mein erstes Schupmann´sches Medial

  • <b>Was ist ein Medial?</b>


    Ein Medial ist ein Mittelding zwischen Refraktor und Spiegelteleskop. Es gibt davon viele Varianten. Allen gemeinsam ist eine Einfach- Linse als Objektiv. Deren Bildfehler können auf verschiedene Weise kompensiert werden. Ich beschränke mich hier auf das von L. Schupmann im Jahre 1899 ausgearbeitete Kompensationssystem mit Hilfe eines Hohlspiegels + Linse.


    Hier nun eine Lösung für das Kompensationssystem nach Schupmann:
    Man kann diese beiden Elemente Hohlspiegel + Linse nach Art eines Mangin- Spiegels zusammenfassen.


    Bild 1


    Die Silberschicht außen wird dabei optisch nicht genutzt und kann daher mit einer robusten Schutzschicht belegt werden.


    <b>und so funktioniert das Prinzip:</b>


    Bild 2


    Die einfache Linse als Objektiv sammelt das Licht von „unendlich“ weit entfernten Lichtpunkten und vereinigt es farblich „sortiert“ in den Brennpunkten z. B. Fb für blau und Fr für rot. Genau das ist bekanntlich höchst unerwünscht. Der Korrektor sorgt aber dafür, dass alle Farben in einem Brennpunkt Fges vereinigt werden. Das macht er genau dann, wenn man ihm die richtig berechneten Radien seiner Meniskusflächen verpasst. Das ist aber ein Kapitel für sich auf das ich noch zurückkommen werde. Wenn man den Abstand Linse und Korrektor zum mittleren Brennpunkt (annähernd Mitte zwischen Fb und Fr) gleich groß wählt, dann muss man nicht lange nach der richtigen Glassortekombination für die Linse und den Korrektor suchen, weil dann exaktgenau die gleiche Glassorte für beide die bestmögliche ist! Dabei ist es auch nebensächlich welche, wenn sie denn hinreichend gute „Objektivscheibenqualität“ hat.


    Wie die Skizze schon andeutet, muss man den Korrektor etwas kippen damit Fges der Beobachtung zugänglich wird. Aber so wie das oben skizziert ist sieht jeder Praktiker sofort, dass das ganze recht sperrig ausfallen würde. Dem kann man aber erheblich abhelfen.


    <b>Mein Auslegungsbeispiel</b>


    a)<b> Vorlage</b>
    Die Anregung hab ich in folgendem Buch von Allan Mackintosh gefunden:
    “Advanced Telescope Making Techniques”
    Vol 1.


    Dort beschreibt a. E. Olsen genau sein Schupmann´sches Medial unter dem Titel
    “A Schupmann for Amateurs“.
    Es handelt sich um ein 6” f/15. Das ist sicher noch kein Kompakt- Refraktor aber von den Abmessungen her noch beherrschbar.


    Nun kann man sich an hand der obigen Prinzipskizze vielleicht vorstellen, worauf bei der Optik alles zu achten ist. Einfach so kopieren hätte nur Aussicht auf Erfolg, wen man auch die gleichen Materialien und Glasrohlinge hätte. Dabei verwendet Olsen auch noch für beide Teile etwas unterschiedliche Glassorten weil er nicht exaktgenau gleiche gefunden hatte.


    Nun besann ich mich auf meine Liebe zur Trigonometrie. Irgendwann hab ich auch schon mal sozusagen „zu Fuß“ den Strahlenhang durch einzelne Linsen berechnet. Kurz und gut, ich hab mir ein Excel- Progrämmchen gestrickt und dieses mit den Daten von Olsens Auslegung gefüttert. Nach einigen Fehlerkorrekturen des Programms bekam ich tatsächlich heraus, dass die Schnittweiten für rot und blau genau in einem Punkt erfolgte. Wohlbemerkt, ich rede hier nur von der Farbfehlerkorrektur. Wenn also die Auslegung von Olsen richtig war, dann auch mein Programm. Mit selbigem hab ich dann so lange gespielt, bis auch mit den mir zur Verfügung stehenden Rohlingen das gewünschte Resultat herauskam. Dabei hatte ich die stille Hoffung , dass Bildfehler wie Asti und Koma durch geschickte Schrägstellung der opt. Glieder ebenfalls kompensiert werden könnten.


    b) <b>verfügbare Gläser</b>
    Zunächst wollte ich Borofloat- Rohlinge verwenden, einfach weil die bei mir einige sauber rund geschnittene in 120 mm D. herumlagen und diese genügend transparent erschienen. Alois und Raphael machten mich aber darauf aufmerksam, dass man bei diesen Gläsern mit ziemlich viel Schieren rechnen musste. Das fand ich dann leider auch bestätigt, nachdem ich einen der Rohlinge beidseitig plan geschliffen, anpoliert und in den Foucault- Strahlengang vor einem sphärischen Spiegel gestellt hatte. Das hört sich ziemlich aufwändig an, kostete aber nur ca. 3 Stunden Arbeitszeit. Immerhin hab ich mir diese sehr preisgünstigen Rohlinge nicht umsonst angeschafft, denn als Werkzeug sollten sie allemal gut genug sein. Letztendlich griff ich in meine „Schatzkammer“. Dort lagen nämlich noch einige schön rund und planparallel vorbereitete Quarzglasrohlinge, einer 114 mm D. der andere 118 mm D. messend. Damit ließe sich ein System mit 110 mm freier Öffnung realisieren. Als Öffnungsverhältnis plante ich f/16, also rund 1800 mm Brennweite (soll gut sein für Planeten). Mit dieser Basis und mit o. a. Programmausrüstung ging ich ans Werk. Danach entstand die folgende


    c) <b>Maßskizze der Optik: </b>
    Bild 3


    Die Funktion des hier eingeführten Spiegels dürfte leicht verständlich sei. Damit halbiert man praktisch die Baulänge im Verhältnis zur obigen Prinzipskizze. Das hab ich natürlich schon so bei Olsen gefunden. Auch das Verhältnis der Radien der Linse R2 zu R1 ist bei ihm abgeguckt. Danach soll die Linse bezüglich Koma optimiert sein. Die Abstände S3 und S4 hab ich im Verhältnis 110/150 herunter skaliert. Bei Olsen findet man S1 = S2 = R3 = 90“. Vorweggenommen kann ich auf Grund der praktische Erprobung sagen, dass diese Maße nicht auf promille genau gleich sein müssen. So konnte ich erfreulicherweise den vor einiger Zeit ausgebohrten Kern des bereits verspiegelten "Quarzmonsters" als Spiegel einsetzen. Wahrscheinlich hab ich damit das erste Voll- Quarzglas- Schupmann, gebaut von einem Amateur. Oder kennt noch jemand wen, der das schon gemacht hat? Wie auch immer, so hab ich wenigstens meine Sammlerstücke zum praktischen Einsatz gebracht. Die veränderbaren Maße S1 und S2 sind der derzeitige Endzustand.


    Noch mal kurz zurück zur Berechnung meines Korrektors. Die hab ich natürlich erst nach Fertigstellung und genauen Brennweitenmessung der Linse (Ergebnis: f = 1955 mm +-2 mm) durchgezogen. Die ursprünglich geplanten 1800 mm Brennweite hab ich wegen eines Irrtums bei der mittleren Brechzahl für Quarzglas nicht erreicht. Die liegt bei n=1,46. Ich hatte irrtümlich n = 1,5 angenommen. Für den Fortgang des Experiments hat aber die etwas längere Brennweite keine nennenswerte Bedeutung Die Berechnung des Korrektors basiert also auf 1955 mm Brennweite der Linse und n=1,46 für Linse und Korrektor.


