Wie richtig Flexen?

  • Hallo, vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps zum Flexen von Rohlingen geben. Bisher hatte ich aus Sicherheitsgründen immer einen Bogen um Flex oder Kreissäge gemacht, jetzt aber gehts nicht anders,da der Rohling recht groß ist und die Pfeiltiefe über 8mm beträgt.Erst schüchterne Versuche mit einer unsegmentierten Schruppscheibe aus Korund waren sehr frustierend, da trotz Wasserkühlung außer vielen Funken,Staub und Ozon und einer Menge Lärm kaum ein nennenswerter Fortschritt zu verzeichnen war.


    Die andere Scheibe ist eine segmentierte Diamantdrennscheibe, aber auf der steht dass sie nicht zum Schruppen und schrägem Einsatz zu verwenden ist, daher habe ich sie noch nicht ausprobiert .


    Welche Scheibe ist nun ideal? Wieviel Druck soll/darf man anwenden?
    Wie arbeitet man sicher und effektiv?
    CS Mike

  • Hallo Mike


    Wenn du Funken und Staub hast, dann hast du zu wenig Wasser...
    Vergiss segmentierte Diamantscheiben.
    Die einzigen die du nehmen kannst sind Topfscheiben die nicht segmentiert sind.
    Preise von ca 20-40 Euro.
    Am besten du schleifst unter 1 cm tiefem Wasser.
    Und denk dran die Flex vor Wasser zu schützen und trotzdem mit Frischluft zu versorgen.
    Dann wenig Druck, die Maschine arbeiten lassen.
    Ein motorischer Drehteller ist eine Erleichterung.
    Je nach Größe des Rohlings ist ein Schlitten mit Kurvenform gut.
    da gibt es ein paar Maschinchen hier im Forum.


    Gruß Bernd

  • Moin Mike,


    mir ging es vor Kurzem wie dir. Mir war das Flexen von Glas
    auch hochgradig suspekt. Ich habe eine normale Topfscheibe für
    Stein verwendet und fand auch, dass der Abtrag sehr gering
    ist. Andererseits hat man dadurch aber eine gute Kontrolle,
    es geht halt langsam voran. Vermutlich sind diese diamantbesetzten
    Topfscheiben wesentlich effektiver.


    > da trotz Wasserkühlung außer vielen Funken,Staub und Ozon


    Zum Stauben und Funken habe ich es nicht kommen lassen, bin
    also sehr vorsichtig zu Werke gegangen. Also relativ wenig Druck
    und nicht die volle Drehzahl. Mein Logbucheintrag dazu findest
    du hier.


    Meine Herzallerliebste hat auch mit der Digiknipse einen
    kurzen Film vom eigentlichen Schleifen aufgenommen, aber
    ich bin nicht sicher, ob ich den in ein bearbeitbares Format
    gewandelt bekomme. Ich glaube die grundsätzliche Vorgehensweise
    ist wohl auch klar.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Mike,


    ich schruppe mit einer 115 oder 125mm Diamantscheibe die im Diamantbelag segmentiert ist (jedoch nicht der Stahl-Träger) vor, moderater Druck mit Gefühl fürs Material, ich mache den Rohling nach jedem flächendeckendem Abtrag wieder nass, das hemmt Staubentwicklung und vermeidet "Hotspots" im Glas die ev Spannungen einbringen.
    Konzentrische Ringe auf den Rohling zeichnen und innen anfangen, erst kurze Striche in der Mitte, dann immer längere und nach aussen vorarbeiten, Rohling immer wieder drehen. Danach immer wieder mit Diamanttopscheibe schlichten. Vom Rand ca 15-20mm wegbleiben - hier besonders aufpassen, ein kleiner Verkanter und der Spiegel wird ein Millimeter dünner weil man die Scharte später ausschleifen muss.
    Form-u Tiefenkontrolle mit Lineal oder gerader Leiste und Messschieber oder verschieden dicken Bohrern und Fühlerlehre.
    Beispiele:
    12,5" 2003
    24" 2005


    dass man Schutzausrüstung wie Brille, Gehörschutz, Handschuhe, Atemschutz und geschlossene Kleidung anlegen sollte ist dringend anzuraten


    Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MikeWoelle</i>
    <br />...unsegmentierten Schruppscheibe aus Korund waren sehr frustierend.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau das ist der Fehler. Korundscheiben sind für Metall. Guck mal was auf deiner Scheibe drauf steht. Ich wette "für Metall". Die werden auf Glas nur heiß, sprühen Funken, machen aber keinen Abtrag.
    Du brauchst eine Schruppscheibe für mineralische Stoffe (Stein, Beton...). Diese sind aus Siliziumcarbid (SiC), sehen äußerlich gleich aus. Sie sind in Baumärkten viel seltener zu finden.
    Siehe auch http://www.baumarkt.de/b_markt/fr_info/schleifen.htm#4


    Was auch geht:
    - SiC Schleiftopf für Stein: Machen weniger Abtrag, durch die breitere Auflagefläche wird die Fläche aber glatter. Ich nehme sie zum Schluss zum Glätten. Vorsicht: zulässige Drehzahl auf keinen Fall überschreiten (man braucht dafür eine regelbare Flex)
    - Unsegmentierte Diamanttrennscheibe. Vorsicht auf keinen Fall mit zu viel axialem Druck, sonst bricht sie und fliegt dir mit hoher Geschwindigkeit um die Ohren.
    - Diamantbesetzer Schleiftopf: Hält ewig, ist aber recht teuer


