Erster DS-spaziergang mit 8"

  • Hallo zusammen.


    nun war es endlich mal so weit, und der himmel hat seinen rest dazu beigetragen. Nachdem es den ganzen nachmittag über bewölkt war und regnete klarte es sich am abend auf, es wurde sogar wolkenfrei. Daraufhin wurde sich ins auto gehockt und losgedüst auf den spechtelberg. Bei diesem wetter hatte ich mir vorgenommen mal nicht die planeten zu besuchen sondern in die weiten des universums zu schauen *g*


    meine ziele waren folgende:


    m3
    m5
    m13
    m27
    m57


    nach dem aufbau warf ich doch einen kurzen blick auf venus (welche schon sehr tief stand da es schon 23 uhr rum war) und saturn. seeing so nah am horizont dennoch 8/10.


    dann ging es los.... ein blick nach oben, wega gesucht, ein stück richtung osten und schon hat ich ihn - herkules. nach einer kruzen orienteriungsphase richtiete ich meinen dobs richtung m13 aus. mein roter punkt zeigte mir, dass ich mittig zwischen rechter "sculter und hüfte" war. also musste dort doch irgendwo etwas sein. aber irgendwie sah ich nur sterne, viele vereinzelte sterne... und dass trotz 25 mm okular [:D]. auf jeden fall versuchte ich den dobs vorsichtig in diesem gebiet alles absuchen zu lassen, wurde aber erst gar nicht fündig und blieb letztendlich an einem helleren stern hengen. aber dann geschah es. im blickfeld, schon ein stück über den rand hinaus war etwas "milchig" und ich dachte mir nur was das wohl sei. als ich dann hindobste war ich erstmal sprachlos..... ein schneeball am himmel, und ich hab ihn gefunden (handelte sich dabei natürlich um das gesuchte objekt ^^ ). ich war total fasziniert von diesem anblick und schaute mir das ganze erstmal in 25 mm an. doch dann konnt ich es nicht mehr erwarten und wechselte gegen 10 mm. als erstes fast der selbe anblick, doch durchs indirekte schauen und die adaption konnte man die einzelsterne im äußeren bereich gut erkennen, auch teils im inneren waren einelsterne schön sichtbar... ein wunderbarer anblick.


    nachdem ich mit dem staune fertig war ging es weiter in der tour. m57 stand auf dem ziel... rüber zur leier, zwischen die beiden sterne rein, durchs 25 mm geschaut und mir rutschte nur ein wort raus zu meiner freundin: " Ein Donat ! " (ok, zwei wörter ^^). auf anhieb hatte ich den ringnebel direkt im oku und war baff. mit so etwas hätte ich nicht gerechnet, ein rauchiger kleiner kringel am himmel. eigentlich noch schöner anzuschaun als der schneeball =D. dann warf ich das 10mm rein und bewuderte den guten. schon faszinierend welche strukturen man schon erkennen konnte und wie herlich ausgeformt =)


    als nächstes wollte ich dann auch unbedingt m27 sehn.. wenigstens optisch sportlich sein mit der hantel :D. ich schaute kurz in cdc nach wo ich suchen muss... und suchte... und suchte... und suchte... und? ich fand gar nichts =( irgendwie war ich dann etwas enttäuscht. nach kurzem normalem sterneguggen holte ich den laptop aus dem auto, schaute nochmal in cdc und hielt in die richtung wo es sein müsste... aber wieder nichts. kurz vor der aufgabe dann doch etwas, wieder am rand... und ich war erstmal ganz schön verwundert. in der selben region wo ich schon wie blöd gesucht hatte war aufeinmal ein rießen grauer fleck vor mir... fast größer als m13! und den dauernt übersehn? egal dachte ich mir und bewunderte den guten. ich kann manchen nur zustimmen die sagen, er sieht aus wie ein abgenagter apfel =). meine freundin meinte eine liegende sanduhr =D. jedenfalls waren auch hier schön die strukturen zu sehen.


    dann blieben noch m3 und m5 über, aber aus meiner spontanität lies ich mich doch überraschen.... ich will richtung m51. für den anfang recht gewagt dachte ich mir, aber ich habs probiert. angepeilt, kurz gesucht und da war sie vor mir. ein herlicher anblick kann ich euch nur sagen. die zentren der beiden waren deutlich sichtbar, teils konnte man auch die materiebrücke erahnen (evtl. lags auch daran da ich ja von anderen bildern weiß wie sie aussieht), aber es kam mir so vor. auch den spiralarm der großen konnte man ab und zu leicht erkennen. ich war einfach nur noch sprachlos.


    nach dem gelungenen erstspaziergang schaute ich nochmal bei h und chi persei vorbei und bewunderte ihr funkeln im 25 mm.


    nach 2 stunden erfolgreichem spechteln haben wir dann die sachen eingepackt und sind nach hause gefahren...


    ein beeindruckender abend den ich glaub ich nicht so schnell vergessen werde.

  • Hallo,


    Das hört sich doch viel versprechend an[:p],ein schöner Beobachtungsbericht, und besonders was man so alles an den Objekten sieht Donuts und angebissene Äpfel, jetzt weis ich auch warum ich beim Spechteln immer Hunger bekomme[:D]



    Ich freue mich schon auf weitere BBs von dir.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alex,


    das hört sich doch alles Klasse an! Herzlichen Glückwunsch zu den ersten Sichtungen. Ist immer ein Erlebnis, gell?


