Nur Tool-on-Top beim Feinschliff ?

  • Servus miteinander!


    Eine Frage an die Fachleute:
    Ich möchte den gesamten Feinschliff ausschliesslich TOT (Tool on Top) machen. Der Rohling hat 12" und das Granittool 10". Habe festgestellt, dass ich mit dem Subdiameter-Tool und lokalem Druck den Schleifhergang sehr gut steuern kann. Bestimmt besser als mit einem Full-Size-Tool.
    Frage: Spricht etwas gegen diese Schleifmethode, obwohl es ja nur ein 12-Zöller ist? Vom Spiegel-Gewicht her gibt es ja wohl kaum noch Probleme. [:)]
    Die Probe auf sphärisch zeigt vollkommen gleichmässigen Kontakt bis zum äussersten Rand und auch der Test mit dem Okular ergibt eine schön gleichmässig ausgeschliffene Oberfläche bei K 180.




    Das Granittool habe ich vorsichtshalber mit Acryl-Lack versiegelt.


    Schöne Grüsse


    Gerhard


    (Aja, das Nachfasen (nach K 80) hat mit dem Karbo-Schleifstein längs dem Umfang doch am saubersten geklappt)

  • Hallo Gerhard,


    Subdiametertool bei 12" Spiegel ist nach meiner ureigenen Erfahrung ein Musterfall für falsche Sparsamkeit, weil
    1. die Schleif und Poliervorgänge insgesamt erheblich länger dauern,
    2. man opfert praktisch die Korrekturmöglichkeiten mit MOT.


    Ich würde heute keinen 12" Spiegel mit Subdiametertool mehr schleifen wollen, selbst bei geschenktem Tool nicht. Da aber Dein Projekt bereits weit fortgeschritten ist loht sich die Umstellung auf full size nicht mehr. Du musst nur streng darauf achten, dass der Spiegel bei der Bearbeitung astifrei gelagert wird. Die Prüfung der Sphäre bei K180 ist noch kein Maßstab.


    Gruß Kurt

  • Hallo Gerhard,
    Kurts Aussage kan nich nur voll und ganz bekräftigen.
    Ich würde sogar bei noch größeren Spiegeln versuchen, zum Schleifen und Auspolieren ein Tool in voller Größe zu benutzen.


    Der Wechsel MOT/TOT macht die ganze Sache so viel einfacher, daß ich besonders weniger Geübten nur raten kann, sich die Arbeit nicht mit einem kleinen Tool unnötig zu erschweren.
    Wer gar mit 12" oder 14" einsteigt, sollte auf jeden Fall ein Tool in voller Größe nehmen!


    Gruß,
    Martin

  • Ich möchte Kurts und Martins Meinung widersprechen und behaupte, dass alle Toolgrößen zwischen 70 und 100% des Spiegeldurchmessers gut funkionieren, nur die Arbeitsweise muss man entsprechend anpassen.
    Martin, du weißt sicher selbst, wieviele beim Münchener Spiegelschleiftreffen kleinere Tools verwendet haben (z.B. 12" mit 10" Tool der 10" mit 8" Tool) und wunderbar damit klar kamen.


    ==> Kurt:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. die Schleif und Poliervorgänge insgesamt erheblich länger dauern,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nu soviel länger wie das Flächenverhältis ist. "Erheblich" länger wird das erst bei &lt;60% Tool was aus physischen Grenzen nur bei den ganz Großen Sinn macht. Bei höherem Toolgewicht wird das wieder ausgeglichen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2. man opfert praktisch die Korrekturmöglichkeiten mit MOT.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dafür kann man mit der Strichlänge besser variieren, was beim Polieren besser gegen Zonenbildung hilft.


    Fragst du 3 Spiegelschleifer, kriegst du 6 verschiedene Meinungen[8D]

  • Vielen Dank für eure Stellungnahmen. Ich wollte nur wissen, ob ich den Spiegel mit ausschliesslich Tool on Top weiterschleifen soll oder, ob ich wechseln muss.


    Beste Grüße


    Gerhard


    Ich guck mir gerade zum x-ten Mal das Video von Stathis an und was sehe ich? <b>Er demonstriert das Schleifen mit einem Subdiameter - Tool!</b>
    <b>Was sagst Du dazu, Kurt? </b>

  • Hallo Gerhard,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich guck mir gerade zum x-ten Mal das Video von Stathis an und was sehe ich? <b>Er demonstriert das Schleifen mit einem Subdiameter - Tool!</b><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Was Stathis auch schon sagte: 3 Leute und 6 Meinungen[:D] Ich hab doch selber schon mit einem 80% Tool einen guten 12" f/4,8 Parabolspiegel geschliffen und poliert, würde es aber nie wieder tun.

