Foucault-Tester fertig

  • Hallo Schleiffreunde,


    bei meinem 10-zölligen Erstlingswerk bin ich so langsam am Ende des Feinschliffs angekommen, und was braucht der Mensch da noch außer einer Pechhaut?


    Richtig, einen Tester!
    Ich habe natürlich gnadenlos bei den zahlreichen guten Vorbildern hier im Forum abgekupfert und noch ein paar eigene Ideen verwirklicht.


    Bitte schreibt mir doch Eure Meinung zu dem Teil.


    Grüße


    Uli





  • Hallo Uli,


    herzlich Willkommen im Forum!


    Dein Tester sieht richtig schön technisch aus und ist daher ein treffliches Diskussionsobjekt. Nur hilf bitte mal und verrate mir:


    1. wo ist vorne?
    2. wo ist welche Lichtquelle und die Schneide?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    vorne, also die dem Spiegel zugewandte Seite ist im ersten Bild rechts.


    die Messerschneide sieht man im dritten Bild im "Guckloch" stehen, direkt darunter sitzt eine superhelle, diffuse Hochleistungs-LED. Man sieht in der Ansicht von hinten die Kabel rauskommen.


    Auf dem Brett unter dem Loch möchte ich eine Kamera zur fotografischen Auswertung oder wahlweise ein kleines Fernrohr zum durchschauen befestigen.


    Gruß Uli

  • Hallo Uli,
    im Prinzip sollte das Teil schon funktionieren, es ist alles dran, was man braucht!


    Ganz wichtig ist, daß die Anzeige der Schnittweite auch exakt mit der Schneidenposition "im Gleichschritt" läuft. Die Führung, die Stellschraube und die Positionsanzeige haben einen recht großen seitlichen Abstand. Deshalb ist es extrem wichtig, daß die Führungsschiene keinerlei seitliche Bewegung zuläßt.


    Und da habe ich ein klein wenig Bedenken bei deiner Konstruktion.
    Bei dir sind am beweglichen Teil zwei Buchsen mit runden Bohrungen angebracht, die auf der Führungsstange gleiten. Die Bohrungen müssen natürlich größer sein als die Stange, sonst klemmt's. Was leider seitliches Spiel verursacht.
    Daher ein Vorschlag: Statt der Buchsen zwei "Reiter" mit V-förmigen Ausschnitten nehmen, die auf der Führungsstange gleiten. Dann kann seitlich nichts mehr wackeln.
    Die Messerei ist an sich schon knfflig genug, da kann ein nicht optimal funktionierender Focault-Tester ganz schön nerven. Gewackel kann auch eine Kamera oder eine Mikometer-Ablesung auch nicht ausgleichen.
    Viel Erfolg beim Testen!


    Übrigens, mein eigener Tester ist ebenfalls für Kamerabetrieb dimensioniert. Aber ich benutze ihn sogar jetzt für den 18-Zöller immer noch ganz schlicht ohne Kamera oder Fernrohr. Sogar die Positions-Meßvorrichtung ist selbstgebaut: Ich benutze eine mm-Skala längs, und zusätzlich eine 100er Teilung am Drehknopf mit M6-Verstellspindel, die ja 1 mm Steigung pro Umdrehung hat. Damit erreiche ich bis zu ca. 2/100 mm Meßgenauigkeit je nach Spiegel und zu messender Zone.
    Du findest Bilder von dem Teil auf Stathis' Homepage.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank für Deine Hinweise!


    ursprünglich wollte ich auch einen Kreuztisch wie Deinen bauen, hatte aber das Material, das ich jetzt verwendet habe rumliegen und es einfach mal probiert.


    Das seitliche Spiel der Führungsstange wird durch den recht kräftigen Zug des Gummispanners ganz gut ausgeglichen, da bin ich eher zuversichtlich.


    Leider kann ich das Gerät mangels anpoliertem Spiegel noch nicht ausprobieren, bis Ende der Woche werde ich aber hoffentlich soweit sein.
    Falls ich dann beim parabolisieren keine reproduzierbaren Ergebnisse bekomme, kann ich immer noch auf Kreuztisch umbauen, soweit muss ich aber erst mal kommen. Das kann noch dauern!


    Gruß Uli

  • Hallo Uli,
    dafür, dass man so ein Teil nur ein-zweimal im Leben braucht, sieht es ordentlich (im Sinne: es funzt) aus. Messen kannst Du auf zwei Arten: Ablesen der Dreh-Schraubenstellung (Klebe eine 100er-Skala an) oder am Messschieber. Sollte ja übereinstimmen.:-) Gewindesteigungen stehen u.a. hier http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=61337


    Jetzt fehlt noch ein Spiegel-Halter, welcher den Spiegel möglichst nicht "verbiegt".


    Wie viel Spiel der Tester tatsächlich hat, wirst Du herausfinden, wenn Du Messreihen einfach wiederholst. Da darf man testweise auch mal den Tester zwischendurch in die Hand nehmen und komplett neu ausrichten. Wenn dann die Schnittweiten weniger als 5/100mm zu anderen Messungen abweichen, ist alles in Butter. Viel mehr gibt so ein Messschieber idR nicht her. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Messschieber#Allgemeines
    Gruß

  • Hallo Uli!


    Die Idee mit der digitalen Schiebelehre (oder Mess-Schieber) finde ich gut! Ursprünglich wollte ich meinen Foucault-Tester auch mit so etwas aufbauen.


    Gruss


    Gerhard

  • Hallo Kalle und Gerhard,


    vielen Dank auch an Euch für die Hinweise!


    Wie Kalle schon ganz richtig bemerkt hat:
    dem 10-EUR-Meßschieber vom Tengelmann (was es im Lebensmittel-Supermarkt heute so alles gibt) ist nicht unbedingt über den Weg zu trauen. Aber es ist ja recht einfach, an der Holzdrehscheibe eine Skala anzubringen, dann kann ich die Werte kontrollieren.
    Das kleine Programm dafür habe ich mir von Heiner Otterstedt schon runtergeladen.


    Grüße Uli

  • Hallo Uli,


    sieht an sich gut aus. Ist das Betrachten nicht ein bisschen unbequem, weil das Teil so lang ist? Du müßtest Dich mit dem Oberkörper entweder schon recht weit darüberlehnen und ggf. aufstützen, um mit dem Kopf etwas näher an die Schneide zu kommen oder aber von der Seite her den Kopf hineindrehen. Scheint mit beides nicht komfortabel zu sein.


    Ggf. hülfe ein Hilfsfernrohr mit Zenitprisma.[8D]


    Wenn Du allerdings nur mit einer Kamera arbeitest, vergiß' meinen Einwand wieder.

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Kubuntu+Indiserver :control_knobs: Teleskop-Steuerung:KStars+Ekos :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Hallo Neubi,


    ich wollte mir halt alle Möglichkeiten offenhalten: Hilfsfernrohr, Kamera, etc. Wenn das Teil am Rand eines Tischs steht, was bei mir geht, komm ich aber relativ bequem mit dem Auge an die Messerschneide.
    Sieht auf den Fotos auch länger aus als es ist.
    Am Boden würde es aber eher unbequem.


    Wenn mir nach ein paar Messrunden der Kopf abfällt werde ich kürzen!
    [;)]


    Grüße Uli

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