    Dein Artikel könnte vielen Neueinsteigern dazu dienen, sich ein Bild zu machen, was in einem 8" Dobs alles auf Anhieb zu sehen ist.
    Du wirst sehen, dass die hellsten 20 Standardobjekte mit der Zeit immer leichter auch ohne Sternkarte zu finden sind. Obwohl man diese Objekte mit der Ziet alle shcon mehrfach gesehen haben wird, kehrt man immer wieder gerne zu denen zurück.
    Ich glaube, es vergeht kein Sommer, bei dem M27 und M13 nicht von jedem noch so erfahrenen Beobachter ausgelassen wird.
    Warte mal bis zum Winter, wenn M42 bollert. Der wird Dich aus den Socken hauen!! :)


    Irgendwie beneide ich Dich, weil Du die Highlights alle noch vor Dir hast....


    Grüße
    Rolf

  • hoi


    danke schonmal für die glückwünsche =D


    ich bin auch schon ganz auf die dunklere jahreszeit gespant und was dann alles kommen wird ^^ m13 und m57 hatt ich zum glück so im kopf wo ich suchen muss, auch m51 wusste ich noch.. lediglich m27 musst ich erst nochmal nachschaun. war am anfang viel zu tief im osten =) ich hoffe es geht gut weiter

  • Hallo Alex,


    es ist einfach herrlich so einen Bericht zu lesen[:)]...mein Erstbericht war ähnlich und auch die Begeisterung ist mir nur allzu verständlich, weil ich sie immer noch habe und ich schau schon ein paar Jährchen mit 8".
    Übrigens ist es gar nicht schlecht, ein Beobachtungsbuch zu führen und wenigstens solche wichtigen Nächte darin fest zu halten (oder einfach solche Berichte als Dokumente speichern).
    Lass dem Winter und N 42 ruhig noch etwas Zeit, nun ist die Sommermilchstraße erst Mal dran und die vielen Nebel die sie bietet.[:p]


    CS
    Günther

  • Hallo Alex,


    so wie Du die Ansichten von M 51 schilderst, wirst Du auch ohne Filter einige(s) davon sehen.[^]
    Die Himmelsqualität an "Deinem" Platz dürfte das m.E. zulassen.
    Was Du dafür und überhaupt dringender gebrauchen könntest wäre ein 2" Übersichtsukular für 5-7 mm AP und Brennweite 30-40 mm für Minimalvergrößerung und Maximalfeld.


    CS
    Günther

  • Hallo Alex,


    es ist ein kombinierter Vorteil aus wesentlich mehr Gesichtsfeld und größerer AP (Austrittspupille) also grob ausgedrückt mehr Licht.
    Dein 25er Okular liefert Dir etwa 1° Feld und ~4,2 mm AP. Schon ein 32er TSWA liefert kanpp 2° Feld und 5,3 mm AP.
    Das ist ein riesiger Unterschied bei der Aufsuche, bei Milchstraßenspaiergängen, beim Anblick größerer Sternfelder und -haufen und beim Erkennen/Beobachten größerer Gasnebel und Dunkelnebel.


    Ich persönlich halte es für sinnvoll, die visuelle Sterngerenzgröße am bevorzugten Beobachtungsort festzustellen und die AP für das Aufsuchokular (ohne Filternutzung) in etwas nach dem festgestellten Wert auszusuchen.
    5 Mag Himmel gleich 5 mm AP (+- 0,5, eher + geht auch noch). So hast Du einen recht angenehm dunklen Himmelsgrund, Sterne und andere Objekte stehen mit gutem Kontrast (so gut wie die Objekthelligkeit und -größe es hergibt) in Umfeld und sind gut aufzufinden und zu beobachten. Reinvergrößern geht dann im Rahmen der Möglichkeiten immer.


    Bei zu großer AP saufen die Objekte schon Mal in der Umgebungshelligkeit ab, bei zu kleiner AP mangelt es am Feld oder schwache Objekte werden trotz höherer Vergrößerung zu dunkel um sie noch zu sehen.


    Mit Filternutzung kann man auch bei schlechteren Bedingungen bis 7 mm AP gehen. Da muss man nur darauf achten, dass sich das Auge auch so weit dunkeladaptiert, dass die große AP genutzt wird.


    CS
    Günther


    PS: Ganz randscharf sind an F/6 auch nur Panoptik, Nagler und Konsorten, aber es gibt reichlich Auswahl um 100€ an WW-Erfle Okularen die ordentlich abbilden und die Randunschärfe wirklich so weit an den Rand drücken, dass sie bei "Normalem" Einblick Kaum stört und der unschärfer werdende Rand bei der Aufsuche noch hilft.
    Die Okulare liegen bei der Feldangabe zwischen 67° und 80°, wobei der gut scharfe Bereich etwa gleich groß ist.
    30er BW/Reese UWA(SWA)/ICS-Weitfeld Serie/TSWA-Serie/Meade QX und so weiter.

  • Hallo,


    für einen ersten Spaziergang warst Du aber äußerst erfolgreich und konntest Deinen Beschreibungen nach schon ganz schön was an Details erkennen! Grad wenige Objekte mit versch. Vergrößerungen in Rhe auf Details abzugrasen, finde ich, bringt mehr, als an einem Abend 20-30 Objekte abzuhaken. Ein interessanter Bericht.


    Gruß


    Markus



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    Quidquid agis, agas prudenter et respice finem!
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    DANUBIA-OBSERVATORIUM


    Markus A. R. Langlotz
    Dr.-Bruno-Sahliger-Str. 8
    D-93096 Köfering


    Die Astroseite: http://www.N-T-L.de
    Die Starfinderseite: http://starfinder.N-T-L.de
    Die Mailadresse: ntl.observatory at freenet.de

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