Hallo,
jetzt endlich weiß ich, was ein dunkler Himmel ist. Gleich in der ersten Nacht (3.9.) während meines Urlaubs hatte ich das Vergnügen, bei sternklarem Himmel mal einen wirklich dunklen Himmel auf Sylt zu erleben. Ein Genuß auch für's bloße Auge.
(Tipp: Man fahre in den Südzipfel, auf dem letzten Nordseestrandparkplatz vor Hörnum, und dort in die befestigte Straße um hinter den Parkplatz zu kommen, im Norden der Insel stören nämlich zwei Leuchttürme.)
Bei mondloser Nacht war schon mit einem einfachen 10*50 Lidl-Feldstecher Andromeda besser zu sehen, als sonst in meinem Galaxy D8, selbst wenn ich vor die Tore von Hannover fahre. Im Teleskop merkt man endlich, wie groß die ist, da reicht mein 30mm-Erfle nicht.
Im Beisein meines Bruders, einem blutigen Anfänger, haben wir uns im wesentlichen auf bekannte Messierobjekte beschränkt. Die kammen denn auch in einer Pracht rüber, wie ich es noch nicht erlebt hatte. M13 zum Beispiel war "zum Anfassen". Die Galaxien im relativ tiefstehenden Gr. Wagen waren deutlicher denn je. Auch die Nebel im Schwan zeigten mehr als ich je zu träumen gewagt hätte, auch ohne OIII- oder UHC-Filter.
Erstaunt war ich auch in einer der letzten Nächte, genauer der Nacht zum 14.9., dass ich den tiefstehenden Halbmond locker mit 300-facher Vergrößerung (4mm-Radian) betrachten konnte. So ein gutes Seeing habe ich bisher noch nicht erlebt. Wäre doch Jupiter im Frühjahr nur einmal so rübergekommen.
Wer also die Gelegenheit hat, sollte sein Equipment unbedingt mit auf die Insel nehmen. Gutes Wetter vorausgesetzt [:)].
Es mag zwar windig werden, aber richtig kalt wurde es nicht, dafür sorgt die Nordsee - zumindest im Spätsommer.
Gruß Kalle
