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CVerstuyft
Mitglied im Astrotreff
 
Netherlands
95 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 10:04:36 Uhr
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Hallo,
Ich überlege gerade mein fertigen Rohling verspiegeln zu lassen. Ersten Spiegel war gansch gut gelungen (aluminisierung und coating) und Ich bin zufrieden damit. Nur, für diesen 2ten, habe Ich schon welche Möglichkeiten angeguckt, und hab eine Frage dazu:
Es gibt bei Meade, Celestron und Orion diese UHTCtm, Starbright XLT und Hilux coatings. Bei Orion zB. gibt's vielleicht die Möglichkeit eine Hilux coating zu bekommen. Sehe
http://www.orionoptics.co.uk/hilux.htm
Meine Frage ist gansch einfach ob jemand schon so etwas versucht hat, oder Erfahrungen damit mal erzählen kann. Ist das Unterschied zwischen eine 'normale' coating und diese hochleistungcoatings wirklich anwesend? Hat jemand solche coatings schon bekommen (für selbgeschliffenen Spiegel), und gibt es andere Adresse wo das möglich ist?
Danke für Ihre Meinungen! mfG, Chris |
Bearbeitet von: am:
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Marty
Altmeister im Astrotreff
    
Germany
2112 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 10:16:45 Uhr
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Hallo, Du hast drei Möglichkeiten: a) Standardverspiegelung mit oder ohne Schutzschicht. Die bringt etwa 80% Lichtausbeute. Ich bevorzuge die weil man die Schicht auch mit Rohrfrei wieder ab bekommt. b) "Enhanced Coating" Da wird ein wenig Sauerstoff beim Bedampfen dazugegeben, das bewirkt eine Reflexion von ca. 92-96 %. Ist aber teurer. Bekommt man aber auch runter. c) Dielektrische Beschichtung: Das sind viele Schichten unterschiedlicher Materialien. Die bauen dann eine stehende-reflektierte Welle auf.... High Tec! Und die bekommt man nur mit abpolieren wieder runter. Davon rate ich ab, zum Neuverspiegeln muß man die Schicht mechanisch entfernen. Mir passiert es dass ich so einen Spiegel noch mal bearbeiten muß. So ein Spiegel muß dann völlig neu parabolisiert werden. Grüße marty |
Homepage www.marty-atm.de mailto:martin<at>marty-atm.de AG Spiegelschleifen in der Wilhelm Foerster Sternwarte NUR NOCH NACH VEREINBARUNG Info zum AG Spiegelschleifen: http://www.wfs.be.schule.de/pages/AGSpiegel/
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Bearbeitet von: Marty am: 18.01.2007 10:17:20 Uhr |
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Stathis
Forenautor im Astrotreff
    
Greece
5030 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 10:39:35 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Marty a) Standardverspiegelung mit oder ohne Schutzschicht. Die bringt etwa 80% Lichtausbeute.
Standardverspiegelung (Alu/Quarz) hat 88% Reflektionsgrad. Für Hauptspiegel bevorzuge ich diese, da sie (wenn es gut gemacht ist) sehr lange hält und man sie bei Bedarf wieder einfach entfernen kann.
c) Dielektrische Beschichtung (94-98% Reflektionsgrad): Macht auch meiner Meinung nach nur Sinn für Fangspiegel oder Zenitspiegel
Mit Orion High Lux habe ich keine eigenen Erfahrungen. Früher gab es Qualitätsprobleme damit (Schicht hat nicht gehalten), seit einigen Jahren habe ich aber nichts schlechtes mehr gehöhrt. |
Stathis http://www.stathis-firstlight.de |
Bearbeitet von: am: |
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Marty
Altmeister im Astrotreff
    
Germany
2112 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 17:10:18 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Stathis
[quote]Original erstellt von: Marty
c) Dielektrische Beschichtung (94-98% Reflektionsgrad): Macht auch meiner Meinung nach nur Sinn für Fangspiegel oder Zenitspiegel
Hallo, Die Reflexion der dielektrischen Schicht ist vom Winkel abhängig, ich weiß nicht wie sich der 45% Winkel des Fangspiegels zur opt. Achse auf die Reflexion unterschiedlicher Wellenlängen auswirkt. Hat da jemand hrte Fakten? Grüße Martin |
Homepage www.marty-atm.de mailto:martin<at>marty-atm.de AG Spiegelschleifen in der Wilhelm Foerster Sternwarte NUR NOCH NACH VEREINBARUNG Info zum AG Spiegelschleifen: http://www.wfs.be.schule.de/pages/AGSpiegel/
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Amateurastronom
Altmeister im Astrotreff
    
