Statt ITV - 8 m statt 8"

  • So, nachdem ich jetzt wieder darf (thanx Matthias), mein etwas anderer ITV-Bericht.


    Denn zum ITV wollte ich eigentlich auch. War fest eingeplant, egal wie bescheiden das Wetter werden wuerde. Urlaubsantrag geschrieben und so weiter. Aber mir ist was dazwischen gekommen, und das lief so: Waehrend ich mich beruflich eigentlich haupsaechlich mit der voellig harmlosen Roentgenastronomie beschaeftige, sind bei meinen Kollegen natuerlich auch optische Beobachtungen an der Tagesordnung. So auch bei meiner Kollegin Birgit, die allerdings in nicht mehr als drei Wochen ihr erstes Kind erwartet. Sie hatte Beobachtungszeit beim VLT beantragt - und bekommen, allerdings mit der Massgabe dabei anwesend zu sein. Im neunten Monat Interkontinentalflug und Aufenthalt auf dem Paranal ohne medizinische Versorgung? Keine Chance, jemand anders musste stattdessen hin. Mein Chef wollte nicht, den anderen Kollegen passte es auch nicht so recht in Kram, blieb meine Wenigkeit. Spontan zugesagt, einen derart guenstigen Urlaub in Chile bekommt man ja nicht alle Tage (ESO zahlt alles, bis auf die zusaetzlichen Tage, die ich in gerade in Santiago verbringe).


    Und so habe ich mich aufgemacht, am 16. Mai, zunaechst mal nach Frankfurt, wo mein Fieger gen Sao Paulo abheben sollte. Das tat der auch, aber mit drei Stunden Verspaetung, die die Passagiere im Flugzeug verbringen mussten... Dementsprechend Anschlussflug verpasst, trotzdem schliesslich in Santiago de Chile angekommen, im Guesthouse der ESO einquartiert und auf meinen Abflug nach Antofagasta am naechsten Tag erstmal eine maechtige Prise Schlaf genommen. Auf diesen Fluegen setzt die ESO ihre Visitors dankenswerterweise auf Fensterplaetze auf der richtigen Seite des Flugzeugs, so dass man den Paranal auch noch von oben sehen kann.


    In Antofagasta angekommen, zwei Stunden Busfahrt, mit anderen Visitors und Mitarbeitern auf den Paranal rauf. Erst Panamericana, dann Schotterpiste, der Busfahrer manoeveriert im Hoechsttempo relativ geschickt um die Schlagloecher. Einfahrt zum Paranal-Gelaende, nigelnagelneue Strasse. Wer schon mal Bilder des Areals gesehen hat: Das Hotel, die sogenannte Residencia, liegt auf 2400 m Hoehe, die Teleskope dann nochmal 250 m hoeher. Die Residencia ist eine in den Boden eingelassene Oase mit Palmengarten, Schwimmbecken und Sauna, mitten in der Marslandschaft des Paranal, wo sonst freiwillig nichts waechst.


    So bin ich also angekommen, auf meinem Telekoptreffen, denn Teleskope gibt's hier genug, nur dass sie eine Nummer groesser sind. Und dass ich keins mitgebracht habe. Astronomen sind auch genug da, nur dass sie sich ihre Spiegel nicht selber schleifen.


    So, Teil zwei gibt es heute Nachmittag (chilenischer Zeit, also mit sechs Stunden Unterschied), denn am Sonntag sind in Santiago die Museen umsonst, und ich mach mich jetzt auf den Weg mindestens zwei davon abzuklappern.


    Bilder muessen aber warten, bis ich am Mittwoch zurueck in Hamburg bin, hier kriege ich die nicht von der Digitalkamera auf die Rechner.