    <b>Herstellung der Optik</b>


    a) <b>Linse</b>
    Als Werkzeug wurde ein 120 mm Borofloat- Rohling verwendet. Vor Beginn der Schleifarbeit wurden nacheinander Werkzeug und Rohling ins weiche Dreibackenfutter der Drehbank eingespannt und bei langsamer Maschinendrehzahl mittels Minidrill und Diamant- Trennscheibe sauber angefast. Der dabei frei gesetzte Staub konnte mit einer Staubsaugerdüse in unmittelbarer Nähe der Schleifstelle sehr gut abgesaugt werden. Dieser Arbeitsgang musste mit Fortschritt des Schleifprozesses von Radius 1 am Linsenrohling noch zweimal wiederholt werden.


    Geschliffen wurde auf einem motorbetriebenen Drehteller der sich mit ca. 1/min drehte. Ziel ist natürlich die richtige konvexe Pfeilhöhe der beiden Linsenflächen. Deshalb war hier überwiegend Werkzeug oben angesagt.


    Begonnen wurde mit der Fläche Radius R2. Hier beträgt die Pfeilhöhe nur 0,16 mm am Werkzeug mit effektiv 118 mm Durchmesser. Daraus resultiert der Radius R2 =10878 mm. Man konnte also mit Karbo 320 beginnen. Nach ca. 1 h war obige Pfeilhöhe fast erreicht. Der genaue Wert wurde im Zuge des Feinschliff mit den Körnungen Microgrid 15my, 9my und zuletzt mit Karbo K1200 angepasst. Zur Messung diente die Messvorrichtung gemäß folgendem Foto:


    Bild 4


    Die Messuhr mit 1/100 mm Teilung ist in einer Buchse mittig einem eloxiertem Vierkant- Alurohr fixiert. Man kann Messwerte deutlich kleiner als 1/100 mm noch schätzen. Gemessen wurde der Einfachheit halber die Tiefe des Werkzeuges. Man kann davon ausgehen, dass die Passgenauigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück beim Feinschliff etwa bei 1/1000 mm liegt. Die Messgenauigkeit beträgt bei Mittelung mehrerer Wiederholungen annähernd 1/100 mm. Natürlich wäre die Messung mit einem guten Sphärometer noch sicherer und komfortabler, aber das müsste ich erst mal beschaffen.


    Zur Herstellung der Radius R1 wurde ein anderes gleichartiges Borofloat- Tool verwendet. Begonnen wurde mit K 80 bis zu ca. 85% der notwendigen Pfeiltiefe von 1,80 mm. Bei Anwendung kreisförmiger Striche und kräftigem Überhang schafft man damit gut 1 mm Vertiefung je Stunde. Es lohnt also nicht hier „Baggerhilfen“ in Anspruch zu nehmen, wie z. B. in Form von Flex- betriebenen diamantbesetzten Schleifscheiben.


    Der Feinschliff erfolgte mit den Abstufungen K180, Microgrid 15my, 9 my und zuletzt K1200, effektive Schleifdauer ca. 40 Minuten je Stufe, Chargenwechsel nach längstens 2 Minuten. Die Feinanpassung an die soll- Pfeilhöhe im Bereich von 1/100 mm funktioniert auch noch relativ schnell mit Microgrid 9my. Bei Übermaß muss man mit Werkstück oben schleifen. Das entspricht MOT = Mirror on Top beim Spiegelschleifen. Die Wirkung wird natürlich auch hier durch Überhang wesentlich verstärkt. Kurz gesagt, wer schon mal einen Spiegel geschliffen hat wird auch mit dem Linsenschliff gut zurecht kommen. Zur Vermeidung des Keilfehlers halte ich aber die Verwendung eines motorbetriebenen Drehtellers und häufigen Wechsel der Position des Werkstückes für sehr empfehlenswert. Der Rohling sollte schon vor dem Schliff bis auf ca. 1/100 mm planparallel sein.


    Dazu wurden die beiden Tools mit einer ca. 3 mm dicken Pechhaut der Härte 28° überzogen, mit einigen geraden, annähernd senkrecht zu einander verlaufenden Kanälen graviert und mit HPC – Suspension poliert. Neuzugabe von Suspension erfolgte nach ca. ½ Stunde. Zwischendurch wurde nur darauf geachtet, dass genügend Flüssigkeitsbewegung in den Kanälen sichtbar ist. Das eigentliche Poliermittel sei Wasser hat mir mal ein Feinoptiker erklärt. Das ist zwar etwas untertrieben, soll aber verdeutlichen, dass dicke HPC- Pampe keinen Vorteil bringt.


    <b>Prüfung der Linse</b>
    Olsen hat die Werkzeuge zu sphärischen Prüfgläsern verarbeitet und dann nach der traditionellen Feinoptiker- Methode durch Anpassung geprüft. Die quantitative Auswertung könnte man heute z. B. mit FringeXP sehr gut machen. Als Besitzer von I- Metern und Planspiegel haben es da einfacher. So hab ich denn beide Flächen jeweils 1 h lang anpoliert und bei 532nm mit meinem Michelson – I- Meter in Autokollimation geprüft. Das erste Ergebnis zeigt das


    Bild 5


    Nach Mittelung von 3 I- Grammen mit FringeXP kommt ein Strehlwert von
    0,91 heraus, ohne irgendwelche Abzüge. Wie die I- Gramme sowie der Test- Report zeigen


    Bild 6


    hat man hier einen deutlich hochgezogenen Rand. Bei der Politur von Linsen besteht die gleiche Gefahr wie bei Spiegeln, dass die Oberfläche im äußersten Randbereich stärker abgetragen wird. Bei einer Sammellinse wird damit der Radius im Randbereich etwas verkürzt. Das äußert sich dann im Gegensatz zu Spiegeln als hochgezogener Rand.


    Immerhin kam die Linse ohne irgendwelche Korrekturen mit Strehl 0,91 daher. Die Politur wurde dann beidseitig im gleichen Stil vollendet. Das dauerte je Fläche 4,5 Stunden. Das vorläufige Endergebnis sieht im I- Gramm so aus


    Bild 7


    Nach Auswertung wie o. a. beträgt der Strehlwert 0,93 ohne Abzüge. Der hochgezogene Rand ist fast unverändert. Die Feinkorrektur scheint mir erst nach Fertigstellung des Gesamtsystems sinnvoll. Es kann ja passieren, dass sich die Zonenfehler der Linse zufällig von denen des Korrektors kompensiert werden.


    Trotzdem hab ich noch einen Foucault- Test an der Linse vorgenommen, weil mich die in den I- Grammen erkennbare Delle in der Mitte stört. Foucault in Autokollimation ist schon echt gemein empfindlich. Was man dabei nicht findet braucht man nach meiner Erfahrung auch nicht zu suchen (ausgenommen Asti natürlich). So zeigte denn der Test dass das Glas mit einigen feinen rotationssymmetrischen Schlieren durchsetzt ist, bevorzugt genau in der Mitte.