1397 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 17:20:54 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Marty
Die Reflexion der dielektrischen Schicht ist vom Winkel abhängig, ich weiß nicht wie sich der 45% Winkel des Fangspiegels zur opt. Achse auf die Reflexion unterschiedlicher Wellenlängen auswirkt. Hat da jemand hrte Fakten?
Im Buch von W.J. Smith wird von einer Verwendung dielektrischer Spiegelschichten fuer abbildende Optik abgeraten. Ich selbst habe fuer einen Laser einmal besonders kostspielige breitbandige Spiegel bestellt. Die erschienen aber stark gelb. Von solchen Schichten wuerde ich fuer ein Teleskop abraten. Selbst Berufsastronomen benutzen nur Metallschichten mit einem zusaetzlichen Interferenzsystem fuer UV. Ich gehe deshalb davon aus, dass derartige Offerten fuer angeblich dielektrische Umlenkspiegel mit 99.9% in Wirklichkeit Metallspiegel mit einem zusaetzlichen Interferenzsystem meinen. |
Bearbeitet von: Amateurastronom am: 18.01.2007 17:23:37 Uhr |
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FrankH
Altmeister im Astrotreff
    
9881 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 18:42:05 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Marty
Die Reflexion der dielektrischen Schicht ist vom Winkel abhängig, ich weiß nicht wie sich der 45% Winkel des Fangspiegels zur opt. Achse auf die Reflexion unterschiedlicher Wellenlängen auswirkt. Hat da jemand hrte Fakten? Grüße Martin
kannst du mit jedem Nebelfilter ausprobieren, die Wirkung ist fatal für Dielektrische Fangspiegel, Zenitspiegel müssen die Winkel angegeben werden und die Schichtdicken entsprechend angepasst werden, sonst kann das nicht gehen das müsste auch bei der Dicke der Quarzschutzschicht eine Rolle spielen
Gruß Frank |
Bearbeitet von: FrankH am: 18.01.2007 18:43:37 Uhr |
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Birki
Altmeister im Astrotreff
    
Österreich
2525 Beiträge |
Erstellt am: 18.01.2007 : 20:47:12 Uhr
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hallo! was heisst "mit Lamelle"? lg birki |
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Birki
Altmeister im Astrotreff
    
Österreich
2525 Beiträge |
Erstellt am: 19.01.2007 : 11:15:10 Uhr
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... irgendwas ist in dem thread ordentlich durcheinandergekommen ... |
Bearbeitet von: am: |
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CVerstuyft
Mitglied im Astrotreff
 
Netherlands
95 Beiträge |
Erstellt am: 19.01.2007 : 12:11:16 Uhr
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Zitat: ... irgendwas ist in dem thread ordentlich durcheinandergekommen ...
Ja, glaube Ich auch. Das war bestimmt ein Computerteufelchen  Raphaels Beitrage ist nicht mehr da... .
Kann die noch wieder d'rin-kopiert werden, weil Ich fand die auch höchst interessant. Oder vielleicht an Raphael die Bitte das auf neues zu schreiben??
Auch schon dank für die andere Antworte. Marty's Liste hat schon einige Unterschiede dargestellt. Was Ich jetzt vermute ist das zB. diese Hilux coating kein Dielektrischen Schicht is sondern eine 'nur' Enhanced Schicht. Das werd Ich auch bei Orion mal nachfragen. Wann's so ist, dann werd Ich für den zweiten Spiegel eine Hilux enhanced coating wählen. Preis in Pfunde 95,- (sehe den Link).
Ich kann später vielleicht mal beide Spiegeln (aluminisiert und quartzcoating) mit einander vergleichen, weil Durchmesser ist gleich. (ersten Spiegel ist f/6,12, der zweite f/6,32). mfG, Chris |
Bearbeitet von: am: |
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FrankH
Altmeister im Astrotreff
    
