Welches Leitrohr für mein C8?

  • Hallo Forum,
    ich beschäftige mich jetzt etwa 6 Monate mit der Astronomie und mein Ziel ist die DeepSky Astrofotografie.
    Ich habe zum Einstieg, sehr günstig ein Celestron C8 mit einer Wixen SP/DX Montierung erworben. Nachdem ich die Montierung völlig zerlegt, gereinigt und neu eingefettet habe, komme ich mit meiner Fujifilm XE-2 bei 100mm Brennweite auf eine Aufnahmedauer von etwa 2min 30sec ohne Guiding. Vor 2 Wochen viel mir eine EQ6 in die Hände. Die möchte ich stationär betreiben. Ich werde mir zwar für das Celestron noch einen reducer/corrector zulegen, aber dann komme ich immer noch auf eine Brennweite von ca.1400mm. Bei den Brennweiten vermute ich eine maximale Belichtungszeit von etwa 15-20sec. Ohne Nachführung.
    Jetzt meine Frage, welches Leitrohr würdet ihr empfehlen? Es sollte möglichst eine 1,25" Okularaufnahme haben um meine 2MP-CCD mit C-Mount aufnehmen zu können.


    PS: Mir wäre auch eine weiter Nutzung auf einem EdgeHD-SC 1400 wichtig. Allerdings dann auf min. Einer G11 Monti!

  • Beim Off-Axis habe ich aber nur etwa 5% des Lichtes für die Nachführung! Bei der Hebelwirkung mache ich mir keine Sorgen, da der Aufsatz austariert ist. Bei einer Durchbiegung, kommt es wahrscheinlich auf die Befestigung des Leitrohres an. Bei einer 2 Punkt Befestigung sollte das auch kein Problem sein.

  • Hi!


    Sollte kein Problem sein, das hast du schön formuliert:-)


    Aber schön, wenn du dir keine Sorgen machst, weil du – üblicherweise mit maximalem Abstand vom Montierungskopf – noch ein Teleskop anbringst, das nochmal Windangriffsfläche bringt, und der Zwei-Punkt-Befestigung mehr vertraust als ich (vom Okularauszug des Leitfernrohrs mal ganz zu schweigen, auch der darf ja nicht verkippen - wobei das Leitrohr in der Regel mit drei Schrauben in jeder Rohrschelle befestigt ist, um es ausrichten zu können). Und im dümmsten Fall kippt der Hauptspiegel vom C8, was du dann auch nicht bemerkst. Oder du schaffst ohne Leitrohrschellen, aber mit irgendeiner anderen Option, um die Kamera zu bewegen – schau dir mal http://www.gwaquarius.de/nachfuehr.htm zu den Problemen mit Leitrohren an.


    Wenn deine Guiding-Kamera nicht völlig licht-unempfindlich ist, sparst du dir einen Haufen möglicher mechanischer Probleme, wenn du durch die Aufnahmeoptik guidest. Die Zeiten, wo man selber durch den OAG auf ein Sternchen schauen musste, sind ja zum Glück vorbei. Meist findet sich ein Leitstern mit einer halbwegs modernen Guidingkamera.


    Ich bin kein grundsätzlicher Gegner vom Leitrohr, aber du brauchst eine gute, stabile Verbindung der beiden Teleskope und ein stabiles Leitrohr, das sich auch in sich nicht verbiegt oder verzieht. Das wird schwer und geht ins Geld. Daher meine Empfehlung zum OAG, in Verbindung mit einer guten Kamera.


