Floatglas Spiegel Plan genug sein müsste um ihn dann 6 Stunden lang langsam zu Polieren. Beim nächstes mal will ich mir sicher gehen und vorher nochmal läppen.


    Zum testen von Planspiegel habe ich nicht genug erfahrung, habe aber schon etwas darüber gelesen das man Planspiegel mit einem exakten Kugelspiegel messen kann.


    Zuvor wurde das glas bis zu der eingeritzten Ovalform gebrochen. Anschließend habe ich das stück auf K120 Schleifpapier mit biel druck genau Ovalgeschliffen, das ging auch sehr einfach.


    Fehlt nur noch das Prüfen eines Planspiegels, mal sehen wie ich vorankomme...


    Grüße,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi,


    am besten du besorgst dir ein Referenzglas mit einer hohen Genauigkeit z.B. einen gekauften Fangspiegel [:D] und zählst die Newtonschen Ringe mehr als einen dunkelblauen schimmrigen halben Ring sollte man nicht sehen können. Aber da kann Raphael bestimmt mehr zu sagen. Ansonsten klingt die sache sehr gut.



    MfG
    Nils


    P.S.: Wenn es die Borofloatscheiben sind, die so im Umlauf sind, dann ist diese Vorgehensweise in Ordnung, denn die Borofloatscheiben sind nach Meinung von Thomas Heising teilweise nicht weit von einer echten Planfläche entfernt. Mit einigen Chargen 800er und einiger Politur und einem vernünftigen Referenzglas kann man ein solches Unterfangen beginnen. Nur bleibt die Frage obs auch Sinn macht.
    Vielleicht bei FS Größen ab 3" für die richtig großen Lichteimer.

  • Hallo, Nils


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">am besten du besorgst dir ein Referenzglas mit einer hohen Genauigkeit z.B. einen gekauften Fangspiegel und zählst die Newtonschen Ringe mehr als einen dunkelblauen schimmrigen halben Ring sollte man nicht sehen können. Aber da kann Raphael bestimmt mehr zu sagen. Ansonsten klingt die sache sehr gut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Einen gekauften Fangspiegel habe ich zur verfügung, wie kann ich nun den Foucualt Test durchführen? ich nehme an mit Kugelspiegel und dazwischen Planspiegel und wenn Zonen sichtbar sind dann liegt das am Planspiegel...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn es die Borofloatscheiben sind, die so im Umlauf sind, dann ist diese Vorgehensweise in Ordnung, denn die Borofloatscheiben sind nach Meinung von Thomas Heising teilweise nicht weit von einer echten Planfläche entfernt. Mit einigen Chargen 800er und einiger Politur und einem vernünftigen Referenzglas kann man ein solches Unterfangen beginnen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Borofloat ist was feines. Ich finde das diese vorgehensweise nicht nur auf Borofloat begrenzt ist, es gibt ja auch gute Fangspiegel aus Floatglas. Beide werden mit dem Floatverfahren hergestellt, also müssten sie schön Planparallel sein. Wenn man das ganze Prüfen kann und das resultat stimmt, kann man so mit relativ geringem Arbeitsaufwand und Materialkosten gute Fangspiegel jeder größe herstellen können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur bleibt die Frage obs auch Sinn macht.
    Vielleicht bei FS Größen ab 3" für die richtig großen Lichteimer.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sicher kann man einen guten Fangspiegel kaufen, Sinn und Zweck des ganzen war erst einmal als "Übungsstück" ein kleines Fangspiegel für den F4 Dob, selbst herzustellen. So ein 3" Fangspiegel ist nicht ganz billig, da würde es sich schon lohnen für mein geplanten 16" Zöller einen Fangspiegel wieder wegen kostengründen[:(!] aus dickem Floatglas herzustellen, die nötige erfahrung kommt dann einem zugute.


    Letztendlich ist es eine Inverstitionsfrage. Sonst kann man ja alles in Frage stellen ob es sinn macht oder nicht aber darum geht es ja beim ATM nicht[:)]

    Viele Grüße,
    Y.Cetin


    http://www.ycetin.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cosmo</i>
    <br />Hallo, Nils



    Einen gekauften Fangspiegel habe ich zur verfügung, wie kann ich nun den Foucualt Test durchführen? ich nehme an mit Kugelspiegel und dazwischen Planspiegel und wenn Zonen sichtbar sind dann liegt das am Planspiegel...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Keinen Foucaulttest sondern als Prüfglas. Dabei ist der gekaufte Fangspiegel die Referenz.
    Du legst ein sehr dünnes Papier (Pergament?) zwischen Prüfling und Prüfglas und ziehst es dann vorsichtig heraus. Unter einem bestimmten Winkel zu einer Beleuchtung sieht man, zumindest bei schlechten Prüflingen Newtonsche Ringe. Dies sind Interferenzringe, die beim Spiegeln zwischen den beiden Glasflächen entstehen.
    Siehst du mehr als einen Ring sind die Oberflächen schlecht aneinander angepasst. Sprich der Abstand von Ring zu Ring ist 1 Lambda
    Sieht man nur noch einen Ring so hat man Lambda/2 und wenn es nur noch dunkelbläulich schimmert hast du eine Anpassung von besser als Lambda/4.
    So kann man übrigens jede beliebige konvexe Form herstellen.
    Z.B. für Cassegrains oder Ähnliches. Wobei man erst das Prüfglas
    als konkave Negativform erstellt und dann entsprechend die Positivform.