    Caro


    (Ist das hier jetzt OT oder was? Konnte nicht widerstehen es in die ITV-Berichte einzureihen, auch wenn ich weit und breit keinen Schlamm gesehen hab... [:D])

  • Hallo Caro,


    mach uns nur neidisch. Für so ein paar Blicke durch die Teleskope auf dem Paranal würde ich auch mal auf meinen Urlaub verzichten. (Wär ja eigentlich nur gerecht, wenn es an Deinen Tagen auf dem Paranel zum ersten Mal seit 100 Jahren dort regnen würde ;-))
    Auf Deine Bilder bin ich gespannt


    Jürgen

  • Oha<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JuergenF</i>
    auf dem Paranel zum ersten Mal seit 100 Jahren dort regnen würde ;-))<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist ja oberfies. Rekord, würde ich meinen.


    [:D][:D][:D]

  • Also, weiter geht's.


    Wo war ich, ach ja, gerade nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle (in Chile sind die da irgendwie fanatisch, an jeder Strassenecke steht ein Polizist, in jedem Gang im Kaufhaus ein Securitymensch) aus dem Bus ausgestiegen. Ich bemerke sofort, dass ich einen Fehler gemacht habe: Man sollte meinen, Ende Mai auf der Suedhalbkugel, da wird es langsam Winter. Hat sich was, hier ist T-Shirt-Wetter, und ich habe einen ganzen Packen dicke Winterklamotten umsonst mitgeschleppt. Die Sonne strahlt vom makellos wolkenfreien Himmel, und ich bin froh, dass die Sonnenbrille nicht zuhause geblieben ist.


    Erstmal einchecken, dankenswerterweise hab ich ein Einzelzimmer abgekriegt. Die Belegschaft wird hier auch durchaus mal in Doppelzimmer (oder sogar in die alten Container aus der VLT-Bauphase) einquartiert, was natuerlich unschoen ist, wenn der Kollege einen anderen Arbeitsrythmus hat wie man selber. Der Blick aus meinen Fenster, das bitteschoen zum Sonnenuntergang unter Strafandrohung sofort lichtdicht abzudunkeln ist, zeigt nichts als Wueste. Am Horizont haengen die tieferliegenden wolkenschichten ueber der Pazifikkueste.


    Schnell noch die Klamotten in eine Ecke geschmissen, schliesslich sind wir noch rechtzeitig zum Mittagessen eingetroffen, was man nach 1 1/2 Stunden Flug, 2 Stunden Busfahrt und das bei um 6 Uhr in Santiago morgens los auch noetig hat. In der Kantine trifft man all jene Leute wieder, die man entweder schon im Guesthouse, auf der Taxifahrt zum Flughafen, oder dann auf der Busfahrt kennengelernt hat. Schnell stellt sich heraus, dass ich von Franzosen, nein stimmt gar nicht, franzoesisch sprechenden Leuten umzingelt bin, was mir angesichts drei Jahren Schulfranzoesisch vor gut 10 Jahren die Schweissperlen auf die Stirn treibt. Auch arbeitsgebiettechnisch bin ich mit meinen aktiven Sternen auf mich allein gestellt: Der Grossteil der Anwesenden, inklusive der ebenfalls als gerade als "Besucherin" angekommenen Ana, ist auf der Jagd nach extrasolaren Planeten. Im ESO Guesthouse dominierte noch die italienische Kometenmafia, die allerdings geschlossen nach La Silla aufgebrochen ist um doch 73P aufs Korn zu nehmen.


    Das Essen in der Kantine ist, naja. Da scheinen sich hier alle einig zu sein , aber vielleicht bin ich auch nur vom doch recht guten Hamburger Mensaessen verwoehnt. Mein Tischnachbar Claudio, ein sympatischer Brasilianer, der 5 Jahre in der Schweiz verbracht hat, entpuppt sich als der fur mich zustaendige Support Astronomer. Jeder "Astronom auf Besuch" bekommt einen Tag- und einen Nachtastronomen zugeweisen, der Tagastronom ist der, den man mit allen Fagen und Problemen belaestigen soll, waehrend der Nachtastronom die Instrumente waehrend der Beobachtung bedient. Das macht man um Himmels Willen nicht selber, und das Teleskop als solches bedient der Telecope Operator, nochmal jemand anders.


