Silberschicht schützen?

  • Hallo,


    hier wird in letzter Zeit ja viel über die Versilberung von Spiegeln gesprochen. Nun stellt sich mir dazu noch eine Frage:
    Kann man die Silberschicht irgendwie schützen? Es giebt da ja vor allem zwei Feinde zu besiegen: Sauerstoff und Schwefeldioxid(?) in der Atmosfpäre. Ich nehme an, daß das einfache abdecken eines Spiegels mit einem Luftdichten Deckel nicht reicht. Könnte man in diesen Deckel nicht ein paar Stoffe integrieren, die unsere "Feinde" mehr beschäftigen, als das Silber und somit unschädlich machen? Ich habe da mal was von Bleiazetat gelesen.
    Ich habe derzeit folgende Situation:
    Mein Spiegel, Tubus ist fertig, doch die Monti dauert noch etwas. Also würde ich in der Zwischenzeit gerne meinen Spiegel versilbern, alle Zutaten sind auch schon da. Nun weis ich natürlich, dass die Zeit an der Silberschicht nagt.
    Könnte man, um das zu vermeiden, den Spiegel in einer Luftdichten Verpackung Lagern, welche ich mit einem Gas fülle, das die Silberschicht nicht angreift?


    Grüße, Henri

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Henri</i>
    <br />
    hier wird in letzter Zeit ja viel über die Versilberung von Spiegeln gesprochen. Nun stellt sich mir dazu noch eine Frage:
    Kann man die Silberschicht irgendwie schützen? Es giebt da ja vor allem zwei Feinde zu besiegen: Sauerstoff und Schwefeldioxid(?) in der Atmosfpäre.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist in der Tat eine schwierige Sache, an der
    immer noch geforscht wird. Hauptproblem
    ist aber weniger der Sauerstoff, der einem Edelmetall
    wie Silber nicht viel ausmacht. Vielmehr stoert
    vor allen Dingen Schwefelwasserstoff, da dieser
    mit Silber und Sauerstoff zu extrem schwerloeslichem
    und stabilem Silbersulfid reagiert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich nehme an, daß das einfache abdecken eines Spiegels mit einem Luftdichten Deckel nicht reicht. Könnte man in diesen Deckel nicht ein paar Stoffe integrieren, die unsere "Feinde" mehr beschäftigen, als das Silber und somit unschädlich machen? Ich habe da mal was von Bleiazetat gelesen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, da die Reaktion durch Feuchtigkeit gefoerdert
    wird, waere schon Trockenmittel wie Silicagel nuetzlich.
    Bleiazetat hat leider den Nachteil, recht giftig
    zu sein und ausserdem als reproduktionstoxisch zu
    gelten. Als Ersatz boete sich evtl. aber Bismuthnitrat
    an, das ein bekannter deutscher Spuelmittelhersteller schon
    als Zusatz zu Silberreiniger in Spuelmaschinen patentieren liess.
    Leider bin ich noch immer nicht dazu gekommen, das
    auszuprobieren. Vielleicht waere es am besten,
    diesen Stoff in Kapseln mit Loechern zu fuellen.
    Alternativ gibt es Tuecher, die
    Silberpulver enthalten und Silbergegenstaende
    vor H2S schuetzen koennen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Könnte man, um das zu vermeiden, den Spiegel in einer Luftdichten Verpackung Lagern, welche ich mit einem Gas fülle, das die Silberschicht nicht angreift?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, das waere auch moeglich. Denkbar waeren z.B.
    Stickstoff, CO2 oder trockene Luft.

  • Hi Amateurastronom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br />Als Ersatz boete sich evtl. aber Bismuthnitrat
    an. Vielleicht waere es am besten,
    diesen Stoff in Kapseln mit Loechern zu fuellen.


    Denkbar waeren z.B. Stickstoff, CO2 oder trockene Luft.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    zu 1, Solche Diskussionen verfolge ich immer mit großem Interesse, zum Bismutnitrat - ich welcher Form könnte es denn sinnvoll vorliegen - Kapseln finde ich nicht so geeignet - gib es noch Alternativen ?


    zu 2, Wenn ich eine Dichte Lagerung schon herstelle - wie oben angenommen um mit einem Gas zu fluten - wäre es nicht kostenneutraler einfach über eine Wasserstrahlpumpe ( da billig ) ein "relativ" gutes Vakuum zu erzeugen ?