    Bei diesem Test muss man noch eine Kleinigkeit beachten: Man prüft dann ja auch die Glasmasse zwischen den beiden Flächen. Das führt dazu, dass die Dispersion des Glasen nahezu monochromatisches Licht verlangt. Farb- LEDs allein reichen dafür nicht aus. Es geht aber, wenn man diese mit einen Interferenzfilter in der Farbe der LEDs kombiniert. Ich hab z. B. eine blaue LED mit einem Filter mit 470 mm und 5 nm Halbwertsbreite für verwendet.


    Quarzglas allein macht also noch nicht glücklich. Nun kennt man so etwas ähnliches ja von SCs, die trotz solcher Fehler doch noch ganz gut zeichnende Teleskope abgeben. Also kein Grund zur Panik und weiter zum nächsten Teil


    b) <b>Korrektor - Der Schliff </b>
    Der wurde nach der gleichen Technik wie die Linse poliert und geschliffen. Als Werkzeug wurde ein dritter Borofloat- Rohling herangezogen und beidseitig genutzt. Die bereits vorhandenen Polierwerkzeuge mussten nur durch Warmpressung an die Radien des Korrektors angepasst werden.


    <b>Die Politur und Messung </b>
    wurde mit dem Radius R4 begonnen und unter Foucault- Kontrolle vollendet. Man hat ja hier eine Konkav- Fläche zu bearbeiten, die idealer weise sphärisch werden soll. Dazu eignet sich der slitless- Foucaulttester bestens, insbesondere wenn man mit blauer LED arbeitet. Hier prüft man auf Null. Das erfordert keine umständliche Messarbeit. Wenn tatsächlich so weit kommt, dass man keine Fehler mehr sicher erkennen kann, dann liegt man mit Sicherheit besser als bei 1/20 lambda wave ptv. Das gelang auch relativ schnell. Auf die I- Meter Messung hab ich daher verzichtet. Da hier allein nur die Reflexion der Oberfläche wirkt, kann man auf da o. a. Interferenzfilter verzichten.


    Bei der Gelegenheit noch das Ergebnis der Radiusmessung. Die soll- Pfeilhöhe beträgt hier 2,238 mm entsprechend einem soll- Radius R4 = 758 mm (gemäß Rechenprogramm) und ist- Durchmesser 116,5 mm. Bei Ende des Feinschliffs wurde eine Pfeilhöhe von 2,235 mm gemessen. Nach 30 Minuten Politur ergab sich nach Foucault ein Radius von 761 mm. lt. Pfeilhöhenmessung wäre der Radius 759 mm. Mit diesem Fehler kann man hier sehr gut leben. Es beweist, dass die einfach zu realisierende Messvorrichtung gemäß obigem Bild 4 gut geeignet ist. Im Verlaufe der Politur hat sich übrigens der Radius auf 758 mm vermindert. Bei der Radiusmessung im Foucaulttest kann man ca. +/- 1mm Fehler annehmen.


    Zuletzt noch einiges zur Messung und Korrektur der Fläche mit dem Radius R5 = 1315 mm. Hier kann man prinzipiell den Foucault- Test im Abstand von fast genau 1955mm anwenden. Der Brennpunkt der Fläche mit R4 stört dabei nicht, weil der ganz woanders liegt.


    Im Foucault- Test (blaue LED +Interferenzfilter!) konnte man leider ähnlich wie bei der Linse rotationssymmetrischen Schlieren sehen. Um das besser beurteilen zu können hab ich deshalb hier wieder auf das I- Meter zurückgegriffen und im CoC -Modus gemessen. Das ist zwar lange nicht so empfindlich AC oder gar wie der Foucault- Test, aber gerade das schont die Nerven, wenn man irgendwelche Restfehler nicht zu 100% beseitigen kann. Ich wusste ohnehin schon, dass Quarzglasrohlinge in garantierter Objektivscheibenqualität ein vermögen gekostet hätten. Kurz und gut, diese Fläche in Verbindung mit dem Glaskörper leistete Widerstand gegen Perfektion. Durch Lokalretousche hab ich das einigermaßen begradigen können, wie im folgenden J- Gramm dargestellt.


    Bild 8


    Die Auwertung aus 2 I- Grammen ergab Strehl = 0,96 ohne Abzüge. Damit bin ich vorerst zufrieden.


    c) <b>Spiegel</b>
    Wie bereits erwähnt hab ich dafür den ausgebohrten Kern aus meinem 12“ Quarzmonster verwendet. Dieser war bereit belegt und die Belegung ist auch auf dem Kern erhalten geblieben. Die nutzbare Fläche beträgt ca. 30 mm. Der ausgefranste Rand wurde schwarz abgeblendet. Im Verlaufe der Erprobung des Teleskops hab ich dann doch die Alu- Schicht abgeätzt und die Oberfläche versilbert. Die sieht jetzt aus wie neu.


    Hier also die gesamte Optik einbaufertig


    Bild 9


    <b>Tubus</b>
    Der besteht aus einem trapezförmigen Kasten. Für die Flächen wurde 3 mm Birkensperrholz verwendet. Die Ecken sind mit 10 x 10 mm Kiefernleisten verstärkt. Die Oberseite ist abschraubbar. Die Herstellung und der Einbau der Optik in justierbaren Fassungen aus gedrehten Sperrholzringen war ein ganzes Tagewerk. Auf Schwärzung der Innenflächen, Lackierung und kunstvolle Blendenanordnung hab ich bisher verzichtet.


    Bild 10



    Bild 11


    <b>Erprobung terrestrisch</b>
    Die begann am 16. 06 05. Da an diesem und an den darauf folgenden Tagen aber der Himmel total bedeckt war, musste ich mich mit terrestrischen Tests begnügen. Glüklicherweise hab ich dazu freie Sicht über mehrere km Entfernung von meiner Terasse aus, Sektor NW bis Ost. Hier der erste Aufbau, parallel mit einem einfachen Refraktor .


    Bild 12


    Es dauerte nicht lange um die Optik hinreichend zu kollimieren. Dann kam der entscheidende Augenblick: 32 mm Plössl- Oku rein und fokussiert auf eine Baumgruppe aus Laubbäumen im Abstand von 1,5 km. Es funktioniert tatsächlich! Zumindest sah man die Blätter in einer Hälfte des Gesichtsfeldes sauber ohne jeden Farbrand gegen den hellen Himmelshintergrund. Nach etwas Übung mit Verstellung von 9 möglichen Justierschrauben wurde das noch viel besser, allerdings deutlich durch Bodenthermik gestört. Immerhin lernte ich, dass zur Feinabstimmung die Kollimation des Spiegels am wichtigsten ist. Ein Kollimationsfehler beim Korrektor wirkt sich in erster Linie als Vignettierung im Gesichtsfeld aus, während die Kollimation der Linse nach Augenmaß ohne durchzusehen ausreichend erscheint.