    Claudio zeigt mir wo die Computer sind und wie sie funktionieren, und wir verabreden uns fuer die obligatorische Fuehrung zu den Teleskopen auf den spaeten Nachmittag. Am interessantesten sind die Teleskope naemlich, wenn die Kuppeln nach Sonnenuntergang zur Beobachtungsvorbereitung geoeffnet werden. Um 17 Uhr fahre ich dann mit dem neuen belgischen ESO Fellow Hueges den Berg rauf. (Autodiebe haetten ihre helle Freude: Auf den Parkplaetzen stehen die Autos unabgeschlossen und mit steckendem Schluessen rum. Nur dass man halt nicht weit kommt...) Oben weren wir von Emmanuel erwartet, der uns unsere UT2 (=Kueyen) Besichtigungstour gibt. So richtig mit allem dum und dran, mit Luke aufmachen und in den "Keller" steigen, erzinteressant!


    Puenktlich zum Sonnenuntergang kommen die werten Profiastronomen aus dem Kontrollgebaeude knapp unterhalb der Teleskope gekrochen um den Green Flash zu erwischen. Aber das klappt selten, auch heute nicht. Zurueck im Kontrollzentrum lerne ich dann auch meinen Nachtastronomen Dominique kennen. (Nein, selbst mit Schichtleiter Alain ist die French Connection noch nicht vollzaehlig...)


    Da meine erste Beobachtungsnacht erst fuer den naechsten Tag vorgesehen ist, fahre ich mit der Tagschicht wieder runter zum Guesthouse. das allererste Mal in meinem Leben faellt mein Blick auf den Suedsternhimmel (letzte Nacht in Santiago war's bewoelkt), extrem beeindruckend. Milchstrasse, Magellansche Wolken , Kreuz des Suedens, so hatte ich mir das vorgestellt. Mehr Sterne als ich am Nordhimmel des Nachts je gesehen habe, und dabei habe ich frueher eigentlich in einer astronomisch ganz vernuenftigen Gegend gewohnt. Ich haette doch den kleinen Mak des ASL mitnehmen sollen...


    Naechster Tag. Genug Zeit um die geplanten Beobachtungen in Ruhe zuende vorzubereiten und schonmal die Wassertemperatur des Pools zu ueberpruefen. (Ich war ja artig und habe mich an die halbstuendige Sicherheitsbelehrung gehalten, also in den ersten 24 Stunden auf dem Berg nicht laufen, auch Sauna und Pool sind tabu.)


    Gen Abend verfluechtigen sich die letzten Wolkenfetzen am Horizont, und ich fahre mit Dominique zum Kontrollzentrum, fuer die naechste halbe Nacht soll mir UT2 ganz allein gehoeren, es sein denn, irgend so ein bloeder Gamma-Ray Burst oder sowas (ein sogenanntes Target of Opportunity) kommt mir dazwischen. Murphy versucht sich an mir, und zunaechst schein er erfolg zu haben. Die Hydraulik des Teleskps muckt rum, ich verliere die erste halbe Stunde Beobachtungszeit ind er Daemmerung. Dominique aergert sich irgendwie mehr als ich, denn er war schon dabei als unsere Beoachtungen im Dezember ketzten Jahres im Service Mode (zu denen also keiner von meinen Kollegen extra hingeflogen ist) aus genau demselben Grund verzoegert wurden.


    was beobachte ich denn da jetzt eigentlich? Meine ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf ein auf den ersten Blick unscheinbares Sternchen 13. Groessenklasse, CN Leo, ein M5.5 Zwerg. Wie viele kollegen seiner spektralklasse ist CN Leo chromosphaerisch aktiv, das heisst er zeigt viele Spektallinien in Emission, hauptsaechlich von Wasserstoff, aber auch von Eisen ud anderen Metallen. Diesen Emissionslinien und ihren Verandereungen im Laufe der Zeit sind wir auf der Spur, waehrend sich CN Leo im Ausbruch befindet, was er gern mal tut. Solche Flares sind bei vielen Sternen viel staerker als auf der Sonne und machen sich auch im Roentgenlicht stark bemerkbar, weshalb wir parallel zur geplanten hochaufloesenden Spektroskopie mit UVES den Roentgensatelliten XMM auf unseren Freund angesetzt haben.