9881 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 12:38:10 Uhr
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Zitat: kennst Du vielleicht eine Firm die einen 12" Parablolspiegel derartig beschichten würde? Ist schon zu erwarten, dass das dann als 200€ kostet.
http://www.optikavod.cz/ br /
ist auch eine feine Seite
Gruß Frank |
Bearbeitet von: am: |
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Birki
Altmeister im Astrotreff
    
Österreich
2525 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 18:18:58 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Raphael
Werde heute Nachmittag / Abend mal nochmal eine ausführliche Liste zusammenstellen.
hi! super - bitte mit erklärung, was "mit lamelle" ist  lg birki |
Bearbeitet von: am: |
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Raphael
Anbieter
   
Deutschland
658 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 19:50:29 Uhr
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Hallo zusammen,
hier möchte ich meinen verlohren gegangenen Beitrag rekonstruieren und dabei gleich versuchen das Ganze noch etwas übersichtlicher aufzubauen.
Also, im Folgenden eine kleine Auflistung der verschiedenen Verspiegelungsarten. Es besteht natürlich kein Anspruch auf Vollständigkeit.
- Silberspiegel
1) Chemisch versilbern: Mögliche Handelsbezeichnungen: Keine bekannt Möglicher Schichtaufbau: Glas --> mehrere 1/100 mm Ag --> Luft Nötiges Arbeitsgerät: Chemikalien und ein paar Wannen oder Schüsseln Bezugsquelle: Kann selbst hergestellt werden Reflektionsvermögen: ca. 95% bei neuen Schichten, dann absinkend auf ca. 70% nach mehreren Monaten oder Jahren - je nach Pflege und Lagerbedingungen. Geeignet für VIS bis FIR Resistenz: Resistent gegen Wasser, Ethanol, Aceton, Isopropanol; Bedingt resistent gegen Laugen und Säuren; Kratzempfindlich Neuverspiegelung: Mehrfaches Ablösen kein Problem. Neuverspiegelung nach ca. 1/2 - 1 Jahr nötig Preis: Sehr preiswert durch eigene Herstellung; Beliebt bei Amateur-Teleskopspiegeln, vor Allem zur Prüfung der Optik am Stern bevor eine haltbarere Schicht aufgebracht wird. Heute weniger genutzt - vor wenigen Jahrzehnten Standard im ATM-Bereich. Anwendung bei Innen-Verspiegelung von Hohlkörpern wie z.B. Weihnachtskugeln. Sonstiges: Das Aufbringen einer Schutzschicht mit optischer Qualität ist nicht möglich
2) Bedampfen: Anmerkung: Aufgedampfte Silberspiegel ohne Schutzschicht haben im Wesentlichen die selben Eigenschaften wie unter 1) beschrieben, weisen aber eine höhere Gleichmäßigkeit und eine etwas höhere Haftfestigkeit auf. Einsatz finden solche Spiegel nur im Sondergerätebau für ganz bestimmte Wellenlängenbereiche wie sehr tiefes UV und IR.
Mögliche Handelsbezeichnungen: Vorderflächen-Silberspiegel; Geschützter Silberspiegel o.Ä. Möglicher Schichtaufbau: Glas --> Ag --> SiO2 --> Luft Glas --> Ag --> SiO2 --> MgF2 --> Luft Glas --> Ag --> SiO2 --> TiO3 --> Luft Nötiges Arbeitsgerät: Hochvakuumanlage mit thermischem Verdampfer - möglichst mit Elektronenstrahl-Verdampfer Bezugsquelle: Spezielle Beschichtungsfirmen (Dünnschichttechnik) Reflektionsvermögen: ca. 98% Geeignet für VIS (Je nach Schutzschicht auch für andere Wellenlängenbereiche) Resistenz: Resistent gegen Wasser, Ethanol, Aceton, Isopropanol; bedingt resistent gegen Laugen und Säuren; Abriebfest; weitestgehend resistent gegen Wechselklima Neuverspiegelung: Ablösen möglich, aber schwierig. Haltbarkeit: Mehrere Jahre Preis: Preiswert, aber deutlich empfindlicher als Al-Spiegel. Ca. 30-50% teurer als Standard-Aluminium Spiegel. Gut geeignet für geschlossene Geräte wie z.B. Showlaseranlagen und in der Beleuchtungstechnik. Bedingt geeignet für Umlenkspiegel. Sonstiges: Sehr gute Spiegel wenn die Abriebfestigkeit zweitrangig und ein hoher Reflektionsgrad gefordert ist. Wenig Polarisationsabhänging
- Aluminumspiegel
