Kometenartige Leuchterscheinung vom 11.12.06

  • Hallo Leute,


    habe vor zwei Stunden was interessantes beobachtet.


    Als ich gegen 21Uhr beim Müllraustragen hochgeschaut habe, war ein heller leuchtender Streifen in den Schleierwolken zu sehen. Ok wird wahrscheinlich ein Flugzeugscheinwerfer sein der die Wolken anleuchtet, aber als nach 5 min der Streifen in gleicher Form und Helligkeit da war kam mir das Ganze schon spanisch vor [?].
    Gut es könnte ja auch so ein "toller" Skybeamer sein, aber da sich die Lage nicht geändert hat (und die bewegen sich meistens gerne) und dann auch noch die Form und Helligkeit sich änderte (auch durch die vorbeiziehenden Schleierwolken), hieß es schnell nach Hause rennen und Kamera holen.


    Ok wieder auf der Wiese angekommen (leider ohne Stativ[:(]) wurde die Casio QV5700 einfach ins gefrorene Gras gelegt, weil sich die Kamera doch noch etwas bewegt hat, haben einige Bilder untypische Strichspuren.


    Hier sind die Bilder:
    21:23 Uhr MEZ


    21:27 Uhr MEZ


    21:30 Uhr MEZ


    21:34 Uhr MEZ


    21:37 Uhr MEZ



    Hat jemand eine Idee was das war?



    Fragende Grüße[?][?][?]
    Christoph

  • Hallo archi!


    Hab mir gerade nochmal Dein 3. Bild angeschaut. Kommt schon so hin.
    Und jetzt: Ärgern über das Wetter angesagt[:(!][:(!]! Bei uns in Sachsen ist Sch....wetter. Regen bei wer weiß wie dicken Wolken, trotzdem hab ich den Boliden trotz der Wolken fliegen sehen. War eine schmökern draußen zur besagten Zeit und sah trotz dichter Wolken das Verglühen dieses fetten Teils, wär sicher bei guter Sicht das Erlebnis gewesen, wenn ich bedenke wie hell es durch die Wolkendecke leuchtete. Das Nachleuchten ist ja heftig gewesen! Warst Minuten zu spät draußen. Vielleicht hat ein vom Wetter begnadeter das Teil fliegen sehen, nach der nachleuchtenden Spur zu urteilen hat er sich ja 3-4 mal geteilt.


    Gruß Volker!

  • Hallo Volker,


    ja deine Vermutungen sind richtig die Leuchtstreifen geht ziemlich genau durch h&chi Perseus durch und zeigt nord-süd-ausgerichtet in etwa in Richtung Dreieck bzw. relativ genau auf M34.


    Leider sind die Strichspuren ziemlich irreführend, weil sich die Kamera (auf dem Gras liegend, musste schnell gehen ;-)) auch noch langsam in irgeneine Richtung gekippt hat.



    Grüße
    Christoph

  • Hallo Volker,


    danke für die Boliden-Aufklärung, hab sowas auch schon vermutet war aber verunsichert weil das Nachleuten über mind. 45-50min beobachtet werden konnte. Auch wenn ich diesen Boliden verpasst habe fand ich die Form- und Helligkeitsänderung des Nachleuchtens sehr interessant.


    Hier noch zwei letzten Fotos die ich gemacht habe:


    21:40 MEZ


    21:43 MEZ


    Noch 10min später konnte das Nachleuchten wahrgenommen werden bis dann der Hochnebel zugemacht hat.


    Grüße
    Christoph

  • An alle!


    Vielleicht können sich die Experten zu Wort melden.
    Von einem solch langem Nachleuchten hab ich auch noch nicht gehört.
    Wie gesagt hab ich bei mir bei dem sch... Wetter nur das Aufglühen durch die Wolken gesehen im fotografiertem Bereich etwas vor der Zeit, die auf den Fotos angegeben ist (schätzungsweise kurz nach 21:10)


    Gruß Volker!
    In Ruhe betrachtet kommt die "Verschiebung" von den ca. 300 km entfernten beobachtungspunkten schon hin, denke ich.

  • Für mich is da ganz leichter Hochnebel gewesen. Oder sowas in die Richtung.
    Da is von einer Veranstaltung (Weihnachten?!) ein Scheinwerfer nach oben gerichtet worden.
    Wie soll das sonst zustande kommen? Auf den ersten Bildern sieht man es deutlicher, weil die Nebelwolken dichter sind.
    So meine Theorie....

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Joker600</i>
    <br />Für mich is da ganz leichter Hochnebel gewesen. Oder sowas in die Richtung.
    Da is von einer Veranstaltung (Weihnachten?!) ein Scheinwerfer nach oben gerichtet worden.
    Wie soll das sonst zustande kommen? Auf den ersten Bildern sieht man es deutlicher, weil die Nebelwolken dichter sind.
    So meine Theorie....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Das ist auch meine Theorie.