    Gruß Kurt

  • Servus Kurt!
    Hast wahrscheinlich recht. Nur, jetzt kann ich nicht mehr zu einer Schleifschale wechseln, die gleich gross wie der Spiegel ist. Ich muss also damit leben. Meine Frage war ja eigentlich, welches Schleifverhalten ich beibehalten soll! Ich weiss, dass das Tool kleiner als der Spiegel ist!
    Gruss
    Gerhard

  • =&gt;Gerhard:
    Wenn Du mit 10" Schleifschale am 12" Spiegel gut klarkommst, ist doch alles in Butter. Unser Disput hier kann dir in dem Fall ziemlich egel sein.


    =&gt;Stathis:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte Kurts und Martins Meinung widersprechen und behaupte, dass alle Toolgrößen zwischen 70 und 100% des Spiegeldurchmessers gut funkionieren, nur die Arbeitsweise muss man entsprechend anpassen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Daß Tools ab 70% Spiegeldurchmesser gut funktionieren, bestreite ich gar nicht. Mittlerweile bin ich auch in der Lage, damit unzugehen und ausschließlich Schleifschale oben zu arbeiten. Das Hauptproblem sehe ich auch woanders.


    In meinem obigen Beitrag habe ich nicht umsonst das Auspolieren erwähnt. Oft nimmt man das Schleiftool auch als Träger für die Pechhaut zum Polieren. Und das ist nun wirklich erheblich schwieriger zu steuern, wenn man ein kleineres Tool hat und nur TOT arbeiten kann.


    Vielleicht melden sich hier noch ein paar Einsteiger, die gerade ihren ersten oder zweiten Spiegel fertig haben. Deren Kommentar ist vielleicht hilfreicher als der von erfahreneren Spiegelschleifern oder Experten.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Gerhard!


    Also ganz verstehe ich deine Bedenken jetzt nicht!? Nachdem du die Pfeiltiefe mit
    hauptsächlich MOT ja eine zeitlang ziemlich verhagelt hattest, bist du dann mit
    ausschließlich TOT genau dort hingekommen, wo alles wonnig und saftig ist: nämlich
    bei der exakten Brennweite und Eddingtestergebnissen wie aus dem Bilderbuch.
    Und jetzt möchtest du von TOT endlich wieder auf "Möglichst ondere Technik" (kurz: MOT) wechseln!
    Ich versteh nicht warum?!? Ist es, weil du glaubst, daß spätestens beim Polieren
    die Schleiftechnik neu erfunden werden muß, oder einfach nur, weil der Esel
    bekanntlich dann auf's Eis zu gehen pflegt, wenn........[:D]


    Gruß
    Wolfgang

  • Sers Wolfgang!


    Stathis sagt, man solle wechseln, mal TOT, mal MOT und ich wollte wissen, ob das auch für meinen Spezialfall unbedingt erforderlich ist.


    Umfangreicher war meine Frage gar nicht! [:D]


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    einfache Antwort:
    Zum Aushöhlen kannst Du mit 12" Spiegelglas und 10" Schleifschale noch MOT und TOT im Wechsel arbeiten. Überwiegend MOT ergibt schnelles Aushöhlen.
    Zum Ende des Grobschliffs (Pfeiltiefe bainahe erreicht) <i><b>mußt</b></i> Du dann ausschließlich TOT weiter arbeiten und deine Strichführung so steuern, daß der Spiegel sphärisch wird -&gt; neutrale Striche.


    Auspoliert wird bei kleinerem Tool ausschließlich TOT. Ich persönlich muß bei dieser Geschichte extrem aufpassen, keine abgesunkenen Ränder oder Kanten zu bekommen. Das ist mir mit Schleifschale oder Poliertool in voller Größe und MOT/TOT Wechsel bisher fast gar nicht passiert, zugegebenerweise bei kleineren Spiegeln..


    Zum Parabolisieren kannst Du dir z.B. ein ca. 14 cm Sterntool herstellen und nur TOT arbeiten, oder versuchen, MOT mit dem 10" Tool zu arbeiten- damit habe ich aber keine eigene Erfahrung.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin!


    Besten Dank für Deine ausführlichen Zeilen! Genau das wollte ich wissen. Die Pechhaut könnte ich ja problemlos auf eine grössere Unterlage giessen, wenn das vernünftger wäre.


