Meade 8"SCT FS zu Verspiegeln

  • Hallo Beisammen,


    Hier wird ja auch immer viel ueber Verspiegelung diskutiert. Folgender Beitrag im "Spiegelteleskop' Forum fand bisher leider keine Resonanz. Vielleicht kann die Leserschaft in diesem Bereich weiter helfen.


    Also los:


    Der Fangspiegel in meinem 8" Meade SCT braucht eine neue Verspiegelung. Hat jemand eine gute Anleitung zum korrekten Ausbau des Teils?


    Der OTA ist ein 8"F10 LX (mit einstelliger Zahl dahinter) aus den spaeten 1980ern.


    Vielen Dank,


    Gert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Der Fangspiegel in meinem 8" Meade SCT braucht eine neue Verspiegelung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gert,
    zum Ausbau kann ich leider nichts sagen, aber eine Warnung fällt mir dazu ein: Die Sekundärspiegel von Celestron bestehen aus irgendeiner Glassorte die beim Ablaugen der Aluschicht beschädigt wird. Und zwar so stark, dass der Spiegel unbrauchbar wird. Ob das auch für Meade zutrifft weiss ich nicht.


    Gruss
    Michael

  • Hi Michael,


    komische Info - ich habe neulich fuer Freunde ein C8 seziert, um Haupt- und Fangspiegel zum Aluminisieren zu schicken. Ging ohne Probleme, der Fangspiegel weist keine Beschaedigungen auf, und optisch ist das Rohr auch weiterhin in Ordnung. Wuerde mich auch schwer wundern - welche Glassorte soll das denn sein ? Ich denke doch mal, dass der Fangspiegel aus Pyrex oder BK7 ist ...


    Hallo Gert,


    beim C8 war der Fangspiegel mit einer Silikonmasse auf eine Aluplatte geklebt. Diese hatte drei Bohrungen fuer die Justierschrauben. Dreht man also die drei Schrauben raus, faellt der Fangspiegel auf den Hauptspiegel (don't try this at home ... [:p]). Vorgehen also folgendermassen:


    (i) Schmidtplatte ausbauen, hierbei ROTATIONSWINKEL und LAGE DER KORKSTUECKCHEN markieren - das Teil ist optisch eingepasst, ein anderer Drehwinkel bringt einen Versatz ins System.


    (ii) Platte mit dem Fangspiegelblendrohr auf eine weiche Unterlage legen (z.B. Kissen mit Taschentuch). Dann die drei Schrauben loesen, der Spiegel sollte herausfallen auf das Kissen.


    (iii) Lage der Metallplatte relativ zur Fassung markieren. Hierzu reicht es, ein Schraubloch in der Fassung (die in der Schmidtplatte verblieben ist) und in der Aluplatte kennzuzeichnen.


    (iv) Lage des Fangspiegels relativ zur Aluplatte kennzeichnen. Dies am Besten mit einem weichen Bleistift. Beim C8 war eine solche Kennzeichnung bereits von der Werksmontage her vorhanden - mit 'nem schwarzen Edding. Aber der koennte weggeloest werden, sollte die Aluminisierfirma den Spiegel z.B. mit Alkohol reinigen.


    (v) Mit einem flachen Messer den Spiegel von der Aluplatte trennen. Silikonreste von der Spiegelrueckseite abziehen.


    (vi) Mit Papiertaschentuch umwickeln, Kreppband drum, das ganze in eine kleine stabile Kiste, die wiederum von aussen gepolstert in einem Pappkarton Platz findet, der als Postpaket verschickt wird.


    Viel Erfolg !

  • Hallo,


    &gt; Wuerde mich auch schwer wundern - welche Glassorte soll das denn sein ?


    Ich habe keine Ahnung welche Glassorte und/oder Zwischenschicht für den Misserfolg verantwortlich war. Die Information stammt von Klaus Jünemann, der vor vielen Jahren mal versucht hat einen C8 Sekundärspiegel neu beschichten zu lassen. Wenn ich mich richtig erinnere bei der Firma "Berliner Glas". Der Spiegel war danach unbrauchbar und musste ersetzt werden.


    Gruss
    Michael

  • Hi Michael,


    fuer mich klingt das eher nach einer zu langen Ablaugung. Nach dem, was ich weiss, wird die Quarzschutzschicht mit Flusssaeure abgelaugt, die auch Glas angreifen kann. Also muss man rechtzeitig damit aufhoeren, und dann die Aluschicht entfernen (weiss nicht ob die Flusssaeure das auch bewerkstelligt). Naja, heisst ja ab"laugen", also wird es wohl was anderes sein. Wichtig ist, dass danach neutralisiert wird, damit das Glas nicht beschaedigt wird. Vielleicht ist dieser Schritt nicht vollstaendig ausgefuehrt worden ?


    Gibt's hier vielleicht einen Feinoptiker, der mein Halbwissen praezisieren kann ?