    In den Abendstunden hatte sich die Bodenthermik weitgehend gelegt, so dass im vorläufig kollimierten Zustand beobachtet werden konnte. Das obige Oku hat ein freies Gesichtsfeld von 28 mm. Bei ca. 2 m Brennweite entspricht das einem Bildwinkel von 0,8°. Nur im Randbereich zeigten die Details Farbränder. Die Grenze war schwierig abzuschätzen. Dieser Farbfehler stammt nicht vom Okular, wie ein direkter Vergleich des selben Okulars im kleineren Refraktor sowie im 12“ Cassegrain lehrte. Bei Verwendung eines 20 mm Plössl waren absolut keine Farbsäume mehr erkennbar. Allerdings war das Bild wegen des bedeckten Himmels recht dunkel, so dass man daraus noch keine endgültige Beurteilung über die Farbreinheit abgeben konnte.
    Der Spiegel hat gemäß Olsen einen Radius. Dessen Notwendigkeit leuchtete mir nicht ein. Also hab ich versuchsweise den Spiegel gegen einen Planspiegel ausgetauscht, zu meiner Verblüffung wurde das farbreine Gesichtsfeld dabei deutlich enger. Das muss ich unbedingt noch mal ausprobieren bei der


    <b>Erprobung am Himmel</b>
    Dazu war erstmals am 18.06.05 bei Tage Gelegenheit. Die Sonne schien vom blitzeblauen Himmel. Sie ist ja schließlich auch ein Stern, also auf zum solaren „Starterst“. Dazu hab ich es mir dank meines 12“ Coelostaten erst mal recht bequem gemacht.


    Bild 13


    Das Sonnenlicht wurde mit Baader Solarfolie ND 3,8 sowie mit einem Neutralfilter vor dem Okular auf angenehme Helligkeit angepasst. Erste Übung war natürlich die optimale Kollimation zur Minimierung des Farbfehlers. Am Ende fand ich mit dem 20 mm Oku, also bei 100x Vergr. keine Spur von Farbfehler an der Sonne, die aber bei diese Vergr. nicht voll ins Bildfeld passt. Am deutlichsten zeigt sich ein evtl vorhandener RFarbfehler am Sonnenrand. Hier war einfach ein scharfer Übergang von weiß nach dunkelgrau.


    In der Zeit zwischen 17 bis 19 Uhr beruhigte sich die Atmosphäre derart, dass die Granulation ganz klar erkennbar herauskam. Ebenfalls sehr deutlich zeigten sich Strukturen in den Penumbrae der wenigen Sonnenflecke.


    In der Nacht war der Mond das nächste Testobjekt. Auch hier zeigte sich mit 100x ein völlig farbreines Bild. Offensichtlich kann man die „Farbgebung“ wegen atmosphärischer Dispersion bei geringem Horizontabstand durch Feineinstellung der Kompensation am „Schupmann“ austrixen.


    Nun beweisen diese Versuche noch nicht ob denn auch Koma und Asti genügend kompensiert sind. Dazu muss der life- Startest her (Labor- Startest ginge dafür zwar auch ist aber langweilig). Meiner Coelostat- Anordnung fehlt leider noch ein geeignetes Sucher- System zum auffinden von Sternen. Zwei Tage später war die „Schupmann- Expermentierkiste zu einem brauchbar parallaktisch montierten Teleskop mutiert.
    Nee, eine Montierung schaff ich nicht innerhalb von zwei Tagen. Aber es machte kein Problem das Experiment auf meine „Opiskop“ Montierung anzupassen.


    Bild 14


    Obwohl der Himmel an diesem Abend stark verzirrt war nahm ich erst Jupiter ins Oku. Bei 100x absolut farbreines Bild. Einen Abend später bei klarem Himmel gegen 22 Uhr 30 hab ich bis 200x vergrößert. Auch diesmal keine Störungen wegen Fehlfarben, aber schlechtes seeing. Trotzdem waren zeitweise Details in den Hauptbänden erkennbar.


    Nun zum Startest: Hellster Stern ist z. Zt. Wega, dazu noch sehr hoch stehend. Bei 200x sieht man eindeutig ein Beugungsscheibchen und seiing -abhängig ein bis zwei Beugungsringe, alles schön konzentrisch und keine Spur von Farbhof irgendwelcher Art. Bei extra/intrafokaler Einstellung sieht man die Unterkorrektur unzweifelhaft. Die war aber nach dem Einzeltest der Linse zu erwarten. Bei fokaler Einstellung und gezielter Verstellung der Kollimation gab es leichte Koma und gleichzeitig asymmetrische Farbverteilung in der Koma- Figur. Danach ist sicher, dass bei sauberer Kollimation sowohl Farbfehler als auch Koma wegfallen. Von Asti hab ich bisher nichts bemerkt.


    Fazit.
    1. Bezüglich Kompaktness bei gleichzeitig großem, nutzbaren Gesichtsfeld kann diese Art von Teleskop nicht an moderne APOs herankommen.

    2. Farbreinheit und Kontrastwiedergabe sind nahe der optischen Achse wahrscheinlich unübertroffen gut. Wie die Sage sagt, ein hervorragendes Planetenteleskop.


    3. Obiges war nur Übung. Ich werde ein größeres „Schupmann“ bauen!


    4. Linsenschleifen + Prüfen geht fast so schnell wie Katzenmachen.



    Gruß Kurt

  • Kurt,


    herrlicher Bericht und ein hochinteressantes Experiment. Glückwunsch dazu und danke fürs Posten.


    Wie Du vielleicht weisst, steht eines der wenigen Schupmann´schen Medial Fernrohre an der Uni Stuttgart in der Sternwarte Pfaffenwald. Es ist in schlechtem Zustand, aber betriebsbereit.

  • Hallo Kurt,
    ich bin tief beeindruckt !
    Ein sehr Interessanter Bericht, der mich dazu verlockt auch mal eine Linse zu schleifen.


    Ich wünsche Dir noch viel Spaß mit Deinem "Schupmann" und hoffe mal durchsehen zu dürfen.
    Danke für den klasse Bericht.

  • Hallo Kurt,


    wenn man Deinen tollen Bericht so liest, denkt man, ist ja gar nicht so schwer für einen halbwegs begabten Optikbastler. [:D]
    Ich bin immer wieder schwer beeindruckt, wie Du solch komplexe Versuche angehst, großes Lob von mir!
    Wie ich Dich kenne, wirst Du ein bald ein größeres Schupmann fertig haben.
    Bin sehr gespannt, wie es sich gegen Deine anderen tollen Selbstbauten schlagen wird.


    Herzliche Grüße Leo

  • Hi,Kurt
    immer wieder erstaunt,wie schnell und creativ du neue Experimente umsetzt[8D]
    zu deinen fazit:
    1. glaub kaum,das Schupmann s mit f 18 gang und gebe waren in bezug auf kompaktheit
    2.es geht sicherlich noch besser: fehlende blenden,Tubusschwärzung
    ansonsten kann man dir recht geben ,wobei mir prakt. Erfahrung zu diesem teleskoptyp fehlt[B)]
    3. :der größere Schupmann wird wohl zwangsläufig f 10-12 bekommen,ne neue größere Monti möchtest du dir sicherlich nicht zulegen
    4. Linsenschleifen=Katzenmachen ,würd mal ein echten Fraunhofer schleifen samt Fassung[;)]ob du dann noch so flotte Sprüche drauf hast[:D]
    wünsch dir noch viele gesunde Jahre

  • Moin Kurt,


    wenn ich so die Selbstschleif-Threads lese, sage ich mir immer zum Trost: "naja, die sollen mal Linsenflächen schön regelmäßig mit definierten Radien schleifen und polieren" - wenigstens dafür hat sich die Optikerlehre gelohnt.


    Und nun kommst Du mit <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">4. Linsenschleifen + Prüfen geht fast so schnell wie Katzenmachen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und lieferst als Beweis ein funktionierendes Spiegel-Linsen-Ungetüm, das schon beim ersten Test nette Planetendetails zeigt.