    Tatsaechlich tut CN Leo mir den Gefallen, ziemlich bald einen ganz schoen heftigen Ausbruch zu zeigen, mit einem Faktor 600 Aufhellung im blauen Spektralbereich. Nach wenigen Minuten war bereits alles vorbei und unsere Sternchen duempelt wieder friedlcih vor sich hin. Trotzdem hat sich der Flare in unseren Spektren gut bemerkbar gemacht, und wohl auch in den dazugehoerigen Roentgendaten, die ich aber wohl erst in ein, zwei Monaten zu Gesicht bekomen werde.


    So, ich mach mal Pause von der bloeden Ami-Tastatur, dann geht's weiter...


    Caro

  • Hehe, wir sind noch lange nicht fertig [:D], schliesslich war das nicht meine einzige halbe Beobachtugsnacht auf dem Paranal. Ja, halbe Nacht, denn unser Freund CN Leo findet sich, wie sein Name schon sagt, ja im Sternbild Loewe wieder, und das verzieht sich auch am Suedsternhimmel in der zweiten Nachhaelfte langsam zusehr in Richtung Horizont...


    Ich hatte also noch zwei so Nachthälften, allerdings nicht sofort sondern jeweils mit einem Tag Pause dazwischen. Pause die man zur Entspannung nutzen kann (siehe Pool), oder sich die Zeit mit dem neu kennengelernten Kollegen vertreiben. Dementsprechend steht auf meiner ToDo-List jetzt nicht nur Franzoesischkenntnisse auffrischen (plus Spanisch neu lernen...) sondern auch TischFußpilz trainieren. Bei den Jungs konnte ich durch deren jahrelange Uebung einfach nicht mithalten. [:I]


    Kommen wir also zur zweiten Beobachtungsnacht, und Juergen, bis zu einem gewissen Punkt solltest du recht behalten, es war naemlich bewoelkt. Das kommt am Paranal eigentlich gar nicht so selten vor, die Frage ist eigentlich, wie man Bewoelkung definiert. Zum Sonnenuntergang war es jedenfalls tatsaechlich dicht, zog sich dann aber relativ schnell frei. Trotzdem musste ich zwei Stunden hibbelig auf den All-Sky-Monitor starren, auf dem die Milchstrasse funkelte und nur am Horizont ein paar Woelkchen entlangzogen. Die Zeit vertrieben wir uns mit der Besichtigung des VLTI-Interferometers und des sich gerade im Aufbau befindlichenen Infrarotspektrographen CRIRES. Dann hatte der Weather Officer ein erbarmen mit mir und es konnte losgehen. Allerdings waren die Bedingungen bei weitem nicht so gut wie inder Nacht zuvor, aehem, von 0.6" auf 1.2". Trotzdem, wer an Bergedorfer Sichtverhaeltnisse mit Seeing durchschnittlich 3" gewoehnt ist, kriegt die Krise, wenn draussen Sterne zu sehen sind, aber wegen der Gefahr zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht aufgemacht wird.


    Die Kollegen, die in Hamburg die Teleskope besetzt hatten, hatten natuerlich noch weniger Glueck als ich, aber immerhin, nach dem Spaetstart liess sich Freund CN Leo nochmal zu nem kleinen Flare herab.


    Ich hab im uebrigen auch die beiden Naechte mit der Pause nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern mich trotzdem abends mit auf dem berg nehmen lassen und die armen Astronomen dort mit Fragen genervt und ihnen bei der Arbeit ueber die Schulter geschaut. Meine Antwort auf die frage was ich denn da treibe haben sie auch schnell eingesehen: Schlafen kann man spaeter noch, die Daten kann man eh besser zuhause auswerten, aber sojemand wie ich kann halt nicht alle Tage 8 m Teleskope in Betrieb sehen (plus das Interferometer) und dabei was lernen.