    Aber ich kenne mich damit leider nicht aus. Der Raphael kann viel mehr darüber erzählen.


    MfG
    Nils

  • Hallo Nils und alle Anderen,


    ,aja, viel mehr brauchts eigentlich gar nicht. Das mit den Flächen aufeinander legen und so hat Nils ja alles gut erklärt! Wichtig wäre dabei, dass beide Flächen 100%ig sauber sind. Als Lichtquelle eignet sich z.B. eine mit einer Leuchtstoffröhre bestrahlte Wand, Decke oder eine gut ausgestrahlte Mattscheibe. Nur leider funzt das nicht ganz mit dem zweiten Fangspiegel wenn beide schon verspiegelt sind - man sieht ja durch die Aluminium-Schicht nicht durch und es kommt dann da auch kein Licht rein das Interferieren kann. Man braucht also mindestens ein auf beiden Seiten blankes Glas. Selbst wenn man das hat ist's schwierig eine unverspiegelte gegen eine verspiegelte Fläche zu prüfen. Also, ich glaub' nicht, dass man auf diese Weise jetzt noch eine Chance hat. Was bleibt ist eben der Focault-Test gegen eine Sphäre oder die ganzen Tests die man so am Stern durchführen kann. Bie der Focault-Methode betrachtet man die Sphäre einfach über den Umweg "Fangspiegel" - man schaut sich praktisch deren Spiegelbild an. Mehr ist das nicht. Selber hab ich das aber noch nicht probiert.


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hi Cosmo,
    bin angenehm überrascht, dass die Herstellung von kleinen ell. Planspiegeln nach Deiner Methode so sauber funktioniert hat. Nach dem Startest Bild zu urteilen ist der Spiegel bestens. Die in meinem jüngsten Bericht beschriebene Prüfung kannst Du auch sehr gut mit Deinem Fs machen. Als Referenzspiegel eignet sich der Parabol- HS hier genau so gut wie eine perfekte Sphäre, da er wegen wegen des kleinen Durchmessers des FS nur zu einen Bruchteil des Durchmessrs genutzt wird. Ich habs bei einigen handelsüblichen FS ausprobiert. Das Ergebnis war in zwei Fällen ernüchternd.
    Gruß Kurt

  • Hallo, Nils Hallo, Raphael


    Vielen Dank, Sehr Interresant die Interferenz Methode...


    Soweit ich verstanden habe kann man diese Methode nur bei unverspiegelter Optik anwenden. Zumindest werde ich dieses Testverfahren bei gelegenheit zum überprüfen der Planität einer normalen 3" Floatglasscheibe benutzen.


    In meinem Fall werde ich die Foucault Hauptspiegel-Planspiegel Methode anwenden, bin gespannt[;)]


    Hallo, Kurt


    Schön von dir zu hören.[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bin angenehm überrascht, dass die Herstellung von kleinen ell. Planspiegeln nach Deiner Methode so sauber funktioniert hat. Nach dem Startest Bild zu urteilen ist der Spiegel bestens.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Diese einfache Glasplatten Methode für kleinere FS hat in der Tat gut funktioniert, mir war nur danach einen möglichen Astigmatismus zu verhindern dafür jegliche Information und Tips bin ich dankbar.


    Ach ja, dein klasse Bericht ist wie eine Offenbarung für diejenigen die ein Planspiegel herstellen wollen.


    Astigmatfreie Grüße,
    Y.Cetin


    http://www.ycetin.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphael</i>
    <br />


    ,aja, viel mehr brauchts eigentlich gar nicht. Das mit den Flächen aufeinander legen und so hat Nils ja alles gut erklärt! Wichtig wäre dabei, dass beide Flächen 100%ig sauber sind. Als Lichtquelle eignet sich z.B. eine mit einer Leuchtstoffröhre bestrahlte Wand, Decke oder eine gut ausgestrahlte Mattscheibe
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Man kann auch drei Papierschnipsel auf den Planspiegel legen und die Prüffläche obendrauf. Dadurch vermeidet man direkten Kontakt und Kratzer. Durch drücken auf den Prüfspiegel, (wenn der oben liegt) kann man die Linien verschieben, bis man nur noch einen Ring oder aber parallele Linien sieht.
    Als Lichtquelle habe ich einmal eine LED-Taschenlampe benutzt, das geht nur bei einer kleinen Fläche, natürlich nicht bei größeren Planflächen.
    Grüße Martin

  • Hallo Kurt !
    Einen Fangspiegel mit einem Parabolspiegel prüfen- sicher es funktioniert . Nur muss ich hier die gleichen Zonenmesswerte messen können als wenn ich ohne Fangspiegel den ich in 45°vor dem Spiegel aufgestellt habe teste . Ich denke das es mit einem Kugelspiegel den man im Ronchi anschaut einfacher geht da man hier ja gerade Linien hat.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!