    Respekt, mein lieber, das macht Dir so schnell keiner nach [:D]



    Bewundernde Gruesse aus Hamburg

  • Hallo Kurt,


    sehr interessantes Projekt, ich bin immer wieder erstaunt mit welcher Leichtigkeit du aus ein paar Linsen und Spiegeln ein komplexes System zauberst!Ein paar Fragen dazu hab ich natürlich auch noch:


    - wie schätzt du die Performance im Vergleich zum Schiefspiegler ein?
    - wie kurz kann man sowas bauen, 12" F/18 ist ja höchstens was für Marc [;)]
    - könnte man so ein Design auch mit Oslo rechnen?
    - wie genau muss denn die Linse sein, wenns wirklich nur 1/4 Genauigkeit eines F/18er Spiegels braucht, isses sogar noch schneller als Katzenmachen [:o)]


    Gruß

  • Hi,
    (==&gt;)Roland:da du ja bereits mit 24" an eine gerad noch machbare Mobilität angelangt bist-kannste ja mal mit LinsenSchleifen anfangen .Erfahrung haste ja jetzt reichlich.oder haste Angst ?
    geb ja zu,das ich der Brennweite wegen ein wenig crazy bin[:D],aber 12" mußt du mind. mit f 30 beginnen-sonst haut dich der Farbfehler um[:o)]

  • Hi Marc, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">da du ja bereits mit 24" an eine gerad noch machbare Mobilität angelangt bist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> wo steht denn das geschrieben dass mehr als 24" nicht mehr transportabel sein sollen [?] der Kaiser würde sagen "schaun mer mal" vor nicht ganz zwei Jahren war man ja auch noch der Meinung dass ein 18er mit nur 25mm dicken Borofloat nicht vom Amateur gut genug zu fertigen wäre. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kannste ja mal mit Linsen Schleifen anfangen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Linsen dulde ich bislang nur in meinen Okularen [^] oder gibts etwa ne farbreine transportable Sorte mit der man 16m Galaxiechen sieht? [:D]


    Gruß

  • Hi,Roland
    Dachte eher ,du wärst einer von der vernünftigen Sorte[:D]-aber natürlich will ich dich nicht vom Größenwahn abhalten[:o)]
    kannst dich ja mit Yves zusammentun,um ein 1,2 m Spiegel zu schleifen,da kömmste aber mit 25 mm Boroflat nicht aus[:D]


    Und Kurt kann sich an ein 1,5 m Schupmansches Medial heranwagen[;)],aber lieber Kurt:10-12" tuns auch[;)]#


    Ich beschäftige mich lieber mit mechanischen Bauteilen-halt einer fürs Grobe[;)][:D]

  • Hallo Kurt,


    Da hast du ja mal wieder etwas außergewöhnliches vom Stapel gelassen.
    Es bereitet mir Freude, deine wie immer hochinterssanten Berichte zu lesen und wie du das ganze dann umsetzt. Einfach hervorragend.

  • Hallo Freunde,
    erst einmal vielen Dank für eure Anerkennungen. Für mich ist die Praxis und Theorie dieses Teleskoptyps so brandneu, das ich Eure Fragen nur sehr bedingt beantworten kann. Dafür kann ich aber mit einigen neuen Erfahrungen aufwarten.

    (==&gt;)Marc,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 1. glaub kaum,das Schupmann s mit f 18 gang und gebe waren in bezug auf kompaktheit.... der größere Schupmann wird wohl zwangsläufig f 10-12 bekommen,ne neue größere Monti möchtest du dir sicherlich nicht zulegen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mein f /18 ist eher zufällig so dimensioniert. Olsen hat seinen 6“ mit f/15 ausgeführt. Wie weit man noch weiter „komprimieren" kann, das wüsste ich auch gerne.


    Wenn man nur an Planetenbeobachtung denkt, dann kann meine „Opiskop“- Gabelmonti sicher noch einiges mehr tragen. Man kann das Teleskop damit zwar nicht auf den Polarstern ausrichten, aber so weit mir bekannt ist gibt es dort in der Nähe auch keine Planeten[:o)].
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Linsenschleifen=Katzenmachen ,würd mal ein echten Fraunhofer schleifen samt Fassung ob du dann noch so flotte Sprüche drauf hast <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie sind denn da die Radiustoleranzen? Als übernächstes Projekt könnte durchaus so etwas wie das VR von Jan Fremery reizvoll werden, das er ja vor einigen Tagen bei astronomie.de vorgestellt hat. Details für Neulinge:
    http://www.juelich-bonn.com/site/teleskop/vr/ si
    http://forum.astronomie.de/php…collapsed&sb=5&o=&fpart=1


    Übrigens, Fassungen werden üblicherweise gedreht, nicht geschliffen. Diese Bearbeitungstechnik lernt man auch als Elektromechaniker und Turbinenbastler.


    (==&gt;)Matthias,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> .....naja, die sollen mal Linsenflächen schön regelmäßig mit definierten Radien schleifen und polieren" - wenigstens dafür hat sich die Optikerlehre gelohnt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ziemlich lange Radien wie bei meinem Experiment mit Toleranzen &lt; 1% dürfte für erfahrene Spiegelschleifer nicht allzu schwierig sein. Was Feinoptiker sonst noch so alles beigebracht bekommen hab ich mal beim Besuch einer Lehrwerkstatt bestaunen dürfen.


    (==&gt;)Roland
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wie schätzt du die Performance im Vergleich zum Schiefspiegler ein? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wahrscheinlich ähnlich, farbrein, nahezu fehlerfrei, aber nur kleines Gesichtsfeld
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> - wie kurz kann man sowas bauen, 12" F/18 ist ja höchstens was für Marc
    - könnte man so ein Design auch mit Oslo rechnen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab mit „Oslo“ bisher noch nicht gearbeitet. Eine genaue Berechnung des Strahlengangs bezüglich nutzbarem Gesichtsfeld in Abhängigkeit von Öffnung und Öffnungsverhältnis wäre sicher sehr nützlich.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> - wie genau muss denn die Linse sein, wenns wirklich nur 1/4 Genauigkeit eines F/18er Spiegels braucht, isses sogar noch schneller als Katzenmachen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Bei den Linsenflächen sind ja rund 4x größere Toleranzen zulässig im Vergleich zu Spiegelflächen. Das erleichtert natürlich die Herstellung.


    Einige zusätzliche Erfahrungen aus den vergangenen Tagen:
    Am 27. 06. gegen 22Uhr begann ich mit Jupiter. Die Transparenz war recht gut und der Planet stand noch ca. 29° über dem Horizont. Zum Aufsuchen verwende ich ein 40 mm- Plössl, also nur 50x. Ein Mond stand relativ dicht beim Planeten, schien aber irgendwie ungewöhnlich strichförmig. Nach Wechsel der Vergrößerung auf 100x (20 mm Plössl) entpuppte sich der Strich als Io und Europa im Parallel- Anflug auf Jupiter. Solche Ereignisse kann man ja bekanntlich auch nachträglich mit „Cartes du Ciel“ o. ä. Programmen klären.


