Wenn es um die sinnvolle maximale Vergrößerung bei Teleskopen geht, wird schnell die Faustformel
2 x Teleskopöffnung = sinnvolle maximale Vergrößerung
als grober Richtwert angegeben.
Zweckmäßig(er) scheint es, die sinnvolle maximale Vergrößerung über die Austrittspupille zu bestimmen.
Laut Martin Birkmaier soll
mit 1mm AP bereits 95% der theoretischen maximal möglichen Auflösung wahrnehmbar sein
mit 0.8mm AP bei perfektem Seeing die maximale Wahrnehmbarkeit kleiner, kontrastarmer Details bei der Planetenbeobachtung erreichbar sein
mit 0.5mm AP noch eine sinnvolle AP zum Trennen von Doppelsternen vorliegen.
Ein AP unter 0.5mm bringe dann nichts mehr.
Bei Baader heißt es gar:
<i>Ein weiteres Kriterium für die höchste sinnvolle Vergrößerung ist die Auflösungskraft des Auges, die bei einem Pupillendurchmesser von 3 mm ihren Höchstwert hat [...]. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß bei besten Sichtverhältnissen bis auf 1 mm Austrittspupille heruntergegangen werden kann, um z.B. enge Doppelsterne an der Grenze des Auflösungsvermögens des Teleskops noch zu trennen.</i>
Oft hört man auch, dass AP 0.7mm für die Planetenbeobachtung das Optimum sei. Seltener, dass gar eine AP von 0.5mm oder noch weniger wünschenswert ist.
Die Meinungen gehen also auseinander.
Mich interessieren nun Eure Erfahrungen hinsichtlich der sinnvollen minimalen AP mit Blick auf eine sinnvolle maximale Vergrößerung an Planeten und Mond.
Limitierend auf die sinnvolle maximale Vergrößerung wird zwangsläufig die Physiologie des menschlichen Auges sein, selbst wenn die Faktoren "Teleskop" und "Seeing" als perfekt anzusehen sind.
clear skies,
Gerrit.