    CS Bernd

  • Hallo zusammen,


    nur mal interessehalber gefragt (deswegen wollte ich jetzt nicht die ganzen Seiten zu diesem Thema durchforsten, sorry dafür [:I]) - wie lange haltbar ist denn so eine Schicht und wie gut reflektiert sie?


    Oft fragt man sich ja anhand der Diskussionen, ob denn die "normale" Alu-Beschichtung reicht, oder ob es unbedingt die HILUX-Verspiegelung (o.ä.) sein muß [;)] - und nun lese ich immer öfter vom Selbst-Verspiegeln...


    Gruß,
    René

  • Hallo,


    das sich mein Spiegel noch nicht im Teleskop befindet, wäre sicher erstmal die Sache mit dem Gas interessant.
    Wie verhält es sich mit CO2 ? Das wäre gut beschaffbar, da es für Heimsprudler genutz wird. Bei Stickstoff hätte ich erstmal ein Beschaffungsproblem.
    Ein Vakuum herzustellen ist sicher die beste Methode, doch wird man das nicht praktisch umsetzen können!
    Wenn der Spiegel eingebaut ist:
    Silicagel ist Pficht, da kein Aufwand.
    Bleibt noch Schwefelwasserstoff. Bismuthnitrat habe ich noch nie gehört. Kann man sowas pur kaufen?


    Grüße, Henri

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Codex1</i>
    <br />
    zu 1, Solche Diskussionen verfolge ich immer mit großem Interesse, zum Bismutnitrat - ich welcher Form könnte es denn sinnvoll vorliegen - Kapseln finde ich nicht so geeignet - gib es noch Alternativen ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Denkbar wäre auch, ein grosses Filterpapier mit einer
    Lösung zu tränken.
    Problem ist nur, dass das Salz in wässriger Lösung hydrolysiert
    und eine salpetersaure Lösung eignet sich zum Tränken von Papier
    nicht ganz so gut. Deshalb hatte ich das nochmal aufgeschoben.
    Auch das Oxidnitrat, das ich nehmen wollte, löst sich nicht in
    Wasser und nur in Säuren.
    Ich muss mir nochmal ansehen, wie sich die Henkel KGaA
    die Verwendung patentiert hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    zu 2, Wenn ich eine Dichte Lagerung schon herstelle - wie oben angenommen um mit einem Gas zu fluten - wäre es nicht kostenneutraler einfach über eine Wasserstrahlpumpe ( da billig ) ein "relativ" gutes Vakuum zu erzeugen ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In einem Vakuum-Exsikkator und einem Spiegel bis ca. 200 mm
    wäre das möglich und kein Problem. Exsikkatoren halten ein Vakuum für
    lange Zeit. Aber das ist eigentlich nicht notwenig, da Silber
    gegen reine Luft beständig ist. Und so ein Exsikkator, der
    ein Vakuum aushält, ohne zu Implodieren ist nicht ganz billig.
    Man kann mit einem Stückpreis von DM 160 (mittlerweile
    vermutlich mehr) für ein neues Exemplar rechnen, selbst wenn man
    großzügigen Rabatt bekommt.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fereroXTtm</i>
    <br />
    nur mal interessehalber gefragt (deswegen wollte ich jetzt nicht die ganzen Seiten zu diesem Thema durchforsten, sorry dafür [:I]) - wie lange haltbar ist denn so eine Schicht und wie gut reflektiert sie?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hängt sicherlich auch etwas von den Umweltbedingungen ab.
    Sind Schwefelwasserstoffquellen wie Schwerindustrie (etwa
    die jetzt abgerissene Dortmunder Hoechst-Kokerei) in der Nähe, wo es im Umkreis von Kilometern selbst im Auto auf der Strasse noch penetrant nach faulen Eiern stinkt? Dann ist die Haltbarkeit vermutlich gering.


    Unter normalen Bedingungen, wo derartige außergewöhnliche Quellen fehlen, hält so ein Spiegel längere Zeit. In einem geschlossenen
    Tubus mit Deckel kann so ein Spiegel sehr lange halten. Ich habe
    auf einem 6"-Newton, den ich vor ca. 12 Jahren hergestellt habe,
    noch die erste Silberschicht. Die musste ich allerdings vor
    2 Jahren reinigen, weil sie während der langjährigen Lagerung
    vor allen Dingen am Rand durch Ag2S schwarz geworden war.