    Als günstigste Vergrößerung insbesondere Für die Jupiter- Details empfand ich 133x. Das seeing war einigermaßen gut und man konnte etliche Details in den Hauptbänden ausmachen Bei 160x sah man keinen Deut mehr, aber ich benutzte diese Vergrößerung zur Feineinstellung der Kollimation. Jupiter war rundherum absolut ohne Farbsaum Ein Versuch mit 200x , entsprechend 0,55 m AP bestätigte wieder mal: für Planetenbeobachtung weniger empfehlenswert. Hier hätte ich ganz gerne einen Schiefspiegler und 4“ APO zum Vergleich gehabt.


    Um 23 Uhr berührte die schnellere Jo den Rand von Jupiter. Sie war so lange im NEB erkennbar, bis auch Europa ca. 15 Minuten später vor Jupiter sichtbar wurde. Allerdings währte dieses Schauspiel nicht sehr lange, weil Jupiter mittlerweile auf ca. 19° Horizonthöhe abgesunken war und das seeing immer schlechter wurde. Man konnte noch durch Feineinstellung das aufkommende atmosphärische Spektrum kompensieren, aber das seeing wurde davon auch nicht besser. Um 23 Uhr 30 brach ich die Beobachtung an Jupiter ab.


    Nächstes Ziel war irgend ein Stern ca. 2. Größe hoch im Süden. Bei 200x zeigte dieser eine deutliche Farb- Asymmetrie. Offensichtlich ist die Feinkorrektur der Farbkompensation am tief stehenden Jupiter nicht optimal für höher stehende Objekte. Aber mit welchem Teleskop kann man das denn ohne Zusatzoptik überhaupt machen?


    Gegen 1 Uhr war es denn fast dunkel. Der Ringnebel in der Leier erschien mir trotz der nur 110 mm Öffnung dennoch recht kotrastreich. Zuletzt nahm ich mir noch M13 vor. Ich hätte nicht erwartet dass man bei 133x neben dem nebulösen, ausgedehnten Zentrum sehr deutlich zahlreiche Lichtpunkte erkennen konnte.


    Nun wollte ich auch wissen, mit wie viel Strehl das Röhrchen denn wohl gearbeitet hat.
    Dafür hab ich ja mein Michelson- I- Meter. Natürlich ginge es auch mit dem Bath, aber ich hab mich halt an das erste so gewöhnt. Es hat auch den Vorteil , dass man die Kollimation des gesamten Prüfaufbaus direkt per Labor- Startest durchführen und danach ohne Veränderungen der Kollimation auf I- Meter umschalten kann. Bei der Prüfung und Bewertung komplexer Optiken kann man nicht einfach Koma und/oder Asti ausknipsen.


    Hier ein Beispiel eines I- Gramms.
    Bild 15


    Eine Mittelung von 4 I- Grammen ergibt als Ergebnis Strehl = 0,91 ohne Abzüge.


    Bild 16


    Merkwürdig fand ich die weniger kontrastarmen Bereiche , hier mit roten Pfeilen markiert. ähnliches erkennt man auch auf den Bildern 5 und 7 im Eingangsbericht sowie auf allen hier nicht gezeigten I. Grammen bei denen die Linse mit beteiligt war. Dagegen sind die I- Gramme vom Korrektor, wie z. B. Bild 8 frei von dieser Störung.


    Mir schwante Unheil. Deshalb machte ich den Test auf Spannungsfreiheit


    Bild 17


    Die Linse befindet sich in ihrer Fassung vor einem auf weiß geschalteten LCD- Bildschirm. Der sendet großflächig diffuses, polarisiertes aus. Unten sieht man noch zwei Bücher, aus denen man sich anlesen kann was wohl passieren könnte, wenn denn ein Medium mit inneren Spannungen von polarisiertem Licht durchleuchtet wird. Wie man sieht, sieht man nichts als hell, weil sich noch kein zweites Polfilter (selbiges gehört gemäß Anlesung aus obigen untergesetzten Büchern dazu) in dem Strahlengang befindet.


    Das zeigt sich wenn denn ein solches Polfilter, auch Analysator genannt vor das Kameraobjektiv geschraubt und in die „richtige“ Position gedreht wird. Potz Teufel, ein sattes Satanskreuz! Dreht man den Analysator jetzt um 90 ° verschindet der Spuk vollständig. Der Korrektor ist dagegen frei von diesem Zauber. Bei Drehung des Analysators ändert sich nur die Helligkeit uniform über en gesamten Querschnitt von hell bis fast ganz schwarz mit blauem Farbton in der Zwischenstellung.


    Bild 18


    Die Linse muss also ziemlich kräftig innerlich annähernd radialsymmetrisch verspannt sein. Es wäre klüger gewesen diesen Test vor dem Schliff der Linse gemacht zu haben. Wie auch immer, Die Linse ist erst einmal fertig. Beim Test am Himmel konnte ich bisher noch keine negativen Auswirkungen infolge der Verspannung bemerken. Allerdings ist es durchaus möglich dass dadurch ein Teil des im Bild 16 erkennbaren Asti verursacht wird. Wie ich schon mal sagte: Quarzglas allein macht noch nicht glücklich. Jetzt überleg ich so vor mich hin, ob eine neue Linse mit ohne obigem Zauber als nächstes dran ist oder besser ein ganz neues, natürlich größeres „Schupmann“. Angebote von BK-7 o. ä. Rohlingen bitte an mich weiterleiten!


    Gruß Kurt

  • Hi, Kurt
    hatte dir doch mal ein 14" BK 7 angeboten[;)]-da kannste doch sicherliche ne Scheibe von abschneiden[:D]wär doch ein Mega-Medial,gel


    natürlich schleift man keine Fassungen-war wohl etwas unglücklich niedergeschrieben[B)].



    allerdings hab ich das Schupmannsche Medial etwas anders in Erinnerung[;)]aber das du es dir einfacher machst geht ok.[;)]

  • Moin Marc, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hatte dir doch mal ein 14" BK 7 angeboten[;)]-da kannste doch sicherliche ne Scheibe von abschneiden[:D]wär doch ein Mega-Medial,gel<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Scheibe 14" , 60 mm dick existiert noch in der Original- Verpackung. Die hab ich Dir doch abgekauft um sie vor der Zerteilung zu bewahren[8D]. Außerdem hab ich kein passendes Werkzeug um sie ohne Bruchgefahr in kleinere Scheiben aufzuteilen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">allerdings hab ich das Schupmannsche Medial etwas anders in Erinnerung[;)]aber das du es dir einfacher machst geht ok.[;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich weiß noch nicht, ob meine Auslegung wirklich die einfachste Lösung darstellt, die mit Amateurmitteln realisierbar ist. Vielleicht weiß sonst jemand mehr dazu. Mindestens 8" Öffnung, f/20 aber so kompakt wie ein SC, farbrein wie ein Spiegel und dazu noch obstruktionsfrei, das wäre so meine Idealvorstellung von einer portablen "Planetenröhre"....[:p]


    Gruß Kurt

  • Hallo!


    Hier die Fortsetzung aus dem anderen Thread:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vielen Dank für die Infos zur Patentschrift. Das werde ich noch lesen wollen, bevor ich mich auf den Bau eines größeren Teleskops dieser Art einlassen werde. Ich hab mich bei dem derzeitigen Experiment an dem Muster von E.Olsen orientiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Olsen-Entwurf sehe ich mir gleich mal an.
    Den neuen Entwurf würde ich dann erst mal in einem Raytracingprogramm
    erproben.