    Erinnert mich an den 1.23er Zerodurspiegel vom Calar Alto. Dieser wurde in den 90ern auch einmal nicht ordnungsgemaess neutralisiert. Die Folge war, dass die Oberflaeche aufgerauht wurde. Ich kenne Beobachter, die das Teil mit teils lediglich 0.6m effektiver Oeffnung benutzten. Spaeter wurde der Spiegel dann ersetzt.


    Ich tippe also eher auf einen "Unfall" als auf eine mangelhafte Glassorte. Warum sollte Celestron eine solche Glassorte einsetzen, wo Pyrex oder BK7 oder von mir aus auch Fensterglas so billig ist, und nachweislich keine solche Probleme aufweist.

  • Hallo Gert !


    Ich habe das bei einen 10" Meade schon einmal gemacht und es war kein Problem.
    Den Spiegel konnte man abbeizen er war sauber und die neue Verspiegelung einwandfrei.
    Ob bei Celestron wirklich das Glas die Schuldfrage war bin ich im Zweifel.
    Außer sie haben Fensterglas verwendet oder Es war zu lange in der Chemie.
    Ob Fensterglas empfindlicher als BK7 oder Duran ist, kann ich nicht sagen.
    Vielleicht weiß diesbezüglich jemand Anderer mehr.
    Leider hatte ich damals noch keine Digitalkamera und daher keine Aufnahmengemacht.
    Aber die Montage ist ja gleich wie bei Celestron von der ich Aufnahmen habe.
    In der Regel ist der Fangspiegel mit drei Korkplättchen an eine Aluminiumplatte geklebt
    auf die 3 Schrauben wirken.
    Es gibt 2 Arten.
    Eine Art, wo in der Mitte eine Druckschraube ist und rundherum drei Zugschrauben zum Justieren.
    Da brauchst Du nur den kleinen Fangspiegeltopf mit Watte füllen und die drei Zugschrauben lösen bis der Fangspiegel frei wird und heraus kommt.


    Bei der anderen Art ist der Fangspiegel auch auf eine Aluminiumplatte geklebt wobei die drei Zugschrauben mit Druckfedern versehen sind und das Gewinde in der Platte haben.
    Eine vierte in der Mitte hat auch das Gewinde in der Aluminiumplatte und ist nicht fest angezogen weil sie dient zur Absicherung das Der Fangspiegel nicht ungewollt heraus fällt.
    Dazu noch ein paar Bilder.


    Die Fangspiegelhalterung von außen gesehen.


    Die Fangspiegelhalterung von der Innenseite gesehen.
    Der Außen und der Innenteil sind mit einen Rechtsgewinde verbunden und können wenn
    notwendig durch aufdrehen gelöst werden.
    Beim Wiederzusammenbauen ist vielleicht gut wenn man darauf achtet das das Gewinde
    durch eine kleine dünne Papiereinlage oderfaden , so streng gemacht wird das die Halterung so streng geklemmt wird das sie sich von der Außenseite gerade noch hin und her drehen lässt one das sich das Gewinde löst.
    Das ist notwendig wenn man nachher Schmidtplatte und Fangspiegel durch Drehen optimieren möchte.




    Und hier noch ein Bild wie ich die Markierungen für die Optimierung gemacht habe.
    Diese Aufnahme ist während der Optimierung gemacht worden und daher sind nicht alle in der Ausgangsposition.
    Die Markierung besteht aus kleinen Papierklebebandstreifen wie es die Maler zum Abdecken verwenden.
    begonnen habe ich mit der 1 am Tubusrand und am Haltering.
    Dann kommt ein kleiner Stereifen auf die Schmidplatte der hier gerade auf der Aufnahme bei NR. 2 Steht. Er ist deshalb im Strahlenbereich das man ihn auch bei den Inteferogrammaufnahmen
    als Positionierung sehn kann.
    Den selben Zweck als Zeiger erfüllt auch der lange Streifen auf der Fangspiegelhalterung.
    Der lange Streifen ist in sich zusammengeklebt das er nicht auf der Schmidtplatte klebt.
    sondern nur auf der Fangspiegelhalterung.
    Gut ist es auch wenn man innen am Fangspiegel vor dem Abnehmen auch eines drauf klebt
    und nachher vielleicht auf dem Fangspiegel selbst eine auffällige Stelle findet
    die man nicht mehr markieren braucht um eine Einbauorientierung zu haben.
    Ach ja.
    Bevor Du die Schmidtplatte heraus nimmst solltest Du noch die Korkabstandsplättchen Position am
    Rand markieren und auch schauen das sie Dir beim Herausnehmen nicht verloren gehen.
    Sie fallen manchmal schneller heraus als man sie suchen kann.




    Nun glaube steht dir dem Vorhaben nichts mehr im Weg und ich wünsche dir viel Erfolg.


    Alois

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