    Auf meinem neuen Spiegel, der relativ offen an der Luft liegt,
    hat sich die Schicht in knapp 11 Monaten leicht gelblich verfärbt.
    Das ist aber noch nicht tragisch, da Silber mit einem Reflexionsvermögen von 97-99% über weite Wellenlängenbereiche
    deutlich besser reflektiert als Aluminium (88%, im nahen IR für CCD-Aufnahmen nur 80%).
    Trotz der leichten Gelbfärbung liefert der Spiegel noch ein
    sehr helles schönes Bild von Nebeln und Galaxien usw. .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Oft fragt man sich ja anhand der Diskussionen, ob denn die "normale" Alu-Beschichtung reicht, oder ob es unbedingt die HILUX-Verspiegelung (o.ä.) sein muß [;)] - und nun lese ich immer öfter vom Selbst-Verspiegeln...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist letztlich auch eine Folge der Preisgestaltung durch
    deutsche Beschichtungsfirmen, die mittlerweile für das
    Verspiegeln sehr hohe Summen nehmen. Außerdem kann man sich
    das Risiko des Einschicken sparen, wenn man das selbst macht.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Henri</i>
    <br />
    das sich mein Spiegel noch nicht im Teleskop befindet, wäre sicher erstmal die Sache mit dem Gas interessant.
    Wie verhält es sich mit CO2 ? Das wäre gut beschaffbar, da es für Heimsprudler genutz wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deswegen hatte ich es aufgezählt. Es ist im Getränkehandel in
    grossen Stahlflaschen für 5-10 Euro erhältlich. Man braucht
    nur einen Druckminderer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bei Stickstoff hätte ich erstmal ein Beschaffungsproblem.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vor allen Dingen ist die Flaschenmiete ziemlich teuer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein Vakuum herzustellen ist sicher die beste Methode, doch wird man das nicht praktisch umsetzen können!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In einem Exsikkator (und einer Wasserstrahlpumpe) wäre das schon möglich. Es ist aber unnötig. Obendrein hat man sonst ständig
    das Problem, dass der Exsikkator bei einer Panne implodieren
    könnte, Schliff-Fett auf den Spiegel fliessen könnte oder der
    Spiegel beim Öffnen beschädigt oder verschmutzt werden könnte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn der Spiegel eingebaut ist:
    Silicagel ist Pficht, da kein Aufwand.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bleibt noch Schwefelwasserstoff. Bismuthnitrat habe ich noch nie gehört. Kann man sowas pur kaufen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, handelsüblich ist u.a. das Bismuthoxidnitrat. Ich muss mir
    gleich nochmal ansehen, wie man das am besten macht.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br />In einem Vakuum-Exsikkator und einem Spiegel bis ca. 200 mm
    wäre das möglich und kein Problem. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich dachte da eher nicht ans Labor - sondern mehr für den Hausgebrauch - sprich Lagerung raus aus der Rockerbox - rein in eine Kunstoffbox mit dichtem Deckel ( so ähnlich einem Einmachglas ) und dann ein "relativ" gutes Vakuum anlegen und Stöppsel drauf ;) - nur als Schutz vor H2S in der Luft. Dann müsste sich eigentlich Silicagel oder CO2 oder oder oder erledigt haben ? [:)] Oder lieg ich da jetzt völlig daneben [:o)]


    CS Bernd

  • Hallo Bernd,


    das Vakuum ist natürlich verlockend, man braucht keine Chemikalien. Doch unseren Luftdruck sollte mann nicht unterschätzen, mit ner Kunststoffbox ist das nicht getan. Außerdem hat Amateurastronom auch schon kurz beschrieben, was alles passieren kann. Wenn man pech hat, führt das leicht zum Totalverlust.... ;) Selbst bei 50% Luftdruck befinden sich immernoch genügend "Feinde" im Einweckglas.


    Grüße, Henri

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Amateurastronom</i>
    <br />


    CO2...


    ...ist im Getränkehandel in
    grossen Stahlflaschen für 5-10 Euro erhältlich. Man braucht
    nur einen Druckminderer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Wir haben so einen Sodaautomaten, da ist hinten eine kleine Flasche mit Co2 drin, die ist preiswert von Karstatt oder anderen Kaufhäusern zu bekommen. Damit müsste es einfach und billig gehen.
    Grüße Martin

  • hi leute,


    wenn schon evakuuieren dann doch einfach den spiegel in einen schutzbeutel/schutztuch, den dann in einen kunstoffbeutel, den dann mit dem staubsauger absaugen und verschliessen. eventuell noch irgend ein chemiezeug in den beutel z.b. silica gel etc.


    l.g. robert

  • Hallo Leute,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    nur mal interessehalber gefragt (deswegen wollte ich jetzt nicht die ganzen Seiten zu diesem Thema durchforsten, sorry dafür [:I]) - wie lange haltbar ist denn so eine Schicht und wie gut reflektiert sie? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dann schaut doch nur den jüngeren Thread an.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=23556
    Da hat doch der Andreas eine Bezugsquelle für „fertige Arbeit“ sprich geeignete Agentien zur Absorpion von H2S speziell zum Langzeit- Schutz von Silbergegenständen aufgetan. Manchmal hab ich den Eindruck hier wird etwas diskutiert ohne dass die offensichtlich nahen Themen zur Kenntnis genommen werden.


