Genau,
richtig gelesen, dabei ist auch ein offener Sternhaufen, der von Matthias Juchert (schreibt ja auch öfters hier im Forum) vor kurzen entdeckt wurde, aber dazu später mehr. Für die Nacht 11.-12.10. entschloss ich mich nach Mitternacht und Monduntergang nochmal in die Rhön aufzubrechen, um der Feuchtigkeit und den Dunst der Maingegend hier zu entfliehen. Angekommen auf knapp 700m in der Nähe des Würzburger Hauses in der bayrischen Rhön offenbart sich ein sehr guter Himmel, Grenzgröße in der Polregion 6,8mag, Milchstraße völlig zerpflückt und vor allen Dingen...trocken. Der 16" ist schnell aufgebaut und wartet auf das ersten Objekt,
- welches der PN NGC 7027 sein sollte, den ich vor Tagen schon beobachtet hatte, das Halo aber völlig übersehen hatte. Das ist tatsächlich recht auffällig, habe es aber wohl für ein Überstrahlungseffekt des hellen PN's gehalten. Über den länglichen Ost und Westseiten des PN's ist das Halo am auffälligsten, während es auf der Südseite am schwächsten erscheint. Eine Zeichnung gibt es hier
- weiter zu UGC 12856, auch bekannt unter Arp 262. Ich sehe die Galaxie als flächenschwaches, aber großes, etwa 1:3 elongiertes Objekt. Den Knoten, der diese Galaxie zu einer Arp macht sehe ich allerdings nicht
- ich werde übermütig und versuche mich an der kompakten Galaxiengruppe Hickson 95 um NGC 7609. Die NGC (HCG 95A) ist als längliches Obejkt zu erkennen, ich kann aber den engen Begleiter PGC 71077 nicht getrennt wahrnehmen. PGC 71080 (HCG 95C) ist mit einer B-Helligkeit auch nicht sonderlich auffällig, ich sehe diese Galaxie ab und zu leicht elongiert, also flächig aufblitzen. Ganz anders wie die sehr schwache PGC 71074, die mit 17,0mag B-Helligkeit wohl zu viel des guten ist, für mich jedenfalls.
- aber es gibt ja noch diese wunderschönes Abell PN's, die hab ich sehr ins Herz geschlossen und so versuche ich mich an Abell 77. Eigenartigerweise und völlig untypisch sehe ich das Scheibchen mit 129x schon ohne! Filter um den ZS. Mit [OIII] verschwindet der ZS und das schwache Scheibchen bleibt übrig. Ich kann die Abgrenzung des Scheibchens nur schwer abschätzen, die leichte Elongation sehe ich jedenfalls nicht.
- nun zum Juchert, genau genommen Juchert 9. Matthias hatte mir vor kurzen die Koordinaten des PN's durchgegeben (RA 03 55 21; DEC +58 23 29) was auf dem POSS-Auszug (380KB!) sehr vielversprechend aussah. Nicht nur auf dem POSS...visuell auch. Ab mittlerer Vergrößerung sind 6 Sterne zu sehen, dominierend von einem hellen Doppelstern im Zentrum und umgeben von einem schwachen Hauch von nicht aufzulösenden Sternen. Bei hoher Vergrößerung steigt die Anzahl der sichtbaren Sterne sogar noch auf 9. Visuell also sehr reizvoll....Danke Matthias für den schöne Fund und Hut ab vor der Leistung, von der ich immer wieder begeistert bin. Der OC sollte nach meiner Einschätzung auch in kleineren Öffnungen reizvoll sein.
- nun zu NGC 604, die hellste HII Region in M33. Besonderheit von der HII Region sind deren eingebetteten jungen und sehr leuchtkräftigen Sternhaufen. Während wir am Großglockner diesen Jahres im 20" und 21" Öffnung 5 bzw. 6 dieser Sternhaufen beobachten konnten, sehe ich hier bei schlechterem Seeing 2. Einen davon kann ich indirekt halten, der andere ist schwächer und blitzt ab und zu durch. Naja, besser als gar nichts [:D]
- ok, weiter zu Abell 1. Doch in finde mit Hynes seinem PN Buch einfach nicht die Sterne und so geht es weiter zu
- Abell 81, was helles, was ich vor Tagen bei deutlich schlechteren Bedingungen auch schon mal gesehen hatte. Jezt sehe ich auch das Loch. Genau wie es Stathis auf seiner homepage beschreibt, ist das Loch klein, ich schätze den Lochdurchmesser ähnlich groß wie die Dicke der Ringe.
- und wo wir bei Abell sind, bleiben wir auch dabei. Diesmal etwas einfacher zu finden ist Abell 12 [:D] nahe am 4,1mag hellen mu Ori, der natürlich sehr stört. Der PN setzt sich am mittlerer Vergrößerung und UHC leicht vom Stern ab. Am besten ist jedoch hohe Vergrößerung und [OIII] Filter. Mit dem Loch in der Mitte tue ich mich schwer. Es erscheint mir nur leicht dunkler in der Mitte, während der PN nach außen hin deutlich abgegrenzt ist. Ab und zu meine ich den Ring an einer Stelle heller gesehen zu haben, was aber aufgrund des sehr nahe steheneden mu Ori schwer abzuschätzen ist. Auf einer Zeichnung von Abell 12 hab ich versucht dieses äußerst interessante Objekt darzustellen.
- als letztes Objekt vor der Dämmerung folgt der Orionnebel, immer etwas ganz besonderes, gerade mit Binoansatz eine wahre Pracht, man ist der genial
So, jetzt schnell Auto packen und zurück nach Würzburg, um pünktlich zum Frühstück und Kaffee kochen in der WG zu sein
Viele Grüße, Uwe