Anmerkung: Al-Spiegel ohne Schutzschicht werden hier nicht behandelt weil meiner Meinung nach für Amateurspiegel witzlos. Diese Spiegel sind zu empfindlich und werden selbst in der Industrie praktisch nicht eingesetzt.
1) Standard: Anmerkung: Hier gibt es, wie bei allen anderen Schichten auch, geringe Abweichungen zwischen den einzelnen Herstellern was den Schichtaufbau betrifft. Diese geringen Abweichungen können enormen Einfluss auf die Haltbarkeit der Spiegelschicht haben.
Mögliche Handelsbezeichnungen: Aluminium Standard; 88% Reflektion; Aluminium mit Schutzschicht; Aluminium mit SiO2 Schutzschicht; Aluminium mit Quarz-Schutzschicht Möglicher Schichtaufbau: Glas --> Al --> SiO2 ("beliebige" Dicke) --> Luft Glas --> Al --> SiO2 (Lambda/2) --> Luft Glas --> Cr --> SiO2 --> Al --> SiO2 --> Luft Nötiges Arbeitsgerät: Hochvakuumanlage mit thermischem Verdampfer - möglichst mit Elektronenstrahl-Verdampfer Bezugsquelle: Spezielle Beschichtungsfirmen (Dünnschichttechnik) Reflektionsvermögen: ca. 88% Geeignet für VIS (Je nach Schutzschicht auch für andere Wellenlängenbereiche) Resistenz: Resistent gegen Wasser, Ethanol, Aceton, Isopropanol; bedingt resistent gegen Laugen und Säuren; Abriebfest; resistent gegen Wechselklima Neuverspiegelung: mehrfaches Ablösen möglich, rel. einfach. Haltbarkeit: Mehrere Jahre bis Jahrzehnte Preis: Preiswert, lange haltbar und leicht zu reinigen. Geeignet auch für offene Systeme. Hauptspiegel, Fangspiegel, Umlenkspiegel Sonstiges:
2) Reflektionserhöht: Anmerkung: Hier gibt es, wie bei allen anderen Schichten auch, geringe Abweichungen zwischen den einzelnen Herstellern was den Schichtaufbau betrifft. Diese geringen Abweichungen können enormen Einfluss auf die Haltbarkeit der Spiegelschicht haben.
Mögliche Handelsbezeichnungen: Premium, Hilux, Enhanced Aluminium, Forciert Aluminium ... Möglicher Schichtaufbau: Glas --> Al --> SiO2 --> TiO3 --> Luft Glas --> Cr --> SiO2 --> Al --> SiO2 --> TiO3 --> Luft Nötiges Arbeitsgerät: Hochvakuumanlage mit thermischem Verdampfer und Elektronenstrahl-Verdampfer Bezugsquelle: Spezielle Beschichtungsfirmen (Dünnschichttechnik) Reflektionsvermögen: 90 - 95%, je nach genauem Schichtaufbau und Wellenlängenbereich. Geeignet für VIS (Je nach Schutzschicht auch für andere Wellenlängenbereiche); Meist leicht farbstichig (leichter Abfall um bis zu 5% der Reflektion im violetten und tiefroten Bereich); Reflektionsvermögel leicht Winkelabhänging - kaum Polatisationsabhängig. Resistenz: Resistent gegen Wasser, Ethanol, Aceton, Isopropanol; bedingt resistent gegen Laugen und Säuren; Abriebfest; resistent gegen Wechselklima Neuverspiegelung: mehrfaches Ablösen möglich, aber nur schwierig. Haltbarkeit: bis zu Jahrzehnten Preis: Etwas teurer als 1) (Standardspiegel), lange haltbar und leicht zu reinigen. Geeignet auch für offene Systeme. Bedingt für Hauptspiegel, Fangspiegel, Umlenkspiegel Sonstiges: Manchmal werden auch diese Spiegel als dielektrisch bezeichnet. Ich halte das zumindest für nicht ganz richtig, da der wesentliche Anteil der Reflektion doch von der metallischen Al-Schicht kommt.
- Dielektrische Spiegel
Anmerkung: Dielektrische Spiegel bestehen ausschließlich aus nicht leitenden Materialien. Meist handelt es sich um Metalloxiede. Dazu werden abwechselnd Materialien mit hoher und niedriger Brechzahl aufgetragen. Durch Teilreflektion an den Grenzschichten und Interferenzerscheinungen zwischen den teilreflektierten Strahlen kann eine sehr hohe Reflektion für bestimmte Wellenlängen hergestellt werden. Für eine Wellenlänge ist dies relativ einfach und man erreicht schon mit wenigen Schichtpaaren (3-4 Paare --> 6-8 Schichten) einen Reflektionsgrad der metallische Spiegelschichten übertrifft. Aus diesem Grund können diese Spiegel rel. preiswert hergestellt werden. Folglich werden diese Spiegel sehr gerne für Laseranwendungen eingesetzt. Will man einen hohen Reflektionsgrad für das komplette VIS erreichen, so wird der Schichtaufbau schnell sehr kompliziert und man landet bei mehreren dutzend Schichten. Auch die einzuhaltenden Toleranzen werden schnell enger. Folgerichtig sind rein dielektrische Schichten für den kompletten VIS Bereich sehr teuer. In bestimmten Fällen kann der Einsatz dieser Spiegel aber dennoch sinnvoll sein.