    Herzliche Grüße


    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Stathis sagt, man solle wechseln, mal TOT, mal MOT...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Internetforen sind manchmal mühsam.
    Das sage ich garantiert nur für gleichgroße Scheiben. Oder kannst du mir auf der DVD, meinen Webseiten oder sonstwo zeigen, dass ich das für Feinschliff und Polieren für Subdiameter Tool sage?


    In meinen Tipps uns Tricks unter Feinschliff, kleinere Schleifschale steht explizit: "In diesem Fall wird ausschließlich TOT geschliffen", so wie es Martin oben erklärt hat. Ist doch auch logisch, wenn man einmal das Prinzip verstanden hat, oder?


    p.s. ==&gt; MartinB
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich persönlich muß bei dieser Geschichte extrem aufpassen, keine abgesunkenen Ränder oder Kanten zu bekommen. Das ist mir mit Schleifschale oder Poliertool in voller Größe und MOT/TOT Wechsel bisher fast gar nicht passiert, zugegebenerweise bei kleineren Spiegeln..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    He, he, bei mir ist das genau umgekehrt. Um bei Volltool keinen Randabfall zu bekommen, muss ich die Pechhaut etwas manipullieren (z.B. breitere Rillen in der Mitte). Bei 70-80% Tool und ausschließlich TOT kriege ich hingegen den neutralen Strich besser gesteuert und damit automatisch knallsphärische Oberflächen, oder zum Rand hin maximal 0,3 mm längeren Krümmungsradius, was ja genau so gut ist. Die Kante selbst ist immer scharf.


    Wie man sieht, kann man nicht einfach kochrezeptmäßig vorgehen, weil jeder eine andere "Handschrift" hat. Jeder muss seine Erfahrung sammeln.


    Weitere Beiträge mit voller oder kleinerer Schleifschale würden mich interessieren.

  • Hallo,


    &gt; Weitere Beiträge mit voller oder kleinerer Schleifschale würden mich interessieren.


    Nun gut, dann mein bescheidener Beitrag: Ich würde auf voller Schale mit dem Spiegel oben polieren, wie auch bei meinem 12" und dem derzeit auspoliert herumliegenden 10". Mit großer Schale und dem Spiegel unten töte ich mir mit bemerkenswerter Reproduzierbarkeit die Spiegelkante. Spiegel unten klappt bei mir ausschließlich mit kleineren Schalen, wird von mit aber nur im Notfall angewandt. Wie war das mit den 6 Meinungen bei 3 Leuten? [:D]


    Ciao,
    Roland


    Nur ein kleiner Nachtrag, der Klarheit zuliebe: ich meinte ausschließlich das Polieren, nicht das Schleifen.

  • Hallo Stathis!


    Dann spucke ich also in die Hände und schleife weiter! [:)]
    Und: Nicht ärgern, nur wundern![;)] Ein Forenmeister hat es eben nicht leicht mit seinen Schülern. [:)]


    Gruß


    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Korn</i>
    <br />HMit großer Schale und dem Spiegel unten töte ich mir mit bemerkenswerter Reproduzierbarkeit die Spiegelkante.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... bei mir isses umgekehrt ...
    lg
    wolfi

  • ich mein doch, hier im Forum wirds spannend! Das Schleifen geht eh voran!
    Ein sehr schönes Schlußzitat aus dem Buch von Hans Rohr hätte ich gefunden. Darf ich das hier anbringen oder verstösst das gegen das Urheberrecht? Ich hätte es bloß abgetippt und es passt so schön für heute (gleich wie für damals 1955!)


    lg


    Gerhard

  • Hehe, Feinstschliff wäre wieder etwas anderes.


    Aber nun zu den angesprochenen Punkten:


    1.) Zitieren ist auch in Zeiten des Abmahnwahns erlaubt, aber wie üblich mit exakter Quellenangabe.


    2.) Alleine weitermachen ist in Phasen des Zweifels nicht immer die schlechteste Idee [:D]


    Ciao,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein sehr schönes Schlußzitat aus dem Buch von Hans Rohr hätte ich gefunden. Darf ich das hier anbringen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mensch Gerhard, du meinst doch nicht das ""Zeigt der Jugend den Sternenhimmel, führt die begeisterten Buben und Mädchen immer wieder von Zeit zu Zeit vor die Erhabenheit der Schöpfung und in die Stille ..."


    Nein, das wirst du hier n i c h t singen, sonst zerhau' ich dir
    deine Harfe auf dem Schädel!!


    Wolfgang

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