    Es dauert nach meiner Erfahrung einige Wochen bis Monate, bevor man an einem ungeschützten Silbespiegel den Einfluss von H2S erkennen kann. Wenn man diese Art der Verspiegelung nur zum "Volltest“ am Himmel einsetzt um danach auf altbekannte Alu+Schutzschicht zu gehen, dann kann man sich die Mühe der Konservierung sparen.


    Vacuum und Begasung mit Schutzgas das ist doch alles aufwändiger Krampf der zudem gepflegt werden muss. Spiegel ausbauen, in eine Vakuumkammer sperren, evakuieren dann vor Gebrauch wieder alles in umgekehrter Reihenfolge. Also Jungs, wo ist Euer Sinn fürs praktische geblieben? Gelegentlich hat man unvorhersehbar plötzlich klaren Himmel und will schnell spechteln. Da stell ich meinen “Silberling“ raus und mach den Deckel auf, genau wie bei jedem anderen Teleskop auch. Bisher waren meine Silberspiegel noch nie so weit durch H2S gebräunt als dass einem die Lust am Beobachten vergangen wäre. Ich denke, dass ein hinreichend dichter Deckel mit innenliegendem Silikalgelbeutel oder einem Tuch mit kolloidalem Silber aus der von Andreas genannten Bezugsquelle oder eine einfach zu applizierende Innenbeschichtung des Deckels die einfachste Lösung zur drastischen Verlängerung der Lebensdauer der Silberschicht sein wird. Erst wenn das nichts taugen sollte, denke ich über die Realisierung aufwändigerer Maßnahmen nach, (z. B. Bau eines Refraktors[:o)]).


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    irgendwie hast Du schon recht, man kann es übertreiben.
    Doch ich hatte mir mit diesem Thread erhofft, auf eine Idee zu stoßen, wie man einen noch ungenutzten, frisch versilberten Spiegel schützen kann. Das ist uns hier gelungen:
    Die Methode mit dem CO2 aus dem Supermarkt ist für jeden billig und ohne großen Aufwand zu
    zugänglich. Also kann ich mich an die Versilberung wagen, ohne hinterher mit dem Rest des Teleskops in Zeitdruck zu geraten. Super Sache!


    Grüße, Henri

  • Hallo zusammen,


    ich stimme Kurt voll und ganz zu, was nützt der beste Schutz, wenn er so aufwändig ist, daß er nicht eingesetzt wird oder schlimmer noch, dazu führt, daß man das Teleskop in der Kammer läßt.


    Von der Vakuum Idee bin ich gar nicht begeistert, da eine vakuumdichte Haube viel komplizierter zu machen ist (wenn sie was bringen soll muß sie dann tatsächlich das Vakuum über längere Zeit halten oder man muß regelmäßig nachpumpen) und nicht wirklich einen Vorteil bringt. Meiner Meinung nach müßte es reichen, den Luftaustausch zu unterbinden und in dem Volumen in dem sich der Spiegel befindet die korrodierenden Substanzen wegzufangen.


    Obs so klappt, wie ich mir das vorstelle wird sich zeigen, ich habe das besagte Tuch jetzt vorliegen und werde es am Wochenende zurechtschneiden und in die Tortenhaube einsetzen, in mehreren Monaten werd ich den Thread dann wieder aufwärmen [:D].