Mögliche Handelsbezeichnungen: Dielektrische Spiegelschicht; 99% Reflektion Möglicher Schichtaufbau: Mehrere Paare mit hoch- und niedrig brechenden Materialien Nötiges Arbeitsgerät: Hochvakuumanlage mit Elektronenstrahl-Verdampfer und möglichst mit Ionenquelle Bezugsquelle: Spezialisierte Beschichtungsfirmen (Dünnschichttechnik) Reflektionsvermögen: ca. 98% bis 99% für VIS (bei gerade noch bezahlbarem Aufwand); für einzelne Wellenlängen auch >99,8% Resistenz: Resistent gegen Wasser, Ethanol, Aceton, Isopropanol; bedingt resistent gegen Laugen und Säuren; sehr Abriebfest; resistent gegen Wechselklima Neuverspiegelung: Ein Ablösen ist nicht ohne Schäden am Glas möglich, die Haltbarkeit beträgt mehrere Jahrzehnte Preis / Reflektion: Sehr teuer. Eine Charge in einer mittleren Anlage (Ca. 30 cm) ca. 5500 Euro Sonstiges: Anwendung maximal für Fangspiegel und Umlenkspiegel sinnvoll. Man muss zwischen rechnerischer und praktischer Reflektion unterscheiden, da schon geringste Produktionsfehler den Wirkungsgrad stark herabsetzen. Auch die Art der Politur muss auf die Schicht abgestimmt sein um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
- Sonstige
Begrifflichkeiten:
- Lamelle:
Darunter wird eine dünne Haft- oder Isolationsschicht verstanden. Diese kann, muss aber nicht, nötog sein. Manchmal wird bei Al-Spiegeln eine Chrom-Lamelle auf das Glas aufgebracht um die Haftfähigkeit der Schicht auf dem Substrat zu erhöhen. Da sich der Schichtaufbau damit um mindestens zwei Schichten (Man benötigt noch eine SiO2 Isolationsschicht) erweitert sind solche Schichten meist teurer als ohne Lamelle
- Reaktiv Aufdampfen:
Diese Technik kann bei Gas-Verbindungen angewendet werden. Darunter fallen z.B. Oxide und Nitriede. Während z.B. Silizium verdampft wird befindet sich spurenweise Sauerstoff in der Vakuumkammer. Auf dem Weg von der Verdampferquelle zum Substrat reagiert das Si mit dem O und schlägt sich dort als SiO2 nieder. Durch diese Technik kann die Qualität der Schicht gegenüber dem direkten verdampfen des benötigten Materials bei machen Materialien erhöht werden
- Glimmen:
Beim Glimmen wird eine Elektrode mit Wechsel- oder Gleichspannung beaufschlagt während in der Vakuumkamer ein Druck von etwa 1E-3 Bar herrscht. Dadurch wird das enthaltene Gas ionisiert und auf das Substrat beschleunigt. Durch diesen Effekt wird das Substrat von anhaftenden Gasresten - v.A. Wasserdampf - befreit. Gleichzeitig wird die Oberfläche minimal aufgerauht und die Haftung der Schicht erhöht. Diese "Aufrauhung" hat aber keinen Einfluss auf die optische Qualität des Spiegels
So, ich hoffe mal für ein wenig Klarheit gesorgt zu haben. Sollte mir noch was einfallen, werde ich das hier einfach ergenzen.
Viele Grüße, Raphael |
http://www.Optikpraxis.de |
Bearbeitet von: am: |
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ulli_v
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732 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 21:39:39 Uhr
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Hallo Raphael,
schönen Dank für diese interessanten Erläuterungen.
Zitat: Silberspiegel 1) Chemisch versilbern: Mögliche Handelsbezeichnungen: Keine bekannt Möglicher Schichtaufbau: Glas --> mehrere 1/100 mm Ag --> Luft
Ich wußte gar nicht, das diese Schicht so stark werden kann. Das könnte sich bei über die gesamte Fläche streuender Schichtdicke dann doch ziemlich heftig auf Genauigkeit der Wellenfront auswirken, oder?
Viele Grüße,
Ulli |
Kein Anbieter mehr. |
Bearbeitet von: am: |
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FrankH
Altmeister im Astrotreff
    
