Lat. Lagerung mit Wippen nach Alois

Hallo Norbert,

> Lässt sich diese Konstruktion allgemein auf alle Spiegelgrößen und vor allem Spiegeldicken (Gewicht) anwenden?

Über Berechnungen zur radialen Lagerung von Teleskopspiegeln ist sehr wenig bekannt (im Gegensatz zur axialen Lagerung, dafür gibt es ja PLOP). Daher kann ich deine Frage leider nicht zufriedenstellend beantworten. Bleiben nur zwei Möglichkeiten:
1. Ausprobieren
2. Berechnung über Finite-Elemente-Methode, leider sehr kompliziert.

> Wie sieht es mit der zusätzlichen Montage von Kugellagern an den Wippenenden aus?

Ich meine da spricht nichts dagegen.

Gruss
Michael

Ergänzend möchte ich noch hinzufügen dass eine Lagerung die sich im horizontalen Teststand als gut erwiesen hat nicht unbedingt auch im Fernrohr optimal sein muss. Dort gibt es nämlich ganz andere Anforderungen, nämlich den variablen Neigungswinkel von 0 bis 90 Grad.

Hallo Norbert,
soweit ich Alois Idee in Erinnerung habe:
Die Winkelangaben ergeben sich durch Verteilung der Spiegelmasse auf die 4 Auflager. Ich glaube er hat den Spiegel in 4 Streifen zwecks Lastverteilung geschnitten und jeden im Schwerpunkt unterlegt.
-> Dann müssten die Winkelangaben für alle Scheiben gelten.
-> Keine Ahnung, wie Alois die Lastverteilung hergeleitet hat.

Kugellager für die laterale Auflager: Da die Rückseite schon statisch bestimmt ist, sollte die seitliche Unterstützung reibungsfrei erfolgen. Die Kugellager sind eine Möglichkeit dafür.
IMHO: Es hängt auch davon ab, ob die Wippen beim Kollimieren zusammen mit dem Spiegel mit verstellt werden oder fix zur Spiegelbox sind. (Also ob ich den ganzen Halterahmen kollimiere oder nur die rückseitige Auflager.) In einem Fall, reicht etwas zum thermischen Ausgleich, im letzgenannten muss der "Kollimierungshub" abgedeckt werden.
Gruß

PS:
Hier der Links zu Alois Auswertung aus dem Round-Robin (für die, die ihn nicht finden)
http://www.marty-atm.de/RoundR…Ortners%20Auswertung.html
und hier die Diskussion im Forum, falls per Suchmaske nichts kommt:
http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=42667&whichpage=1

Hallo,

ich hab' die Idee von Alois (danke an ihn!) mit Kugellagern umgesetzt in der Hoffnung, die z. Z. beste Lösung zu haben. Erste schnelle visuelle Tests zeigen, dass alles ok ist. Zur Erinnerung: 600er Spiegel mit F 3,3. Die Wippen sind fest mit der Kiste verbunden und die Kollimation geht über zwei Punkte; der dritte unten, da wo die Wippen sind, ist fix - hier ist der Kollimationshub vernachlässigbar.

Gruß Rolf

Hallo Norbert,

mein AHA- Erlebnis mit lat. Rollenlagerung hatte ich hier:

http://www.astrotreff.de/topic…5&SearchTerms=eigenwillig.

Gruß Kurt

Es ist Sechskant-Vollmaterial aus Alu mit 18 mm Durchmesser. Die Wippen sind je zweimal geknickt, d.h. durchgesägt und dann im gewünschten Knickwinkel (sauberes Anlehnen an die Spiegelrundung -siehe Foto) wieder zusammengeschweißt. Die Enden sind abgedreht für die Aufnahme der Industrie-Kugellager, deren Außendurchmesser 30 mm beträgt.
Es ist alles recht massiv und solide - nicht vergessen, dass der Spiegel 30 kg wiegt.

Gruß Rolf

Hallo Rolf,
Du bist in einer komfortablen Situation, dass Du Alu schweißen kannst. Sieht sehr solide aus. Selbst die schräg zum Spiegelmittelpunkt ausgerichteten Stege, an denen die Wippen wippen.[;)]
Gruß

Von wegen selbst schweißen - das kann ich nicht. Auch das Abdrehen macht ein Mechaniker, und jedesmal liegen 30 Euro Einstiegsticket an ... . Zusammengerechnet fallen da schon einige Teuros an. Man kann viel Geld sparen, wenn man so viel wie möglich selbst macht. Und Aluminium lässt sich mit etwas Sorgfalt leicht bearbeiten. Aber ohne eine ordentliche Tischbohrmaschine, Flex und gute Feilen geht nichts. Fräsen, Schweißen, abdrehen, laserschneiden ist für Profis.

Gruß Rolf

Hallo Norbert,

ich habe die Unterstützungspunkte mit einem leicht anderen Ansatz als Alois ermittelt, komme aber auf sehr ähnliche Ergebnisse.

Näheres kann man hier http://www.strnad-emskirchen.de/lateral_balken.htm nachlesen.

Hier wird der Spiegel nicht auf Kugellagern gestützt sondern direkt an den Wiegebalken, welche selbst auf Linearlagern laufen. Beim 20er hat sich das bisher (seitdem ca. 10 Beobachtungsnächte) mit vollem Erfolg. Für den 17er habe ich dies analog realisiert, nur sind dort die Wiegebalken samt Linearlager mit jeweils 37g deutlich leichter geworden (ggü. 94g beim 20er).

Viele Grüße

Achim