    Dritte Beobachtungsnacht. Ich muss die Wolkenfetzen, die nachmittags am Himmel erschienen, so boese angeguckt haben, dass sie es sich ueberlegt haben mir die Nacht zu verderben. Trotzdem, von meinem Fenster aus konnte man das Meer sehen, eigentlich kein gutes Zeichen. Ich konnte dennoch zum ersten Mal die komplette Zeit ausnutzen, die mir zur verfuegung stand, auch die Bedingungen am Anfang wieder nicht optimal waren. Und CN Leo hat sich herabgelassen, noch so einen kleinen Flare wie in der zweiten Nacht loszulassen, der Monsterflare der ersten Nacht blieb einmalig.


    Am Tag nach der letzten Beobachtung wird man auf dem Paranal rigoros rausgeschmissen. Ist irgendwo klar, ueberfluessige Leute verbrauchen Wasser, dass muehsam per Tanklaster aus Antofagasta herangekarrt werden muss, und andere Ressourcen. Also zurueck nach Santiago, sprich, wieder der suesse kleine Bus, und das Flugzeug. Letzteres nahm sich diesmal eine Verspaetung von 2 1/2 Stunden wegen Schlechtwetter heraus. Die Kollegen, die am gleichen Tag von La silla abruecken sollten, hatten es aber schlimmer erwischt: Dort wurde gar nicht erst gestartet, und die Leute mussten mit dem Langstreckenbus nach Santiago fahren.


    So, und jetzt bin ich hier, zurueck im ESO Guesthouse, einem netten Flachbau aus der Kolonialzeit, eingepfercht zwischen Hochhausbauten. Verkehrte Welt: In Chiles Staedten zieht es die reichere Mittelschicht nicht in das huebsche kleine Einfamilienhaus, sondern in die allerdings mit allem KOmfort ausgestattete Plattenbauwohnung. Den Grund sieht man auch an meiner derzeitigen Heimstaette: Mannshohe Gatter und Zaeune schotten einen von der Masse der Schlechterverdienenden ab, die sich in Form von Rauberbanden wesentlich haufiger als in europaeischen Stadten zusammenrotten. Trotzdem ist Chile im Vergleich zu anderen Laendern Suedamerikas eines der Sichersten, und auch nur in bestimmte Viertel sollte man sich besser nicht wagen, wenn man seine Brieftasche behalten will.


    Gestern und heute hat mir das Wetter mal wieder die lange Nase gedreht, es war naemlich blauer Himmel und man konnte heute sogar die Anden sehen. Das kommt um diese Jahreszeit nicht allzu haeufig vor, denn Santiago ist eine von Smog heimgesuchte Stadt. (Den ganzen Tag in der Stadt herumgelaufen, und man fuehlt sich hinterher wie ein Kettenraucher) Jedenfalls hatte ich mir keine besonders grossen Hoffnungen gemacht und Santiagos Hausberg, den San Cristobal, schon am Freitag, bei den typisch ueblen Sichtverhaeltnissen erklettert.


    Morgen Mittag geht es auf den Heimweg. Aber so wie ich die FUgzeugverspaetungen magisch anziehe, braucht es wohl laenger als die vorgesehenen 18 Stunden nach Hause...


    Caro

  • Moin Caro,


    erstklassiger Bericht - auch ohne Bilder bekommt man so eine gute Vorstellung von Umgebung und Arbeitsbedingungen dort auf dem Paranal.


    Und wieso gibt es nich auch beim ITV einen "Weather Officer" ... endlich hätte man einen Zuständigen, Alleinschuldigen ...