    Einen Link zur Patentschrift (als "Images" im TIFF-Format
    ggf. mit einem Plugin abrufbar) hatte ich schon angegeben:
    http://patimg2.uspto.gov/.piw?…620,978%2526RS=PN/620,978
    Wenn das Anzeigen so wie bei mir im Moment durch ein
    blödes MIME-Problem nicht klappen sollte, kann man die Seiten mit
    http://patimg2.uspto.gov/.DImg…923B32C26793&ImgFormat=ti
    http://patimg2.uspto.gov/.DImg…923B32C26793&ImgFormat=ti
    http://patimg2.uspto.gov/.DImg…923B32C26793&ImgFormat=ti
    http://patimg2.uspto.gov/.DImg…923B32C26793&ImgFormat=ti
    http://patimg2.uspto.gov/.DImg…923B32C26793&ImgFormat=ti
    downloaden und mit einem Bildanzeigeprogramm für TIFF-Files anzeigen.


    Ich sehe gerade: Den Artikel von Baker aus dem Astronomical Journal
    gibt es hier:
    http://articles.adsabs.harvard…&journal=AJ...&db_key=ALL


    Der Artikel hier ist auch ganz interessant:
    http://www.atmsite.org/contrib…chapters/Chapter%206.html

  • Hallo Amateurastronom,


    vielen Dank für die Links. Ich hab gerade mal durchgeblättert. Es kommt alles gut rüber. Deine Meinung zur der von Olsen wird sicher auch noch andere Leser als mich interessieren.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    vielen Dank für die Links. Ich hab gerade mal durchgeblättert. Es kommt alles gut rüber. Deine Meinung zur der von Olsen wird sicher auch noch andere Leser als mich interessieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich muss mir alle Artikel mal in Ruhe ansehen und mal ein Beispiel
    selbst durchrechnen. Die Idee dieser Schupmann-Linsen ist sicherlich ganz interessant aber manche Spotdiagramme in dem einen WWW-Artikel sehen noch nicht ganz so schön aus.
    Hinzu kommen die Schwierigkeiten mit sphärischer Aberration,
    Astigmatismus usw. Aber evtl. könnte man das elegant lösen.

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine genaue Berechnung des Strahlengangs bezüglich nutzbarem Gesichtsfeld in Abhängigkeit von Öffnung und Öffnungsverhältnis wäre sicher sehr nützlich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit meinem Optikprogramm habe ich jetzt Deinen Entwurf weiter für BK7 optimiert. Die Schwierigkeit lag darin, dass der Manginspiegel in diesem Fall wie ein Umkehrsystem wirkt, so dass mein Algorithmus zur Berechnung der paraxialen Brennweite auf negative Werte führte. Das habe ich jetzt berücksichtigt. Ich möchte jetzt nur kurz mein Ergebnis für eine Öffnung von 175mm[:D]vorstellen: f/10 ist für die Achsabbildung überhaupt kein Problem, wenn man es schafft, einen Radius von ca. 860mm (erste LinseFläche) mit einer CC von -0.63 ausreichend genau zu deformieren. Du schaffst das bestimmt[8D]. Diese Deformation ist notwendig, um den Öffnungsfehler der komafreien Frontlinse zu beseitigen. Für einen Versatz von 48mm zwischen OAZ und Feldspiegel liegt der Strehlwert in der Bildmitte dann bei 0.998, wenn die Frontlinse zur Kompensation des Korrektor-Asti in sagittaler Richtung gekippt wird. Man könnte für ein reines Planetenscope sicher noch ein deutlich größeres Öffnungsverhältnis schaffen, aber dann ist das Gesichtsfeld leider wegen Astigmatismus stark eingeschränkt[:(!]. Im f/10-Fall ist der Strehlwert schon bei 4.5mm oder 0.08° Mittenabweichung auf 0.8 abgefallen.


    Soweit meine erste Analyse für ein größeres Schupmannprojekt. Falls Du inzwischen selbst weitere Erkenntnisse zu dem Projekt hast, würde mich das sehr interessieren.


    Gruß
    Hans-Jürgen

  • Hallo Kurt


    den begeisterten und anerkennenden Worten zum Vorhaben kann ich mich nur anschließen.
    <b>Deine "Taten" sollten mal diejenigen Unternehmer lesen, die 45-jährige für ausgebrannt haltend entlassen!</b>


    Aber eine Frage sei mir erlaubt (nicht provokativ gemeint!):
    <b>Warum Medial?</b> Glaube in früheren Beiträgen auch von Dir gelesen zu haben, dass die Obstruktion eines Reflektors nicht sooo schlimm ist. In anderen Beiträgen zur Wahl zwischen Refr. und Refl. fällt die Entscheidung meistens zugunsten des letzteren aus. Weil einfach wesentlich mehr Objekte am Himmel fürs gleiche Geld erreichbar sind.


    Es liegt mir fern, den Sinn des Unternehmens in Zweifel zu ziehen, aber Dein Ausflug ins Lichtbrecherische hätte ich nicht erwartet. Eine Herausforderung wie Bergsteigen? ("weil sie da sind")


    mit der nochmaligen Bitte, die Frage nicht zu verübeln, grüßt Lutz


    PS: Nun ist anscheinend "meine" 14"-Scheibe von Marc doch bei Dir gelandet. Wenn sie es ist und Fragen dazu entstehen (Herkunft, Zertifikat) steh' ich gern zur Verfügung.

  • Hallo Hans Jürgen,


    Willommen im Forum!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HJ_Busack</i>
    <br />Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[quote]Eine genaue Berechnung des Strahlengangs bezüglich nutzbarem Gesichtsfeld in Abhängigkeit von Öffnung und Öffnungsverhältnis wäre sicher sehr nützlich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit meinem Optikprogramm habe ich jetzt Deinen Entwurf weiter für BK7 optimiert.. ..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">.
    Recht vielen Dank für Deine Rechenarbeit. Ich bin leider noch nicht so weit um ähnliches zu leisten, werde mich aber baldmöglichst einarbeiten. Dein Ergebnis f/10 bei der von mir geplanten 175 mm Öffnung klingt höchst erfreulich. Da ich das Röhrchen als "Planetenschmeichler" (ich hasse das Wort "Planetenkiller" )einsetzen möchte reicht ja sehr gute Abbildungsqualität auf der Achse aus.


    Ich werde demnächst eine ungefähr- Maßskizze hier reinstellen, damit man sich das fertige Gebilde besser vorstellen und natürlich bei evtl. Korrekturen der Rechnung besser orientieren kann. Ob es sich noch lohnt für das vorhandene Schupmann einen besser passenden Feldspiegel zu fertigen? Derzeit ist einer mit R=3000 mm eingesetzt. Richtig wäre annähernd R= 2000 mm.


    Gruß Kurt

  • Hallo Lutz,
    vielen Dank für die Blumen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Deine "Taten" sollten mal diejenigen Unternehmer lesen, die 45-jährige für ausgebrannt haltend entlassen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich sollte mit 55 gehen, mit 59 musste ich aus dem Berufsleben ausscheiden weil es sonst der Firma .... Das ging sturheil nach Alter. Im Vergleich mit anderen kann ich das noch als glückliche Fügung betrachten. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Aber eine Frage sei mir erlaubt (nicht provokativ gemeint!):
    <b>Warum Medial?</b> Glaube in früheren Beiträgen auch von Dir gelesen zu haben, dass die Obstruktion eines Reflektors nicht sooo schlimm ist. In anderen Beiträgen zur Wahl zwischen Refr. und Refl. fällt die Entscheidung meistens zugunsten des letzteren aus. Weil einfach wesentlich mehr Objekte am Himmel fürs gleiche Geld erreichbar sind.