  • 'Moin,


    sehe das eher als realativ typischen Zerfall einer großen Feuerkugel, die Nachleuchterscheinungen sind auch schon so beobachtet worden, die Bilder sprechen jedenfalls dafür, man kann die Fall-Linie der Bruchstücke erkennen.


    Muß ziemlich hell gewesen sein, wenn das bei der Aufnahmetechnik noch so rübergekommen ist. Wenn sich die Winkelbewegung so wie zu erkennen in Grenzen gehalten ist, dürfte das Objekt ziemlich auf Dich zu gekommen sein ...


    Hast Du vielleicht seit gestern ne abgebrannte Gartenhütte? [:D][:o)]


    CS


    Narvi

  • Hallo Narvi,


    'typisch' wäre es eben nicht. Ein Nachleuchten (persistant train) hält eher im &lt;10min Bereich an. Langes Nachleuchten ist dann eher mit einer Bewegung des Trains verbunden - evtl. mit der Verschiebung der Bahn. Und Höhenwind haben wir in der Auftrittshöhe eigentlich immer - jedenfalls momentan ist die Lage so. Was da also beobachtet wurde, ist entweder noch weiter oben (&gt; 100km) gewesen - also z.B. irgendwelche Satelliten-Experimente oder tatsächlich ein (ruhender) Skybeamer, der den Hochnebel anleuchtete. Eine Feuerkugel möchte ich ausschliesen - zumal es keine Sichtungsberichte gibt.


    Gruß
    André


    PS: Immer wieder werden Begriffe ziemlich unbedarft angewandt - deshalb mal hier eine kleines Glossar, in dem es um den Unterschied zwischen Meteore, Feuerkugeln und Boliden geht:


    Meteor: jede Sternschnuppe wird als Meteor bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Leuchterscheinung, die beim Eintritt eines Meteoroiden in die Erdatmosphäre auftritt.


    Feuerkugel: Meteore, die heller als -5mag (heller als Venus) - in manchen Veröffentlichungen bereits ab -3mag (Venushelligkeit) - werden, bezeichnet man als Feuerkugeln. Diese können auf ihren Weg zerfallen, so das u.U. mehrere Objekte gesehen werden. Häufig bleibt eine nachleuchtende Spur teilweise mehrere Minuten am Himmel stehen (persistant train).


    Bolid: als Bolid werden Feuerkugeln bezeichnet, die während ihres Fluges explodieren - u.U. mit Geräuschwahrnehmungen beim Beobachter.

  • Hallo Zusammen,


    danke für die Kommentare. Die Sache scheint doch nicht so einfach zu klären sein.


    -&gt; Chris und Jogi:
    Also an den Skybeamer hab ich am Anfang auch gedacht, dagegen spräche daß sich die Leuchterscheinung zum Schluß hin (anfänglich hell und kompakt) als diffuses Objekt entwickelt hat. Ein Beamer sollte eigentlich einen relativ festen Leuchtkegel haben?


    -&gt; Narvi und André:
    Der Walter hat weiter oben eigentlich eine Feuerkugelsichtung in dem in Frage kommenden Zeitfenster bestätigt (zwar durch Wolken aber immerhin) auch die Richtung scheint ungefähr zu stimmen. Das rätselhafte wäre hier aber das lange Nachleuchten von mind. 40min Dauer die ich sicher bezeugen kann.


    Grüße
    Christoph

  • Bei uns hat eine Disco einen gigantischen einstrahligen Skybeamer. Bei Hochnebel und Wolken entstehen sehr ähnliche Lichteffekte. Bei uns lassen sie den Strahl nur nicht so lange in einer Richtung stehen. Vielleicht war die "Montierung" kaputt.

  • Bariumwolke über Schweden?
    Satellitenstart mit anschließendem Heraustreten von Gasen wie am 3.5.1994?
    Mir hat jemand eine Leuchterscheinung gemeldet, die am 10.12. um 4:44 morgens zu sehen war. Leuchten mit feiner, mondsichelartiger Form. Riecht nach einer Testserie in Schweden?


    Hartwig

  • Hallo Frank und Hartwig,


    -&gt; Frank: könnte natürlich schon ein stehender Skybeamer gewesen sein, ich muss mich mal schlau machen ob sowas bei uns in der Nähe in Betrieb genommen wurde. Was mich stutzig macht ist daß der strahl einmal sehr kompakt und hell war und dann zum Schluß sehr diffus wurde (könnte aber auch mit der Dichte der Schleierwolken zusammenhängen).


    -&gt; Hartwig: das mit der Bariumwolke hört (liest) sich ja abenteuerlich, wäre aber auch eine Erklärung. Aber von mir aus (40km südl. von München) wäre eine Wolke 100km über Schweden nicht fast im Zenit zu sehen.


    Grüße
    Christoph

  • Hallo alle,


    interessante Sache die archi da abgelichtet hat. Das mit dem Kometen ist garnichts so falsch, allerdings noch ein bisschen zu früh [8D].