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Codex1</i>
    <br />


    Ich dachte da eher nicht ans Labor - sondern mehr für den Hausgebrauch - sprich Lagerung raus aus der Rockerbox - rein in eine Kunstoffbox mit dichtem Deckel ( so ähnlich einem Einmachglas ) und dann ein "relativ" gutes Vakuum anlegen und Stöppsel drauf ;) - nur als Schutz vor H2S in der Luft. Dann müsste sich eigentlich Silicagel oder CO2 oder oder oder erledigt haben ? [:)] Oder lieg ich da jetzt völlig daneben [:o)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, nur muss das Gefäss die enormen Kräfte auch aushalten,
    die der Luftdruck darauf ausübt. So eine Kunststoffbox
    würde zu leicht zusammengedrückt werden.
    Bereits bei 200 mm Durchmesser lastet schnell eine Kraft
    entsprechend der Gewichtskraft von über 100 kg
    auf dem Deckel der Box. Eigentlich reicht es
    schon weitgehend aus, den Luft- und Gasaustausch mit
    der Umgebung zu verhindern.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Henri</i>
    <br />
    das Vakuum ist natürlich verlockend, man braucht keine Chemikalien. Doch unseren Luftdruck sollte mann nicht unterschätzen, mit ner Kunststoffbox ist das nicht getan. Außerdem hat Amateurastronom auch schon kurz beschrieben, was alles passieren kann. Wenn man pech hat, führt das leicht zum Totalverlust.... ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was vor allen Dingen immer mühsam ist: So ein Deckel so eines
    Exsikkators neigt nach längerem Herumstehen unter Vakuum
    zum Festkleben. Er ist dann nur durch beständiges kräftiges
    langsames seitliches Schieben vom Gefäss zu entfernen.
    Passt man dabei jedoch nicht auf, kann man damit schnell
    Glasbruch verursachen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Selbst bei 50% Luftdruck befinden sich immernoch genügend "Feinde" im Einweckglas.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da die Luft aber nur Spuren H2S enthält, wäre das nicht so schlimm.

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marty</i>
    <br />


    Wir haben so einen Sodaautomaten, da ist hinten eine kleine Flasche mit Co2 drin, die ist preiswert von Karstatt oder anderen Kaufhäusern zu bekommen. Damit müsste es einfach und billig gehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist natürlich auch denkbar. Aber ansonsten haben viele
    Getränkehändler wie gesagt auch grosse CO2-Flaschen billig
    auf Lager und geben sie ohne Mietkosten gegen 5-10 Euro Pfand
    ab.

  • Hallo!


    (==&gt;)Kurt und Andreas:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=23556
    Da hat doch der Andreas eine Bezugsquelle für „fertige Arbeit“ sprich geeignete Agentien zur Absorpion von H2S speziell zum Langzeit- Schutz von Silbergegenständen aufgetan.
    ...
    Ich denke, dass ein hinreichend dichter Deckel mit innenliegendem Silikalgelbeutel oder einem Tuch mit kolloidalem Silber aus der von Andreas genannten Bezugsquelle oder eine einfach zu applizierende Innenbeschichtung des Deckels die einfachste Lösung zur drastischen Verlängerung der Lebensdauer der Silberschicht sein wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke auch, dass dies am fertigen Teleskop wie
    auch ein Spiegeln einfacher ist. Eigentlich müsste sich
    doch auch die silberhaltige Watte vom Verspiegeln als
    Absorptionsmittel gegen H2S eignen, wenn man sie ggf. mit
    (leicht saurem) Wasser ausgewaschen hat, um die Bildung
    explosiver Silberverbindungen zu vermeiden.

  • Hallo Amateurastronom, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eigentlich müsste sich
    doch auch die silberhaltige Watte vom Verspiegeln als
    Absorptionsmittel gegen H2S eignen, wenn man sie ggf. mit
    (leicht saurem) Wasser ausgewaschen hat, um die Bildung
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">das hört sich für mein Gefühl recht praxistauglich an. Die Applikation wäre noch einfacher, wenn man statt Watte auch ein sauberes Baumwoll-(taschen)tuch verwenden könnte. Würde denn Essigsäure zum leichten ansäuern des Spülwassers ausreichen?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    das hört sich für mein Gefühl recht praxistauglich an. Die Applikation wäre noch einfacher, wenn man statt Watte auch ein sauberes Baumwoll-(taschen)tuch verwenden könnte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, so ähnlich werden diese Silbertücher vermutlich wohl hergestellt.
    Ich dachte an die Watte, da die bei dem Prozess ohnehin anfällt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Würde denn Essigsäure zum leichten ansäuern des Spülwassers ausreichen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Theoretisch müsste das reichen. Ich sehe später nochmal die
    einschlägige Literatur nach, nehme aber an, dass das reicht,
    um die Bildung des explosiven Amids zu verhindern.
    Obendrein ist Silberacetat auch wasserlöslich, so
    dass man keine Silbersalzniederschläge auf der Oberfläche
    bekommt, wie es bei Salzsäure der Fall wäre. Insofern wäre
    Essigsäure vermutlich ganz gut geeignet.

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