    Es liegt mir fern, den Sinn des Unternehmens in Zweifel zu ziehen, aber Dein Ausflug ins Lichtbrecherische hätte ich nicht erwartet. Eine Herausforderung wie Bergsteigen? ("weil sie da sind")<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deine Frage freut mich. Die Frage nach der Obstruktion stand sicher nicht im Vordergrund meines Schupmann- Experiments und ich kann auch keine "betiebswirtschaftlichen" Erklärungen zum "warum denn Schupmann" liefern. Es ist schon eher so wie Dein Vergleich mit dem Bergsteigen. Na ja, wenn das neue "Schupmann" dann mal fertig ist, hab ich auch die direkten Vergleichsmöglichkeiten mit meinen Spiegelteleskopen. Das wird sicher auch ein Spaß werden.[8D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">PS: Nun ist anscheinend "meine" 14"-Scheibe von Marc doch bei Dir gelandet. Wenn sie es ist und Fragen dazu entstehen (Herkunft, Zertifikat) steh' ich gern zur Verfügung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dass Die Scheibe von Dir stammt war mir bis eben völlig unbekannt. Find ich echt gelungen. So weit ich mich erinnern kann lag ein Protokoll mit den Spezifikationen bei. Ich weiß nicht ob Du das mitbekommen hast. Marc wollte diese Scheibe ursprünglich zerteilen lassen. Das schien mir zu schade und nun ruht sie in ihrer Originalverpackung sicher bei mir. Ob daraus mal etwas anständiges wird weiß ich auch noch nicht. Den Gedanken an Zerteilung um daraus die Rohlinge für das größeren Schupmann zu gewinnen hab ich schnell wieder verworfen und lieber zwei passende BK-7 Rohlinge bestellt.


    Gruß Kurt

  • Danke Kurt,
    für die schnelle Reaktion.


    Vielleicht ist mir eben sogar eine gute Begründung eingefallen: Als Medial liegt vermutlich ein 20-Zöller im Bereich des Möglichen (dann wohl doch stationär), während ein "reiner" Refraktor dieser Größe finanziell und mechanisch eher außerhalb der Amateurwelt liegt.
    Auf jeden Fall prima, dass Du deren Grenze etwas weitergerückt hast!


    es grüßt Lutz

  • Hallo Lutz,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Luzista</i>
    <br />Danke Kurt,
    für die schnelle Reaktion.


    Vielleicht ist mir eben sogar eine gute Begründung eingefallen: Als Medial liegt vermutlich ein 20-Zöller im Bereich des Möglichen (dann wohl doch stationär), während ein "reiner" Refraktor dieser Größe finanziell und mechanisch eher außerhalb der Amateurwelt liegt.



    es grüßt Lutz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deine Begründung kann ich unterstützen. Die gilt aber wohl nur für Selbstbauer, weil es meines Wissens keinen Hersteller gibt, der so ein System in Serie produziert. Als Einzelfertigung würde es praktisch unbezahlbar werden. Dabei fällt mir noch die Frage ein: Was würde ca. ein Satz Rohlinge der gleichen Größe für einen Fraunhofer- Achromaten kosten? Für meine Rohlinge muß ich 461€ zahlen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf jeden Fall prima, dass Du deren Grenze etwas weitergerückt hast!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ohne die Unterstützung von Optik- Rechenkünstlern wie Hans Jürgen wäre mein Projekt eines größeren und schnelleren "Schupmann" allerdings ziemlich riskant. Ich werde wahrscheinlich noch einige Monate Training brauchen um in dieser Art von Rechnerei einigermaßen sicher zu sein. Jedenfalls warte ich schon sehnsüchtig auf die Rohlinge... Spiegel- und andere Schleifer kennen das Entzugssyndrom[;)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Ob es sich noch lohnt für das vorhandene Schupmann einen besser passenden Feldspiegel zu fertigen? Derzeit ist einer mit R=3000 mm eingesetzt. Richtig wäre annähernd R= 2000 mm.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Radius des Feldspiegels beeinflusst praktisch nur den Farbquerfehler (auch Farbvergrößerungsfehler, CVD, Lateral Color genannt). Die Auswirkung kennst du sicherlich, der Abbildungsmaßstab für die verschiedenen Farben ist unterschiedlich, so dass Objekte außerhalb der Bildmitte farbige Ränder bekommen, umso mehr, je weiter entfernt von der Mitte. Die Farblängsabweichung wird durch den Feldspiegel nicht beeinflusst. Die meisten Okulare haben einen mehr oder weniger ausgeprägten Farbquerfehler. Wenn du also mit deinem Aufbau einen deutlich größeren Fehler als beim Okular festgestellt hast (so hab ich das in Erinnerung), dann ist das wohl doch für größere Felder schon störend, für Planetenbeobachtung muss das aber sicher nicht unbedingt verbessert werden.


    Vielleicht ist die Wirkungsweise des Feldspiegels noch interessant:
    Wenn man sich mal einen dünnen Lichtstrahl vorstellt, der auf die Frontlinse trifft, dann wird der hier in verschiedene Farbstrahlen zerlegt, die von der Linse ausgehend auseinanderlaufen. Ohne Feldspiegel (oder mit Planspiegel) treffen die Strahlen mit großem Abstand auf den Manginkorrektor auf. Dieser führt zwar die Farbstrahlen wieder in einem farbfreien Punkt zusammen, da sie ja aber aus unterschielichen Richtungen kommen, ist die Brennweite für alle Farben unterschiedlich. das ist eben der Farbvergrößerungsfehler.
    Mit richtigem Feldspiegel (Feldlinse geht auch) werden die auseinandergelaufenen Farbstrahlen beim Korrektor wieder zu einem Punkt zusammengeführt. Der Korrektor nuss jetzt nur noch die Richtung der Farbstrahlen so ändern, dass sie auch zusammenbleiben. Da sie jetzt alle die gleiche Richtung haben, ist der Farbquerfehler behoben.


    Damit das so auch geschieht, muss also der Feldspiegel die Frontlinse auf den Manginkorrektor abbilden.


    Die Flächenform des Feldspiegels ist unkritisch, die Oberflächenqualität un die Sauberkeit sollten aber sehr gut sein, da der Spiegel in der Nähe des Linsenbrennpunktes steht.


    Gruß
    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans Jürgen, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Radius des Feldspiegels beeinflusst praktisch nur den Farbquerfehler (auch Farbvergrößerungsfehler, CVD, Lateral Color genannt).....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    recht vielen Dank für die ausführlichen Erläuterumngen. Nach meinem Versuch mit dem kleinen Planspiegel als Feldspiegel wurde mir die Wirkungsweise zumindest ungefähr klar. Wahrscheinlich werde ich es so machen: Das neue Schupmann mit D = 175 ist nach Deiner Rechnung bis f/10 gut. f/12 wäre dann noch sicherer und etwas mehr als 2 m Brennweite, entsprechend dem "richtigen" Radius für dem Feldspiegel. Dann macht es Sinn mit diesem zu beginnen und den Unterschied in dem vorhandenen 110 mm "Schupmann" mit dem vorhandenen Feldspiegel R = 3000 zu vergleichen.


    Gruß Kurt

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