    Naja okay es ist auszuschließen, dass es "McNaught" ist, aber ich freue mich schon auf Anfang Januar. Da soll er ja angeblich Jupiter-Helligkeit erreichen, in den Morgenstunden zu sehen sein und sein Schweif soll auf Grund seiner interessanten Richtung sehr gut zu sehen sein.


    Ganz gespannt auf McNaughty[:D] bin und Gruß, Alex.

  • Moin,


    sehr interessant! Fast dasselbe (!) hatte ich dieses Jahr auch beobachtet und fotografiert:



    Aufnahmeort war Hamburg. Irgendwo hier im Archiv sind auch die Daten, die suche ich morgen mal raus.


    Ein Beamer wars bei mir definitiv nicht. Das wüßte ich nämlich, da bin ich leider durch einen (der mittlerweile eliminiert ist) ortsansässigen Beamer mehr oder weniger zum Experten geworden...[;)]


    Man beachte übrigens die schwächere rote Lichtspur!


    Die flächigen, gelblichen Anteile sind übrigens schnell dahiziehende Cumuli.


    Ich habe damals auf ein Bariumexperiment in der Hochatmosphäre getippt. Das Phänomen war visuell weißlich und ortsfest bzw. bewegte sich wenn nur äußerst langsam. Es war etwa 45 Minuten zu sehen glaube ich und sehr auffällig. Danach verschwand es zusehends.


    Ich finde jedenfalls die Ähnlichkeit dieser beiden Erscheinungen verblüffend!


    Was ist das???

  • Hallo Alex und Ralf,


    -&gt; Alex: ja das mit dem McNaught-Komet schoss mir auch kurz durch den Kopf, aber dann erinnerte ich mich an die Angaben wie "wenn der Komet den Vorbeiflug an der Sonne überlebt", "knapp am Horizont sichbar im Januar", also konnte er es natürlich nicht sein. [:I]. Freue mich aber natürlich auch auf den Kometen, es ist ja auch eine interessante Geschichte.


    -&gt; Ralf: Wow, das was du da fotographiert hast sieht ja wirklich sehr ähnlich [:0] aus, auch die Unterbrechungen sind auf der Aufnahme in diesem Leuchtstreifen angedeutet.
    Bei mir war die Leuchterscheinung eher weiß-grünlich und wurde nach 40min Beobachtung immer diffuser, bis dann der dicke Hochnebel keinen Blick mehr darauf erlaubte.
    Evtl. könne es sich wirklich um diesen ominösen Bariumversuch handeln? Ich habe leider nur sehr wenige Farbfotos von diesen Beriumversuchen im Netz gefunden, die sahen aber alle anders aus als unsere Fotos, hmm. Die Sache bleibt interessant[8)].


    Schöne Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    deine Beobachtung, daß dieses Objekt mit der Zeit diffuser wurde kann ich bestätigen.


    Die Fotos kenne ich, sehen aber wirklich anders aus. Irgendwann habe ich mal in SuW ein Foto der nachleuchtenden Spur eines Meteors gesehen, war sogar auf dem Titelblatt. Die Form erinnerte allerdings an die Schwingen eines Vogels.


    Dafür waren diese Unterbrechungen in der Leuchtspur ebenfalls sichtbar.


    Hier der link zu meiner Beobachtung am 26.2.2006:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=37045

  • Aloha Leute,


    gestern (oder wars vorgestern?) auf der Fahrt von Starnberg nach München, so um 20:30 herum sah ich ziemlich genau über München, also etwa Richtung Ursa Major, zwei senkrechte Streamer stehen, die ziemlich exakt dem Anblick auf Ralfs Aufnahme entsprachen. Sie hatten einen Abstand voneinander von ca 10°, begannen etwa 20° überm Horizont und erhoben sich bis auf Höhe des Polarsterns. Einer von beiden war ein wenig heller. Ich dachte an zenitständige Skybeamer, evtl. vom Christkindlmarkt heraus. Die Sichtung von Christoph und die Bilder von Ralf lassen aber den Verdacht auf Bariumexperimente plausibel erscheinen. Ich habe noch einen Blick in das Forum von http://www.meteoros.de geworfen, dort aber auf die Schnelle nix über aktuelle Polarlichter oder andere hochatmosphärische Erscheinungen im fraglichen Zeitraum gesehen.


    Gruß und CS
    Haley

  • Hallo Ralf, Christoph (Haley) und Werner,


    ich glaube Werner hat recht und hier den entscheidenden Hinweis gegeben. Ich war auf dieser Seite http://www.atoptics.co.uk/halo/pilpic22.htm unterwegs und würde sagen daß erklärt wirklich meine Beobachtung.


    Weil der Christoph auf seiner Fahrt nach München so was ähnliches beobachtet hat lag es wahrscheinlich an der Wetterlage die diese flachliegenden Kristallplatten in der Luft begünstigt hat.


    Also Werner danke für den Hinweis, habe selber das Bild bei spaceweather gesehen aber hier garnicht mehr daren gedacht.


    Grüße
    Christoph

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