Sonne als Linse?

  • Hallo!


    Ich hab vor ein oder zwei Jahren im Fernsehen mal ne Reportage über die Erforschung des Weltalls mit Hilfe von Teleskopen gesehen. Da ging es auch um die Version eines (ich glaub italienischen) Wissenschaftlers, der die Sonne als Linse eines Teleskopes benutzen will. Die Sonne lenkt ja Strahlung aufgrund ihres Masse ab. Diese Strahlung hat nun einen Brennpunkt wie bei einem Teleskop. Dieser liegt etwa drei mal weiter von der Erde entfernt als Pluto. Eine Sonde nach heutigem Stand der Technik bräuchte etwa 30 Jahre für ihren Flug. Die Vergrößerung dieses "Teleskopes" wäre aber gigantisch. Laut diesem Wissenschaftler könnte man auf einem Lichtjahre entfernten bewohnten Planten die Bewohner winken sehen - natürlich nur rein theoretisch [:)]


    Meine Frage: Wisst ihr mehr über dieses Thema oder wo man mehr darüber erfahren könnte?
    Was haltet ihr davon?

  • Hi!


    Ja ich weiß - immer erst googeln, aber wenn ich Begriffe wie Einstein-Ring, Gravitationsring oder Gravitationslinse nicht kenne, komm ich da auch nicht weit. Trotzdem danke.

  • Die Sonde bräuchte nicht nur extrem lang, um dort hinzukommen. Sie müsste ja, wie alles andere im Sonnensystem auch, die Sonne umkreisen. D.h. die Blickrichtung des Teleskops liegt auf einer Kreisbahn. Bis sich das Teil einmal um 180° gedreht hat, ist selbst ein Methusalem gestorben. Das ist ein bischen unpraktisch. Wie man dann noch die Sonne selbst ausblendet, ist mir noch ein Rätsel.
    Gruß Kalle

  • Das nenne ich mal echt schwer den Fokus zu finden [:)]
    Ein Meter weiter und es passt schon nimmer.
    Das sind wohl bis auf weiteres Theorien.

  • Hallo,


    Die Lichtablenkung durch die Sonne (wie durch jede andere Schwerkraftquelle) hat ein gegenüber Linsen entscheidendes Manko:


    die nahe dem Sonnenrand vorbeilaufenden Strahlen werden stärker als die sonnenferneren Strahlen abgelenkt. Dem entsprechend haben sie eine kürzere Brennweite als die äußeren Strahlen. Prinzipiell haben alle konzentrisch um die Sonne herum gedachten Strahlenzylinder verschiedene Brennweiten. Dies ist bei einer herkömmlichen Linse nicht so: alle Strahlen, unabhängig von ihrem Abstand zur Achse, haben die gleiche Brennweite (im Idealfall) und so kommt im Schnittpunkt aller Strahlen ein Bild zustande.


    Bei dem durch die Sonne erzeugten Bild überlagern sich dagegen die verschiedenen Brennpunkte und so kommt kein Bild im herkömmlichen Sinn zustande. Will man das erreichen, so müßte man nicht nur die helle Sonne sondern auch die randferneren Strahlen ausblenden...
    Oder aber ein Bild errechnen... Oder eine Art Correktor einbauen...


    Ferner muss man bedenken, dass sich die beobachtbaren Objekte gegen die Sonne bewegen. Will man den Fokus behalten, müsste man ihm hinterhereilen...


    Der Sachverhalt überfordert in seiner Anschaulichkeit wahrscheinlich die Möglichkeiten der berichtenden Journalisten. So kommt es dann zu solchen Meldungen;)))


    Beste Grüße, Herbert

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!