    Weitere Links zum Flexen:
    Kurt Schreckling Pünktchen
    Meine Flexaktion

  • Hallo zusammen,


    ich wollte jetzt aber doch mal wissen, ob ich so ein Filmchen aus
    unserer uralten Coolpix 2200 geschnitten und bei YouTube hochgeladen
    bekomme. (Nicht zu viel erwarten ;)


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    Kritik ist ausdrücklich erwünscht, weil ich eigentlich selbst nicht
    so genau wusste, wie man es richtig macht. Das Ergebnis war ganz
    gut, ich habe aber auch sehr rechtzeitg aufgehört und lieber K60
    sprechen lassen ;)


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,
    der Erfolg gibt Dir recht. Nach 30 min. hast Du, so wie auf dem Film gemacht, etwas Rückenschmerzen und nasse Füsse und einen vorgeflexten Spiegel. ...und Kyrill hat anschließend wohl alles sauber geputzt...
    Gruß

  • Hallo Mike,


    ich hatte auch mal einen 14er mit der Hand ausgehöhlt und habe mir danach geschworen "nie mehr wieder". Dann habe ich mir dieses Maschinchen gebaut:


    Bauzeit ca. 6 Stunden. Damit kann ich jetzt jeden Rohling von 8 bis 24 Zoll aushöhlen. Mittlerweilen habe ich damit einen 14er in 45 Minuten und einen 22er in 1:30 Stunden ausgebaggert. die Oberfläche wird damit wirklich genial sphärisch und man braucht keine Angst zu haben sich irgendwo eine Scharte reinzuhauen. Den damit ausgeflexten 14er habe ich mit einem alten 14er Schleiftool und Karbo80 in nur 50 Minuten angepasst. Ergo: ein gut vorgeflexter Rohling ist die halbe Miete. Erst Recht bei den großen Dingern.


    Wenn man vorhat, mehrere Spiegelchen zu machen, dann lohnt sowas auf jeden Fall.


    Grüße,


    Harry

  • Danke für eure Tipps.


    Ich konnte das Problem entzwischen lösen. Ich habe mir im Baumarkt eine kleine Topfscheibe geeignet für Stein gekauft, damit funktioniert die Sache schon viel besser uns sicher.
    Der Abtrag geht sehr gleichmässig voran und lässt sich gut kontrollieren.
    Stathis du hast ganz recht, die andere Scheibe war für Metall, deshalb ging nichts weiter.
    CS Mike

  • Hallo Mike,
    hier mein "Senfklexs". Ich habe bisher immer trocken geflext und das bei Floatglas, Sitall und Quarzglas. Natürlich geht das nur:


    1. im Freien
    2. mit echtem Feinstaub- Schutzfilter
    3. mit Schutzbrille, besser noch mit Gesichtsschutz
    4. mit soliden Arbeitshandschuhen
    5. Gehörschutzstöpsel
    6. wenn keine Zuschauer in der Nähe sind.


    Zum eigentlichen ausbaggern hab ich unsegmentierte Diamant- Trennscheiben verwendet und mit sehr sanftem Seitendruck gearbeitet. Zum "glätten" diente dann eine Diamant- Topfscheibe. Eine segmentierte Diamant- Trennscheibe ist mir dabei teilweise auseinander geflogen obwohl die wie bekloppt schnell Material weggeschafft hat. Also solle man die nicht benutzen. Mit üblichen Karbo- Scheiben für Keramik ging so gut wie nichts außer Hitzeentwicklung.


    Gut Schrupp
    wünscht Dir
    Kurt

  • Hi Kurt,


    ist die diamantbesetzte Topfscherbe im Gegensatz zur unsegmentierten
    Trennscheibe beim Aushöhlen wesentlich unterlegen? Eigentlich hatte
    ich nämlich vor, mir zu meinen verschiedenen Trennscheiben mal so eine
    diamantbesetzte Topfscheibe anzuschaffen, Lohnt das? Wenn man sie nur
    zum Glätten braucht bei dem Preis wohl eher nicht.


    Mir steckt anscheinend immer noch das ITV 2003 in den Knochen, ich hatte
    mich einfach nicht getraut eine Trennscheibe zum Aushöhlen zu verwenden.
    Wenn man Teile von so einer Scheibe zwischen die Augen bekommt, hilft wohl
    auch die Schutzbrille wenig ;)


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ist die diamantbesetzte Topfscherbe im Gegensatz zur unsegmentierten
    Trennscheibe beim Aushöhlen wesentlich unterlegen? Eigentlich hatte
    ich nämlich vor, mir zu meinen verschiedenen Trennscheiben mal so eine
    diamantbesetzte Topfscheibe anzuschaffen, Lohnt das? Wenn man sie nur
    zum Glätten braucht bei dem Preis wohl eher nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei meinen 16" Sitall hatte ich den Eindruck. Trotzdem hätte ich die Topfscheibe dabei nicht missen wollen. Damit konnte man nämlich sehr effektiv die Anpassung von Spiegel und Schleifschale beim Grobschliff unterstützen und besser die Fasen anschleifen.


    Gruß Kurt

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