9881 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 21:46:26 Uhr
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hallo
ich glaube die besagte Lamelle war von der optikavod seite
dazu steht da
The mirrors are coated with thin metallic or dielectric layers and their combinations.
The pure materials as Al, Cr, CrNi, Ag, Au etc. are used for metallic layers, the oxides materials SiO, TiO, SiO2 and TiO2 etc. for the dielectric layers . It is possible to order also films from next coating materials.
The mirrors for telescopes are mostly coated with Al and protective dielectric layers, which can in their right combination increase the reflection in ordered wide band. The SiO or SiO2 increase the reflection of Al layer till 92%, the simply dielectric lamella on 94%, double lamella on 96 % ,but the high reflection band is narrower.
The Al layer can be protected with MgF2 for UV or VUV applications.
???
das hieße dielektrische Schicht für wenige €
??
Gruß Frank |
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Raphael
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658 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 22:46:41 Uhr
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Frank,
NEIN
.oO(Weshalb schreib ich mir oben eigentlich die Finger wund? - Vielleicht habe ich zu wenige ! benutzt um alle Deine ? zu kompensieren) |
Bearbeitet von: am: |
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FrankH
Altmeister im Astrotreff
    
9881 Beiträge |
Erstellt am: 21.01.2007 : 23:07:43 Uhr
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hallo Raphael
na wenn da steht simply dielectric lamella on 94%, double lamella on 96 % was soll das dann heißen? das eine doppelte Haftschicht für 96% Reflexion sorgt? möglicherweise wurden auf der Quellseite uneindeutige Angebote mit unklaren Bezeichnungen gemacht
genau da wo es interessant wird, mit welchem Schichtaufbau wieviel Reflexion und welche Haltbarkeit erreicht wird schreibst du nur von bis, je nach? schade die restlichen 80% sind eher für teleskopspiegel von Amateuren uninteressant oder nicht unbdingt erstrebenswert
kann sein das lamelle in dem Fall bloß die Bezeichnung für eine Schicht ist, mit entsprechender Dicke wird es über Interferenz eine gesteigerte Reflexion geben, das wäre dann "di" aber sicher weil bloß aufgedampft nicht "elektrisch"
das ohne Schutzschicht gar nicht geht kann ich nicht bestätigen, habe einen Spiegel der hält das schon seit 4 Jahren aus wurde auch schon 3mal gereinigt und der geht noch sehr gut, das belegen war preiswerter wie versilbern und dafür hält es lange, wenn man eine Alubeschichtung von 6" für 15€ haben kann gibt es da nichts zu überlegen, das alle 2 Jahre ist billiger wie das Wasser zum reinigen
Gruß Frank |
Bearbeitet von: FrankH am: 21.01.2007 23:20:39 Uhr |
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