    Gruß,
    Alex


    PS: Vorname wäre schön und ist hier üblich:-)

  • Moin Namenloser und Alex,


    das dumme am C8 ist die fehlende Spiegelklemmung, denn die ist meiner Meinung nach zwingend erforderlich um mit einem Leitrohr arbeiten zu können. Wie Gerald auch schon in dem von Alex verlinkten Artikel schreibt, sind Leitrohrschellen zwar genial einfach um einen Leitstern zu finden, dafür verursachen sie aber auch immer wieder Nachführfehler. Aus dem Grund habe ich auch meine Leitrohrschellen durch eine feste Verbindung der Teleskope ersetzt. In den meisten Fällen lässt sich auch mit dem Feld des 80/400 FH und einer Guidingcam ein Leitstern finden, was beim OAG leider weniger der Fall ist. So lange du im Milchstraßenband "unterwegs" bist wirst du auch einen Leitstern finden (früher oder später), verlässt du aber unsere Heimatgalaxie und schwenkst in die wirklich dunklen Regionen um andere Galaxien zu fotografieren, wird es immer schwieriger (teilweise auch unmöglich) einen Leitstern zu finden.


    Ich habe damals aus genau den Gründen, die Alex hier anführt einen OAG gekauft, allerdings war damit nach der 2. Nacht ohne Leitstern im Feld Schluß! Seitdem nutze ich einen 80/400 FH mit Alccd5.2 fest parallel zur Aufnahmeoptik montiert. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass mein 8" ACF eine Spiegelklemmung hat, die ein Spiegelshifting/Drift verhindert.


    https://13parsec.de/index.php/equipment

  • Hallo "Ducky_2" (?),


    willkommen auf Astrotreff.


    Und willkommen bei den SC-Astrofotografiefrustrierten. [:D]


    Mit einem C8 in Deepskyfotografie einzusteigen ist nicht nur schwierig, es ist eigentlich auch unsinnig. Erst recht der Gedanke an den Aufstieg zu einem C14. [}:)]


    Die hohe Brennweite und das langsame Öffnungsverhältnis stellen enorme Ansprüche, bezüglich den anderen Problemchen wie Spiegelschifting wurde ja schon was gesagt. Das du mit einem Reducer arbeiten willst ist eine gute Idee, nur bringen die selbst reichlich Probleme mit. Und ein OAG noch im Strahlengang erhöht diese nochmals. Das SC hat zwar reichlich Backfocus, aber wenn mit OAG und Reducer arbeitet muss man zum Erreichen des Fokus den Spiegel verschieben und dadurch ändert (erhöht) sich die Brennweite, das Öffnungsverhältnis wird noch langsamer.


    Was willst du eigentlich ablichten? Mit kleineren Optiken geht der Einstieg erst mal viel einfacher, die <font color="orange">V</font id="orange">ixen SP DX würde für eine Menge EDs oder APOs wunderbar ausreichen und du würdest schneller ansprechbare gute Fotos erzielen.


    Gruß
    Stefan

  • Erst einmal vielen Dank für die offenen Worte und die schnellen Antworten.
    Was will ich ablichten?
    Mein Ziel sind Galaxien! Aber um da hin zu kommen werde ich noch eine Menge Zwischenschritte machen müssen, das ist mir bewusst.
    Für das C8 habe ich mich als Einsteigerteleskop entschieden, weil es als Top-Allrounder von vielen angepriesen wird.
    Damit mich der Frust nicht überkommt bin ich mit der Mondfotografie angefangen, und bin jetzt bei der Planetenfotografie. Die Materie der Astrofotografie unterscheidet sich deutlich von dem was ich Beruflich an Erfahrung habe.
    Parallel Taste ich mich an Nebel und Galaxien ran.
    Mir ist sehr schnell klar geworden das Umwelteinflüsse wie Wind, Luftfeuchtigkeit, Temperatur usw. Eine sehr große Rolle spielen.
    Aus diesem Grund bin ich im September angefangen eine Sternwarte zu Bauen. Dort soll erst mal die EQ6 fest montiert werden.
    Das meiste Zubehör lasse ich in der Firma anfertigen. (Präzisions Werkzeugbau)
    Ich habe auch gemerkt, das mit kurzen Brennweiten leichter um zu gehen ist. Aus diesem Grund ist meine nächste Anschaffung ein 400er APO. Das mit dem 14" hat sich erst einmal erledigt, denke ich. Dank eurer Antworten...


    Grüße Jörg

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