    [:D]


    Gruesse - Matthias

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wieso gibt es nich auch beim ITV einen "Weather Officer" ... endlich hätte man einen Zuständigen, Alleinschuldigen ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    siehe: ?? schuld


    [8D] [8D] [8D]

  • Hallo Caro,


    eine sehr anschauliche "Reportage", beim Lesen konnte ich mir praktisch alle Bilder vorstellen. 2001 gab es mal einen Dokumentarfilm von Ebbo Demant: "Das Auge der Menschheit". Den habe ich mir aufgezeichnet und seitdem schon ein paarmal gesehen. Beim nächsten Mal sollte man dir eine Kamera in die Hand drücken...[;)]


    In dem Film wurden natürlich auch die Teleskope im Betrieb gezeigt. Dabei zeigten sie ein unüberhörbares, charakteristisches Quietschen im Betrieb. Ist das wirklich so?


    Im Kontrollraum kam immer eine automatische Durchsage, die ich so verstand:"There no sign for an alarm." Passiert das immer noch, oder was wird da durchgesagt?


    Naja, ich seh schon, den Vortrag in Kl. Flottbek sehe ich mir auf alle Fälle an!

  • Hallo Caro,


    sogar ich als BB-Lesemuffel hab's geschafft, Deine sehr schön geschriebenen 3 Bericht in einem Rutsch zu lesen [:)]. Vielen Dank


    Ciao,
    Stefan

  • Hey Ralf und alle anderen,


    also konkrete Fragen kann ich noch beantworten bevor's fuer mich gleich gen Heimat geht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Clavius</i>
    In dem Film wurden natürlich auch die Teleskope im Betrieb gezeigt. Dabei zeigten sie ein unüberhörbares, charakteristisches Quietschen im Betrieb. Ist das wirklich so?


    Im Kontrollraum kam immer eine automatische Durchsage, die ich so verstand:"There no sign for an alarm." Passiert das immer noch, oder was wird da durchgesagt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also qiuetschen hab ich nichts gehoert. Weder als wir in der Kuppel waren (da werden die Teleskope ja auch schon bewegt), noch spaeter im Kontrollraum, da ist ein Fernseher, der Bilder einer Kamera plus Gerausche aus der Kuppel uebertraegt. Das einzige was man hoert ist dann und wann mal das Weiterdrehen der Kuppel.


    Ja, den Alarmruf gibt's noch. Hat aber eine eine andere Bedeutung, und dann und wann mal hoert man auch das dazu passende "But there probably will be." Ueberhaupt gibt es noch ein paar meist ziemlich bloedsinnige Meldungen. Ich hab mal gefragt, aber keiner der Leute konnte sich erinnern, wer sich den Unsinn mal ausgedacht hat.


    So, nu muss ich aber Schluss machen. Mehr dann demnaechst, und wie Ralf schon gesagt hat, auf dem Klonschnack in Klein Flottbek. Oder noch schnell ASL-Mitglied werden und die August-Ausgabe der Polaris http://www.astronomie-luebeck.de/polaris/polaris.htm abkriegen [8D]


    Caro

  • Hallo Caro,


    Dein Bericht war so Spannend, das ich erst mal den "Perry Rhodan" zur Seite gelegt habe[:D]
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, Deine Schilderungen haben mich wirklich mitgenommen *seuftz*[:p]


    Dankeschön und viele Grüße, Peter

  • So, hier jetzt eine kleine Auswahl meiner Bildausbeute. Um es gleich vorwegzunehmen: Ich hatte kein Fernrohr und auch keine astrotaugliche Kamera dabei. Prächtige Himmelsaufnahmen gibts hier also nich. [B)]



    Der Blick aus dem Flugzeug auf Paranal und Basiscamp. Eine der wenigen Aufnahmen, die nicht entweder verwackelt ist oder Reflexionen durch das blöde Flugzeugfenster abgekriegt hat.



    "Mein" Teleskop macht sich bereit zur Beobachtung...



    Wahhh, wieso hat die Digiknipse kein vernünftiges Weitwinkel...



    Die "kleinen" (2 m ...) VLTI Teleskope zusammen mit dem kräftigesten Erdschatten den ich je gesehen habe.



    Man kann auch vom Camp zu den Teleskopen laufen. Wird aber selten genutzt. Lustiges Wortspiel in jedem Fall.



    Im Kontrollzentrum. Und die haben mich mit der Telekopsteuerung alleingelassen. Wenn ich wollte könnte ich jetzt...



    In der Residencia. Zu Abend fährt die lichtdichte Abdeckung wie eine Wäschespinne auf und deckt den Kuppelbau von innen ab.

  • Caro,


    sehr gut geschriebene Berichte, die mich wehmütig an meinen Besuch des VLT im Februar 2006 erinnern (Reisekosten hat leider niemand übernommen [:D]).


    Zur Erinnerung: Dieses und Jenes.


    [:)]


    Gute Heimreise.

  • Hallo alle miteinander, erstmal vielen Dank für die ganzen Komplimente [:I]. Ich hab noch einen ganzen Haufen Bilder, aber das würde den Rahmen sprengen.


    Vielleicht zum vorläufigen Abschluß noch dieses hier: Der Schatten des Paranal auf das Wolkenmeer am Westhorizont nach dem Ende der Beobachtungsnacht...


    Beim GvA-Vortrag, wenn die Daten dann nicht mehr so "geheim" sind (und ich sie fleißig ausgewertet habe), gibt es dann auch was von den Daten zu sehen, die ich aufgenommen hab.


    (==&gt;)Stefan: Ja ich erinner mich noch an deine Thread mit den klasse Bildern. Oben auf dem Paranal erinnert man sich übrigens auch noch an dich. Und als ich erzählt hab was du letztens für schicke Kometenbilder geschossen hast, waren sie auch sehr interessiert. Die haben da nämlich in den letzen Tagen mit FORS Imaging auch noch einzelnen Fragmenten nachgespürt.


    Caro

  • Hallo Caro,


    du schreibst sehr schön plastisch, das ist fast ein Bisschen als wäre man selbst dabei, man kriegt einen schönen Einblick, wie dort gearbeitet wird. Bitte weiter solche Berichte! Wie du weißt, durfte ich ja auch etwas Profi Luft schnuppern, wobei meine Babies mit 1,2 m Durchmesser eher handlich waren. Man stelle sich vor, man könnte in "dein" Teleskop ein Okular reinstecken: Bei Tausend- fach hätte man mit 8 mm Austrittspupille immer noch satt untervergrößert[:I].


    Hm, haben die auf'm Paranal nicht irgendwas zu basteln, zu testen, oder zu justieren, wo sie mich brauchen könnten?

  • Hi Caro,


    klasse Bericht! Da wird man ja richtig neidisch. Warum hab ich Idiot eigentlich mein Physik-Studium aufgegeben [B)]?


    (==&gt;) Stathis:
    Vielleicht brauchen die ja noch einen kompakt zerlegbaren 8m Ultralight-Dobson als Reiseteleskop? Und Dein Kyklopas kommt dann als Dobson-Sucher oben drauf [8D]


    Gruß
    Christian

  • Hallo Caro,


    wunderbar schreibst Du. Es ist als ob der Leser das Beschriebene selbst miterlebt.


    Die Lektüre Deines Berichst war wie eine Urlaubsreise. Danke Dir!


    Gruß und 'ne Menge CS


    Christian

  • Hey Stathis,


    gebastelt wird da immer. Zum Beispiel hier:

    (Die Baustelle hört auf den Namen CRIRES, und ist der so gut wie fertige neue High-Resolution Infrarotspektrograph.)


    Für Job Opportunities guckst du hier:
    http://eso.org/gen-fac/adm/pers/vacant/
    Für die astronomischen Sachen suchen die eindeutig Leute mit astrophysikalischem Background, was die Technik angeht ist das nicht so relevant. Lohnt sich vielleicht tatsächlich die Seite im Auge zu behalten, denn da sind wirklich noch Jobs zu vergeben, im Gegensatz zu anderswo...


    Caro

  • Moin Caro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Beispiel hier <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jetzt versteh' ich warum Du die Mensa vermisst hast[:p]
    Wo ist er denn hin, der Koch [?][:o)]


    CS Christian

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